entdeckt hatte. Es geleitete sodann in einer Höhe von etwa 100 Meter über dem Automobil das Königspaar bis nach Friedrichshafen, wo es über dem Schloß in üblicher Weise salutierte und kurz darauf eine glatte Landung im Riedlepark vollzog.
Gerichtssaal.
Tübingen, 5. Juli. Der ledige Bauer Ioh. Häberle von Rottenburg wurde vom Schwurgericht wegen vorsätzlicher Brandstiftung unter Versagung mildernder Umstände zu 4 Jahren Zuchthaus und 4 Jahren Ehrverlust verurteilt. Er hatte in der Nacht zum 13. Mai in dem Wohn- und Oekonomiegebäude an der alten Wurmlingerstraße, das ihm bis zum 12. Mai gehört hatte, an diesem Tage aber im Wege des Zwangsoerkaufs an den Bauern Völmer in Rottenburg übergegangen war, Feuer angelegt und einen Brandschaden von mehr als 15000 verursacht.
Heilbronn, 5. Juli. Die durch Urteil des Schwurgerichts vom 25. April d. I. gegen den Lokomotivheizer Otto Schluchter aus Untersteinbach, OA. Oehringen, zuletzt in Heilbronn, wegen Mords erkannte Todesstrafe ist laut „Staats-Anz." durch Allerhöchste Entschließung in lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt worden.
r Berlin, 6. Juli. In dem Prozeß wegen des Frauenmords am Humboldshafen wurden sämtliche Angeklagten freigesprochen.
Deutsches Reich.
r Berlin, 6. Juli. Die portugiesische Gesandschast in Berlin hat vom portugiesischen Minister des Äußern folgende Depesche erhalten: Die Nachricht von einer Meuterei der Marine entbehrt jeder Begründung. Die militärische Disziplin ist vollkommen. Die zu den Fahnen einberufenen Reservisten sind voller Begeisterung. Im ganzen Lande herrscht Ruhe.
Berlin, 5. Juli. Halbamtlich wird heute abend bekannt gegeben: Der Austausch der Ratifikationsurkunden des deutsch-schwedischen Handelsvertrags ist am 3. Juli ds. Is. in Stockholm erfolgt.
r Berlin, 6. Juli. In einer Stärke von 500 Köpfen trafen gestern abend die Schiffsfähnriche und Seekadetten der zur Zeit in Kiel vor Anker liegenden nordamerikanischen Flotte auf dem Lehrter Bahnhof in einem Sonderzuge hier ein. Ihre Ankunft trug den von Anfang an beabsichtigten rein privaten Charakter. Die Offiziere waren ihnen bereits mittags vorausgereist. Die Besucher werden die Stadt gruppenweise in Augenschein nehmen und Berlin am Samstag mittag wieder verlassen.
Pforzheim, 4. Juli. Die Polizei fahndet nach der 41jährigen geschiedenen Ehefrau M. Kath. Ott, die die ihrem Manne durch gerichtliches Urteil zugesprochenen Knaben im Alter von 10 und 14 Jahren aus der Schule und aus der Kinderkrippe durch List entführt hat.
Reichenau, 4. Juli. Daß unser liebliches Eiland von Jahr zu Jahr mehr bekannt und gerne von Vereinen aus weiter Ferne sogar ausgesucht wird, dafür lieferte das Lehrerseminar in Nagold wieder Beweis. Im Gasthaus zum „Mohren" wurde Einkehr gehalten und nachher gings mit dem Schiff 12.50 Uhr hinüber nach Arenenberg. Auf dem.See wurde aus Dankbarkeit für die Liebenswürdigkeit des Kapitäns vom Schiff „Hohenklingen", der auf die etwas verspäteten Nachzügler noch Rücksicht nahm, ein beifällig aufgenommener Männerchor zu Gehör gebracht. Ueber Stein, Singen, Immendingen wurde in frohester Laune, hochbesriedigt über das Geschaute, der Heimweg angetreten.
