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Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn« und Festtag«.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger­lohn 1.20 -< im Bezirds- und 10 Lw.-Derkehr 1.25 im übrigen Württemberg 1.35 Monatsabonncmcrrts nach Verhältnis.

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Fernsprecher Nr. 28.

86. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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Beilagen: Plauderstibchen,

* Fllustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

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Areitag, den 21. Autt

1911

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K. HberamL Wagokd.

Die Schultheistenämter werden veranlaßt, die Anträge auf Verleihung des Feuerwehrdienstehrenzeichens spätestens bis 31. Juli 1911 unter Beachtung des Min.-Erlasses vom 1. November 1906 (Min.Amtsbl. S. 321) beim Oberamt einzureichen.

Nagold, den 17. Juli 1911.

K. Oberamt: Amtmann Mayer.

In das evangelisch-theologische Seminar in Maulbronn wurde u. a. als Zögling ausgenommen: Friedrich Stein, S. d. Gutsbesitzers in Gaugemvald.

Die französische Flotte.

lieber die französische Flotte ließ Kapitän zur See Persius inArmee und Marine" einen längeren Artikel erscheinen, dem wir folgendes entnehmen:

Lange Jahre hindurch bekannten sich die französischen Marineminister zu voneinander abweichenden Meinungen, schädigten hiermit den stetigen, zielbewußten Ausbau der Flotte und legten so den Keim zu ihrem Niedergang. Nur ein Gesetz, wie das deutsche, vermag ein sicheres Fundament für eine stetige, durch den Wechsel polnischer Strömungen und den der Marineminister unbeeinflußte Entwicklung zu bilden. Eine Flotte die, wie die französische sich durch das Verschulden ihrer Leiter und Parteizwistigkeiten nicht weit vor dem gänzlichen Verfall befindet, braucht eine gesetzliche Bindung bezüglich von Schiffsbauten, Indiensthaltung und Personalforden'ng, die politischen Konstellationen entrückt ist.

In der Schlachtflotte, wie sie heute besteht, treten nur Linienschiffe auf. Der Bau von Linienschiffskreuzern ist hauptsächlich aus pekuniären Gründen aufgegeben. Der Preis eines Linienschiffskreuzers stellt sich neuerdings be­kanntlich höher als der für ein Linienschiff. Außerdem ergaben die Manöver des letzten Jahres im Mittelmeer, daß dem Linienschiffskreuzer weniger Wert beizumefsen sei. Kleine geschützte Kreuzer und die alten Panzerkreuzer, so­wie Hochseetorpedoboote, sollen den Ausklärungs- und Sicherheitsdienst versehen. Für den Auslandsdienst sollen zunächst wegen der beschränkten Mittel keine neuen Schiffe gebaut werden, sondern die alten kleinen Kreuzer und Kanonen­boote Verwendung finden. Die unterseeische Küstenver- teidigung soll vornehmlich in der Hand der Unterseeboote liegen. Die Forderungen des neuen Flottengesetzes bezüg­lich des Schiffsmaterials usw. sind äußerst geringe. Der Admiral Baue de Lapeyr^re legte sich weise Beschränkung auf, da er wußte, daß die Volksvertreter nur bescheidene Wünsche erfüllen würden. Noch das Programm seines Vorgängers, Picard, von 1909, verlangte 45 Linienschiffe, 12 Aufklärungsschiffe, 60 Torpedoboote usw. Das nun aufgestellte fordert 28 Linienschiffe, 10 Aufklärungsschiffe, 52 Torpedoboote und 94 Unterseeboote. Die große Zahl der letzteren zeigt, wie hoher Wert ihnen beigemessen wird. Von 1911 bis 1916 sollen alljährlich je zwei, von dann

an ein Linienschiff gebaut werden. Das ist das einzige, was an größeren Schiffsbauten geplant ist.

