sind Verantwortungen, die die christlichen Gewerkschaften organisch und unzerreißbar verankern mit dem gesamten volkswirtschaftlichen und staatlichen Leben der Nation. Sie stehen und fallen mit der nationalen Zukunflsentwlcklung unseres Vaterlandes."
Hamburg, 6. Juni. Wegen der ungünstigen Witterung wird das Luftschiff „Z 3" vor morgen mittag keine Fahrt unternehmen.
GerichLssaal.
Rom»! 5. Juni. Im Prozeß gegen den Kapitän des Kreuzers „San Giorgio", Atbenga, und den Leutnant zur See Bordigioni beantragte der Anklagevertreter Freisprechung wegen Mangels an Beweisen.
r Newyork, 6. Juni. Gestern hat der Prozeß der Bundesregierung gegen eine Anzahl Schiffahrtsgesellschaften, unter denen sich auch die Hamburg-Amenka-Linie befindet, begonnen, die beschuldigt werden, den Passagier-Verkehr zwischen den Bereinigten Staaten und Brasilien monopolisiert zu haben. Die Anklage behauptet, die Verklagten hätten am 14. Februar in London ein Abkommen getroffen, nach dem sich die Hamburger Linie vom Verkehr nach Newyork zurückgezogen hätte. Die Regierung behauptet, die Linien hätten für 5 Jahre jeden Wettbewerb im Verkehr zwischen den Bereinigten Staaten und Brasilien unterbunden. Die Angeklagten werden weiter beschuldigt, die Abfahrtszeiten verabredet, die Gewinne verteilt und die Frachttarife festgesetzt zu haben. Der Bundesgerichtshof ist darum vorstellig geworden, daß es den «schiffen der verklagten Gesellschaften untersagt wird in irgend einem Hasen der Bereinigten Staaten vor Anker zu gehen, solange die Verträge und Abkommen eingehalten werden.
Ausland,
r Vom Bodensee, 6. Juni. (Des einen Unglück ist des andern Glück.) Der „Thurgauer Volkssr." erzählt folgende seltsame Geschichte: Ein Grenzausseher fand am Ufer eine verschlossene Bierflasche. Die Ueberraschung nach dem Oeffnen war groß, denn neben einem Zette! befanden sich darin 7600 ^ in Noten. Der Zettel enthielt die Aufzeichnung, daß 1000 ^ dem Finder der Flasche gehören, 6000 ^ dem Finder des Leichnams. Es handelt sich um jenen deutschen Herrn, der vor ungefähr drei Wochen über die Rheinbrücke in den Rhein gesprungen ist. Bekanntlich setzte auch die Frau des Unglücklichen 2000 ^ aus die Auffindung der Leiche aus.
v Wien, 6. Juni. Nach zweijähriger Pause nahm der Kaiser heute bei vorzüglicher Gesundheit an der Fron- leichnahmsseierlichkeit teil. Der Kaiser begab sich, von einer vieltausendköpfigen Menge jubelnd begrüßt, aus der Hofburg zu dem vor -er Michaeliskirche errichteten Altar, wo der feierliche Prozessionszug, voran sämtliche Erzherzöge, vorüberzog. Nach der kirchlichen Feier defilierten die ausgerückten Truppen vor dem Kaiser.
XV Mailand, 6. Juni. Der Musikverleger Giulio Ri cordi ist gestorben.
v Paris, 6. Juni. Im Senat wurde heute die Interpellation betr. die gesetzliche Organisation der nationalen Verteidigung, insbesondere die Frage der Regierungsweise in Frankreich während eines Krieges verhandelt. Die Konstitution von 1875 regelt diesen speziellen Punkt nicht. Kriegsminister Millerand antwortete aus die Interpellation, es sei eine Reihe von Projekten seit längerer Zeit in Vorbereitung, um diese Frage Zu regeln. Die gegenwärtige Regierung werde nichts versäumen, um allen künftigen Notwendigkeiten zu begegnen und werde ihrer Pflicht vollkommen genügen für den Fall, daß unglücklicherweise ein Krieg eintreten sollte. Es sei unmöglich, Einzelheiten dieses Projekts anzugeben, aber alles werde dem einen Gedanken untergeordnet werden, Frankreich den Sieg um jeden Preis und mit allen Mitteln sicher zu stellen, weshalb der militärischen Autorität volle und uneingeschränkte Freiheit ein- geräumt werde. Jede andere Erwägung müsse demgegen
über verschwinden. (Lebh. Beifall.) Die Diskussion wurde alsdann geschlossen und eine Tagesordnung angenommen, durch die die Erklärungen des Ministers gmgeheißen werden.
