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Montag, den 24. Irrni

1912

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ist das Lesebedürfnis geringer wie im Winter. Man hat nicht die langen Abende zur Perfügung, die man mit Lek­türe aussüllen will, und auch der eifrigste Zeitungsleser be­nützt die Zeit, in welcher die Parlament und damit auch das politische Leben ruhen, zu eigener Erholung, den Auf­enthalt im Freien der schwülen Zimmerluft vorziehend, wo­gegen der Landwirt den langen Tag mit angestrengter Arbeit ausfüllt.

Und doch wäre es falsch, auch in einer solchen Zeit sich nicht über die wichtigsten Ereignisse des politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und öffentlichen Lebens zu unter­richten. Im modernen Zeitalter kann niemand, sei er Beamter, Geschäftsmann, Landwirt, Arbeiter oder Privatier, eine Zeitung entbehren, wenn er nicht in der Beurteilung der Zeitoerhältnisse zurückkommen will. Entbehren kann er daneben auch nicht ein Blatt, das ihn rasch und zuverlässig orientiert über die Erscheinungen uud Vorkommnisse an seinem Wohnsitz und aus der nächsten Umgebung. Ein jeder, sei er auch nur vorübergehend hier, hat Beziehungen irgend welcher Art zur Stadt und deren Bezirk, sowie deren Bevölkerung. Und diese Interessen zu wahren und zu pflegen, dazu gehört in erster Linie die Lektüre eines guten

Lokal- und Familienblattes

das die Gesamtinteressen der Bevölkerung vertritt und nicht zuletzt in seinem Inseratenteil die Entwicklung des ge­schäftlichen Lebens und die Familienereignisse wiedergibt. Eine solche Zeitung ist daher auch für den Parteimann

unerläßlich,

wenn er nicht von vornherein darauf verzichtet, von einer Reihe lokaler Ereignisse unterrichtet zu werden, die eine rein politische Zeitung in der gleichen Ausführlichkeit nicht bieten kann. Und diese Eigenschaften vereinigt in sich der

welcher eine starke Verbreitung in allen Schichten der Be­völkerung Nagolds und des Oberamtsdezirks gesunden hat. Diese Verbreitung verdankt er dem überaus billigen Abonnementspreis, der jedermann, auch dem wirtschaft­lich Schwächsten, es ermöglicht, sich eine Zeitung zu halten. Der Gesellschafter Kostet frei ins Haus in der Stadt vierteljähr­lich nur 1 SS Mk., das ist monatlich 40 Psg., oder täg­lich noch nicht einmal 1^/s Psg. In diesem Preis Inbegriff.n sind die Gratisbeigaben dasPiauderstirbchen" und dasIllustrierte Sonutagsdlatt", sowie der Schwäbische Landwirt", der sich bei unserer Land­bevölkerung besonderer Beliebtheit e: freut.

Wir laden die hiesige und umwohnende Bevölkerung zu einem Abonnement sreundlichst ein. Und die zahlreichen Freunde und Leser des Gesellschafters bitten wir, uns auch fernerhin durch Abonnement und Weiterempfthlung unter­stützen zu wollen.

MMion M Verlag des Gesellschafters.

Vom K. Lvang. Oberschulrat ist am 18. Juni die Oberlehrerstelle sür Musik am Seminar in Nagold dem Hauptlehrer Schmid an der Iakobsschule in Stuttgart übertragen worden.

Vom K. Evang. Oberschulrat ist am LI. Juni eine ständige Lehrstelle in Heidenheim dem Oberlehrer Hager in Haiterbach über­tragen worden.

