r Stuttgart, 14. Juni. Die Amtseinsetzung des neunen Stadtschultheißen fand heute nachmittag im Rat­haus statt. Reg.-Präsident o. Kilbel bezeichnet die Ver­eidigung als einen hochdedeutsamen Akt. Dem neuen Stadt­vorstand harrten hohe und große Aufgaben. Man hege die Hoffnung, daß der neue Stadtschultheiß mit ganzer Kraft sich seiner Ausgabe widmen werde und in Versöhnlichkeit und Unparteilichkeit seines Amtes malte. An Verständnis und Wohlwollen seitens der staatlichen Behörden werde cs dem neuen Stadtvorstand nicht fehlen. Nach der Vereidig­ung hielt Stadtschultheiß Lautenschlager eine Ansprache. Ec wolle sich seines Amtes von Herzen freuen und seine Augen aus die großen vor ihm liegenden Aufgaben richten. Es bedürfe großer Tatkraft und hingebenden Fleißes, um vor dem prüfenden Auge der Bürgerschaft zu bestehen. Er habe den ehrlichen Willen, es seinem hervorragenden Vor­gänger gleich zu tun und baue auf das Vertrauen der Ge­meindekollegien, mit deren Hilfe und Zusammenarbeit er die großen Aufgaben der Stadt lösen wolle. Ueber die Polizei­frage werde er später die gewünschte Aufklärung geben. Bei dem Verkehr mit den Staatsbehörden werde er sich höflicher Verkehrsformen befleißigen. So hoffe er im Besitz der Kräfte zu bleiben, um das Wohl der Stadt Stuttgart zu fördern. Nach kurzen Ansprachen des G.R. Klein und des Bürgerausschußobmannes Dr. Erlanger dankte Stadtschult­heiß La ulen sch lag er für die ihm gewidmeten herzlichen Begrüßungsworte.

r Stuttgart, 13. Juni. (Todesfall.) Finanzrat Dr. Otto Supper, Kollegialmitglied der Generaldirektion der Staatseisenbahnen und Gatte der bekannten Schrift­stellerin Auguste Supper, ein geborener Göppinger, ist heute an einem Herzschlag gestorben.

Zum Württembergischen Sportelgesetz wird derFrkf. Ztg." aus Stuttgart geschrieben, daß der gegen­wärtig dem Finanzausschuß zur Erledigung vorliegende Gesetzentwurf betr. Aenderung des allgemeinen Sportel­gesetzes eine schwere Belastung von Industrie und Handel in Württemberg -bedeute. Nach Gegenüberstellung der alten und neuen Sätze der Sportel heißt es am Schluß:Da Handel und Industrie in Württemberg durch die allgemei­nen Steuern schon höher belastet sind als andere Bundes­staaten, schließen die vorgenannten und noch andere in Vor­schlag gebrachte Sporteln für das Wirtschaftsleben Württem­bergs drohende ernste Gefahren in sich: es erscheint dringend wünschenswert, Württemberg, dessen Handel durch die geo­graphische Lage des Landes bereits erschwert ist, nicht noch weiter ungünstig als andere Bundesstaaten zu stellen."

(Wir bemerken ausdrücklich, daß wir derartige Notizen nur referierend bringen, ohne uns mit denselben zu identi­fizieren. D. R.)

r Stuttgart, 14. Juni. (Finanzbeamtenverein). Dieser Tage hielt der Verein württembergischer Finanz­beamten imHerzog Christoph" seine diesjährige General­versammlung ab. An den Rechenschaftsbericht, der zeigt, daß sich der Vereinsausschuß im vergangenen Jahre anläßlich der Gehaltsvorlage besonders betätigte, schloß sich eine Be­sprechung von Standessragen. Als dringendes Bedürfnis wurde die Schaffung weiterer etatsmäßiger Stellen bezeichnet, um eine frühzeitigere Anstellung der zahlreichen unständigen Finanzpraktikanten zu ermöglichen. In einer Resolution, die einstimmig angenommen wurde, wird das Verlangen der Oberkontrolleure im Bezirksdienst nach selbständiger Ausgestaltung ihrer Stellung ausgesprochen, auf die sie nach ihrer Bor- und Ausbildung auf Grund ihres Dienstexamens, ihrer Befähigung und ihrer anerkannt tüchtigen Leistungen Anspruch erheben zu können glauben. Die Neuwahl ergab keine Veränderung in der Zusammensetzung des Ausschusses. Der Generalversammlung ging am Vorabend ein Familien­abend im Bürgermuseum voraus. ImHerzog Christoph" wurde ein gemeinsames Mittagsmahl eingenommen und nachmittags das Konzert im Stadtgatten besucht.

