sicher gewesen, so würde er eben an 20 Kilogr. gewogen haben.

r Mors, 18. August. Ein Großfeuer entstand gestern abend gegen 8 Uhr in der Brennerei der Gebrüder Schwer in Baerl. Die landwirtschaftlichen Gebäude und das Dach der Brennerei sind vollständig eingeäschert worden. Der Schaden wird auf 700000 ^ geschätzt.

r Wrlhelmshöhe, 18. August. Der Reichskanzler kehrte heute abend direkt von Wilhelmshöhe nach Berlin zurück. Staatssekretär v. Kiderlen-Wächter begibt sich von hier auf einige Tage nach Süddeutschland zum Besuch des erkrankten früheren Unterstaalssekretärs Stemrich in Baden- weiler und zur Erledigung einiger Privatangelegenheiten.

Ausland.

r Brenner, 18. Aug. Zwischen Gossensaß und Pflersch ist vermutlich durch Funkenslug aus einer Loko­motive ein Waldbrand ausgebrochen, der großen Umfang annimmt.

r Jnnsbrnck, 18. Aug. Um 7 Uhr abends traf bei der Innsbrucker Statthalterei die Meldung ein, daß der Brand bei Gossensaß ungeheuer rasch an Ausdehnung ge­winne. Nach Trient wurde telephonisch der Auftrag ge­geben. daß eine Kompanie Pioniere mit Extrazug zur Hilfe­leistung abgehen sollen. Bis jetzt stehen etwa 200 Joch in Flammen.

Wien, 17. Aug. Wie der Korrespondent derNeuen Freien Presse" erfährt, beabsichtigt der französische Bot­schafter in Berlin, Cambon, in allernächster Zeit von Berlin nach Paris zu kommen, um mit dem Minister des Aeußeren de Selo es über den Stand der französisch-deutschen Ver­handlungen zu konferieren.

r Prag, 18. August. Einer Blättermeldung zufolge sind bei dem Wiederaufbau einer Textilfabrik in Rostok zehn Maurer durch ein einstürzendes Gerüst verschüttet worden. Fünf der Verschütteten sind tot, drei schwer und zwei leicht verletzt.

Rom, 18. Aug. Der Papst, dessen Befinden sich andauernd bessert, hörte heute früh in seiner Prioatkapelle die Messe. Seine Aerzte und seine Schwestern fahren fort ihn zu besuchen.

Rom, 16. Aug. Die Versuche, den gestrandeten KreuzerSan Giorgio" wieder slott zu machen, werden zwar eifrig fortgesetzt, doch wird man an zuständiger Stelle angeblich immer mehr der Ansicht, daß der Kreuzer voll­ständig verloren ist. Das Gerücht, der Unfall sei darauf zurückzuführen, daß der Kapitän durch zwei Damen an Bord von seiner Aufmerksamkeit abaelenkt worden sei, wer­den vom Marineminister als unzutreffend zurückgewiesen.

r Petersburg, 18. Aug. In der staatlichen Pulver­fabrik in Ochta sind drei Zylinder explodiert. Drei Arbeiter wurden verwundet. Eine Werkstatt wurde stark beschädigt, die Wand der Nachbarwerkstatt wurde' zerstört.

r Konstantinopel, 18. August. Der Minister des Aeußeren fragte bei dem türkischen Vertreter in Sofia an, ob in Bulgarien irgend eine Spur von dem entführten Ingenieur Richter entdeckt worden sei. Der Vertreter verneinte die Frage.

r Täbris, 18. Aug. (Petersburger Telegraphen­agentur.) Hier ist das Gerücht verbreitet, daß der ehemalige Schah in Astara gelandet ist und mit den auf dem Wege nach Ardebel jzu ihm gestoßenen Schachsewannentruppen des Gouverneurs von Maragha aus Täbris marschiert.

Newyork, 17. Aug. DerBerl. Lokalanz." meldet: Die Anführer der Lyncher von Coatesville, die einen Neger lebendig verbrannten, wurden unter der Anklage des Mords verhaftet.

