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Beilagen: PlauderstLbchen, Illustr. Sonutagsblatt und

SchwSb. Landwirt.

197

Donnerstag, dm 24. August

1911

K. Oberamt Nagold.

Uebersicht über die Ergebnisse der Farrenschau im Bezirk Nagold im Jahr 1911.

Bezeichnung

der

Gemeinde,

Teilgemeinde,

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I>) von Farren- pflegcrn (Artikel 2

Ziff- 2)

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2. von Privat- Farren- haliern mit

Gemeinde - beitrag (Artikel 2 Ziff- 3)

entum

3. von Gemeinde - Farren- haltcrn (Art. 2 ch

Bemerkungen.

Nagold

254

32

1

2

3

Altensteiq-Stadt

177

20

1

2

3

Altensteig-Dorf

93

3

2

2

Beihingen

129

2

2

Berneck

138

13

2

2

Beuren

77

1

-

1

Bösingen

220

6

3

3

Ebershardt

164

6

2

2

Ebhausen

381

17

1

3

1

5

Effringen

330

1

2

1

4

Egenhausen

400

3

2

5

Emmingen

248

1

1

1

3

Enztal >

Gompelscheuer j

108

6

1

1

Ettmannsweiler

105

1

1

2

Fünsbronn

136

2

2

Garrweiler

95

1

1

2

Gaugenwald

81

2

1

1

Gültlingen

356

12 !

2

!

3

1 Farren fehlt

Haiterbach

540

13

4

2

6

vorübergehend.

Alt-Nuifra

40

1

1

Iselshausen

180

3

1

1

2

Minders bach

136

4

1

1

2

Oberschwandorf

205

1

1

1

3

Obertalheim

180

7

2

1

3

Pfrondorf

135

1

1

1

2

Rohrdorf

144

10

2

2

Rotfelden

200

10

1

2

3

Schietingen

109

6

1

1

2

Schönbronn

216

1

2

3

Simmersfeld

198

2

i

3

Spielberg

257

1

2

3

Ober-Sulz

256

1

2

3

Unter-Sulz

256

2

1

3

Ueberberg

247

1

2

3

Unterfch wandorf

41

1

1

Untcrtalheim

262

8

3

3

Walddorf

379

4

4

Monhardt

40

1

1

Wart

182

1

1

2

Wenden

105

2

2

Wildberg

228

3

3

Summe ^ -

8018

179 j

23

71

12

i

! 25

! 33

1

! 48

Nagold, den 22. August 1911.

Zur Beurkundung:

K. Oberamt.

A. B.: Mayer, Amtmann.

Seine Majestät der König haben am 21. August d. I. aller­gnädigst geruht, den tit. Oberbahnmeister Bengel in Calw zum Oderbahnmeister und den Bauwerkmeister Kimmich zum Bahnmeister in Herrenberg zu ernennen.

Dir deM-rnssische Mmineii.

Das von dem deutschen Botschafter, Grafen Pourtales, und dem stellvertretenden Minister des Auswärtigen Amtes, Noratow. Unterzeichnete Abkommen hat folgenden Wortlaut: Bon dem Grundsatz ausgehend, daß der Handel aller Nationen in Persien gleichberechtigt ist, und in der Erwäg­ung, daß Rußland in diesem Lande besondere Interessen besitzt, während Deutschland dort nur Handelsziele verfolgt, haben die deutsche und die russische Regierung sich über folgende Punkte geeinigt: Artikel 1. Die kaiserlich- deutsche Regierung erklärt, daß sie nicht die Absicht hat, nördlich einer Linie, die von Kasri Chirin über Ispahan Iesd und Khak führt und unter dem Breitengrade von Gashik die afghanische Grenze erreicht, für sich selbst Eisen­bahn-, Wegebau-, Schiffahrts- oder Telegraphenkonzessionen nachzusuchen, oder solche Gesuche von deutschen oder fremden Staatsangehörigen zu unterstützen. Artikel 2. Die russische Regierung, die von der persischen Regierung die

Konzession für die Schaffung eines Eisenbahnnetzes in Nordpersien zu erlangen beabsichtigt, verpflichtet sich ihrer­seits unter anderem, die Konzession für den Bau einer Bahn einzuholen, die von Teheran ausgehen und in Khanekin endigen soll, um jenes Eisenbahnnetz an der türkisch-persischen Grenze an der Linie Sididjeh-Khanekin anzuschließen, sobald diese Zweigstrecke der Eisenbahn Konia-Bagdad fertiggestellt ist. Nach Erlangung der Konzession müssen die Bauarbeiten auf der bezeichneten Bahnlinie spätestens zwei Jahre nach Fertigstellung der Zweigstrecke Sadidjeh-Khanekin begonnen und im Laufe von vier Jahren vollendet werden. Die russische Regierung behält sich vor, seinerzeit die endgültige Linienführung der in Rede stehenden Bahn festzufetzen, wird aber hierbei den Wünschen der deutschen Regierung Rech­nung tragen. Die beiden Regierungen werden den inter­nationalen Verkehr auf den Linien Hanekin-Bagdad fördern und alle Maßnahmen vermeiden, die ihn verhindern könnten wie z. B. die Einführung von Durchgangszöllen oder die Anwendung von Differenzierungen. Sollte bei Ablauf von zwei Jahren die Fertigstellung der Zweiglinie Sadidjeh- Hanekin der Eisenbahn Konia-Bagdad und der Bau der Linie Hanekin-Teheran nicht in Angriff genommen sein, so wird die russische Regierung die deutsche Regierung davon

