Crschttw täglich mir Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vieNelMriich hier 1.1g mir Trögec-

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und 10 Lm.-Berirsyr 1.2S -A, im Adrigen Württemberg 1.32 .6. Monatsab-mnemrnts nach Berhälinis.

88. Jahrgang

Fernsprecher Rr.

Fernsprecher Nr. 29.

219

AiensLag, dm 19. September

Anzeigen-Hedühr für die cinirialt. Zeile aus gewöhnlicher Schnst oder deren Raum bei einmal.

Einrückung 10 aj, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen: VlaiiderstLbchen, Illnstr. Sonntagsbiatt und

Schwäb. Landwirt.

1911

Amtliches.

Bekanntmachung der K. Zentralstelle.

K. Banhandw erkerschulen in Biberach, Hall und Rottweil.

An den unter Aufsicht der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel stehenden Bauhandwerkerschulen in Biberach, Hall und Rottweil beginnt im November IM 2 ein neues Schuljahr mit zwei Kursen. Der Zweck der Bauhand­werkerschulen ist, Bauhandwerker, und zwar Maurer, Steinhauer und Zimmerleute, in zwei je fünfmonatlichen Winterkursen soweit auszubilden, daß sie den Anforderungen gewachsen sind, die bet einer ernst genommenen Meister­prüfung auch in theoretischer Beziehung an sie gestellt werden müssen. Der Unterricht erstreckt sich auf Bau­zeichnen, Bauksnstruktion, Gebäudeknnde, Bauführung, Baukostenderechrrung, Buchführung und Gesetzeskunde.

Als Schüler werden in den ersten Kurs solche Leute ausgenommen, die in einem der genannten Handwerks­zweige die Gesellenprüfung erstanden und das 18. Lebens­jahr zurückgelegt haben. Die Schüler des ersten Kurses haben den Besitz der nötigen allgemeinen Vorbildung durch eine einfache Aufnahmeprüfung nachzuweisen. Die Anfor­derungen entsprechen dabei im wesentlichen denjenigen, die an einen Volksschüler bei der Schulentlassung zu stellen sind. In den zweiten Kurs können mit Rücksicht auf den Lehrgang nur solche Leute als Schüler aufgenommenfwerden, die in einem der vorhergegangenen Winter den ersten Kurs besucht haben.

Das Schulgeld für jeden der beiden fünfmonatlichen Kurse beträgt 20 -/L. Es ist beim Eintritt in die Schule zu bezahlen. Unbemittelten tüchtigen Schülern Zarin es nach Schluß des Kurses ganz oder steilweife nachgelassen werden.

, Für Wohnung und Verköstigung haben die Schüler selbst zu sorgen. Auch haben sie sämtliche zum Schreiben und Zeichnen erforderlichen Gegenstände selbst zu beschaffen.

3n Biberach und Rottweil beginnen die Kurse am Freitag, den 3. November d. I.. in Hall am Mittwoch, den 1. November, je Vormittag 8 Uhr. An diesen Tagen findet zugleich die Aufnahmeprüfung in den ersten Kurs statt.

Bemerkt wird, daß Schüler aus dem Hnndwerks- kammerbezirk Ulm regelmäßig in die Schule zu Biberach, solche aus dem Handwerkskammerbezirk Heilbmnn in die Schule zu Hall, diejenigen aus dem Handwerkskammer- bezrrk Reutlingen in die Schule zu Rottwctt erntreten sollten, während Schüler aus dem Handwerkskcimmerdezirk Stuttgart diejenige cher drei Schulen besuchen sollten, die ihrem Wohnsitz am nächsten liegt. Falls sich erhebliche Ungleichheiten in der Schülerzahl bei den emze.'imm Schulen ergeben sollten, wird eine entsprechende Verteilung der Schüler von der Zentralstelle ans Vorbehalten. Dabei wird auf den Wohnsitz und die Wünsche der Schülen möglichst Rücksicht genommen werden.