Generalausstand in England.

r London, 18. August. Die vorgestern von Lloyd George im Unterhaus abgegebene Erklärung, daß die Ver­handlungen zwischen der Regierung und den Eisenbahn­arbeitern wieder ausgenommen worden seien, hat allgemeine Erleichterung hervorgerufen, denn aus dieser Erklärung geht hervor, daß die Gefahr eines Generalstreiks jedenfalls für die nächste Zeit abgewendet wurde, falls sie nicht gänzlich abgewendet ist. Die örtlichen Eisenbahnerausstände dürften zwar für eine kurze Zeit noch andauern, die Bewegung wird aber wahrscheinlich nach und nach ihre Lebenskraft einbüßen, wenn die Arbeiter sich erst überzeugt haben, daß man ernsthaft bemüht ist, ihren Beschwerden abzuhelfen. Trotz der ministeriellen Erklärung sind jedoch die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen nicht aufgehoben worden, insbesondere wurden die Londoner und andere Garnisonen im Laufe der Nacht noch weiter verstärkt. Die gestern nachmittag aus­gegebene Streikparole ist auf den Londoner Bahnhöfen nur in sehr mäßigem Umfange befolgt worden. In der Saint Pancras-Station leisteten ihr vom Güterdienst 500 Beamte

Folge, die Beamten der Personenbeförderung lehnten es dagegen ab, ihr nachzukommen. Auf der Euston-Station ist niemand ausständig und auf der Kings Croß-Station haben nur 25 Mann die Arbeit niedergelegt.

r London, 18. Aug. In ganz England herrscht, wie derBerl. Lokalanz." berichtet, Panik. Don allen Seebädern und Bergnügungsorten findet eine fluchtartige Rückkehr der Familien aus den Ferien in die Heimat statt. Nach dem Berl. Tageblatt" steht den Truppen eine schwere Aufgabe oevor. Sie haben 4600 Meilen Eisenbahnstrecke zu bewa­chen. Lange kann, so heißt es, ein allgemeiner Eisenbah­nerstreik in England nicht dauern, ohne daß unter den Streikenden selbst furchtbare Szenen ausbrechen. Der größte Verband der Eisenbahner hat bei 90000 Mitgliedern eine Streikkasse von neun Millionen Mark, was die Zahlung von Streikgeldern aus die Dauer von acht Wochen ermög­licht. Da aber infolge des allgemeinen Streiks in einer Woche schon Hungersnotpreise herrschen müssen, so ergiebt sich, daß in kürzester Frist auch die Steikenden dem Hunger ausgeliefert werden.

r London, 18. Aug. Hier sind 3000 Soldaten ein­getroffen. In Manchester hat sich die Lage gestern ver­schlimmert. Nur zwei Züge wurden mit größter Schwierig­keit abgelassen. In Liverpool konnte das Hauptelektrizitäts- werk infolge des Ausstandes keinen Strom mehr liefern, sodaß die Beleuchtung versagte. Die Zeitungen konnten nicht in vollem Umfange erscheinen.

r London, 18. Aug. Im Unterhaus verlas der Minister des Innern, Churchill, einen längeren Bericht über die Lage des Streiks. Er erwähnte, daß im Zu­sammenhang mit dem Ausstand der Eisenbahnangestellten mehrfach Ausschreitungen gegen das Eigentum der Bahnen versucht worden seien, um den Betrieb zu hemmen. Jeder müsse wissen, daß solche Handlungen schwere Verbrechen seien, auf denen Zuchthausstrafe stehe. Die Regierung werde alles tun, um den ungestörten Transport von Lebensmitteln usw. auf den Bahnen und in den Häfen sicherzustellen und werde dafür Sorge tragen, daß alle Dienstzweige, die für die Gemeinschaft unumgänglich notwendig sind, im Betrieb bleiben. Die Regierung werde so Vorgehen, nicht weil sie auf Seilen der Arbeitgeber oder der Arbeiter stehe, sondern weil sie verpflichtet sei, in jedem Falle dis Oeffentlichkeit vor Gefahr und dem Elend zu schützen, das eine allgemeine Hemmung der Industrie nach sich ziehen würde. Es würde auch zu einer Hungersnot unter den großen Massen der ärmeren Bevölkerung führen. Die Regierung glaube, daß die Maßnahmen, die zur Aufrechterhaltung des Eisenbahn­betriebes und der Ordnung getroffen sind, sich als wirksam erweisen werden. Sollte dies nicht der Fall sein, so werden Vorkehrungen von weit größerer Ausdehnung getroffen werden. (Beifall bei den Unionisten.) Schließlich erklärte Churchill, daß Mitteilungen über den Stand der Verhand­lungen im gegenwärtigen Augenblick nicht vorteilhaft sein würden.