Stuttgart, 13. Juni. Die Propaganda für den Schwäbischen Ueberlandflug wird eifrig betrieben werden. Die Stuttgarter Stadtverwaltung hat bekanntlich das Unternehmen durch einen Beitrag von 10 000unter­stützt. Nach diesem äußerst dankenswerten Vorgehen dürsten auch von Seiten der Privaten Entgegenkommen und reiche Unterstützung zu erwarten sein. Bedenkt man, welch leb­haftes Interesse in anderen deutschen Bundesstaaten den großen Flugunternehmungen der letzten Zeit entgegengebracht wurde und zu welchen Opfern die Allgemeinheit gerne bereit war, zieht man die große Bedeutung der Flugtechnik für die Wehrhaftigkeit, für die Entwicklung und Ausdehnung der deutschen Industrie in Betracht, so sollte man annehmen, daß die Summe von 110 bis 120000 im Schwaben­lande leicht aufzutreiben sei, vollends nachdem in unseren Nachbarländern z. B. für den Oberrheinischen Ueberlandflug 270000 für den Deutschen Rundflug über 450000 ^ gesammelt wurden. Bei uns sind bis heute rund 60000 Mark zusammengebracht. Es ist mit Bestimmtheit und Zuversicht zu hoffen, daß die noch fehlende Summe in Bälde vereinigt werde. Ende Juni muß das Unternehmen pekuniär sicher gestellt sein, damit die Ausschreibungen für die Flieger erfolgen können. Sollten wider Ermatten die nötigen Geldmittel nicht aufgetrieben werden können, dann wird der größte Teil der gestifteten Spenden dem Deutschen Rundflug und somit Berlin zugewiesen.

Vom neuen Gesangbuch. Ein ungeschickter Druckfehler. Der amtliche Eniwurf zum neuen Gesang­buch ist nunmehr im Buchhandel erschienen. Auch abgesehen von dem Interesse, das dieser Entwurf an sich erregen wird, erhält derselbe den Wert eines leicht erreichbaren hymnolog- ischen Quellenwerks dadurch, daß die fortlaufende Textver­gleichung, die namentlich den genauen Originaltext sämtlicher ausgenommener Liederverse wiedergibt, nur diesem Entwurf

beigegeben wird. Ueber die Grundsätze, die bei der Fertig­stellung des Entwurfs leitend waren, haben wir an der Hand des Vorworts bereits berichtet. Leider hat sich in dieses Vorwort ein ungeschickter Druckfehler eingeschlichen. Seite XVII am Schluß des ersten Absatzes sollte als Beispiel der Schraffierung des Zwischenraums bei einer Mollmelodie Nr. 293 genannt sein, nicht Nr. 393. Wir bitten besonders diejenigen, die sich dem Studium der Beutter'schen Notations­weise genauer widmen wollen, von dieser Druckfehlerver- besseruna Kenntnis zu nehmen.

r Rottweil, 14. Juni. (Reiche Beute.) Beim Reichsbankvorstand Elben wurde ein Einbruch verübt, wo­bei dem Einbrecher ein Geldbeutel mit 240260 ^ bar Geld, eine goldene Tabaksdose im Werte von 400 eine silberne im Wette von 50 und eine Brosche im Wette von 15 ^ in die Hände fielen. Der herbeigerufene Poli­zeihund von Schömberg nahm eine Spur auf, hatte aber keinen Erfolg.