Vom Landtag.

r Stuttgart, 22. Juni. Die zweite Kammer beendete heute die zweite Beratung des Entwurfs eines Aussührungs- gesetzes zum Viehseuchcngesetz. Zu Art. 3 befürwortete heute auch der Minister des Innern den bereits gestern er­wähnten Antrag Gröber, der schließlich unter Ablehnung des Ausschußantrags angenommen wurde. Ferner fand Annahme der neue Abs. 5. wonach auch die an Tollwut gefallenen Tiere in die Versicherung einbezogen werden. Ohne Debatte wurden des weiteren die Art. 9, 10, 11 Und 12 erledigt. Zu Art. 13 beantragte Gröber (Z.), den Abs. 2 so zu fassen, der Tierbesitzer könne verlangen, daß auf seine Kosten ein zweiter Schätzer einer benachbarten Ge­meinde zugczogen werde. Die Zuziehung könne aber nicht beansprucht werden, wenn der Tierbesitzer bei der Anmeldung des Schadens den Antrag unterlassen habe. Dieser Antrag wurde unter Ablehnung eines Antrags Vogt (B.K.), der noch einen dritten ortsansässigen Schätzer gefordert hatte, angenommen. Nach rascher Erledigung der Art. 1419, entspann sich zu Art. 20 wieder eine längere Debatte über die Bestimmungen betr. die der Staatskasse zufaüenden

Kosten bei der Ueberwachung der Abwehrmaßregeln. Er­mittelung und Bekämpfung der Seuchengefahr etc. Schließlich wurde gegen den Widerspruch der Mitglieder des Bauern­bundes ein Ausschußantrag angenommen, der entgegen den Abänderungen durch die erste Kammer die Wiederherstellung des Entwurfes in seiner vorigen Gestalt gefordert. Auch die folgenden Art. 2125 fanden eine rasche Erledigung. Der Entwurf eines Gesetzes betr. die Beschaffung von Geld­mitteln sür die Landeswasserversorgung wurde aus Antrag aller Fraktionen dem Finanzausschuß überwiesen, worauf ebenfalls ohne Debatte die Eingabe der Vereinigung elektro­technischer Spezialfabriken betr. die Errichtung von Ucber- landzentralen in Württemberg als durch den Ministerialerlaß vom 26. Dezember 1911 für erledigt erklärt und die Ein­gabe des Wilh. Frech sen. in Weilheim a. T. betr. ein ge­setzliches Verbot für Oberförster und Förster, Gemeinde- jagden zu pachten, der Regierung zur Kenntnisnahme über­wiesen wurde. Nächste Sitzung Moniag nachmittag 3 Uhr.

Tkges-Neuigkeiten.

Aus Stadt Md Amt.

Nayoid. 24. Juni 1918.

Missionssache. (Mirgeteilt). Dürfen die Freunde der Baseler Mission und ihre Kinder wieder daran erinnert werden, daß die Missionsärzte in den heißen Ländern um die Sammlung von recht viel Kamillenblütentee dringend bitten? In Indien wächst ihnen keine Heilpflanze, welche unsere Kamille zu ersetzen vermag. Welch einen großen Dienst könnten also unsere Kinder der Mission und ihren Aerzten und Kranken leisten, wenn sie Kamillsnblüten heim­nehmen und trocknen wollten. Es gibt gewiß an jedem Ort irgend eine Persönlichkeit, welche die Annahme und Ablieferung der getrockneten Blüten geme besorgt.

* Die Heuerute ist seit voriger Woche in vollem Gange. Sie befriedigt nach Qualität und Quantität in hohem Maße. Was bis jetzt eingebracht wurde ist von vorzüglicher Beschaffenheit. Es ist nur zu wünschen, daß die gegenwärtige Witterung noch eine zeitlang so anhält.

ss Rohrdorf, 23. Juni. Gestein abend fand in der Sonne" eine sehr stark besuchte Wahlversammlung statt. Assistent Killinger stellte sich dm Wählern vor und ent­wickelte in ebenso ruhiger, wie sachlicher Form sein Programm. Die Versammlung sprach sich einstimmig für die Wahl eines Verwaltungsmannes aus.