Es ist natürlich, daß dieser bescheidene Flottenbauplan heftig kritisiert wurde. Im allgemeinen findet man sich aber in Frankreich resigniert mit der Tatsache ab, daß die Flotte nicht mehr auf der früheren Höhe steht und meint, man könne in der Hoffnung auf die Unterstützung Eng­lands auch mit einer kleinen Seemacht auskommen. Wenn man allerdings die gegenwärtig zur Verfügung stehenden Seestreitkräfte, soweit sie alsfrontbereit" gelten dürfen, betrachtet, versteht man die Klage französischer Vaterlands- sreunde. Der Admiral Bouö de Lapeyrere räumte noch im Febrnar ein, daß das gesamte dienstbereite Schlacht­schiffsmaterial heut durch 16 Gefechtseinheiten dargestellt würde, von denen aber neun veraltet seien. Nach Nauticus 1910 sind 17 Linienschiffe mit einem Tonnengehalt von 216380 To. vorhanden und 8 mit 156860 To. Deplace­ment befinden sich im Bau. Bon diesen dürfen heute sechs Vertreter der Dantonklasse mit 18400 Tonnen als front­bereit gelten. Es kommen zwei Neubauten von etwa je 23 000 Tonnen in diesem Jahre hinzu. Die Schiffe werden voraussichtlich im Herbst aus Stapel gelegt, und man hofft auf ihre Fertigstellung in drei Jahren.

Die Schiffe vom Dantontyp können nach ihrer Armier­ung nur -vier 30,5 V/45 als Hauptartillerie nicht als Bollblutdreadnoughts angesehen werden. Erst die beiden Neubauten des vergangenen Jahres,Courbet" undJean- Bart", sind richtige Dreadnoughts. Sie verdrängen 23 470 Tonnen und werden mit zwölf 30,5 ew-V/50-Geschützen bestückt. Wirklich brauchbar sind von den älteren Linien­schiffen nur die sechs Vertreter derPatrie"-Klasse mit je 14870 Tonnen Deplacement. Wie oben erwähnt, werden Linienschiffskreuzer überhaupt nicht gebaut. An Panzer­kreuzern sindEdgar-Quinet" undWaldeck-Rousseau" bei einer Wasserverdrängung von 14000 Tonnen und einer Armierung von 14 19.4 em-Geschützen die neuesten. Bessere geschützte Kreuzer sind nicht vorhanden. Der modernste Iurien de la Graviere" stammt noch aus dem vorigen Jahrhundert. Frontbereit sind 69 Torpedobootszerstörer und 59 Unterseeboote. Don ersteren befinden sich 20, von letzteren 22 im Bau. Man darf annehmen, daß von den Unterseebooten jedoch nur die Hälfte für den Ernstfall in Betracht kommt.

Der Leser mag hiernach selbst beurteilen, ob die auf eine so ruhmreiche Vergangenheit blickende französische Flotte Aussicht hat, weiter zu den ersten Seemächten der Welt gerechnet zu werden.

Württembergischer Landtag.

p Stuttgart, 20. Juli. Die Zweite Kammer be­gann heute mit der zweiten Lesung des Artikels 8 des Finanzgesetzes. Darnach wurden aus dem Vermögen der Restverwaltung außerordentliche Staatsausgaben bewilligt als Raten für eine Reihe von Neubauten. Die Ausschuß­anträge wurden ohne Debatte angenommen. Es folgte dann die Beratung des 4. Nachtrags zum Finanzgesetz über die

Bewilligung der Mittel für die Kunstgewerbeschule nebst Lehr- und Versuchswerkstätte. Der Ausschußantrag, der auf Bewilligung der geforderten 1471000 -46 ging, wurde angenommen. Es folgte die zweite Lesung des Eisendahn­baukreditgesetzes. Ohne Debatte genehmigt wurde die vierte Rate für die Bahn Tübingen-Herrenberg (460000 ----.) Bei der 4. Rate für die Bahn Schorndorf-Welzheim (700000 -46) wünschte Kinkel (Soz.) eine Wetterführung der Bahn nach Gmünd. Ministerpräsident Dr. v. Weiz­säcker lehnte es aber ab, daraus einzugehen. Eine längere Debatte entwickelte sich wegen der Rutschungen auf der Strecke Rudersberg-Welzheim. Die Rate wurde schließlich genehmigt; weiter wurden die Ausschußanträge angenommen betreffend der 4. Rate für die Bahn Göppingen-Gmünd (1500 000 -46), die 3. Rate für die Bahn Böblingen- Dettenhausen (425000 -46), die 3. Rate für Balingen- Schömberg (645 OM -^) und die 2. Rate für die Bahn Sontheim-Gundelfingen (103 OM -^) Auch der Artikel 2, in dem für den Bau von Nebenbahnen 2 600000 ge­fordert werden, wurden nach den Anträgen des Ausschusses angenommen. Bon Artikel 3 wurden Ziffer 1 und 2 über den Bau von Nebenbahnen von Schönaich nach Walden­buch und von Schömberg nach Rottweil, vorbehältlich der Uebernahme entsprechender Leistungen durch die Beteiligten ebenfalls genehmigt. Dann wurde abgebrochen. Nächste Sitzung Freitag 9 Uhr.

