Bäckereizur Warmen Wand" mit Weinstube auf die Ausstellung verpflanzt werden, sodaß es an Sehenswertem für das allgemeine Publikum neben dem für Fachleute rein Sachlichen mit all seinen neueren Fortschritten nicht fehlt.

r Stuttgart, 26. Mai. (Feiertagsverkehr.) Trotz der zweifelhaften Witterung und des ab und zu einsetzenden leichten Regens war der Ausflugsverkehr am Himmelfahrts­tag ganz gewaltig. Schon in den frühesten Morgenstunden war der Menschenandrang auf dem Bahnhof geradezu be­ängstigend. Tausende von wanderfrohen Männlein und Weibtein im Touristengewand mit Rucksack und Pelerine erwarteten das Einlaufen ihrer Züge. Der Verkehr wickelte sich, soweit bis jetzt bekannt geworden, bei der Abfahrt eben so glatt ab wie bei der Massenrückkehr in den Abend­stunden. Die neuen Fahrkartenschalter bewährten sich gut.

Schwäbischer Ucberlandflug. Im August d. I. soll auch das Schwabenland einen Ueberlandflug erleben. Präsidium und Ausschüsse sind bereits gegründet, und an der Spitze der nationalen Unternehmung steht Graf Zeppelin, der auch bereits einen namhaften Betrag als Preis gestiftet hat. Um das Unternehmen aber möglich zu machen, bedarf es kräftiger finanzieller Unterstützung, und der Arbeitsaus­schuß appelliert an die Opferfreudigkeit der Württemberger. Gaben nimmt heute schon das Bankhaus Dörtenbach u. Co., G. m. b. H., entgegen. Als Preise sind bisher vorgesehen: 3 Hauptpreise von 25000, 15000 und 10000 -S, 2 Tages­preise von je 3000 und 1500 -H, ferner Ehrenpreise, für die noch nähere Bestimmungen sestzusetzen sind.

p Tübingen, 24. Mai. Im Hofe des hiesigen Schlosses wird am 5. Juni die Einweihung einer Gedenk­tafel für den Professor der Mathematik und Physik Johann Friedrich Bohnenberger (17651831), dem wissenschaft­lichen Lehrer der wllrttembergischen Landesvermessung, statt­finden.

r Reutlingen, 25. Mai. (Ausstellung.) Mit dem in den Tagen vom 7.-9. Juni abzuhaltenden Ver- ckandstag der Wirte Württembergs in unserer Stadt ist eine Ausstellung für das Hotel- und Wirtschaftswesen und ver­wandte Gewerbe verbunden, die am Samstag den 3. Juni vormittags 11 Uhr'eröffnet und bis einschließlich Sonntag den 11. Juni andauern wird. Die Beteiligung an dieser Ausstellung aus dem ganzen Lande ist äußerst rege, und so verspricht das seit Wochen und Monaten bestens vorbe­reitete Unternehmen, das regierungsseitig durch die Geneh­migung zu einer Lotterie unterstützt wurde, erstklassig zu werden. Außer den zwei geräumigen städtischen Turnhallen auf der Rennwiese sind weite Flüchen der dazu gehörigen Turn- und Spielplätze für Ausstellungsgegenstände belegt. Ein 450 Quadratmeter bedeckendes Wirtschaftszelt gestattet bei jeder Witterung einen ungehinderten Wirtschafts- und Cafebetrieb feinsten Genres. Die ersten Vertreter der Stadt- und der Staatsbehörden, sowie von Handel, Gewerbe und Industrie gehören dem Ehrenausschuß an. Die geschäftliche Leitung des großzügig angelegten Unternehmens liegt in den Händen des Hoteliers Ernst Haager, des Vorsitzenden des Reutlinger Bezirksvereins, welch letzterer ausschließlich das finanzielle Risiko der Ausstellung trägt. Es wird ihm dies aber verhältnismäßig leicht fallen, da durch die starke Beteiligung an der Ausstellung diese sich selbst trägt bezw. das Unternehmen völlig sichergestellt ist. Konzerte finden täglich auf dem Ausstellungsplatze statt.