Köln, 6. Juli. Die „Köln. Ztg." meldet aus Buenos- Aires: In der Republik Paraguay wurde der Präsident Oberst Iara durch eine Verschwörung zum Rücktritt ge
zwungen. Iara wird in der Artilleriekaserne gefangen gehalten. Der Präsident des Senats hat die Regierung übernommen. Iara hatte sich durch diktatorische Uebergriffe unmöglich gemacht.
r Münster, 6. Juli. Die Wagen der Prinz Heinrich-Fahrt sind, von Nordkirchen kommend, zwischen 3 und 5 Uhr hier eingetroffen.
r Stargard, 6. Juni. In der Irrenanstalt Konrad- stein ist die Zahl der an Typhus Erkrankten jetzt auf 55 gestiegen. Bon den Erkrankten sind 4 bereits gestorben.
r Hamburg, 6. Juli. Der Prokurist einer Lotteriefirma unterschlug im Laufe der letzten Jahre etwa 250000 -H. Er fälschte Sparkassenbücher und andere Urkunden und verdeckte die Fälschungen durch falsche Eintragungen in die Bücher. Als er sich entdeckt sah, verschwand er plötzlich. Seine Leiche wurde gestern abend aus der Alster gezogen.
Auslaud.
r Wien, 5. Juli. Die Abendblätter melden aus Estin je, der König habe dem Gesandten mitgeteilt, er stelle vom 15. Juli ab, an welchem Tage der den Aufständischen gestellte Termin abläust, 7000 Mann an demUeber- gang der türkisch-montenegrinischen Grenze auf, um den Uebergang der Aufständischen nach Montenegro zu verhindern. Der König erklärte auf das entschiedenste, er hege die friedlichsten Absichten und er werde den Frieden solange wahren, als er nicht angegriffen werde.
Eger, 5. Juli. EineFeuersbrunst hat die böhmische Gemeinde Neredin eingeäschert. 12 Häuser sind niedergebrannt. Zwei Feuerwehrleute fanden bei den Rettungsarbeiten den Tod.
Paris, 0. Juli. In der vergangenen Nacht wurden auf der Nordbahnlinie bei dem Bahnhof von Nesle zwischen Amiens und Tergnier die Drähte einer Signalscheibe durchschnitten und diese auf „Frei" gestellt. Die Sabotage wurde erst im Augenblick entdeckt, als ein Zug aus Amiens ein- treffen sollte.
Toulon, 5. Juli. Das erste Geschwader, welches gestern abdampste, um Schießversuche vorzunehmen, hat den Befehl erhalten, sich ständig mittels drahtloser Telegraphie mit dem Eiffelturm in Verbindung zu halten, falls sich die Eventualität Herausstellen sollte, französische Kriegsschiffe nach den marokkanischen Gewässern zu entsenden.
r Stavanger, 6. Juli. Der deutsche Kaiser ist beim schönsten Wetter um 2 Uhr nachm, hier eingetroffen.
r Kiew, 6. Juli. Professor Met schm ko ff, der sich auf der Durchreise nach Paris hier befindet, hat erklärt, die von der russischen Regierung in der Kirgisensteppe (Gouvernement Astrachan) getroffenen Maßnahmen seien hinreichend, um Europa vor der Pestgefahr zu schützen.
r London, 6. Juli. Wie die Blätter melden, soll es in Lissabon gestern zu einem Kamps zwischen Militär, einem Teil der Bevölkerung und von monarchistischen Agitatoren angestifteten Seeleute gekommen sein. Die Truppen hätten schließlich die Oberhand behalten. In Lissabon herrsche Panik.
r London, 6. Juli. (Europäischer Rundflug.) Renaux ist in Dover eingetroffen.
r London, 6. Juli. Die Unruhen in Manchester dauern fort. Gestern nachmittag fanden mehrere Zusammenstöße der Streikenden mit Polizeimannschasten statt, wobei diese von ihren Knüppeln Gebrauch machten. Aus Birmingham wurden 50 Polizeibeamte requiriert.
r London, 6. Juli. In Erwiderung auf eine Anfrage bezüglich der gemeldeten Ernennung Lord Kitcheners zum britischen Generalkonsul in Aegypten gab Sir Edward Grey dem tiefen Bedauern der Regierung Ausdruck über den bevorstehenden Rücktritt Sir Eldon Gorhts, der
einen großen Verlust in sich schließ, und bemerkte, daß er darüber hinaus keine Erklärung abgeben könne. Bezüglich des Schiedsgerichtsoertrages mit den Bereinigten Staaten stellte Grey dessen baldige Unterzeichnung in Aussicht. Premierminister Asquith gab folgende Erklärung über die marokkanische Frage ab: Die kürzlichen Ereignisse haben eine Diskussion zwischen den an Marokko meist interessierten Mächten veranlaßt und ich kann in diesem Stadium wenig über die Verhandlungen sagen, die zwischen ihnen stattfinden. Ich wünsche, daß es klar verstanden werde, daß die britische Regierung der Ansicht ist, es sei in Marokko eine neue Situation entstanden, in welcher es möglich ist, daß künftige Entwicklungen die britischen Interessen direkter berühren als dies bisher der Fall gewesen ist. Er hege das Vertrauen, daß die diplomatische Diskussion eine Lösung finden werde, und in dem Anteil, den er an ihr nehme, werde er gebührend Rücksicht nehmen auf den Schutz jener Interessen und auf Erfüllung unserer Vertragsverpflichtungen gegenüber Frankreich, die dem Hause wohlbekannt sind.