benachrichtigen, daß sie auf die Konzession für die letztere Linie verzichte; der deutschen Regierung soll es in diesem Falle freistehen, ihrerseits die Konzession für diese Bahn nachzusuchen. Artikel 3. In Würdigung der allge­meinen Bedeutung, welche die Verwirklichung der Bagdad­bahn für den intemationalen Handel besitzt, verpflichtet sich die russische Regierung, keinerlei Maßnahmen zu treffen, die den Bau der Bahn hemmen oder die Beteiligung fremden Kapitals an diesem Unternehmen hindern könnten, vorausgesetzt natürlich, daß für Rußland daraus keinerlei Opfer pekuniärer oder wirtschaftlicher Art erwachsen. Artikel 4. Die russische Regierung behält sich das Recht vor, die Herstellung des geplanten Bahnanschlusses zwischen ihrem Eisenbahnnetz in Persien und der Linie Sadidjeh- Hanekin nach ihrer Wahl einer fremden Finanzgruppe zu übertragen, anstatt den Bau selbst ausführen zu lassen. Artikel 5. Unabhängigkeit davon, wie sich der Bau der in Rede stehenden Strecke vollziehen wird, behält sich die russische Regierung das Recht vor, sich in jeder ihr erwünschten Form an den Arbeiten zu beteiligen, und das Recht, gegen Erstattung der von dem Erbauer tatsächlich aufgewendeten Kosten in den Besitz der Eisenbahn einzu­treten. Die Hohen vertragschließenden Teile verpflichten sich außerdem, sich gegenseitig an allen Tarif- oder sonstigen Privilegien teilnehmen zu lassen, die einer von ihnen be­züglich dieser Linie erlangen sollte. Auf alle Fälle bleiben die übrigen Abmachungen des vorliegenden Abkommens in Kraft.

Tages-Neuigketten.

Aus Stadt und Land.

Nagold. 24. August 1911.

Vaterländische Festspiele.

In der Turnhalle zu Nagold finden' anfang September veranstaltet vom Militär- und Beteranenverein Nagold die Vaterländischen FestspieleDeutsch-Süd- west-Afrtka" undDer Deutschen Siegeszug in China 1900" statt. Darstellungen aus der Zeit der deutschen Kolonialkämpse in Bühnengruppen lebender Bilder mit erläuternden Dichtungen und begleitender Musik, dar­gestellt von ca. 90 Personen, Damen, Herren, Kindern, hiesigen Einwohnern, Mitgliedern patriotischer Vereine von Nagold und Umgegend unter künstlerischer Leitung des Direktors Herrn Eugen von Satorski-Hannover. Das wird in nächster Zeit das Thema des Tagesgesprächs von Nagold und Umgegend bilden: Was sind was wollen was wirken dieseVaterländischen Festspiele"? Sie sind: Ein Bühnenkunstwerk ersten Ranges, deren patriotischer Inhalt in edler Sprache, in künstlerisch voll­endeter Darstellung mit glänzender Ausstattung an historisch treuen Uniformen, Kostümen und Bühnen-Dekorationen, Abschnitte aus der deutschen Geschichte auf der Bühne zur Darstellung bringt, nicht durch Berufsschauspieler, sondern durch hiesige Einwohner, die das Gefühl der Vaterlandsliebe in den Dienst dieses patriotischen Unternehmens gestellt hat. Sie wollen: Erinnern daran, wie das deutsche Reich und Volk, nachdem es sich in schweren Kämpfen vom Joche des welschen Eroberers befreit, in hartem Ringen die deutsche Einheit erworben und mit der neuen Krone des Reiches gekrönt hatte nun auch seiner Weltstellung sich bewußt wurde und unter den anderen Weltmächten seinenPlatz an der Sonne" einnehmend, junge deutsche Kraft hinaussandte als Pioniere deutscher Kultur ferne Weltteile besiedeln. Sie er­innern mahnend an die schweren Kämpfe und Opfer dieser Zeit, der Gegenwart zum Ansporn, das erworbene festzu- halten. Sie wirken: Vertiefung und Pflege vaterländi­schen Geistes. Belebung der Vaterlandsliebe, den Taten der Väter würdig nachzueifern: sie schaffen auch reiche Mittel zur Förderung patriotischer Pläne und Unterstützung patriotischer Wohltätigkeit.

Ein reiches Maß an Kosten, Mühe und Zeit wird in den Dienst dieses echt vaterländischen Unternehmens gestellt werden. Wochenlange Vorbereitungen aller Beteiligten nur vermögen das gewaltige Werk zum Gelingen zu führen. Aber wie es an so vielen anderen Orten des Deutschen Reiches bereits der freudigen patriotischen Hingabe aller Mitwirkenden gelang, zahlreichen Besuchern dies herrliche Werk in künstlerischer Vollendung vorzuführen, so wird es auch hier gelingen, denn von nah und fem werden die Vaterländischen Festspiele sicher zahlreichen Besuch finden.

Auch aus unserer Heimat, aus unfern Kreisen haben Pioniere deutscher Kultur in fernen Weltteilen gearbeitet, gekämpft, gelitten, gesiegt für uns! Ehret ihr Andenken, erinnert euch ihrer Taten, strebet nach, es ihnen