r Trossingen, 13. Juni. (Knochenfunde am Keuperrutsch.) In dem Keuperrutsch an der oberen Mühle fand man schon früher Knochenstücke von einem riesenhaften vorweltlichen Reptil, das bei uns eine Länge bis zu 8 m erreichte und das Quenstedt wegen seiner ge­waltiger: Größe und seiner fürchterlichen Krallen den schwäbischen Lindwurm" genannt hat. Prof. o. Huene gab dem zur Gattung der Dinosaurier (Schreckenssaurier) gehörigen Tier den wissenschaftlichen Namen Plateosaurus Reinigeri. Nach den Begleitwotten zur geognostischen Spezialkatte von Württemberg schenkte vor Jahrzehnten Uhrenfabrikant Bürk in Schwenningen dem K. Naturalien­kabinett eine Menge wohlerhaltener Knochenstücke dieser Art, die sich an dem rechten Neckargehänge bei Mühlhausen im Knollenmergel fanden. Auch die Umgebung von Stutt­gart und das Oberamt Brackenheim lieferten mehr oder weniger wohlerhaltene Skelette von Plateosaurus. Was aber bis jetzt allen gefundenen Exemplaren der genannten Art fehlt, das war ein guterhaltener Schädel. Er ist ver­hältnismäßig klein und besteht aus schwächeren Knochen (das Tier hatte seine Hauptstärke in den Füßen und Krallen) und diese ersteren wurden in den meisten Fällen schon in der Urzeit vernichtet. Erfreulicherweise hat die Grabung bei der oberen Mühle neben verschiedenen Skeletteilen einen im ganzen wohlerhaltenen Schädel geliefert, der dem K. Natu­ralienkabinett zur Ergänzung eines sonst guterhaltenen Skeletts, bei Degerloch 1847 gefunden, recht willkommen ist.

r Heilbronn, 13. Juni. (Selbstmor d.) Gestern früh hat sich bei der Uhlandslinde der Silberschmied Karl Walz erschossen. Er hinterließ einen Zettel, auf dem die Veranlassung zu der Tat verzeichnet war und außerdem die Bitte, seine Leiche verbrennen zu lassen.

Schwäbische Gedenktage.

Die Maul- und Klauenseuche, die Heuer in vielen Orten Württembergs haust, hat vor genau 200 Jahren ein Gegenstück in einer Viehseuche gehabt, deren Namen aller­dings nicht näher bekannt ist. Das Biehsterben war damals so allgemein, daß es in der Chronik des Deutsch-Ordens heißt:Wird dermalen nur eine Viehmagd gehalten, weilen man seither wegen des anno 1711 erlittenen Viehsterbens die vorhin gehaltene Zahl des'Rindviehs nicht erzogen können".

Am 14. Juni 1817 ist in Gaildorf Theobald Kerner als Sohn von Iustinus Kerner geboren. Weniger als Dich­ter, denn als Hüter des Weinsberger Dichterhauses wird Theobald Kerner im Gedächtnis der Nachwelt fortleben. Er starb am 11. August 1907 im Alter von über 90 Jahren.

Am 15. Juni 1603 starb Ioh. Iac. Curtius, wüttt. Geh. Rat und Vizekanzler. Ein bedeutender Jurist und wackerer Mann. Reutlingen war seine Geburtsstätte.

Der 16. Juni 1570 brachte dem Lande vornehmen, aber kostspieligen und deshalb unlieben Besuch: Kaiser Maximilian II. reiste in prächtigem Aufzug, wobei sich auch ein Elefant "befand, durch Württemberg. Herzog Ludwig machte ihm in Heilbronn seine Aufwartung. In diesem Jahr herrschte aber im Lande eine arge Hungersnot.

Am 17. Juni 1807 wurde in Lauchheim geboren Ioh. Bart. Benz. Er starb als Domorganist und Kapellmeister zu Speyer und war ein anerkannter Komponist kirchlicher Lieder. Gestorben ist er am 25. Juli 1880.

Am 18. Juni 1500 ist in Feldkirch oder in der Nach­barschaft dieses Ortes Iac. Jonas geboren, der im Jahre 1526 nach Tübingen kam und dort Unterricht im Hebräi­schen gab. Später stellte sich Jonas als Kaiser Ferdinands Vizekanzler an die Spitze der Gegner des Herzogs Ulrich und war unserem Württemberg ein gefährlicher Feind. Auf der Reise nach dem Augsburger Reichstag starb er im Jahre 1558.

