die tägliche Ausgabe nach der Berechnung des Vertreters der Daimler Motorwagengesellschaft, welche die Fahrten übernimmt, 85 ^6 betragen wird. Hienach wird ein Defizit von 2000 ^6 entstehen. (Dieses wird sich bei definitivem Betrieb, bei welchem sich die Post mit einem ansehnlichen Beitrag beteiligt, wesentlich vermindern.)

Dieses Defizit ist von den Amtskorporationen Nagold und Herrenberg bezw. den interessierten Gemeinden dieser Bezirke zu übernehmen und ist angenommen, daß Herren­berg 34 o/o und Nagold 66 o/§ aufbringen und zwar von letzterem die Amtskorporation Nagold 25 °/v, die Stadt Nagold 15 °/o, Haiterbach 20 °/o, Oberschwandorf 4 °/g und Iselshausen 2 °/.

Die Gemeindekollegien begrüßen das Unternehmen, können aber ihre Bedenken, wegen der starken Inanspruch­nahme der in der Unterhaltung der Stadt Nagold befind­lichen, sehr kostspieligen neuen Autostraße nicht unterdrücken und beschließen, indem sie sich wegen der Benützung dieser Straße im Falle des definitiven Zustandekommens der Automobiloerbindung ihre Stellungnahme Vorbehalten, sich an dem Unternehmen zu beteiligen und an dem Defizit je­doch höchstens bis zu einem Betrag von 3000 -6 15 °/g zu übernehmen.

Ferner wurde Stadtschultheiß Brodbeck und Gemeinde­rat Mayer als Vertreter der Stadt für die weiteren Ver­handlungen bestellt.

Hiemit ist ein guter Schritt in Sachen der Verbindung zwischen dem Nagold-, Waldach- und Ammertal sowie zu und von den bedeutenden Städten Stuttgart und Tübingen ge­macht. Es sind nach dem Fahrplan die günstigsten An­schlüsse gewählt und ist dadurch die Verbindung nicht nur für die nächstbeteiligten Gemeinden, sondern für den ganzen hintern Wald von größter Bedeutung.

Ein weiterer sehr wichtiger Beratungsgegenstand betraf die am 1. Juli 1911 in Kraft tretende Bauordnung. Der Vorsitzende erläutert an der Hand des Gesetzes und den Bollzugsbestimmungen insbesondere die Zusammensetzung der Baupolizeibehörde und die Zuständigkeit derselben, welch letztere in erster Linie von der Besetzung der Stelle des Ortsbautechnikers abhängig ist. Ist der Ortsbautechniker ein geprüfter Werkmeister und ist ihm die Besorgung von Privatgeschäften untersagt, so bildet in hiesiger Stadt der Oltsvorsteher bezw. Gemeinderat die zuständige Baupolizei­behörde in allen Bausachen und scheidet die bisherige Zu­ständigkeit des Oberamts vollständig aus: find dem Orts­bautechniker dagegen Prioatarbeiten gestattet, so fallen Bau­wesen, wie Herstellung neuer Gebäude mit Feuerungsein­richtungen an Ortsstraßen oder Baulinien, an Landstraßen oder in der Nähe von Waldungen, Wasenplätzen, Eisen­bahnlinien und öffentlichen Gewässern, ferner die Hebung oder Verschiebung von Gebäuden und der Bauausführung oder Abbrucharbeiten in denen der Denkmalsschutz rc. in Frage steht, sowie alle sonstige Bauwesen, bei denen der Ortsbautechniker die Pläne angefertigt hat in die Zuständig­keit des Oberamts. Dem seitherigen Ortsbauschauvorstand, Stadtbaumeister Lang, ist die Besorgung von Privatgeschäften in beschränktem Maße gestattet und würde beim Belassen dieses Zustands die Zuständigkeit der städt. Baupolizeihörde demnach bedeutende Einschränkungen erfahren.