r Täbris, 6. Juni. (Pet. Tel.-Ag.) Ueber die letzten Kämpfe mit den Schachsevennen liegen jetzt genaue Nachrichten vor. Danach sind dis Schachsevennen zerstreut. Die Russen hatten 10 Tote und 18 Verwundete. Die Verluste der Schachsevennen werden auf über 100 angegeben. °
r Newyork, 6. Juni. Eine abenteuerlich klingende Meldung des „Berl. Lokalanz." besagt, daß zwei feindliche Banden in Automobilen durch die Stadt fahren und ihre Gegner erschießen, wo sie sie finden. Bisher seien fünf Menschen auf diese Weise getötet worden. ßDie Polizei sei dem Treiben gegenüber völlig machtlos.
r Washington, 6. Juni. Der- deutsche Botschafter, Graf Bernftorff. gab den deutschen Osfizieren ein Frühstück. Die Offiziere sprachen später bei dem Präsidenten Taft, dem Staatssekretär Knox und dem Marinestaatssekretär Meyer vor. Auch zu Ehren der in Fort Monroe zurückgebliebenen Offizieren und Mannschaften fanden zahlreiche Veranstaltungen statt. Gestern gab Bizekonsul Schmelz in New-Port-News den deutschen und amerikanischen Offizieren ein Gartenfest.
Washington, 5. Juni. Das Staatsdepartement für Handel und Arbeit wird binnen kurzem umwälzende Aende- rungen in den amerikanischen Vorschriften für den Schutz des Lebens auf See, die auf bei dem Untergang der „Titanic" gemachten Erfahrungen beruhen, verfügen. Der endgültige Entwurf, der gegenwärtig dem Staatssekretär für Handel und Arbeit, Nagel, vorliegt, zieht in Erwägung, alle Schiffe der Vereinigten Staaten, sowohl die Uebcrsee-, wie Binnensee- und Küstenfahrzeuge, zu verpflichten, eine für alle Passagiere und dis ganze Besatzung genügende Anzahl von Rettungsbooten und Flossen an Bord zu führen.
Die Lage in Marokko.
XV Paris, 6. Juni. Aus Fez wird unter dem 5. Juni abends 8 Uhr gemeldet: Der Generalresident Lyauiey hat dem Sktltan heute abend lebe wohl gesagt und ihm glückliche Reise gewünscht. Der Sultan lud ihn zum Tee. Am nächsten morgen sind, wie eine Depesche vom 6. Juni morgens berichtet, der Sultan und der Gesandte Regnault abgereist. Der Generalresident Lyautey gab ihnen einige Kilometer weit das Geleite. — Von dem rechten Ufer des Sebu werden neue Unruhen gemeldet. Bis jetzt haben sich 705 Askaris wieder anwerben lassen. 255 weigerten sich.
Der Krieg um Tripolis.
Rom, 6. Juni. Ag. Stes. Bon glaubwürdiger Seite wird aus Aden gemeldet: Nach Nachrichten aus Assir und dem Pemen sind die Anhänger des Said Idris in großer Bewegung. Ihre Zahl vermehrt sich von Tag zu Tag. -Neue Stämme strömen ihnen zu. Auch zeigt es sich, daß einige Streitkräste, die von dem Scherif von Mekka den Türken zu Hilfe gesandt worden sind, und unter dem Befehle seines Sohnes stehen, nicht oorrücken können, weil sie von allen Seiten in bedrohlicher Weise durch die Anhänger des Said Idris umzingelt sind. Eine Abteilung dieser Truppen ist mit ihrem Befehlshaber, einem Verwandten des Scherifs von Mekka, gefangen genommen worden. In Ebha, wo die Türken eingeschlossen sind, herrscht Mangel an Lebensmitteln; auch ist das Wasser knapp. Unter der Besatzung sotten Zwistigkeiten ausgebrochen sein. Ein Teil der Offiziere verlangt offen die Uebergabe der Stadt.
