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Erscheint täglich mir Ausnahme der Sony- und Festtage.

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Fernsprecher Nr. 29.

86. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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Samstag, dm 14. Gktoöer

1911

Kgl. Oberamt Nagold. Bekanntmachung,

betreffend den Viehmarkt in Simmersfeld am 17. Oktober 1SI1

Der Biehmarkt am 17. Okt. 1911 wird unter folgenden Bedingungen gestattet:

1. Der Auftrieb auf den Markt darf erst von 9 Uhr an erfolgen.

2. Die Körbe mit Schweinen sind so aufzustelien, daß zwischen ihnen genügend Raum zum Gehen ist, damit die rknlersuchung keine Schwierigkeiten hat.

3. Händler mit Wiederkäuern und Schweinen müssen über ihre Transporte tierärztliche Gesundheitszeugnisse mit sich führen und ohne Aufforderung dem Oberamts­tierarzt vorzeigen, welche am Herkunftsort oder bei Benützung der Eisenbahn spätestens am Verladeort ausgestellt sein müssen.

4. Nichtwürttembergische Wiederkäuer und Schweine dürfen nur aufgeirieben werden, wenn die Tiere die lOiägige polizeiliche Beobachtung durchgemacht haben und von der zuständigen Behörde freigegeben worden sind.

Dies gilt insbesondere auch für die z. Zt. in Simmers-

seld und Fünfbronn unter Beobachtung stehenden Tiere. Nagold, den 13. Oktober 1911.

. Amtmann Mayer.

Der WetterwarL.

U,Misch« Umschau.

In der Kundgebung des Staatsanzeigers zur Lebens- mitteltcuerung können wir mit Genugtuung eine Bestätig­ung dessen finden, was wir an dieser Stelle schon mehrfach zu dieser Frage ausgeführt und trotz anderseitiger Angriffe festgehalten haben: daß es sich nämlich bei der Teuerung vielfach um eine ungesunde und künstliche Schraubung han­delte. Wenn der Staatsanzeiger Mittel und Wege angibt, wie einzelne Lebensmittel zu seinem wirklich annehmbaren Preise beschafft werden können, so ist doch damit der Be­weis erbracht, daß die Notlage nicht in einem wirklichen Mangel an solchen Lebensmitteln ihre Ursache hat, sondern in einer ungerechtfertigten Zuspitzung der Marktlage, in einer tendenziös-egoistischen Umformung der Konjunktur. Und das war es, wegegen wir uns von Anfang an gewandt hoben.

Im deutschen Reiche ist die parlamentarische Saison er­öffnet worden durch Wiederaufnahme der Kommissionsbe­ratungen über das Schisfahrtsabgabengesetz, das vom Reichstag in seinem bevorstehenden und mit diesen Kom- missionsberatungen eigentlich schon eröffnten letzten Tag- ungsabschnitt unter allen Umständen erledigt werden soll. Der Staatssekretär des Reichsamts des Innern erklärt im Namen der Reichsregierung ausdrücklich, daß sie großen Wert auf eine baldige Verabschiedung des Gesetzes lege, das auf oerkehrspolttischen Gebiete einen großen Fortschritt dar­stelle, das Gesetz bedeute auch eine Förderung des Reichs­gedankens. Da die endlose Marokkoschlange und der italien- tsch-moslemitischeKrieg" an wirklich neuen und interessanten Episoden uns herzlich wenig bieten, so möchten wir etwas näher auf die Grundzüge der Schiffahrtsabgabensrage ein- gchen, mit der sich sowohl die Kreise des praktischen Wirt­schaftslebens wie die Vertreter der ncttionalökonomischen Wissenschaft seit Jahren befassen. Gingen früher die Mein­ungen außerordentlich weit auseinander und standen sich schroff diametral gegenüber, so hat sich mit der Zeit eine recht merkliche Annäherung vollzogen, und immer mehr trat eine Uebereinstimmung der Ausfassung dahin zutage, daß die völlige Abgabenfreiheit auf natürlichen Wasserstraßen weder mit dem Grundsatz der ausgleichenden Gerechtigkeit zu ver­einbaren sei, noch dem wohlverstandenen Interesse der Schiff­fahrt selbst entspreche, und diese Ansicht vermag sich in der Tat auf eine Reihe der schwerftwiegenden Gründe zu stützen. Die Abgabensreiheit der Ströme enthält zunächst eine Bevorzugung einzelner Landesteile gegenüber anderen, d. h. solchen, die überhaupt keine Ströme besitzen, also vollständig auf die mit Ueberschüssen arbeitenden Eisenbahnen ange­wiesen sind, sodann kommt der Vorteil der Wasserstraßen nur einem beschränkten Teil von Interessenten zugute. Es ist aber auch unbillig, von Kanälen und kanalisierten Flüssen, jedoch nicht von regulierten Strömen zu verlangen, daß sie sich finanziell selbst erhalten. Dazu kommt, daß von der Abgabenfreiheit auf natürlichen, aber regulierten Strömen nicht etwa bloß ein kleiner Teil des Inlandes Nutzen hat, sondem vielfach durch diese sogar das Ausland auf Kosten des Inlands begünstigt wird (Erleichterung des Eingangs ausländischer Produkte und umgekehrt des Ausgangs jder