Dies wünschen die Gemeindekollegien aber nicht, auch wurde betont, daß es zu einem Bedürfnis in der Stadt geworden sei, daß Stadtbaumeister Lang namentlich die An­fertigung der Baupläne besorge. Mit Rücksicht darauf, ferner auf den Umstand, daß eine einheitliche Regelung im Bezirk von wesentlichem Vorteil ist und sich der Techniker, der sich viel auf dem neuen Gebiet zu beschäftigen hat, sich leichter in den immerhin komplizierten Bau des neuen Ge­setzes einarbeitet und endlich, daß die Stadt dadurch um eine Besoldungserhöhung, die bei dem Wegfall der Privat­arbeiten für den Stadtbaumeister eintreten müßte, herum­kommt, wurde beschlossen, den Oberamtsbaumeister Schleicher hier als Ortsbautechniker und zu dessen Stellvertreter Ober­amtsbaumeister Köbele in Altensteig aufzustellen. Die jährliche Belohnung wurde auf 150-6 festgestellt und da die Sache möglicherweise doch nur provisorisch ist, ist ^jährliche Kündigung festgesetzt. Diese Ortsbautechniker üben die Funktion des Begutachtern aus, während diejenige der Be­aufsichtigung der Bauausführungen (Baukontrolleure) nach

treiben müssen, kein Glück. Der Staatsmann ist wie ein Börsenspieler. Wenn der heute eine Million gewonnen hat, und er denkt, sich darüber zu freuen, so kommt auch schon die Sorge, wie er die gewonnenen Millionen zu weiteren Spekulationen anlegen könne. So auch mit meinen Unter­nehmungen! Wenn mir die eine gelungen, so mußte ich gleich wieder darauf sinnen, wie der Erfolg festzuhalten und auszunutzen sei. Der Staatsmann wirtschaftet mit fremdem Vermögen, das fällt um so schwerer ins Gewicht, je mehr man Ehrgefühl im Leibe hat. Meine politische Laufbahn war ein Hetzen und Jagen, bei dem man zum Genuß nie gekommen ist. Ich habe in meinem Leben als Staats­mann nicht einmal Zeit gefunden, ein Konzert oder ein Theater zu besuchen. Erfreut aber habe ich mich oft an der Hausmusik, die mir meine Johanna auf dem Flügel be­reitete. Zur Glllcksempfindung gehört Naturanlage, das rechte Temperament. Das hatte mein alter kaiserlicher Herr. An ihm habe ich oft wahrgenommen, daß er sich eines Glückes kindlich freuen konnte." Uebrigens hat Fürst Bis­marck nichts einzuwenden gehabt, als ihn einmal ein Freund beim Gespräch über diese Frage aufmerksam machte, daß die gewichtigsten Gründe, um derentwillen ein Sterblicher sich glücklich fühlen dürfe, bei ihm zutreffen. Er habe in dem frei gewählten Beruf, zu dem er einzig Neigung hege, sich ganz ausleben und alle nur denkbaren Erfolge erreichen dürfen; er habe bis ins höchste Alter die geliebte Frau an

wie vor in den Händen des Stadtbaumeister Lang verbleibt.

Der Mehraufwand wird durch anfallende Gebühren, die vom Gemeinderat bezw. von den bürgerlichen Kollegien durch Ortssatzung noch bestimmt werden, seine Deckung finden.

Der Allgem. Deutsche Bersicherungsverein teilt mit, daß der Versicherungsvertrag mit der Stadlgemeinde am I.Aug. abläuft und legt einen neuen Hastpflichtversicherungs-Ber- trags-Entwurf vor, wornach sich die Prämie von 155 -6 auf 206 -6 75 erhöhe. Nach dem neuen Vertrag ist die Stadtgemeinde versichert für Personenschaden mit 100 Prozent bis 500000-6, für Sachschaden mit 100 Prozent bis 10000 -6. Beschlossen wird den Vertrag auf 10 Jahren abzuschließen. ^ n Uhr. Gemeinderat allein. Ge­nehmigt in widerruflicher Weise wird ein Gesuch des Mili­tär-Genesungsheim Waldeck betr. eine Dohlenlegung zu einer Abwasserleitung. Vergeben werden die Kanali­sationsarbeiten in der Leonhardstraße an Werkmeister W. Benz mit 2Vg O/g Abgebot.