r Beughasi, 6. Juni. (Ag. Stes.) Ein lenkbares Luftschiff hat heute das feindliche Lager überflogen und mehrere Bomben hineingeschleudert, die alle im Lager selbst explodiert sind.
r Konstantinopel, 6. Juni. In einem von dem Deputierten Suleiman el Barum an die türkische Kammer und an die türkische Presse gerichteten Telegramm beschwören die Tripolitaner die Türkei, sie nicht auszugeben, da dies der Beginn zur Teilung der Türkei wäre. Sie würden auf jeden Fall weiter Kämpfen.
Ein Schwabenstreich.
Aus Hamburg vom 1. Juni 19! 2 veröffentlicht die „Straßburger Post" folgende Verse:
Mein Junge, merke den Tag dir gut,
Bewahre sein schimmerndes Glück,
Und ist dir einmal gar trübe zu Mut,
So denk' an heute zurück.
Gedenke, wie über Brunsbüttelkoog Ohne Fittich und ohne Flaum Der gleißende Riesenvogel flog,
Ein Frühlingsmärchentraum.
Wie Schlot an Schlot, und Mast an Mast,
Im Hafen dicht gereiht,
Auffchauten starr zu dem Wundergast,
Dem Boten kommender Zeit.
Jahrhunderte lang furcht unser Kiel Das wilde, wogende Meer,
Kühn trugen wir zum fernsten Ziel Des deutschen Namens Ehr.
Doch neuen Zeiten neue Bahn Weist alter deutscher Mut,
Der schwäbische Wikinger schwimmt heran Auf blauer, lustiger Flut.
Im Silberhaare steuert er,
Dem Föhn an Schnelle gleich.
In einer Nacht vom Fels zum Meer —
Das war ein Schwabenstreich!
Ich mutz heut' denken immerzu,
Indes das Herz mir bebt:
Wenn doch der Alts von Friedrichsruh Noch diesen Tag erlebt!
Junge, du hast ihn nicht mehr gekannt,
Ich aber, ich kannte ihn.
Das wär' ein Gruppe: Hand in Hand Bismarck und Zeppelin! E. W. Z.
Landwirtschaft, Hendel und Verkehr.
Nagold, 6. Juni. (Besitzwechsel.) Sattlermeister Renz hat das Haus von Korbmacher Jung um 4200 und dieser wieder das Haus von ersterem um 7000 ^ gekauft.
r Stnttgart, 6. Juni. Schlachtviehmarkt.
Großvieh Kälber Schweine
Z «getrieben:
271
Erlös aus Vs T? Pfennig
456
Schlachtgewicht.
672
Pfennig
Ochsen
von
i 03 dis 106
Kühe von 68 bis 78
- „ -
48 ., 60
Bullen
02 „ 04
Kälber
113 „ 117
85 91
106 „ 112
Jungvieh u.
103 ., 166
„
98 ., 105
Iungrindcr
99 „ 102
Schweine „
78 .. 80
91 „ 97
76 „ 78
n
70 „ 73
Nen- Verkehrskarte von Süddentschlaud. Maßstab 1:800 000.
5. Auflage. Muth'sche Berlagshandlung, Stuttgart. In starkem
Papierumschlag Preis 50 /H, Porto 5
Mit einem Blick überschaut man das gesamte Eisenbahnnetz Süddeutschlands sowie der angrenzenden Gebiete. Die Verkehrswege heben sich in roten Linien, Flußläufe und Seen durch Blaudruck deutlich ab. Die Karte zeichnet sich ferner durch genaue Markierung der Stationen und große Reichhaltigkeit der Ortsnamen aus. Auf der Rückseite des Umschlages sind die wichtigsten Eisenbahnverbindungen Mitteleuropas besonders eingezeichnet. Wir können die Karte allen Reisenden nur empfehlen. Es ist erstaunlich, was hier für den niedrigen Preis geboten wird. Als Wandkarte bildet sie auch einen nützlichen Schmuck jedes Bureaus. Ferner sind erschienen Spezialkarten von Baden, Bayern, Württemberg (je 40 -H) und Elsaß-Lothringen (30 /H), die ebenfalls in der G. W. Zaiscr'schen Buchh., Nagold, er hältlich sind.
