i <'

, -

zahlreiche Glückwunschkundgebungen, besonders aus Automo­bilistenkreisen, zugegangen. Robert Bosch hat 1886 mit nur 2 Arbeitern eine mechanische Werkstätte ohne Kraftbetrieb in Stuttgart gegründet, in der bereits im nächsten Jahre die ersten Zündapparate hergestellt wurden. 10 Jahre später machte er mit den ersten Apparaten für Automobile Versuche an Daimler-Motoren und nahm kurz daraus den Apparate­bau sür die Automobilindustrie in größerem Maßstabe auf. Er siedelte 1901 mit 45 Arbeitern in sein erstes eigenes Fabrikgebäude über, neben dem heute 4 mächtige, auf das modernste eingerichtete Fabrikbauten stehen, in denen mehr als 2500 Arbeiter an über 1800 Arbeitsmaschinen beschäftigt sind. 3m November o. I. stiftete Rodert Bosch 1 Million Mark unter dem Namen Bosch-Stiftung für Forschungs- und Lehrzwecke und stellte diesen Betrag der physikalisch-elektro­technischen und Maschinenbauabteilung der hiesigen technischen Hochschule zur Verfügung. Bor kurzem hat die technische Hochschule Robert Bosch den vr. Lux. d. e verliehen.

r Stuttgart, 25. Sept. (Lannstatter Volksfest.) Der heutige Haupttag, an dem die meisten Geschäfte nach­mittags geschlossen hatten, brachte dem Festplatz einen Riesen­oerkehr, sodaß am späten Abend kaum durch die Menschen­massen hindurchzukommen war. Eine große Anziehungs­kraft übte das Schaufahren alt- und neuzeitlicher Fahrzeuge zur Darstellung der Entwicklung des Fuhrwesens aus. Die offizielle Festloge und sämtliche Tribünen waren vollständig besetzt. Bon Ehrengästen waren erschienen: Staatsminister Dr. o. Pischek, Feldprobst Prälat o. Blum, Gouverneur Generalleutnant v. Scharpff, Oberstallmeister Freiherr Geyr von Schweppenburg, Präsident o. Haag, Stadldirektor Oberreg.-Rat v. Nickel u. a. An der Spitze zahlreicher Mitglieder der bürgerlichen Kollegien war Oberbürgermeister Lautenschlager anwesend. Der glänzende Wagenzug wurde eröffnet mit der prächtigen Rokoko-Kutsche des Herzogs Karl Theodor von der Pfalz, umgeben von einem glän­zenden Troß, es folgte eine alte, aus dem Jahre 1750 stammende, tragbare Rokoko-Sänfte, ein Reisewagen aus Goethe's Zeit, darin saß in einer ausgezeichneten Maske des großen Dichterfürsten Willy Widmann, dann kam ein interessanter Iagdzug mit alten Iagdwagen aus fürstlichen Häusern, ein I alter Hochzeitsreisewagen mit anmutigem, jugendlichen Inhalt, reizende Kinderkutschierwagen, aus alter Zeit ein Löschzug, der große Heiterkeit erregte, malerische ländliche Wagen, Reisewagen, Galakutschen u. s. w. Die Abteilung neuzeitlicher Fuhrwerke wurde mit verschiedenen Landfuhrwerken eröffnet. Man sah ein zierliches Ziegenbock-Gespann, ein reizendes Pony­fuhrwerk, Zigeunerwagen. Ernte-, Winzer- und Weinwagen. Die ganze Aufmachung war ebenso ge­schmackvoll wie wirkungsvoll. Malerische Bauerntrachten, liebliche Kinderköpfe und wetterharte Gestalten konnte man in dem stattlichen Zuge beobachten. Zum Schluß kamen die Luxuswagen, Droschken, Berkehrswagen, Geschäftswagen, Bierbrauereisuhrwerke, Lastfuhrwerke und die Wagen der städtischen Betriebe. Der Kgl. württemb. Automobil-Klub hatte eine Gruppe von Automobilen zusammengestellt, wie eine solche in dieser Mannigfaltigkeit wohl noch selten zu sehen war. Ganz besonderes Interesse erregte die Benz- Automobil-Feuerspritze von 1911 und der elegante 40pferdige Gaggenau-Omnibus. An die Vorführungen schloß sich die Preisoerteilung an. Es war eine feinsinnige Idee, die in vornehmer Weise zur Verwirklichung gelangte. Rückhaltlose Anerkennung und herzlicher Dank gebührt den Veranstaltern dieses originellen Schauspiels, die mit großem Fleiß, Umsicht und besonderem Geschick ihre Sache zu einem guten Ende geführt haben. Aus dem Festplatz spielte die Kapelle des Dragoner-RegimentsKönig".