* Zum 12. Schwarzwaldgau-Sängerfest in Spaichingen wird uns geschrieben: Da die Anmeldeliste für den Wettgesang endgültig abgeschlossen ist, wird folgendes bekannt gegeben. Aus dem Gau beteiligen sich am Preis­singen 18 Vereine und zwar 3 im ländlichen Volksgesang, 10 im höheren Volksgesang und 5 im Kunstgesang: von Vereinen außerhalb des Gaues nehmen 4 am Preissingen teil, und zwar 2 im ländlichen Volksgesang und 2 im höheren Volksgesang: zusammen also 22 preissingende Vereine. Die Reihenfolge beim Preissingen ist wie folgt festgesetzt: Vereine im Gau: a) Bolksgesang: 1. Liederkranz Deißlingen, 2. Frohsinn Aldingen, 3. Lieder­kranz Wurmlingen: 6) höherer Bolksgesang: 1. Arbeiter­bildungsoerein Rottweil, 2. Eintracht Schwenningen, 3. Har­monie Ebingen, 4. Frohsinn Tuttlingen, 5. Liederkranz Nagold, 43 Sänger,Am Rhein" von Attenhoser, 6. Eintracht Aistaig, 7. Concordia Tuttlingen, 8. Männer­gesangoerein Ebingen, 9. Männergesangoerein Tübingen, 10. Liederkranz Ebingen; o) Kunstgesang: 1. Ein­tracht Ebingen, 2. Liederkranz Schramberg, 3. Harmonie Trossingen, 4. Germania Trossingen, 5. Concordia Geislingen. Vereine außer Gau: a) Bolksgesang: 1. Männerchor Wangen bei Zürich, 2. Männerchor Gattikon bei Zürich; d) höherer Volksgesang: 1. Sängerkreis Billingen, 2. Württemberger-Derein Zürich. Die Zahl der Vereine, die sich am Feste überhaupt beteiligen, beträgt bis jetzt 43, die Zahl der Sänger annähernd 2000. Ferner kann jetzt mitgeteilt werden, daß als Preisrichter beim Wettgesang ausersehen sind die Herren Chordirigent W en­ge rt in Stuttgart, Musikdirektor Staudacher in Ravens­burg und Musikdirektor Alt in Ellwangen.

Der Württembergische Schwarzwaldgau-Sängerbund wurde gegründet im Jahre 1886 und feiert daher bei eben diesem Feste sein 25jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß wird jedem Gauverein eine Erinnerungsmedaille an seine Fahne übergeben werden. Auch die Preisdiplome werden eine diesbezügliche Ergänzung erhalten.

* Vom Tage. Dieser Tage wurde ein Insasse des Erholungsheims Rötenbach wegen Verdachts eines Sittlich­keitsoergehens begangen im Walde an Kindern verhaftet. (Wenn wir derartige Notizen vielfach später als auswärtige Blätter bringen, so hat dies seinen triftigen Grund darin, daß wir nur ganz begründete Nachrichten veröffentlichen. Wir bemerken zugleich, daß wir im Interesse der Schonung der Familien von inhaftierten oder verurteilten Bezirksangehörigen aus eigenem Antrieb bezw. auf Ersuchen von der Veröffent­lichung der betreffenden Vorgänge abstehen. Das geschieht wohl im Einverständnis aller gutgesinnten Leser unseres Blattes. D. R.)

r Abänderung der Kaminfegerordnung. Aus

Anlaß des bevorstehenden Inkrafttretens der neuen Bau­ordnung und der in Angriff genommenen Abänderung der K. Verordnung, betreffend die Feuerpolizei kommt auch die Abänderung einzelner Bestimmungen der Kaminfegerordnung in Frage. Der K. Verwaltungsrat der Gebäudebrandver­sicherungsanstalt und die Ministerialabteilung für das Hoch­bauwesen haben in dieser Beziehung Aenderungsoorschläge gemacht, welche der Handwerkskammer nach Anhörung der Innung zur Aeußerung der Geltendmachung von weiteren Wünschen übergeben sind.

seiner Seite gehabt, keines seiner Kinder verloren, vielmehr alle gut verheiratet und versorgt um sich gesehen, sich am Nachwuchs lieber Enkel erfreuen und das Bewußtsein haben dürfen, seiner Familie einen großen gesicherten Besitz zu hinterlassen. _