r London, 18. Aug. Die Hälfte der Leute der drei bedeutendsten Londoner Untergrundbahnen haben die Arbeit eingestellt. Die Angabe, 50 000 Mann Truppen seien heute morgen in London eingetroffen, ist falsch; es handelt sich um 15000 Mann. Auch auf den Metropolitan- und Distriktuntergrundbahnen verkehren nur wenig Züge, da­gegen gehen die Kontinentzüge fahrplanmäßig ab.

London, 18 . Aug. Der Eisenbahnerausstand ist, wie die abends eingelaufenen Nachrichten darlegen, in Nord- England und Südwales vollständig, in Mittelengland teil­weise so gut wie garnicht durchgesührt. Die Arbeiterführer schätzen die Zahl der Ausständigen auf 200000 Mann. Die Störung des Verkehrs wird noch erhöht durch die erschreckten Ferienreisenden, die nach ihren Wohnsitzen zu­rückzukehren trachten. Biele Tausende sind in ihren Sommer­frischen zurückgchalten. 12 000 Bergleute und Stahlarbeiter in Cumberland sind zum Feiem gezwungen. Sämtliche Mannschaften der Kriegsschiffe in Portsmouth haben Befehl erhalten, sich bereit zu halten, um Garnisonsdienst zu leisten.

Marokko.

Berlin, 18. Aug. Die Nordd. Allg. Ztg. schreibt: Wie wir hören, gedenkt der französische Botschafter, Herr Cambon, in den nächsten Tagen sich nach Paris zu begeben, um über den Verlauf der bisherigen Verhandlungen in der Marokkofrage seiner Regierung mündlich Bericht zu erstatten. Nach der Rückkehr des Botschafters werden die Verhand­lungen wieder ausgenommen werden.

Die Kolonne Franckenberg.

Berlin, 18. Aug. Aus Deutsch-Südwestafrika ist so­eben die Drahtmeldung des Gouverneurs eingetroffen, wo­nach Distriktschef von Franckenberg aus Lioingstone seine unversehrte Rückkehr von der bekannten Expedition tele­

graphisch angezeigt hat. Von Verlusten seiner Kolonne ist in der Meldung Franckenbergs nichts enthalten.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Mössinge«, 16. Aug. Dem heutigen",Schweüiemarkt wurden zugeführt 214 Milchscheine und wurden bezahlt per Paar 2040 Der Handel ging gedrückt und wurde nur etwas über die Hälfte ab­gesetzt. Dem Viehmarkt, welcher nur mit Vieh von den umliegenden Ortschaften beschickt werden durfte, wurden insgesamt 223 Stück zu- gesührt und zwar 51 Ochsen, 72 Kühe, 93 Kalbinnen und Rinder und 7 Kälber. Es wurden bezahlt für Ochsen 500700 per Paar, für Kühe 250 -460 für Kalbinnen 200-450 für Rinder 80 bis 160 Der Handel ging im allgemeinen sehr flau, was nament­lich der gegenwärtigen Trockenheit und der dadurch verursachten Futter- uot zuzuschreiben ist. Die Preise für Großvieh gingen seit Frühjahr durchschnittlich um 100 für Kleinvieh 5060 zurück. Händler waren sehr viele am Platze, es wurde aber durch dieselben wenig Vieh aufgekaust.

x Stuttgart, 17. Aug. (Obstmarktbericht.) Tafelobstpreise auf dem heutigen Stuttgarter Großmarkt: Birnen 10-22 Pfir­siche 25 40 Aepfcl 820 Zwetschgen 1015 Mirabellen 2228 Aprikosen 2835 ^6, Pflaumen 412 Reincklauden 814 Tomaten 1213 je der Zentner. Italienische und fran­zösische Weintrauben in guter Beschaffenheit 3032 ^ per Pfund. Marktlage andauernd günstig.