p Stuttgart, 25. Sept. Der vom 22. August 1911 bis 30. Juni 1912 gültige Ausnahmetarif für bestimmte Futter- und Streumittel wird mit sofortiger Gültigkeit auf­gehoben und durch einen neuen, erweiterten bis 30. Juni 1912 gültigen Ausnahmetarif ersetzt. Gleichzeitig treten im Bereich der württ. Staatseisenbahnen sowie der meisten übrigen deutschen Eisenbahnen folgende Ausnahmetarife in Kraft. 1. für frische Kartoffeln, gültig bis 30. Juni 1912; 2. für bestimmte frische Feld-, Garten- und Hülsenfrückte, gültig bis 31. Mai 1912; 3. für Düngemittel und Roh­materialien zur Kunstdüngerfabrikation, wie im Spezialtarif III genannt, gültig bis 30. April 1912. Mit der Ein­führung dieser Ausnahmetarife hat sich, so schreibt der Staats­anzeiger, die württ. Staatsbahn den Maßnahmen der preu- sisch-hess. Eisenbahnverwaltnng zur Milderung der Schäden, die der Ernteausfall an Kartoffeln, Gemüsen und Futter­stoffen für die Bolksernährung und die Erhaltung des Biehstandes mit sich bringen wird, angeschlossen. Auch die württ. Eisenbahnverwaltung wird infolge der neuen Fracht­ermäßigung einen recht erheblichen Einnahmeausfall erleiden. Für frische Seefische von den deutschen Seehäfen nach Württemberg wird demnächst ein Ausnahmetarif eingeführt werden.

r Welzheim, 23. Sept. (Bockmilch.) Ein Unikum von einem Ziegenbock hat sich zur Schau auf dem hiesigen landwirtschaftlichen Bezirkssest eingestellt: ein Bock, der Milch gibt. Es handelt sich, laut Gmünder Zeitung, nicht etwa um einen schlechten Scherz, sondern um eine verbürgte Tatsache. Das Tier ist ein hornloser Bock und gehört einem Weingärtner in Grunbach. Er wird als Zuchtbock verwendet und Zählt bereits eine stattliche Nachkommenschaft. Dabei gibt er reine Milch, von der hier eine Kostprobe herumqereicht wurde, und muß täglich gemolken werden. Das Rätsel erklärt sich aus der Konstitution des Tieres, dieses weist nämlich vor den männlichen Genitalien zwei regelmäßige Zitzen aus. Daß der Wunderbock allgemeines Aussehen erregt hat, ist begreiflich.

Deutsches Reich.

r Berlin, 25. Sept. Der Reichsanzeiger veröffentlicht die Ernennung des Direktors im Ministerium der geistlichen und Unterrichtsangelegenheiten, Wirkl. Geh. Oberregierungs­rats v. von Chappuis, zum Unterstaatssekretär und des Abteilungsdirigenten Wirkl. Geh. Oberregierungsrat I)r. Schmidt zum Direktor in diesem Ministerium. Der Reichsanzeiger veröffentlicht das Gesetz betreffend die Feuer­bestattung vom 15. September 1911.

r Berlin, 25. Sept. Der am 17. verstorbene Reichs- tagsabg. Liebermann von Sonnenberg wurde gestern beerdigt. Zahlreiche Vereine, insbesondere auch der Bund der Landwirte und verschiedene Kriegervereine hatten Ab­ordnungen zu der Leichenfeier in der Inoalidenkirche ent­sandt. Das Offizierkorps des ostpreußischen Grenadierregi­ments, bei dem der Verstorbene den deutsch-französischen Krieg mitgemacht hatte, hatte Blumenspenden geschickt: Namens der politischen Freunde rief der Reichstagsabg. Raab dem Verstorbenen Abschiedworte in das Grab nach.

r Berlin, 25. Sept. In der Zwinglikirchengemeinde errangen bei den gestrigen Wahlen die Liberalen'einen Sieg über die Positiven.