Gesuche um Aufnahme in die Schulen siv.d bis zum 15. Oktober d. I. bei den Vorständen der Bauh cmdwerker- schulen in Biberach, Hall und Rottweil einzureichen. Den Ausnahmegesuchen für den ersten Kurs sind eine kurze Darstellung des bisherigen Ausbildungsganges und etwaige selbstgefertigte Fachzeichnungen, sowie ein Alt ersnachweis und das Gesellenprüfungszeugnis anzuschließen. Die Schul- Vorstände werden die Gesuchstcller von ihrer Zulassung zu der Aufnahmeprüfung und von ihrer Aufnahme in den zweiten Kurs benachrichtigen.

Die gewerblichen Bereinigungen ersuchen ! vir, die Be­teiligten auf die Schulen aufmerksam zu mach en.

Stuttgart, den 9. September 1911.

Für den Vorstand: Kälber.

Kgk. Höeramt Wcrgokö.

Allerhöchster Anordnung gemäß findet !die Feier des Geburtsfestes Ihrer Majestät der Königin am Sonntag den 8. Oktober d. Is. statt, wovon die Bezirksc ingehörigen in Kenntnis gesetzt werden.

Den 18. Sept. 1911. Koi nmerell.

Bekanntmachung,

betr. den Biehmarkt am 21. Septem der ds. <^s. in Wildberg.

Der Viehmarkt am 21. Sept. ds. Is. in Wildberg darf abgehalten werden. Es werden fül denselben fol­gende Anordnungen getroffen:

l) Das Feilbteten von Schweinen dai s vor der An­kunft des Oberamtstierarzts vor 7^ Uhr morgens nicht stattfinden.

2) Die Aufstellung der Schweinekörbe hat so zu er­folgen, daß die Untersuchung der Schweine keine Schwierig­keit bereitet, also in Reihen mit Raum dazwischen zum Durchgehen.

3) Der Auftrieb auf den Biehmarkt darf nicht vor 8 Uhr erfolgen.

4) Die Händler müssen mit Gesundheitszeugnissen ver­sehen sein, die am Herkunftsort vor Beginn des Transports, bei Benützung der Eisenbahn spätestens am Verladeort aus­gestellt sind.

5) Der Austrieb nichtwürltembergischen Viehs und nichtwürttembergischer Schweine ist nur gestattet, wenn die Tiere die lOtägige polizeiliche Beobachtung durchgemacht haben.

6) Es ist nur ein einziger Markteingang offen.

Den 18. Sept. 1911. Kommerell.

Vom Kgl. Evang. Oberschulrat ist am 15. September eine stän­dige Lehrstelle in Baihingen, Bez. Stuttgart-Amt, dem Hauptlehrer Armbruster in Beihingen übertragen worden.

Lages-Nerügketten.

Aus Stadt v«d Land.

Nagold, 19 September 1911.

^ Farren-Verfteigerung. Bei der gestrigen Ver­steigerung der vom X. landw. Gauoerband aus dem Sim­mental eingeführten 25 Farren auf dem hiesigen Stadtacker wurden 19 345 erlöst; die Preise bewegten sich von 550 bis auf 985 Es kamen in die Oberämter Calw 4 St. mit 3305 Freudcnstadt 6 St. mit 4815 Nagold 9 St. mit 7040 -H, und Neuenbürg 6 St. mit 4185 ^ Kaufpreis. Der erzielte Uebererlös mit 2585 ^ kommt, soweit er nicht zu unvorhergesehenen Ausgaben verwendet werden muß, an die Farrenkäufer nach Verhältnis der Kaufpreise (voraussichtlich 13°/g) zur Verteilung.

* Fahrt des LuftschiffesSchwaben" nach Stuttgart. Der Verein für Zeppelinfahrten hat bereits so zahlreiche Mitglieder besonders in Stuttgart und Um­gebung, daß demnächst eine Serie von 1520 Mitgliedern zur ersten Zeppelinfahri ausgelost werden kann. Nach den Abmachungen mit der Luftschiffleitung in Baden-Baden wird das LuftschiffSchwaben" günstiges Wetter vorausgesetzt, aus Veranlassung des Vereins am Sonntag den I.OKt. vormittags 9 Vs Uhr in Oos abfahren, gegen 11 Uhr auf dem Cannstatter Wasen landen, einen Passagier­wechsel vornehmen und wieder zurückfahren. An beiden Fahrten werden sich diejenigen Mitglieder des Vereins für Zeppelinfahrten beteiligen können, die am 28. d. M. hiefür ausgelost werden. An der Auslosung beteiligt sind alle bis zum 25. d. M. satzungsgemäß eingetragenen Mitglieder.