einheimischen zum Schaden des eigenen Konsums). Als Widerspruch mag zunächst unsere Behauptung erscheinen, die Einführung von Abgaben würde auch dem Interesse der Schiffahrt selber dienen, aber sie rechtfertigt sich durch die Tatsache, daß dadurch (durch Deckung der Eigenkosten) der stete Ausbau der Ströme mehr gewährleistet und die Flüs­sigmachung von Mitteln zu Stromverbesserungen wesentlich erleichtert würde. All diese Gründe sind denn auch mehr und mehr zur Würdigung gekommen, und die Hanpt- schwierigketten liegen heute fast nur noch in der Regelung der internationalen Fragen, aber es ist anzunehmen, daß man nach den langen Vorbereitungen auch darüber hinweg­kommen wird.

Wir sprachen oben von der endlosen Marokkoschlange. Den ersten Teil hätten wir nun ja glücklich hinterm Berge, dafür aber kommen jetzt von drüben Stimmen, daß sich auch der zweite Teil noch recht schwierig gestalten werde. Bis jetzt waren wir der gebende, die Franzosen der nehmende Teil; wo es nun umgekehrt kommen soll, zeigen sie drüben wieder den Bockbeinigen, sind wohl gesättigt, wollen aber uns kaum den Abfall um einen solchen handelt es sich bei der Kongosrage eben schließlich doch zukommen lassen. Da haben wir doch wahrlich auch keine große Eile mehr nötig, und es könnte gar nichts schaden, wenn der Reichs­tag wenigstens noch seine Ansicht zum Ausdruck bringen könnte, wenn er auch leider an der Sache selbst nichts mehr wird ändern können.

VomKriegsschauplatz" nichts Neues, jheißt es so ziemlich jeden Tag. Das Hornberger Schießen interessiert schließlich auch gar nicht mehr. Dafür aber ist uns sonst ein Moment in die Augen gefallen. Unwidersprochen ging nämlich durch die Presse die Meldung, im Auswärtigen Amt zu Berlin sei dem Vertreter eines römischen Blattes erklärt worden, die kaiserliche Regierung wünsche das ita­lienische Bolk wissen zu lassen, daß die Sprache der deut­schen Presse in diesen Tagen keineswegs die Gedanken und Gefühle der deutschen Regierung wiedergebe. Nun, wir verlangen von der Regierung keineswegs, daß sie Italien wegen seiner Räuberpolitik irgendwie formellen Tadel aus­spreche, denn das verträgt sich nicht mit unseren Beziehungen zu diesem Lande und wäre mehr als eine Unhöslichkeit, aber wir sind mit unserer vollen Sympathie auf der Seite derjenigen Presse, die ehrlich genug war, ihrer Ueberzeug- ung und dem Fühlen und Denken des ganzen Volkes Aus­druck zu geben. Das frevle Spiel, das Italien mit dem Weltsrieden getrieben, wird ihm die Geschichte ins Buch einzcichnen.