Tages-Neuigketten.

Au- Stadt «ud Land.

Raqold, 21..Iuli ISN.

Gastspiel-Ensemble Beyschlag. Dem Kur- und Fremdenblatt für die Bad- und Luftkurorte des Nagoldtals wird geschrieben:

In zweiter Saison weilt Herr Direktor Franz Bey­schlag (früheres Mitglied des Viktoriatheaters in Pforzheim) mit seinem vortrefflichen Ensemble in unserer kunstsinnigen Stadt. Es ist wohlangezeigt, darauf hinzuweisen, daß hier seit Jahren ein gewisses Mißtrauen gegen reisende Direktionen vorherrschend war. Herrn Beyschlag ist es endlich gelungen, sich Gunst und Sympathien aller Kreise unserer Bevölkerung zu erwerben. Wir sehen gute künstlerisch geleitete Vorstel­lungen. Es freut uns, daß Herr Beyschlag neben dem Broterwerb auch seinen künstlerischen Idealen treu bleibt. Da gagezahlender Direktor, haben wir nicht, wie sonst bei Sommertheatern üblich, einen fortwährenden Personalwechsel, sondern die Direktion ist in der Lage, Mitglieder guter Stadttheater zu engagieren. Wir nennen nur die vom Vor­jahr bekannten und bewährten Kräfte: Frl. Tony Beyschlag (der Liebling unserer Theaterbesucher) und Herr Hans Bey­schlag (beide vom Stadttheater in Heilbronn) Herrn und Frau Lang, zu den meistbeschäftigten Mitgliedern zählend, denen sich in dieser Saison die beliebten Mitglieder des Biktoriatheaters Pforzheim, Frl. Sailer, Frl. Klein, und Herr Sailer anreihten. Die Saison neigt sich zum Ende. Möchten die kunstsinnigen Bewohner unserer Stadt und

Herr Piefke und die moderne Gartenkunst.

Das Iulihest von Velhagen und Klasings Mo­natsheften enthält einen sehr bemerkenswerten Aufsatz von Karl FoersterBlumenwälder im märkischen Gartensande", in dem der bisherige Durchschnittsgarten des Herrn Piefke der schlafrocktragende Villenbesitzer in einem Berliner Vorort mit einem modernen, künstlerisch angelegten Garten verglichen wird, worin der Fülle gesteigerten und fest mit dem Garten verwachsenden Blütenpslanzenlebens ihr Recht geworden ist. Im März blühen bei Piefkes ein paar Schneeglöckchen aus fauligem Schattenrasen. Herr Piefke hat denRasenkrampf", d. h. er läßt an den unmöglichsten Stellen Rasen säen, was natürlich in Pflege und Erneuer­ung viel teuerer ist, als die dauernde Begrünung mit un­verwüstlichen Teppichstauden. Am Hause verkümmert eine deplazierte Schneerose, unter hohen Rüstern knospen ein paar magere Forsythiensträucher, Veilchen sind nicht vorhanden. Sie sind durch das beliebte Graben der Holzränder zerstört worden, sicher infolge falsch gewählter empfindlicher Sotten erfroren.

Und nun der neue Gatten! Hier herrscht von Anfang März im sogen. Borfrühlingsgättchen schon reiches, das Auge sättigendes Blütenleben, während in den Nachbar- gätten während dieser ersten sechs bis acht Gattenwochen noch fast alle bunten Farben schlummern.

