Zu dem Brand wird weiter gemeldet: Die Feuer­wehr von Zuffenhausen mußte sich darauf beschränken, das Wohnhaus und die Nachbargebäude zu reiten. Eine grö­ßere Abteilung der beiden Stuttgarter Infanterie-Regimenter, die gerade in der Nähe des Brandplatzes übten, eilten her­bei, um Absperrungen vorzunehmen. Zum großen Glück herrschte Windstille. Menschenleben sind nicht zu beklagen, ein im Wohngebäude befindlicher kranker Mann wurde von der Sanitätskolonne aus dem bedrohten Gebäude geschafft. Lfm i/z8 Uhr war jede Gefahr des Umsichgreifens des Feuers beseitigt. Die Fabrik ist gänzlich niedergebrannt, der Schaden beträchtlich. Auch den Angrenzern ist durch die Menschen­ansammlung ein erheblicher Flurschaden entstanden. Die Fabrik sollte im Herbst in die bereits erstellten neuen Ge­bäude nach Kornwestheim verlegt werden. Ueber die Ent- stehungsursachs des Feuers ist noch nichts bekannt.

p Ulm a. D-, 8. Mai. Der König besichtigte bei seinem gestrigen Besuch mit dem Herzog Albrecht im Kasino des Infanterie-Regiments No. 120 das dem Regiment vom Kaiser geschenkte Bild, das die Teilnahme des Regi­ments an der Schlacht bei Wört darstellt. Im Hotel Russi­scher Hof fand hieraus ein großes Paradefrühstück statt an dem außer dem Königspaar der Herzog Albrecht, Krtegsmi- nister von Marchtaler sowie die bei der Parade beteiligten Offiziere teilnahmen.

i' Buchau A. F., 9. Mai. (Verschwunden.) Die bei dem Viehhändler Kahn hier bedienstete 27 Jahre alte Berta Baur von Bartholomä OA. Gmünd ist ver­schwunden. Sie fuhr am Samstag nach Ravensburg, um Einkäufe zu machen. Von dort schrieb sie an hiesige Freund­innen noch Ansichtskarten, in denen sie u. a. mitteilte, daß sie zufällig einen früheren Freund aus Gmünd getroffen habe. Das Mädchen ist weder hierher zurückgekehrt, noch hat man sonst eine Spur von ihm gesunden. Sie stammt aus guter Familie und erfreute sich eines guten Rufs. Man befürchtet, daß sie das Opfer eines Verbrechens geworden ist.

r Mittelbiberach, 8. Mai. (Phänomen.) Eine interessante Naturerscheinung wurde hier heute nacht zwischen 11 und Vs12 Uhr beobachtet. Plötzlich stand ein langer, Hellausleuchtender Streifen zwischen Firmament und Horizont da, welcher rasch von Osten nach Westen hinzog. Die Helligkeit war sehr stark und dauerte ca. 2 Sekunden. Nach Verschwinden des Phänomens erfolgte ein eigentüm­liches Surren, das das Gefühl auslöste, als ob ein Erd­beben sei. Auch diese Erscheinung dauerte ca. 2 Sekunden.

Deutsches Reich.

Berlin, 9. Mai. Nach bisherigen Borerhebungen des Kriegsministeriums erhalten insgesamt 21 deutsche Städte neue Militärbelegungen. Gesuche um Ueberlassung von Gar­nisonen liegen von über 80 deutschen Stadtgemeinden vor.

Berlin, 9. Mai. Die Oberbürgermeisterfrage wird heute die Stadtverordneten in geheimer Sitzung beschäftigen, da das Abschiedsgesuch von Oberbürgermeister Kirschner nun vorliegt und ebenso eine bindende Erklärung des Staats­sekretärs a. D. Wermuth, worin dieser sich bereit erklärt, den Posten anzunehmen. Falls die Mehrheit ihn für dieses Amt erwählte, könnte die Beratung der Frage, zumal nur dieser eine Kandidat oorgeschlagen ist, keine Schwierigkeiten bringen.