Am 19. Juni 1772 starb der ehemalige Kammerdirek­tor und Geh. Rat Ioh. Eberh. Georgi, einer der wenigen redlichen Männern, die der Finanzwirtschaft der Juden Süß unter Herzog Karl mit Erfolg entgegentraten. Er war im Jahre 1694 zu Urach geboren.

Der 19. Juni 1800 halte militärische Bedeutung: das französische Heer setzte unterhalb Ulm über die Donau und nötigte den österreichischen General Krag, sich nach Nörd- lingen zurückzuziehen.

Am 29. Juni 1729 wurde der Orientalist I. Baur zu Genkingen auf der Alb geboren. Später war er Professor der Theologie und der orientalischen Sprachen in Tübingen. Er war einer derjenigen Philologen seiner Zeit, die nicht mehr an die göttliche Erfindungder hebräischen Accente" glaubten.

Am 21. Juni 1298 wurde König Philipp der Staufer in Bamberg von Otto von Wittelsbach ermordet.

Und am 21. Juni 1650 starb in Stetten im Remstal der Dichter Melch. Syl. Eckhard, der viele Gedichte und

Epigramme in lateinischer Sprache geschrieben hat. Er war zuerst Frühprediger in Biberach, dann kam er nach Wend­lingen und schließlich nach Stetten i. R.

Deutsches Reich.

Berlin, 14. Juni. In der amerikanischen Botschaft verabschiedete sich gestern der Botschafter Hill und seine Gemahlin von der amerikanischen Kolonie. Hill geht in der zweiten Hälfte des Juni nach Kiel, kehrt dann noch einmal nach Berlin zurück und tritt anfangs Juli eine Reise in die Schweiz an, wo er den Sommer und den Herbst verbringen wird.