Auf de« Felder« soll jetzt gleich hinter der Sense oder wenig­stens hinter dem letzten Erntewagen nicht nur der Pflug folgen, sondern ebenso wichtig ist auch eine rechtzeitige, richtige und reichliche Düngung. Im Verlag für Bodenkultur, Berlin, ist kürzlich eine Bro­schüreDüngungsvorschläge" von Dr. I. Becker, Rostock erschienen. Wir können die Anschaffung dieses praktischen Büchleins nur empfehlen.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend

vom 2l.26. August.

Nagold: 24. August Viehmarkt.

Auswärtige Todesfälle.

Karl Wolpert, Schmiedmeister, 57 I., Herrenberg: Margarethe Gukclberger, Mesners Witwe, Freudenstadt.

Eingesandt.

(Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßrechtliche Verantwortung.)

Auf die Korrespondenz des Liederkranz Emmingen im Gesellsch. Nro. 183 beir. Sängersest und -Preise, sieht sich der Nagoldgausängerbund zu folgender Erwiderung veran­laßt: Ldkz. E. schreibt, daß er sich beim Gauliederfest in Weil der Stadt mit dem II» Preis habe bescheiden müssen. E. erhebt hier öffentlich den Vorwurf ungerechter Beur­teilung seiner Leistungen und ungerechter Preisoerteilung, wie dies auch ganz mit der Art und dem Wortlaut seiner Ausirittserklärung aus unsrem Gau übereinstimmt und stellt nun seinen in Würm errungenen I. Preis als leuchtendes Gegenbild hin. Die Gauleitung unsres Bundes weist nun darauf hin, daß das in Weil der Stadt bestellte Preisge­richt ganz objektiv seines Amtes waltete und E. seinen Platz und Preis rein nach seinen Leistungen zuerkannte wie jedem anderen Gauverein, und daß die Gauleitung den Vorwurf irgend welcher Beeinflussung auf das bestimmteste zurück­weist. Es erscheint uns auch als kein besonderer Ruhm für einen Verein, wenn er mit demselben Lied, von dem ihm die preisrichterliche Kritik des erstmaligen Singens zur Ver­fügung steht, zum zweitenmal auf die Bretter geht und er nun von 11 Vereinen seiner Gesangsklasse den letzten Preis erhält, der allerdings noch ein I. Preis ist, obwohl in einem Abstand mit 30 Punkten von I» seiner Klasse. Ob eine solche Leistung noch das Prädikat erstklassig verdient und ob jene Preiszuerkennung in Würm unanfechtbar ist, wollen wir dahingestellt sein lassen; wir vertrauen jenem Preisgericht wie dem unsres Bundes. Auf alle Fälle aber steht fest, daß der letzte I. Preis (Ik in Würm) vom ersten II. Preis (IIu in Weil der Stadl) nicht weit entfernt ist, sondern, daß sie nebeneinander stehen, Emmingens Leistung in Würm trotz günstiger Umstände (Kritik), nicht wesentlich höher gestanden sein kann als die in Weil der Stadt und daraus auch klar heworgeht, daß E. seinen II» Preis ebenso gerecht zuer­kannt erhielt wie seinen I k Preis in Würm (zumal mit der geringsten Tagesleistung jenes Festes.)

Der Nagoldgausängerbund.

welche auf den Markt Bezug habe», bitten wir möglichst bald aufzugeben.

Mutmahl. Wetter am Sonntag und Montag.

Die Umwandlung der Wetterlage aus einer antizyklona- len in eine zyklonale schreitet fort. Für Sonntag und Mon­tag ist vielfach trübes, kühles, aber nur strichweise mit Nie­derschlägen verbundenes Wetter zu erwarten.

Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 34 und Schwäbischer Landwirt Nr. 16.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'scheu Buchdruckerei (Emil

Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paar.

Zsm«s-Sttßeisttmy>.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das auf Markung Dbertalheim gelegene Grundstück des Josef Bischof, jung Schäfers su Obertalheim Parz. Nr. 498/2 12 »62 gm Land und Oede am Barbelberg. Anschlag 520 ^

am Mittwoch, den 23. August 1911,

nachmittags IVs Uhr

auf dem Rathaus in Obertalheim versteigert werden.

Nagold, den 17. August 1911.

Kommissär:

Bezirksnotar Popp.

Das demnächst erscheinende, be­liebte

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ist zu haben in der

G. W. Zaiser'schen Buchhdlg. Nagold. Borausbestellungeu werden jetzt schon entgegengcnommen.

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