Der rußige Prinz. Aus der Marinedienstzeit König Georgs erzählt Jacques Bardoux eine amüsante kleine Anekdote, um derentwillen es sogar zwischen der Regierung Sr. Majestät des Königs von Großbritannien und der Hohen Pforte zu einer anfangs sehr gereizten Auseinander­setzung kam. König Georg genoß als Prinz während seiner Dienstzeit keinerlei Bevorzugung und so kam es auch, daß er an dem Tage, als die von seinem Onkel, dem Her­zog von Edinburg geführteAlexandra" in einem türkischen Hafen Kohlen einnahm, den bei solchen Gelegenheiten wenig beneideten Posten eines Wachthabenden aussüllen mußte. Während das Kriegsschiff, von dichten Kohlenstaubwolken umlagert, seine Bunker füllte, kam ein vom Sultan abge- sandter Pascha an Bord, um König Georg, dem damaligen Herzog von Park, das Großkreuz des Osmaniö-Ordens zu überreichen.Hier ist mein Neffe," sagte der Herzog von Edinburg lächelnd und stellte dem verblüfften Pascha einen rußigen, vom Kohlenstaub fast unkenntlich geschwärzten Offi­zier vor. der eher einem Schornsteinfeger als einem britischen Marineleutnant, geschweige denn einem königlichen Prinzen

Pfalzgrafenweiler, 20. Juni. 2m Beisein von Baurat Euting-Stuttgart fand heute die Uebernahme zweier Verbesserungen der Staatsstraße Stuttgart-Freudenstadt statt, nämlich des Stiches am Ausgang des Orts Pfalzgrafen­weiler und des sog. Lachenstichs bei Herzogsweiler; beide Stiche waren außerordentlich verkehrshinderlich in diesem sehr stark befahrenen Straßenzug.

Stuttgart, 22. Juni. Gestern fand Sonnwend­feier der akademischen Jugend am Bismarckturm statt. Nach dem LiedBurschengruß" ergriff Professor Kinder- mann-Hohenheim das Wort zu einer schwungvollen An­sprache. Dann loderten unter den Klängen des Bismarck­liedes die Flammen aus dem Holzstoß auf. Der Vorsitzende des Studentenausschusses Hespeler, ergriff nun das Wort zu einer kurzen Ansprache:Wir wollen alles einsetzen, um unseres schönen deutschen Vaterlandes würdig zu sein, nicht nur mit Worten, sondern auch mit der Tat. Wir wollen den Reichsgedanken höher setzen als alle Sonderinteressen." Deutschland, Deutschland über alles" wurde gemeinsam gesungen, dann stiegen die Gekommenen wieder hinab ins Häusermeer der Großstadt, wo noch bis Mitternacht die frohen Weisen der Burschenlieder aus den Kneipzimmern aus die Straßen der Stadt klangen.

Stuttgart, 21. Juni. Angesichts der in diesem Jahr in besonderem Maße austretenden Rebschädlinge insbesondre des Heuwurms hat eine Abordnung der Fraktion der Fort­schrittlichen Bolkspartei den Kriegsminister ersucht, es mögen die zu Reseroeübungen einberufenen Weingärtner von dieser Uebung befreit werden und den zur Zeit aktiv dienenden Söhnen von Weingärtnern im Juni und Juli ausgedehnter Urlaub gewährt werden. Der Kriegsminister sagte tunlichste Erfüllung zu.

p Stuttgart, 22. Juni. Bei der heutigen Ziehung der Kleinbottwarer Kicchenbaulotterie wurden folgende Haupt­gewinne gezogen: 15000-6 fielen auf Nr. 43131; 5000-6 auf Nr. 17815, 2000 -6 auf Nr. 2282, je 1000 -6 auf Nr. 54410, 37 698, je 500-6 auf Nr. 92973 und 14309. (Ohne Gewähr.)