Tages-NerügLetten.

U«» Stadt und Land.

Nagold, 14. Oktober 1V1I.

* Eine Informationsreise in das Simmental beschreibt Zuchtinspektor Storz-Heilbronn imLandw. Wochenblatt". Er sagt u. a.:

Die Reise wurde von 37 Mitgliedern des Landw. Bezirksvereins Gerabronn im September d. I. unternommen. Von Erlenbach im Simmental aus wurde eine Alpwande­rung auf den sogen. Gehlberg gemacht, wo der bekannte Züchter Herr Regez aus Ringoldingen seine eigene, sowie die Herde seines Schwagers, Herrn Hofer zurKrone" in Erlenbach vorführen ließ. Es waren prächtige Tiere; sodann wurde die Rinderalp erklommen. Diese Weide zählt zu den schönsten und besten des Simmentals. Wir haben dann auch den Erlenbacher Markt angesehen; da haben wir manches gelernt; wir haben gesehen, daß das Beste überhaupt nicht auf den Markt kommt, zum andern, daß es im Simmental auch sehr viele geringe Tiere gibt, und zum dritten, daß die Simmentaler Bauern gewandte Ge­schäftsleute sind, ja zum Teil so gewandt, daß sie einem Nichtkenner der dortigen Verhältnisse geme pro Stück einige hundert Franken mehr als normal fordern. Dieses beliebte Mittel, Fremde zu überfordem, das momentan, solange die Ausfuhr noch so stark ist, übersehen werden muß, wird im Laufe der Zeit die Käufer immer mehr vom Simmental abhalten, uni soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Wir haben dann einer Prämiierung in Berg angewohnt. Das schweizerische Prämiierungsversahren nach dem Augen­maß mag seine Bor- und Nachteile haben, aber eines hat die Prämierung in der Schweiz sicherlich voraus: daß mit einem Tier verschiedene Jahre nacheinander konkurriert werden kann. Es wird auf diese Weise die Zuchttauglich­keit viel besser bewertet, als dies bei uns der Fall ist, wo schon so manches Zufallsprodukt einen unverdient hohen Preis mit nach Hause genommen hat.

Wenn wir zum Schluffe noch einmal alles an uns vorüberziehen lassen, so können wir ruhig sagen: Wir haben

viel gesehen, wir haben manches gelernt. Wir kamen femer zu dem Eindruck, daß auch den Simmentalerndie gebra­tenen Tauben nicht ins Maul fliegen", sondem daß neben der Arbeit auch züchterisches Verständnis nötig ist, wenn etwas erreicht werden soll, und jedem Züchter, dem eine rationelle Kälberaufzucht zu umständlich erscheint, möchte ich raten, daran zu denken, daß ohne Mühe kein Lohn ist, ob er nun die günstigeren Boden- und klimatischen Verhältnisse des Simmentals zur Verfügung hätte oder nicht.

* Der Komet Brooks war vorgestern abend von 7 Uhr ab am westlichen Himmel mit bloßem Auge sehr schön sichtbar. Er ist für den mit den Sternbildern nur einiger­maßen Vertrauten sehr leicht aufzufinden, wenn man sich vom äußeren Wagenstern des kleinen Wagens, durch den äußeren Deichselstern des großen Himmelswagen um die gleiche Länge in westlicher Richtung eine Gerade gezogen denkt oder zwischen Arktur im Bootes und dem letzten äußersten Deichselstern einen stumpfen Winkel konstruiert, dann findet man seinen Standort in der Schnittlinie. Vor­aussichtlich wird der neue Komet nun jeden Abend deutlicher sichtbar werden, da die bisherige Beeinträchtigung seiner Hel­ligkeit durch den Mond täglich geringer wird. (N. T.)