Marschall v. Bieberstein.

Berlin, 9. Mai. Die »Tägliche Rundschau" will für bestimmt erfahren haben, daß Freiherr von Marschall den Botschafter-Posten in London definitiv übernommen hätte. Sein Nachfolger in Konstantinopel soll Freiherr von Wangenheim sein.

r Berlin, 9. Mat. An Netzhautentzündung sind auch in Berlin und Vororten zahlreiche Personen erkrankt und teilweise fast erblindet, die die Sonnenfinsterns mtt unbe­waffnetem Auge beobachtet hatten.

Oppena«, 8. Mai. Drei alte Bekannte haben sich vor 2 Tagen hier getroffen. Sie waren vor vielen Jahren als Angestellte in Bad Rippoldsau lange Jahre beieinander und wollten miteinander nochmal ein Stündchen verplaudern. Es sind Seraphine Zefferer, 93 Jahre alt, Genovefa Walter, 97 Jahre alt und Elisabeth Huber, geb. Germann, 90 Jahre alt, ergibt zusammen 280 Jahre. Im Gasthaus zu den Drei Königen" fand die Zusammenkunft, die gewiß eine außergewöhnliche genannt werden darf, statt.

Augsburg, 9. Mai. Der Lech ist über nacht zum reißenden Strom geworden. Es fehlt wenig bis zum Hochwasser des Katastrophenjahrs 1910. Das neue Lechwehr am Hochablaß ist zum großen Teil weggerisscn worden. Südlich von Augsburg ist der Lech bereits über die Ufer getreten.

r Köl«, 9. Mai. Infolge der Ausschreitungen der ausständigen Rheinschiffer erhalten jetzt alle Rheinschiffe auf Antrag Schutzbegleitung.

Ausland.

IV Jnusbruck, 8. Mai. Infolge anhaltenden heftigen Regens ist in mehreren Orten, besonders in Osttirol, Ueber- schwemmungsgesahr eingetreten. Der Ort St. Johann ist teilweise überschwemmt, die Orte Waidring und Erpfendorf sind bedroht. Eine Brücke bei Erpfendorf ist weggerissen worden, eine zweite ist stark gefährdet. Bon Kössen ist keine Nachricht zu erhalten, weil der Verkehr unterbrochen ist. Der Lech ist heute um 2 Meter gestiegen.

r Paris, 8. Mai. Die Agence Havas meldet unter dem 4. Mai aus Tanger. Aus Nachrichten, die man für zuverlässig halten kann, geht hervor, daß der deutsche Ge­sandte dem französischen Geschäftsträger folgende Tatsachen unterbreitet hat: 150 von französischen Offizieren ausgebildete Soldaten der scherifischen Truppen hätten in der Farm Uled Bessam, die dem eingeborenen Sekretär des deutschen Bizekonsuls in Larasch, Meier, einem Teilhaber der Firma Renschhausen, gehört, Haussuchungen vorgenommen. Man glaubt, daß sie nach Deserteuren forschen wollten.

r London, 8. Mai. Der König ist in Weymouth angekommen und hat sich an Bord des FlaggschiffesNeptun" begeben, um das Kommando über die Manöver des ersten, zweiten, dritten und fünften Geschwaders, der nach dem neuen Ocganisationsplan Umgeformten Heimatflotte zu über­nehmen. Der König war in der Nacht an Bord seiner Dacht durch dichten Nebel ausgehalten worden.

Der Krieg «m Tripolis.

r Konstantinopel, 9. Mai. Eine Depesche des Vali von Smyrna besagt, daß die italienische Flotte sich wieder entfernt habe. In der gestrigen Sitzung der Kammer teilte der Präsident den Inhalt von 13 Depeschen aus den

Provinzen mit, in denen die Bevölkerung die Regierung auffordert, den Krieg so lange sortzusetzen, bis Italien Tri­polis geräumt habe.

r Rom, 9. Mai. (Ag.Stef.) Die angebliche Depesche des Gouverneurs von Rhodos, die einen türkischen Sieg und die Gefangennahme von 1000 Italienern meldet, die sich wieder eingeschifft hätten, ist vollkommen unbegründet. Der Gouverneur und seine Sekretäre sind Gefangene der Italiener und sollen nach Italien geschafft werden.