r Schramberg, 22. Juni. (Ein angehendes Kriegerdenkmal gepfändet.) Eine heitere Episode spielte sich gestern vormittag aus dem Postplatz hier ab. Ein italienischer Steinhauer in Tennenbronn hatte den Sockel für das Kriegerdenkmal eines benachbarten Ortes zu liefern. Der etwa 120 Zentner schwere Koloß wurde mit einem vierspännigen Fuhrwerk nach seinem Bestimmungs­ort transportiert und erregte ob seiner Größe überall Auf­sehen. Als das Fuhrwerk am Postplatz oorbeifahren wollte, erschien plötzlich der Gerichtsvollzieher, gebot dem Fuhrmann Halt und klebte das bekannte dlauweiße Wappen aus den Stein! Allgemeines Erstaunen der zahlreichen Zuschauer. Der Steinhauer war einem Kaufmann in Tennenbronn einen größeren Geldbetrag schuldig, der, um zu seinem Geld zu kommen, kurzerhand das angehende Denkmal pfänden ließ. Nach einiger Zeit gelang es dem Steinhauer, einen Bürgen aufzutreiben und der Koloß konnte seiner Bestim­mung zugeführt werden. Merkwürdig, was heutzutage alles gepfändet wird!

r Herrenalb, 22. Juni. (Ausreißer.) Der Buch­halter eines hiesigen Sägewerks hat sich Unterschlagung und Diebstähle zu Schulden kommen lassen. Als er sah, daß seine Vergehen entdeckt wurden, ergriff er unter Hinterlassung namhafter Schulden die Flucht.

Kirchheirn u. T., 21. Juni. Einem Schaf halt er von Erlenbach, der den hiesigen Wollmarkt besucht hatte und den Erlös für verkaufte Wolle bei sich trug, ist auf der Heimreise von Kirchheim bis Stuttgart seine Brieftasche mit 1800 -6 Inhalt abhanden gekommen. Vermutlich ist sie entwendet worden. Bor zwei Jahren kam ein ähnlicher Fall vor. Damals wurden einem Schäfer aus der Bahn 3200 -6 gestohlen, ohne daß er wieder in den Besitz der Summe gelangt ist. Einem zweiten Schäfer von Geis­lingen ist ebenfalls sein Notizbuch mit 500 -6 in Papier­geld abhanden gekommen. Er hatte die Heimreise gestern nachmittag nach Ludwigsburg angetreten und hat den Ver­lust erst zu Hause bemerkt. Es ist mit Bestimmtheit an­zunehmen. daß Diebstähle vorliegen, die von eigens zu diesem Zwecke hieher gereisten Individuen ausgeführt worden sind.

glich. Der Pascha und Abgesandte des Sultans glaubte, daß man sich mit ihm einen schlechten Scherz erlauben wolle, er sagte brüsk Adieu und ging, das Etui mit dem Os- manie-Orden unterm Arm, ohne weiteres sofort von Bord. Zwei Tage später übermittelte der britische Botschafter aus Konstantinopel dem Londoner Auswärtigen Amt ein ge­reiztes Ersuchen um Aufklärung von der Hohen Pforte, die auch später kaum glauben wollte, daß jener Schornstein­feger wirklich der Herzog von Pork gewesen war. . .

Ein Familienzwist am englischen Körrigshos. Die Königinwitwe Alexandra bereitet die Ausgabe eines großen Memoirenwerkes vor. Es wird Briese aus ihrem eigenen Leben und Briefe aus dem Leben König Eduards VII. umfassen, vorläufig nur in einer beschränkten Anzahl von Exemplaren gedruckt und an die Mitglieder des königlichen Hauses verteilt werden. Es wird aber auch der Geschichts­forschung zugänglich gemacht werden, wenn es auch nicht in öffentlichen Bibliotheken zu haben sein wird. Uebrigens scheint zwischen dem englischen Königspaar und der Königin­witwe augenblicklich ein Verhältnis zu bestehen, das an Herzlichkeit sehr viel zu wünschen übrig läßt. Es wird dieser Zustand in erster Linie darauf zurückgesührt, daß das Königspaar gegen die Herausgabe der Memoiren erfolglos Verwahrung eingelegt hat. Ein weiterer Grund für die Differenzen soll sein, daß sich die Königinwitwe durch die Arrangements für die Krönungsfcicr zurückgesetzt fühlt.

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