Walddorf, 14. Okt. Hier blüht gegenwärtig ein Apfelbäumchen mit ca. 50 Sträußchen.

r Rottenburg, 13. Okt. (Wahl.) Bei der gestrigen zweiten Schultheißenwahl in Vierlingen wurde mit 64 von 94 abgegebenen Stimmen Schreiner Josef Schorp zum Ortsvorsteher gewählt. _

r Stuttgart, 12. Okt. Der Verband der wllrttemb. Handwerkergenossenschaften hält seinen jährlichen Verbands- tag am Mittwoch den 25. Oktober 1911 im Saale des Stadtgarten-Restaurants in Stuttgart ab. Die Verhand­lungen beginnen vormittags 11 Uhr. Der Bericht über die Tätigkeit des Verbandes, die Revistonsergebnisse und ins­besondere der Stand des gewerblichen Genossenschaftswesens in Württemberg wird sich mit allen wichtigen das Hand- werkergenoffenschaftswesen betreffenden Fragen befassen und wird deshalb nicht nur für die Handwerkergenossenschaften, sondern auch namentlich für diejenigen Handwerker und Handwerkerfreunde Interesse bieten, die den Gedanken der genossenschaftlichen Selbsthilfe in den Kreis ihrer Erwägungen gezogen haben.

Die Enthüllung des Denkmals für den verstorbenen Obermedizinalrat Dr. v. Burckhardt, den früheren lang­jährigen Leiter der chirurgischen Abteilung des Katharinen- Hospitals, fand am Mittwoch an der Stätte seines Wirkens mit einer kleinen Feier statt. Der Entwurf der ganzen Anlage stammt von Professor Bonatz. In einem Halbrund, das in der Mauer des Katharinenhospitals am Hegelplatz eingelassen wurde, hat ein Postament mit einer von Pro­fessor Habich herrührenden Marmorplakette Burkhardts Aus­stellung gefunden. Aus schlichtem schlanken Steinsockel er­hebt sich eine Bronzefigur, die einen genesenen Jüngling darstellt. Die Vorderseite des Sockels zeigt das Relief­porträt Burckhardts.

r Tübingen, 13. Okt. (Beschlagnahme.) In einer hiesigen Wirtschaft wurden 1700 Liter Wein beschlagnahmt, weil sie gegen das Weingesetz verstoßen.

Tübingen, 12. Okt. Als Geschworene für die Schwurgerichtssitzungen des 4. Quartals wurden durch das Los gezogen: Georg Mader, Schlosser von Wössingen; Sigmund Schäfer, Bauer von Wankheim; Georg Müller, Sattler von Simmozheim OA. Calw; H. Single, Tuch­macher von Nürtingen; Dr. Beling, Universttätsprofessor in Tübingen; Karl Renz, Kaufmann von Ergenzingen; Michael Stahl, Bauer von Oberlengenhardt OA. Neuenbürg; Ludwig Dieter, Privatier von Derendingen; I. Breuning, Bauer von Gültstein OA. Herrenberg; Jakob Bosch, Schuhmacher von Oberboihingen: Ottmar Wütz, Gemeindepfleger von Frommenhausen; Gottl. Höhn, Schafhalter von Oberlenningen; Jakob Kiesu, Maurer von Calmbach Oberamt Neuenbürg; I. G. Rath, Mehlhändler von Reutlingen; Friedr. Schiele, Webmeister von Neuffen; I. G. Rentschler, Gemeinde- psleger von Rotselden OA. Nagold; Fr. Motzer, Bauer von Kusterdingen OA. Tübingen; Jakob Fischer, Wagner von Herrenberg: Michael Braun. Holzhändler von Alten­steig; Kornelius Eisenhardt, Kaufmann von Reutlingen: Wilhelm Rieth, Gemeindepfleger von Schlaitdorf; Josef Leins, Bauer von Hirrlingen OA. Rottenburg; Philipp Gentner, Gärtner v. Schwann OA. Neuenbürg; I. Homung, Hofphotograph von Tübingen; I. Dengler, Bauer von Affstätt Oberamt Herrenberg: Adolf Kuhn, Fabrikant von Metzingen; Wilhelm Binnig, Uhrmacher von Reutlingen; Jakob Rentschler, Bauer und Gcmeinderat von Emberg OA. Calw.