Ebhaufe», 24. Juni. Der Bszirksobstbauoerein Nagold hielt am gestrigen Sonntag nachm. 2^ Uhr eine Plenarversammlung im Gasthaus z. Waldhorn. Mit der Versammlung verbunden war ein Bortraa von Obstbau­inspektor Winkel mann in Ulm überRichtige Anlage und Pflege von Baumgülern". OberamtmannKommerell begrüßte die zahlreich Erschienenen, er gab bekannt, daß Herr Winkelmann im Laufe dieser Woche den Bezirk be­reisen werde, um von den hiesigen Obstbauverhältnissen Ein­blick zu erhalten und erteilte sodann letzterem das Wort zu seinem Vortrag. In schöner, leicht verständlicher Weise sprach Herr Winkelmann zunächst über den jetzigen Stand des Obstbaus, daß der Verbrauch von Obst heute ein weit größerer sei als früher und daß daher dem Obstbau ähnlich wie anderen landw. Kulturpflanzen das größtmöglichste Inte­resse entgegengebracht werden müsse. Insbesondere sei bei der Anlage von Baumgütcrn darauf zu achten, ob auch alle, oder doch wenigstens die wichtigsten Vorbedingungen vor­handen sind. Es kommen Kl-ma, Lage und Bodenver­hältnisse in Betracht. Ueber diese Punkte gab Redner be­sonders eingehenden Bescheid. Was dis Wahl der anzu- pslanzenden Sorten anbeirifft, so sollen nicht möglichst viele und hochklingende Namen führende Sorten angebaut wer­den, sondern man solle hier zum Buch der Natur greisen und das anpflanzen und vermehren, was in der betreffen­den Gegend am besten gedeiht und am reichlichsten Früchte bringt. Oberamtmann Kommerell dankte dem Bortrag­geber für seine lehrreichen, mit großem Beifall aufgenom- menen Ausführungen. Anschließend hieran entspann sich eine interessante Debatte, es wurden Anfragen gestellt, die von Herrn Winkelmann in der eingehendsten Weise beant­worte.- wurden. Mit einem warmen Appell an die An­wesenden insbesondere an dis Baumwärter schloß der Vor­sitzende die Versammlung.

HI Walddorf, 24. Juni. (Eine Kuhjagd.) Die Kuh des Bauern Bühler in Rohrdorf wurde gestern früh plötzlichwild" und riß ihrem Besitzer auf der Straße aus. Sie rannte Walddors zu und trieb sich dort in den Kartoffel- und Kleeäckern herum. Als hiesige Männer sich anschickten, das Tier einzufangen, stürzte sich dasselbe auf sie los und wollte sie auffpteßen, was glücklicherweise nicht gelang, da

einige derselben schnell zur Seite sprangen, während andere aus Bäume kletterten. So dauerte die aufregende und lebensgefährliche Jagd geraume Zeit und bereits trug man sich mit dem Gedanken, die Ausreißerin zu erschießen. Da, als sich die Kuh wieder aus einen Trupp Männer, die sich bei einer Hecke postiert hatten, stürzen wollte, verwickelte sie sich im Gebüsch und ein wohlgezielter Schlag streckte sie betäubt zu Boden. Sofort wurde sie gefesselt, und nach­dem sie sich wieder erholt hatte, in einen Stall transportiert. Der hiesige Metzger kaufte die Kuh dem Eigentümer ab, da dieselbe geschlachtet werden muß. Man darf froh sein, daß die ganze Sache ohne ein Unglück abgelaufen ist.

Aus de» Nachbarbezirken.

Rottenburg, 22. Juni. Gestein abend gegen 6 Uhr traf I. M. die Königin im Auto von Bebenhausen in Begleitung des Kammerherrn Frh. v. Soden und der Hofdame Gräfin o. Uxkull hier ein und besichtigte die Altertumssammlungen der Herren Albert Stein und Oscar Entreß. Die Königin machte bei beiden Herren verschiedene Einkäufe und erkundigte sich dabei auch nach den vor zwei Jahren ausgedeckten Bildern der St. Moritzkirche. Dieser wurde ein etwa viertel­stündiger Besuch abgestattet, woraus die Rückreise nach Bebenhausen angetreten wurde.

Horb, 22. Juni. Die Amtsversammlung hat eine Umlage von 80 000 ^ pro 1912 beschlossen.