Mutmaßt. Wetter am Samstag und Sonntag.
Ein neuer Lustwirbel ist zur Zeit vom Atlantischen Ozean nicht mehr im Anzug. Dagegen hat die im Norden vorüberziehende Depression ihren Einfluß auf Süddeutschland noch nicht ganz verloren. Für Samstag und Sonntag ist daher zwar ausheiterndes und meist trockenes, aber immer noch zeitweilig bewölktes Wetter zu erwarten.
Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur. — Druck u. Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchdruckerei (Emil Zaiscr) Nagold.
K. Amtsgericht Nagold. Indem Konkursverfahren
über das Vermögen des Robert Kempf, Gerbereibesitzers in Altensteig, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen, sowie zur Anhörung der Gläubiger über die Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläubigerausschusses — der Schlußtermin auf Montag, denl.Jnli ISIS, vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hier bestimmt.
Den 6. Juni 1912.
Heyd, A.-G.-Sekr.
Nagold.
Neue, gesunde, gelbfleischige
Italiener-
Kartoffeln
empfiehlt
Fr. Schittenhelm.
Im Konkurse
über das Vermögen des Rotgerbers Robert Kempf jvon Altensteig- Stadt sind bei der bevorstehenden Schlußverteilung zu berücksichtigen unbeoorrechtigte Forderungen Mark 356 922.83. Die bevorrechtigten sind bezahlt. Der verfügbare Massebestand beträgt ^ 38877.39, wovon noch die Kosten des Verfahrens abgehen.
Altrußris-ttadt, den 6. Juni 1912. So«k«rsvttwa!!tr: Bez.-Notar Beck.
Kohlerstal b. d. Talmühle. Einen 7/4 jährigen
Mm,
Rotscheck, mit Zulassungsschein II. Klaffe setzt unter jeder Garantie dem Verkauf aus
Farrenhalter Dürr.
Nagold.
!! Brillen» Zwicker!!
empfiehlt
Uhrmacher.?
Nagold.
Zum Besuch des vom 6. Juni auf
Montag, den 10. Juni ISIS,
verlegten
W-, Ümlu-
r. llichlMklr
wird eingeladen. Der auf 8. Juni fallende Frachtmarkt findet nicht statt.
Den 4. Juni 1912.
Stadtschirltheifterraurt: Brodbeck.
fleue Mere Möekrctmle Lrlv.
Osgrituäet 1908. im vürtt. Sokvw-Lvaiä.
linotttat 1. Lnnxv» kär Lallävlsvissevsedsktsu.
! llrmSvlssIutSsMiv. — llsdmrgskontor. — 6 lclnss
Usslnolmls. Vorbvrvit LLloj.-Lramso. — LwüILnäsrkurn. - 8Mv gslluns Lärssss.
^ußA«2«iokn.8rkolA8.—VorsAl.Verxüs^.— Olssuuä. MdeniLg« ?rospskt« äurek äi» virsktorsa Lägvl unä kisvdvr. :
fterrsufnsdme 1 . Zu!i 1 S 12 .
Nagold.
MemM.
2—3 tüchtige Arbeiter können sofort oder später eintreten in der
WSelssSM LchWs.
Nagold.
Suche in ein gutes Hotel ein tüchtiges
KWmiWn
bis 1. Juli.
Näheres zu erfr. bei Fr. Lchnlrr.
Beste stir die Auge«
bestes Stärkungs- u. Erfrischungsmittel für schwache entzündete Auge« und Glieder ist das seit bald 100 Jahren weltberühmte, ärztlich empfohlene
Kölnische Wasser
von !»k. rdr. koekteikerger in lleil- krosi. Lieferant fürstl. Häuser, Ehrendiplom. Feinstes Aroma, billigstes Parfüm. In Fl. k 45, 65 u. 110 MW" Alleinverkauf für Nagold: Hch. Ganst, :: :: Konditorei. :: ::