Am zweiten Jahrestag der Gründung des deutschen Hansabundes (12. Juni) fand in Berlin der erste deutsche Hansatag statt. Unter starker Beteiligung von Industriellen, Kaufleuten und Gewerbetreibenden aus allen Teilen Deutschlands, aber auch von Parlamentariern, wurde er im Sportpalast von dem Präsidenten Geheimen Iustizrat Professor Dr. Rießer-Berlin mit einem dreifachen Hoch auf den Kaiser eröffnet. An den Kaiser wurde folgen­des Huldigungstelegramm gesandt:Tausende von Ange­hörigen des Gewerbes, der Industrie und des Handels, welche heute im Sportpalast zu Berlin aus allen deutschen Gauen zum ersten allgemeinen Hansatag zusammentreten, bringen Ew. Kaiser!, und König!. Majestät als Schirmherrn der Gleichberechtigung aller deutschen Arbeit das Gelöbnis unwandelbarer Treue ehrerbietigst dar. Das Präsidium des Hansabundes für Gewerbe, Handel und Industrie. Rießer, Rötger, Nicht." Die Antwort lautete:Se. Majestät der Kaiser und König lassen für den freundlichen Huldigungs­gruß und das Gelöbnis der Treue herzlichst danken. Auf Allerhöchsten Befehl des Kaisers und Königs von Valentin!, Geheimer Kabinettsrat." In seiner Eröffnungsansprache erklärte Geheimrat Rießer, daß die Erwartungen des deutschen Hansabundes weit übertroffen seien. Der deutsche Hansa­bund wolle allen Ständen ohne Unterschied, auch der deutschen Landwirtschaft, helfen; er wolle jedoch jede Bevorzugung be­kämpfen. Die agrarischen Bestrebungen seien vollständig be­rechtigt; der Hansabund wolle jedoch den Ansprüchen der Ueberagrarier, die für sich Privilegien verlangen, mit aller Entschiedenheit entgegentreten. DieAckerkultur" sei aber nicht die alleinige Kultur eines modernen, von tausend geist­igen, sozialen und wirtschaftlichen Strömungen durchfluteten Staatswesens. Die im Hansabund vertretenen Erwerbs­stände hätten in erster Linie dazu beigetragen, Deutschlands Ansehen, Würde, Kraft und Macht im Ausland zu mehren, und keine noch so berechtigte Klage könne dem Bund die Freude rauben am Vaterland oder gar den festen Glauben an seine Zukunft. Diese Zukunft wollen wir auf unserem Weg und mit.dem Kampf sicherstellen, den wir mit festem Vertrauen auf den Sieg unserer großen Sache energisch führen werden. Der Sieg aber in diesem Kampf ist nur zu erringen mit jenen Waffen, die bisher vielfach nur unsere Gegner zu handhaben wußten, das heißt mit unbedingter Solidarität. Diesem Gedanken im Morgenrot einer neuen Zeit entgegensehend, akzeptieren wir freudigst die gegnerische Bezeichnung des Hansabundes als einer Augenblickserschein- ung in dem Sinn, daß wir mit der Gründung des Hansa­bundes den richtigen Augenblick, zu erscheinen, gewählt und daß wir in jedem Augenblick erscheinen werden, wo es gilt, den Rückschritt zu bekämpfen und einem gesunden Fortschritt die Bahn frei zu machen. (Stürmischer langanhaltender Beifall.) Stadtrat Kämpf führte in einer Ansprache aus, der deutsche Handel und die deutsche Industrie hätten die Welt erobert und zwar nicht durch Schwerter und Kanonen; sie könnten mit einem gewissen Stolz auf die errungenen Erfolge zurückblicken, man habe damit auch den landwirt­schaftlichen Produkten die Wege geebnet. Bayrischer Land­tagsabgeordneter Haeberlein-Nürnberg überbrachte Grüße aus Suddeutschland und teilte mit, daß der Hansabund in Bayern großen Sympathien begegne. Abg. Dr. Strese- mann-Dresden führte aus: Es sei hohe Zeit, daß Handel und Industrie in den Parlamenten die Mehrheit bekämen. Der Hansabund wolle nicht einseitige Politik zugunsten einer Klasse, sondern Politik für alle Erwerbsstände, auch für die Landwirte, treiben. Generaldirektor Waldschmidt von der Firma Ludwig Löwe u. Co. bemerkte: Leider stehen die Handwerkskreise zum Teil noch abseits, die Arbeiter aber völlig; wir hoffen, daß der Hansabund zum nächsten Tag die Gesellen und Arbeiter als seine Verbündeten begrüßen kann. Fabrikdirektor Töpfer-Wiesbaden begrüßte die Reichs­versicherungsordnung als einen Fortschritt, obwohl das Ge­setz noch sehr viele Mängel habe. Landtagsabgeordneter Obermeister Rahardt begrüßte den Hansatag im Namen des Handwerks. Der Präsident Geheimrat Rießer bemerkte darauf in einer Schlußrede, daß der Hansabund bei den Wahlen alle bürgerlichen Parteien unterstützen werde, er könne eine Wahlparole jedoch nicht ausgeben. Der Redner gab schließlich der Hoffnung Ausdruck, daß der Hansabund zur besseren Ausgestaltung aller wirtschaftlichen Verhältnisse beitragen und den sozialen und wirtschaftlichen Frieden för­dern werde. Sodann wurde der Hansatag geschlossen. Die Zahl der Teilnehmer wurde auf 8000 geschätzt.

r Berlin, 12. Juni. In der offiziellen Festsitzung des Vereins deutscher Privatbeamtcn wurde gestern festgestellt, daß der deutsche Privatbeamtenverein bei einer verhältnismäßig, geringen Mitgliedcrzahl (11000) über ein Vermögen von 18000000 ^ verfügt, daß die jährliche Prämieneinnohme 2 500000 umfaßt und daß jährlich 500000 ^ Renten bezahlt werden.

r Berlin, 13. Juni. Marinebaumeister Johannes Krüger wurde heute wegen Verrats militärischer Geheimnisse, begangen durch Bekanntgabe der Armierung des Panzer­schiffesNassau" an Enaland, obwohl diese geheim bleiben sollte, zu drei Monaten Festungshaft verurteilt.