r Madrid, 7. Juli. Ueber einen von englischen Blättern gemeldeten Kampf in den Straßen von Lissabon ist hier bis heute mittag keine Meldung eingetroffen.
r Konftantinopel, 5. Juli. Der Kommandant von Albanien, Torgut Schewket Pascha, meldet, daß fünf Montenegriner mit etwa 20 Aufständischen sich der Grenze bei Leschnitza genähert hätten, um die türkischen Stellungen zu erreichen. Am gleichen Tage hätten die Aufständischen von Selce die türkischen Vorposten angegriffen; nachdem diese verstärkt waren, seien den Aufständischen große Verluste beigebracht worden. — Der Ministerrat hat beschlossen, daß das Kriegsministerium für das während der Operationen von Albanien getötete Vieh Ersatz leisten soll.
r Saloniki, 6. Juli. Savel Bei hat sich von Korana nach dem Olympgebiet begaben um die Leitung der militärischen Operationen gegen die Entführer des Oberingenieurs Richter zu übernehmen. Zur Zeit werden an 1000 Fußsoldaten und Gendarmen, sowie 100 Reiter in der Olympgegend verwendet, um die Spur der Räuber ausfindig zu machen. Man geht gleichzeitig nach den Richtungen von Kokinopel, Lioeadia und Servia vor.
r Saloniki, 6. Juli. Um einen rascheren Nachrichtendienst nach dem verschwundenen Ingenieur Richter zu ermöglichen, sollen hundert Kavalleristen nach dem Olymge- biete abgehen.
r Newyork, 6. Juli. Die Zahl der Hitzschläge geht jetzt in die Tausende.
r Montreal, 5. Juli. Infolge der außerordentlichen Hitze sind in den letzten beiden Tagen 183 Todesfälle zu verzeichnen. Diese Ziffer ist bisher ohne Beispiel.
r Newyork, 6. Juli. Die Regierung hat in vier Fällen beim Gericht den Antrag gestellt, eingeführte Messerschmiedwaren im Werte von 34555000 Dollar als dem Staat verfallen zu erklären.
Newyork, 5. Juli. Deutschland, England, Frankreich und Italien, sowie die Bereinigten Staaten übermitteln eine gemeinsame Note an Haiti, in der die Erledigung gewisser Entschädigungsansprüche binnen d-ci Monaten verlangt wird.
Mutmastl. Wetter am Samstag und Sonntag.
(Nachdr. oerb.)
Da die Depression nach Nordosten abgezogen ist und die Windmessungen bis in große Höhen Nordostwind ergeben haben, ist der Hochdruck dauerhaft geworden. Unter seinem Einfluß ist für Samstag und Sonntag heiteres, trockenes und warmes Wetter zn erwarten.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdrucker? (kmi! Zaiser) Nagold. — Flir die Redaktion verantwortlich: K. Baur
Nagold.
wurde 1 goldene
Damennhr.
Eigentumsansprüche sind geltend zu machen und zu erweisen.
Den 6. Juli 1911.
Stadlschulth -Amt:
Brodbeck.
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Den 6. Juli 1911.
Ratsschreiberei:
Krauß.
Wenden.
Das Sammeln von Heidelbeeren
in den hiesigen Privatwaldungen ist für Auswärtige
UWss" bei Strafe verboten. "WM
Auf Antrag der Waldbesitzer: Das Schulth.-Amt.
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Haiterbach, den 3. Juli 1911. Stadtpflege: Rieger.
8 deutet genau Vergangenheit nnd Zukunft; kein Schwindel. 8 8 Bin schon in den größten Städten Deutschlands aufgetreten und 8 I bin von heute ab im Gasth. z, „schwarzen Adler" 8 I I. Stock Zr. Nr. 2 auf einige Tage den ganzen Tag zu sprechen. 8
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