r Oberndorf, 24. Mai. (Lotterie). Bei der heute hier vorgenommenen Ziehung der Harthausener Kirchen­baulotterie sind die ersten Gewinne auf folgende Nummern gefallen: 15000 ^ auf Nro. 85774, 6000 ^ auf Nr. 70464, 2000 ^ auf Nr. 74138, je 1000 ^ auf Nr. 1138 und 39658, je 500 ^ auf 82618 und 81045, je 200^ aus Nr. 2315, 85989, 34453, 12794 und 98709. (Ohne Gewähr).

r Talheim OA. Tuttlingen, 24. Mai. Infolge Ex­plosion einer Petroleumlampe brach im Laden des Uhrmachers und Gemeinderats Herm. Irion hier Feuer aus, das trotz schnellen Umsichgreifens auf seinen Herd beschränkt wurde. Der Schaden beläuft sich immerhin auf nahezu 2000

r Kißlegg, 24. Mai. Schon einige Tage bemerkte man, daß unliebsame Gäste dem fürstlichen Schloßparkweiher einen Besuch abstatten. Gestern abend gelang es, die Räuber in Gestalt dreier Nachtreiher, bei uns schon seltene Vögel, zu erlegen. Die Reiher hatten in kurzer Zeit den Fisch­bestand des Teichs dezimiert.

r Heilbronn, 24. Mai. In der Revistonssache betr. den wegen Gattenmords zum Tode verurteilten Lokomotiv­heizer Otto Schluchter von hier findet am 29. Mai Haupt­verhandlung vor dem Reichsgericht in Leipzig statt. Der nicht auf freiem Fuße befindliche Angeklagte hat keinen Anspruch auf Anwesenheit bei der Hauptverhandlung.

Deutsches Reich.

. Der neue deutsch-schwedische Handelsvertrag

kann frühestens zum 31. Dezember 1917 gekündigt werden, soll aber, wenn keine Kündigung erfolgt, bis zum 31. Dez. 1920 laufen. Dadurch, daß die deutsche Regiemng auf eine so lange Geltungsdauer des Vertrags sich eingelassen

hat, hat sie zu erkennen gegeben, daß nicht die Absicht be­steht, schon bis zum Jahr 1917 eine durchgreifende Revision des deutschen Zolltarifs oorzunehmen. Denn einer solchen Revision würden die zahlreichen Festlegungen des deutschen Tarifs durch den Vertrag im Wege stehen. Es könnte allerdings der Fall eintreten, daß der eine oder andere unserer Tarifverträge mit Rußland, Oesterreich-Ungarn usw. bereits bis zum Jahr 1917 gekündigt wird und daß als­dann neue Verträge vereinbart und Aenderungen in unserem gegenwärtigen Zolltarif vorgenommen werden müssen. Iür diesen Fall ist die Möglichkeit vorgesehen, daß der neue Handelsvertrag mit Schweden bereits bis zum 31. Dezember 1917 gekündigt werden kann.

r Berlin, 24. Mai. Der seit dem 26. April nach Veruntreuung von etwa 800000 ^ flüchtige Baumeister Bentzen ist in Newyork verhaftet worden. Er befindet sich bereits auf der Rückreise nach Deutschland, wo er sich vor dem Strafrichter zu verantworten haben wird.

r Karlsruhe, 25. Mai. Um 6.54 Uhr früh ist Witterstätter von Weißenburg kommend, wo er um 6.27 Uhr aufgestiegen war, aus dem Exerzierplatz glatt gelandet.