-- Kassel, 25. Sept. In der Mitgliederversammlung des Provinzialverbandes des deutschen Flottenoereins unter­strich Großadmiral v. Köster eine Forderung, die in Nürnberg auf der Versammlung des deutschen Flottenver­eins in einer Resolution niedergelegt worden ist. Die Forderung geht dahin, über das bestehende Flottenprogramm

hinaus den Bau svon einem Panzerkreuzer jährlich mehr ins Auge zu fassen.

r Düsseldorf, 25. Sept. Die Freisinnige Volkspartei ließ gestern erneut erklären, daß sie bei der Stichwahl am 29. ds. Mts. dem sozialdemokratischen Kandidaten zum Siege zu verhelfen entschlossen sei.

r Düsseldorf, 25. Sept. In Westdeutschland setzt eine Agitation gegen die Erhöhung der Lebensmittelpreise durch enorme Preisaufschläge seitens der Zwischenhändler ein.

r Düsseldorf, 24. Sept. Aus dem Hofe seines Fuhrgeschästes wurde heute mittag der Fuhrmann Kramer, der sich dem gestern beendeten Fuhrmannsausstand nicht angeschlossen hatte, von sechs Fuhrleuten überfallen. Kramer gab in der Notwehr drei Schüsse ab und verletzte dabei den Fuhrmann Kleef. Die anderen fünf Fuhrleute fielen über Kramer her und richteten ihn übel zu. Kramer wurde unter Polizeischutz gestellt.

Die Sterbekasse des Deutschen Werkmeister- Verbandes, die zur Zeit 110000 männliche und weibliche Mitglieder zählt, bietet vom 1. Oktober Betriebsbeamten und Werkmeister die Möglichkeit der Versicherung von Sterbegeldern in verschiedener Höhe. Die männlichen Ver­sicherten können sich einkaufen zu einem Sterbegeld von 200, 400 und 800 die weiblichen mit 100 oder 200 Etwaige Ueberschüsse der Kasse finden Verwendung zur Unterstützung bedürftiger Mitglieder. Außerdem ist die Rechtsschutz-Unterstützung erweitert worden auch auf Fälle, die nicht mit dem Dienstvertrag in Zusammenhang stehen, bei denen aber doch Ruin der Familie zu befürchten ist. Die neue Stellenlosen-Unterstützung tritt am 1. Oktober in Kraft. Nach den gemachten Erfahrungen wird bald eine Erhöhung der vorgesehenen Unterstützungssätze, vielleicht auch Erweiterung der Unterstützungsdauer möglich sein. Auch die Unterstützungssätze an Mitglieder, die in Notlagen oder krank sind, erfahren eine Erhöhung. Bis zum heutigen Tage zahlten die sämtlichen Kassen des Werkmeister-Ver­bandes (Sitz Düsseldorf) 16 Millionen Mark an Sterbe­geldern und Unterstützungen, die erst einige Jahre bestehende Brandkasse 150000 ^ für Brandschäden.

Freilassung des Prügelpädagogen Dippold.

Bayreuth, 23. Sept. Am 9. Oktober wird der ehe­malige Hauslehrer und Student Dippold nach achtjähriger Strafhast die Mauern des Zuchthauses zu Straubing wieder verlassen. Wie verlautet, soll er die Absicht haben, nach Amerika auszuwandern. Bon seinen Opfern ist der einzige Ueberlebende der mißhandelten Brüder Koch, Joachim Koch, jetzt Student und studiert Rechtswissenschaft. (Dippold war Lehrer und Erzieher zweier Söhne des Direktors v. Koch von der Deutschen Bank in Berlin und hatte die ihm an­vertrauten Knaben in wahrhaft scheußlicher Weise gequält und mißhandelt. Die Einzelheiten, die in der Gerichtsver­handlung enthüllt wurden, erregten seinerzeit außerordentliches Aufsehen.)