t. Ebhansen, 18. Sept. Die gestern nachmittag im Gasthaus z. Traube hier abgehaltene Hauptversammlung des Landw. Bezirksvereins Nagold erfreute sich eines sehr zahl­reichen Besuchs. Bereinsvorstand Oberamtmann Koinmerell begrüßte die zahlreiche Versammlung, machte auf die wich­tigen Punkte der Tagesordnung aufmerksam und erteilte hieraus dem Bereinssekretär Gaiser das Wort, der die vom Landw. Verein Tübingen gefaßte Resolution an die Land­stände betreffs der Erhaltung der tierärztlichen Hochschule vorlas. Hierauf erklärte der Vorsitzende Oberamtmann Kommerell, daß die Eingabe des Tübinger Vereins mit überzeugenden Gründen die Notwendigkeit des Fortbestehens der tierärztlichen Hochschule verfechte. Der Redner ersuchte die Versammlung, der Resolutton des Tübinger Vereins beizutreten und bat die Anwesenden sich über dieselbe zu äußern. Obergeometer Gärtner von Wildberg sprach sich für die Erhaltung der tierärztl. Hochschule aus und fügte den Wunsch bei, daß außer dem Oberamtstierarzt noch mehrere akademisch gebildete Tierärzte sich im Bezirk nieder- lassen möchten. Gutspächter Könekamp von Unterschwan- dorf sprach sich ebenfalls für Erhaltung des Instituts aus. Hauptlehrer Grieb von Effringen erklärte die Aufhebung der Hochschule für eine Kläglichkeit, umsomehr da kleinere deutsche Staaten wie z. B. Hessen auch eine tierärztl. Hoch­schule haben, die fürs Land von großem Wert seien. Hirsch­wirt Kleiner-Ebhausen gab seiner Freude Ausdruck darüber, daß bis jetzt alle Redner in der Versammlung sich für das Fortbestehen der tierärztl. Hochschule ausgesprochen haben, auch er wünsche, daß jungen Württembergern, die später in ihrem Vaterlande die tierärztliche Praxis ausüben wollen, auch Gelegenheit geboten sei, die berufliche Ausbildung bei uns zu erlangen. Nachdem aus der Mitte der Versammlung sich keine gegenteilige Ansicht kundgab, forderte der Vor­sitzende, Oderamtmann Kommerell, die anwesenden Mit- sd?r. die sich für die Eingabe des Tübinaer Vereins