Das Dorfrühlungsgärtchen ist in einen sonnigen und einen schattigen Platz geteilt, gemäß den Wünschen der Pflanzen.

Dort blühen vor blütenstäubenden Haselsträuchern und gelbem Hartriegel quadratmeterbreite Schneeglöckchenmassen mit unregelmäßigen Ausbuchtungen und kleinen Blüteninseln in Massen feurigblauer Schneefterne und goldgelber Winter­sturmhut-Blütenverflochten". Daneben knospet in der Sonne, von Wacholdern flankiert, aus rosa Frühlingseri- kapolstera rosa Seidelbast mit Vorfrühlingsrhododendron in gleicher rosa Farbe, so daß sie wie mächtig gewordene alte Heidekräuter aussehen.

Die Karneval- und Maskenballzeit ist kaum vorbei, und schon sieht man in leis anbrütender Sonnenwärme neben welkem knisterndem Laub Zitronenfalter in zitronenfarbenen und rosafarbenen Primeln schweben.

Wenn ich von rosafarbenem, Anfang März erblühten Primelpolster spreche, wird der Kenner unter meinen Lesern horchen. Tatsächlich stehen schon 20 Tage vor dem vollen Blühen der niedrigen wilden gelben Zitronenprimeln neuein- geführte und bewährte rosa Primeln aus dem Kaukasus (krimalL idsr'wk) ganz in Blüte, und sicher werden sie sich allmählich Bürgerrecht im deutschen Garten erobern; wobei bemerkt sein mag, daß sie nicht mit der erst Ende März blühenden kriwuls, ross» verwechselt werden dürfen. Auch noch von anderen Frühblühern, von Scilla, Muskathya­zinthen, Krokus. Adonis, Schwertlilien, Schneeglöckchen, Schneerosen besitzen wir jetzt reizende, meist kleinere Vor­läufer und Doppelgänger, die unserer Frühlingssehnsucht aus unerklärlichen Gründen um noch weitere drei Wochen ent- gegenkommen. Andere wieder treten in einem neuen unge­wohnten Farbenkleide aus.

Die niedrige gelbe märzblühende Vrimul» vulgaris »senilis, mir mit ihren dichten zitronenfarbenen Blumenkup­peln die liebste Primel in der ganzen Welt, ist die zäheste und unverwüstlichste alter. Obgleich man im Schweizer Rheintale und im Tessin oft stundenlang mit der Eisenbahn an ihren gelben Teppichen unter kahlen Bäumen vorbeifähtt, findet man gerade sie fast nie in unseren Gärten und be­kommt bei Beschaffungsversuchen immer falsche Sotten, die (vu1x»r1s vlkttlor) späterblühende hohe Schlüsselblume oder die häßliche officinalis. Sie setzt wegen ihres enorm stützen Flors bei uns schwer Saat an, und auch diese geht nur srischgesät auf. Am schönsten wirkt sie mit Efeu- und Beil- chenpolstern durchwirkt, wie man dies Trio wild vom Comer- see her gewohnt ist. Alle diese genannten Pflanzen sind auf immer leicht dem Gatten einzufügen. (Pon empfind­lichen Gewächsen und Luxuspslanzen rede ich mit keinem Wort.)

Wenn Herr Piefke von seinem Nachbar alle jene Frühlingsstauden geschenkt bekäme, so würde er mit Sicher­heit diese Gottesgaben durch seinen ganzen Garten verzetteln, damit überall etwas blüht", anstatt sie zu konzentrierten Bildern zu sammeln. Schatten- und Sonnenstauden wird er mit tödlicher Sicherheit jedesmal falsch stellen.

Der April quillt über von reicher Blütenherrlichkeit. Ostereier kann man in Blütenpolster und bunte Frühlings­dickichte verstecken. Und doch verbinden die meisten Gatten­besitzer den Begriff des Ostergattens noch mit Willenlosig­keit (wie in Fausts Osterspaziergang).

Bei Piefkes blüht immer noch nichts. Bernünstiaes^