Rom, 9. Mai. Das in Paris verbreitete Gerücht, die Ita­liener hätten Saloniki bombardiert, ist vollkommen unbegründet.

Zur Besetzung der Insel Rhodos.

Rom, 9. Mai. Entgegen der türkischen Siegesnach­richten aus Rhodos melden die italienischen Blätter, daß am Dienstag die italienischen Truppen auf Rhodos weitere zwei Fortsanlagcn besetzten und Marmaritza eroberten. 4M Türken seien gefangen genommen worden und von Italienern nur 22 Mann gefallen.

Die Ueberschwemmungen des Mississippi.

New-Uork, 8. Mai. Die Situation im Ueberschwem- mungsgebtct des Mississippi ist immer noch verzweifelt. Im ganzen Mississippigebiet dauern die heftigen Regengüsse an. Das Wasser reicht an vielen Stellen bis zur Kammhöhe des Dammes. Hunderte von Menschen leiden Hunger. Es fehlt an Booten und Zufuhrgelegenheit von Lebensmitteln nach dem Ueberschwemmungsgebtet. Alle Verbindungen sind unterbrochen, auch die telegraphischen.

New-Aork, 9. Mai. In New-Orleans sind weiiere 14 Personen bei der Uebcrschwemmung ertrunken. 20 OM Menschen sind von Bäumen und Dächern gerettet worden, weitere 20000 schweben noch in Lebensgefahr. Die Mehr­zahl der geretteten Frauen und Kinder ist erkrankt. 10 000 Pelze wurden unter die Obdachlosen verteilt und 600000 Dollar für Hilfeleistungen ausgegeben.

Landwirtschaft, Handel and Verkehr.

Wildberg, 9. Mai. Der warme Regen hat die Vegetation kräftig vorwärts gebracht. Die Obstbäume, die schon lange ihre Bin- tenknospen zeigen, aber wegen der Kälte und Trockenheit nicht zur Entfaltung bringen konnten, stehen nun mit einem Schlag in voller Blüte. Ein Blick über unser Städtchen von der Sulzer Ecke oder der Bulacher Höhe aus bietet ein prächtiges Frühlingsbild.

Ergenzinge«, 7. Mai. Der gestrige Mehmarkt war sehr gut be­fahren. Die hohen Preise veranlaßten die Käufer, eine zurückhaltende Stellung einzunehmen. Auch der Krämermarkt war gut besucht: ein kauflustiges Publikum erfreute die Händler.

M Berlin, 9. Mai. Der Stand der Saaten im Deutschen Reiche zu Anfang Mai ist dem Reichsanzeiger zufolge, wenn 2 gut, 3 mittel. 4 gering bedeutet, Winter­weizen 2,6, Winterspelt 2,6, Winterroggen 2,6, Klee 3,5, Luzerne 2,9, Bewässerungswiesen 2,5, andere Wiesen 3,0.

BrrichtiguvU. In dem Bericht in Nr. 106 d. Bits, betreffend Gesellenprüfungen muß es selbstverständlich heißen: An den diesjäh­rigen Lehrlingsprüfung en (nicht .... arbeiten.) _

Mutmaßl. Wetter am Samstag und Sonntag.

Die Wette,läge beginnt sich wieder günstiger zu ge­stalten. Für Samstag und Sonntag ist noch zeitweilig bedecktes, sonst meist trockenes und wärmeres Wetter zu er warten. _

Für die Redaktion verantwortlich: Karl Panr.Druck u. Verlag der G. W. Zaiser 'scheu Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.

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