klären, auf, sich von ihren Sitzen zu erheben. Es geschah, und es zeigte sich, daß fast sämtliche Anwesende das Fort­bestehen der tierärztlichen Hochschule wünschen. Hierauf folgte die Neufestsetzung des Vereinsstatuts zwecks Eintrag­ung des Vereins ins Vereinsregister, damit er das Recht einer juristischen Person erlangt. Auch mit diesem Antrag war die Versammlung einverstanden. Ein weiterer Gegen­stand der Tagesordnung war ein Bortrag von Landwirt­schaftslehrer Kr eh von Leonberg überMaßnahmen gegen den Futter- und Streumangel". Der Redner sprach sich dahin aus, daß ein trockener Jahrgang für den Land­wirt besser sei als ein nasser; aber der heurige sei eben doch durch die langanhaltende Dürre sehr bedenklich im Hinblick auf Erhaltung des Biehstandes. Bor einer Ver­äußerung des Viehes um jeden Preis warnte der Redner eindringlich. Trotz der Futterknappheit sollen die Landwirte ihren Kopf nicht verlieren und ihr Vieh um Spottpreise verkaufen, wie es manche im Jahr 1893 getan haben, die dann zur Ergänzung ihres Viehstandes im Jahr 1894 un­geheuer hohe Preise zahlen mußten. Weil der Heuertrag günstig war, ebenso auch das Stroh vorzüglich unter Dach gebracht wurde, so sei an Dürrfutter, wenn auch keine so große Menge, so doch eine gute Qualität vorhanden. Aber mit dem Dürrfutter gelte es hauszuhallen und zu sparen. Wo es möglich sei, soll nian Eicheln, Bucheln, Kürbisse und Waldgras füttem. Den Landwirten sei zu raten, ihr Vieh auf Weiden zu treiben. Das heurige Stroh habe einen größeren Nährwert als das vorjährige Heu und sei darum möglichst zu verfüttern. Seinen Futteroorrat soll der Land­wirt berechnen und die Rationen auf 250 Tage verteilen. Dem Vieh soll man etwas weniger Futter geben wegen des besseren Nährwerts. Mit erstaunlich wenigem Futter haben verständige Landwirte ihr Vieh 1893/94 durch den Winter gebracht. Das Tier könne gewöhnt werden, sich auch durch geringere Quantitäten zu erhalten. Auch bei Pferden soll man die täglichen Rationen heruntersetzen; dagegen müsse man Nutzkühe und Mastvieh gut füttern. Wenn man aber mit wenigem Dürrfutter auskommen wolle, seien auch Kraft- snttermittel anzuwenden: Russische Gerste, Erbsen, Bohnen, Biettreber, Malzkeime, Schlempe; sodann Sesam-, Erdnuß-, Lein- u. Palmnußkuchen; auch der Mostobsttrester sei einzu­schlagen und zu verfüttern. Ueber die Anwendung dieser Futtermittel gab Redner prakt. Erklärungen. Für Hühner und Schweine empfahl er Fleischfutter. Futterkalk sei in kalk­armen Gegenden zu empfehlen. Eindringlich mahnte Redner die Landwirte zur Vorsicht beim Einkauf von Krastfuttermitteln, die oft gefälscht werden. Man lasse sie womöglich untersuchen vom landw. Institut in Hohenheim. Um womöglich recht bald Grllnfutier zu bekommen, empfahl der Redner den Land­witten die Ansaat von frühem Fohannisroggen zum Ab­mähen im Frühjahr. Statt des Strohes empfahl der Red­ner als Streu Torfmull aus Oberschwaben oder noch besser aus Holland, der nicht teurer und besser sei, femer Säg­mehl, Stoppeln, die auf umgepflügten und geeggten Aeckern gesammelt werden können, dann Streu aus den Wäldern, insbesondere aber machte er darauf aufmerksam, daß ge­hacktes Nadelreis ein recht gutes Strcumittel sei. Er schloß mit dem Wunsch, seine Anregungen möchten befolgt werden. Der Vorsitzende dankte dem Redner für seinen belehrenden Vortrag, an den sich noch eine lebhafte Besprechung knüpfte. Zum Schluß regte der Vorsitzende noch an, die Darlehens­kassenvereine möchten betreffs des Einkaufs von Kraftfutter­mitteln, Torfmull usw. mit dem landwirtschaftlichen Verein Zusammengehen. Eine diesbezügliche Bekanntmachung werde nächstdem im Amtsblatt erfolgen. Damit schloß die in mancher Hinsicht interessante Versammlung.

r <9ültlingen, 18. Sept. Letzten Freitag abend ver­sammelten sich im Schulsaal der Oberklasse hiesige Bürger und Bürgerssrauen zu einem Vortrag des Herrn Pfarrer Widmann von hier zwecks Gründung eines Krankenpflege­oereins. Fast von jedem Haus war ein Bettreter an­wesend, gewiß ein Beweis, daß für diese Sache ein großes Interesse vorhanden ist. Die Ausführungen des Ottsgeist- lichen und die Empfehlung des Ortsvorstehers wirkten so überzeugend, daß sofort über 100 Familien zur Mitglied­schaft und zur Bezahlung eines jährlichen Beitrags von 2 -6 unterschttstlich sich verpflichteten. Es besteht sichere Aussicht, daß schon Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres eine Krankenstation mit einer geschulten Schwester aus dem Stuttgarter Diakonissenhaus für die hiesige Gemeinde er­richtet wird. Die Kosten für die Einrichtung und Fortführ­ung werden von den Zinsen aus den bereits angelegten Fonds der kirchlichen und bürgerlichen Gemeinde, aus den Jahresbeiträgen derselben und endlich aus den Vereinsmit­gliederbeiträgen bestritten. Dankbar wurde von der Ver­sammlung anerkannt, daß von seiten der bürgerlichen Kol- . ene Woknuna de

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