Ausland.

r Wien, 23. Sept. Die Neue Freie Presse meldet: Die Regierung beschäftigt sich mit der Abfassung eines Ge­setzes, das einen nicht unbeträchtlichen Teil der Forderungen der Staatsbeamten zu erfüllen geeignet ist. Diese Gesetzes­oorlage wird im Laufe des Monats Oktober von der Re­gierung beim Parlamente eingebracht werden. Gleichzeitig wird eine Vorlage eingebracht werden, die die Deckungs­frage für dieses Gesetz regeln soll.

r Petersburg, 24. Sept. Die joffiziöse Rossija schreibt: Die in der Presse verbreiteten Gerüchte über eine Änder­ung der russischen Politik als Folge des Todes des Minister­präsidenten Stolypin sind unbegründet. Die Politik Stoly-

selber mehr Philologen als politische Historiker waren. Der Mangel wurde reichlich ausgeglichen durch die überragende Persönlichkeit unseres Geschichtslehrers Professor Flat he in Meißen. Er selber war ein alter Achtundvierziger, hatte rotes Blut in seinen Adern und gehörte zur Sorte der­jenigen Lehrer, die keine kleinen Hilfsmittel brauchen, weil sie selber große Menschen sind. Halb blind saß er oben und war für uns die verkörperte Historie. Was ich nach­träglich an ihm besonders schätzen gelernt habe, ist, daß er uns soviel wie möglich mit dem Ton der Quellenwerke vertraut machte, so daß uns die historische Literatur nicht als fremde Fachliteratur vorkam. Als der erste Band von Treitschkes deutscher Geschichte erschien, las er sofort daraus vor und wir genossen mit ihm das neue Erlebnis. Im übrigen war die ganze Zeit der siebziger Jahre so übervoll von Politik, daß sie von allen Seiten in die Schule hinein­wogte. Unten im Schulgarten saßen wir unter den Linden­bäumen, und unser Primus las aus derNationalzeitung" die Reden Laskers und Bennigsens vor.

Indem ich dieser Zeitungsoorlesungen gedenke, fällt mir eine kleine, aber charakteristische Episode ein. Lasker hielt irgendwann, wohl etwa 1877, eine Reichstagsrede über die Ueberbürdung der Schüler, ein damals neues Thema. Die Rede haben wir als eine Absonderlichkeit mit fröhlichem Lachen in uns ausgenommen, weil es trotz tüchtiger Arbeit den dummen Begriff Ueberbürdung für uns nicht gab. Man mußte eben lernen schnell zu arbeiten! Dazu war der Zwang der Hausordnung in der Fürstenschule vorzüg­lich. Man mußte zu bestimmten Stunden zu Bett gehen. Und etwas Zeit für Skatspiel, Poesie und andere Allotria hat es immer gegeben.

Was die Fürstenschule anlangt, so ist sie für mich das Ideal der gelehrten Schule geblieben, und wenn ich einen Sohn hätte, der gesund und stark wäre, so müßte er die­selbe Schule durchmachen. Das hat mit dem Urteil über Lehrer nichts zu tun. Auch bei den festen Anstal­

kommen und auch meine Jugend ist nicht frei von Ein­drücken ungereifter und willkürlicher Behandlung. Aber über dem allem erhebt sich der erziehende Gesamtgeist einer Schule, die eine gute Tradition und Verfassung hat. Diese Schule als Ganzes liebe ich noch jetzt, und zwar gerade deshalb, weil sie herb und derb und voll von Kämpfen und allerlei Romantik war. Es gab in ihr noch keine pädagogischen Sentimentalitäten, sondern es bestand ein regelrechter Kampf ums Dasein, in dem wir auf unserem Kriegsrecht bestanden, wie Rektor und Lehrerkollegium auf dem ihrigen. Das war viel gesünder als die laue Luft einer scheinbaren Vertrauensseligkeit. Wir haben unseren Rektor geachtet und gefürchtet und haben ihm gegenüber gelernt, uns selber zu behaupten. Das ist mehr, als wenn wir ihn bloß gern gehabt hätten.