Nordstetten, 22. Juni. Der 73jährige Schultheiß Schneiderhan wird im Laufe dieses Sommers sein Amt niederlegen. Ein Teil der Wähler denkt jetzt schon an einen Fachmann: die Wahl eines solchen würde unter Um­ständen einen großen Aufschwung der Gemeinde mit sich bringen. Der im Dienste sehr erfahrene langjährige Ge- meindepsleger Pius Dok hat jedoch die meisten Aussichten gewählt zu werden.

Laudesuachrichteu.

r Stuttgart, 22. Juni. (Schwaben überall!) In das Marinekabinett des Kaisers ist der zweite Sohn unseres Ministerpräsidenten Dr. von Weizsäcker, Kapitän- leuinani Ernst Weizsäcker, bisher Flaggeleutnant beim Stabe der Hochseeflotte, versetzt worden.

Gustav Jaegers 8». Geburtstag.

p Stuttgart, 21. Juni. Mit einem eindrucksvollen Festa-rt beging heute der Gustav Iaeger-Verein im Konzert­saal der Liederhalle den 80. Geburtstag des Nestors der Hygieniker Deutschlands, des hervorragenden Forschers und Gelehrten, Prof. Dr. Gustav Iaeger. Der Festakt, dem der jugendliche Greis und seine Gemahlin anwohnten, wurde mit einer Begrüßungsansprache des Vor­sitzenden des Vereins, Prof. Dr. End riß, eröffnet, der ein Lebensbild Gustav Jaegers zeichnete und einen Rückblick auf die Gründung des Gustav Iaeger-Bereins gab, der von eiyM Kreis, treuer Freunde und Schüler des Altmeisters mit dem Zweck ins Leben gerufen wurde, für seine Forsch­ungen einzutreten und mit ihm weiter zu arbeiten. Der Redner brachte als ersten Glückwunsch den des Gustav- Iaeger-Bereins zum Ausdruck mit dem Wunsche, daß Iae- gers großes Lebenswerk bis in die fernste Zeit weitergehen möge. Er teilte hierauf mit, daß anläßlich des 80. Geburts­tags Gustav Jaegers folgenden Personen in Anerkennung ihrer hervorragenden Verdienste um die Sache Gustav Jaegers die Ehrenmitgliedschast des Vereins verliehen wurde: Frau Kommerzienrat Kohlhammer, Herrn Wilhelm Beuger, Herrn Dr. Ing. Robert Bosch, Herrn Rechnungsrat Enßlin, Herrn Hosrat Schmidt, Herrn Thomalin sen. London und Herrn Wilhelm Peter Nürnberg. Weiter gedachte er der verstorbenen Freunde Jaegers, des früheren Präsidenten der Zentralstelle für Gewerbe und Handel, v. Steinbeis, der dem Iaeger'schen Wollregime den richtigen Weg in die Ge­schäftswelt gewiesen hat, der Kommerzienräte Wilhelm u:d Gotllieb Benger und des Pfarrers Robert Seuffer, des Schwiegersohns Jaegers, die sämtlich treue Mithelfer des Gelehrten waren. Hierauf wurde eine Reihe von sehr herz­lich gehaltenen Glückwunschschreiben verlesen: aus dem Kabinett des Königs, von Minister Dr. v. Pischek, der in sehr warmen Worten der erfolgreichen Bemühungen Jaegers um die gesundheitliche Kräftigung unseres Volkes und der befrucht­enden Anregungen gedachte, die die württembergische Textilin­dustrie durch Jaegers Forschungen und Lehren erfahren hat und denen sie ihren ungeahnten Aufschwung verdankt, femer Glück­wunschreiben der Minister Dr. v. Schmidlin, o. Marchtaler und v. Weizsäcker. Die Glückwünsche der Stadtverwaltung und der Bürgerschaft Stuttgarts überbrachte Oberbürger­meister Lautenschlager: er gab dem Wunsche Ausdruck, daß die bewunderungswürdige körperliche und geistige Frische, auf die Iaeger als eine Frucht ureigener Arbeit stolz sei, noch viele Jahre ihm erhalten bleiben möge. Im Namen der Stadt Murrhardt, die dem Jubilar 22 Jahre hindurch