Literarisch stand die Meißener Schule unter dem Zeichen ihres größten Schülers Lessing. Er ist reichlich traktiert worden. In Oberprima übersetzten wir Stücke aus Laokoon ins Lateinische, was kein ganz leichtes Vergnügen war und auch wohl nur teilweise gut gelang. Im deutschen Unter­richt und in der Religionsstunde spielte Lessings Prosa eine große Rolle. Es wurde versucht, Lessings Arbeiten in ihrer Disposition zu begreifen und in ihrer Sprachform nachzu­ahmen. Diese Bertiesung in einen wahrhaft großen Schrift­steller hat ihren bleibenden Wert, und wenn ich heute noch etwas bei Lessing suche, so greife ich zu meiner alten hand­festen Schulausgabe, weil ich dort weiß, wo das und jenes steht.

Um aber vom deutschen Unterricht noch ein Wort zu reden, so habe ich ihn in außerordentlich verschiedener Weise kennen gelernt. Vielleicht den besten deutschen Unterricht hatten wir in Untersekunda auf der Nikolaischule in Leipzig als wir zu den Füßen Wustmanns saßen, des Verfassers derSprachdummheiten". Er war kein guter Lehrer, denn es interessierte ihn sehr wenig, ob die einzelnen von uns etwas lernten oder nicht, aber er gab die Seele der Poesie und der Sprache. Ganze Stunden las er Schillers Ueber-

setzung der Bergilschen Aeneide, und zwar so wie ein Geist aus epischen Tagen. Wer das nicht faßte, den ließ er eben liegen. Später hat uns in Meißen der kluge feine Theo­loge Höhne ganz anders Deutsch gegeben, Logik, Begriffs­lehre, Disposition und Klarheit. Er versuchte es auch, uns in die Anfangsgründe der Philosophie einzuführen, und be­nutzte dazu die griechische Ausgabe der Logik des Aristoteles, was zu schwere Speise war. Doch führte er uns auch zu Trendelenburgs Untersuchungen und zu einem allgemeinen Verständnis der Philosophiegeschichte des Altertums, gerade genug, um in einer sonst unphilosophischen Periode den Funken des Denkens zu entfachen.

Wenn wir zu dem allem noch einen etwas besseren Mathematikunterricht gehabt hätten, so wäre alles Not­wendige gut versorgt gewesen. Ich mag von unserem alten Mathematiklehrer nicht unfreundlich reden, denn er war ein guter Mensch, aber es fehlte ihm selber an mathematischer Energie. Bei schwereren Aufgaben machte er eine ablehnende Handbewegung: das würde uns zu weit führen! Wenn aber irgendwo eigene suchende Energie nötig ist, so ist es im Mathematikunterricht. Meine Jugendliebe hat diesem Fach gehört, und ich war nahe daran, es zu studieren. Was mich zur Theologie brachte, waren Wunsch und Tra­dition der Familie und lebendige Vorbilder, die ich vor Augen hatte.

Der Religionsunterricht war meist ordentlich, in den letzten Jahren wissenschaftlich sehr gut und vermittelte dem künftigen Theologen eine Menge brauchbarer Kenntnisse. Besondere innere Wärme ist meines Erinnerns nicht von ihm ausgegangen: aber dazu sind ja wohl auch Lehrstunden nicht da. Die Religion war ein Fach unter anderen und wurde ebenso ernsthaft betrieben wie diese.

Alles in allem wir haben arbeiten gelernt, ohne dabei von der Arbeit zerbrochen zu werden. Die Augen und Ohren sind ausgetan worden. Mehr kann die Schule nicht leisten, und wo sie das geleistet hat, da bleibt sie in Ehren.