r Karlsruhe, 25. Mai. Bei den gestrigen Schau­flügen erhielt den Eröffnungspreis von 300 Bruno Werntgen, der einen schönen Flug von mehr als 5 Minuten Dauer ausführte. Im Offizierswettbewerb gewann den Ehrenpreis des Großhezogs Friedrich von Baden Leutnant Frhr. v. Thune und den Ehrenpreis der Stadt Karlsruhe Leutnant Förster, ferner den von den Studierenden der Karlsruher technischen Hochschule gestifteten Preis Leutnant Mackenthun. Der Passagierflugpreis in Höhe von 1000 den dieBadische Presse" gestiftet hat, und der Preis für Dauerleistungen in Höhe von 700 ^ wurden in einen Preis zusammengezogen und zu gleichen Teilen verteilt unter Ieannie und Werntgen, von denen elfterer einen 5 Minuten wäh­renden Flug, letzterer einen solchen von 6 Minuten Dauer aussührte.

Karlsruhe, 23. Mai. Es verlautet, daß die Hinter­bliebenen der drei bei der Automobilkatastrophe zwischen hier und Rüppurr am vergangenen Samstag ums Leben gekommenen Automobilfahrer Entschädigungsansprüche gegen die Besitzerin der Abtalbahn, die Bad. Lokalbahn- Aktiengesellschaft, zu erheben beabsichtigen. Sie schieben das Unglück dem Fehlen einer Schranke an dem Straßen­übergang, an welchem der Zusammenstoß zwischen dem Zuge uud dem Automobil erfolgte, zu. Verschiedene Rechtsanwälte waren, wie berichtet wird, gestern an der Unglücksstätte, um eine genaue Besichtigung des Platzes vorzunehmen. Ob die beabsichtigten Entschädigungsklagen einen Erfolg haben werden, hängt davon ab, daß ein Ver­schulden des Bahnbetriebs nachgewiesen wird. Ob das gelingt wird der Verlauf des Prozesses zeigen.

Köln, 24. Mai. Beim hiesigen Artillerieregiment 59 explodierte eine Granate im Rohr. Einem Vizewacht­meister der Reserve drangen die Sprengstücke in den Leib. Er wurde tätlich verletzt; einem anderen Soldaten wurde ein Arm abgerissen und einige andere erlitten leichtere Verletzungen am Kopfe.

r Köln, 24. Mai. Bei einer Explosion von Spreng­stoffen in Schleebusch wurde ein mehrere Zentner schwerer Kesseldeckel durch das Dach geschleudert. Er richtete große Verwüstungen an. Glücklicherweise war gerade niemand in dem Raume, wo die Explosion stattfand, beschäftigt, sodaß kein Menschenleben zu beklagen ist.

Ausland.

r Paris, 25. Mai. Nach der im heutigen Amtsblatt veröffentlichten Statistik hatte Frankreich im Jahre 1910 474358 Geburten und 403 777 Todesfälle, so daß der Ueberschuß der Geburten 70581 beträgt. Im Jahre 1909 betrug dieser Ueberschuß 13424.

r Paris, 24. Mai. Nach einer Meldung vom 22. d. M. hat die Mahalla Omrani ihren Marsch unterbrochen, da in der Gegend von Aur ein neuer Roghi mit über 1200 Kriegern den heiligen Krieg verkündet. Die Kaids im Gharbgebiet treffen Vorbereitungen, um der Bewegung Einhalt zu tun.

r Paris, 25. Mai. Wie aus Mazagan unter dem 23. Mai gemeldet wird, sind von einer Truppenabteilung, die 160 Mann stark nach dem Zemmur-Gebiet abging, sämtliche Mannschaften bis auf 16 desertiert, vermutlich um in ihrer Heimat die Emte besorgen zu können.

r Paris, 25. Mai. DerTemps" schreibt: Die Ankunft der französischen Truppen vor Fez ist ein Ereignis, welches in jeder Hinsicht ohne Präzedenzfall dasteht, zu­nächst weil Moinier eine von keiner bewaffneten europäischen Truppe berührte Gegend durchquert hat und sodann, weil die französische Kolonne nicht gekommen ist, ein Eroberungs­werk zu vollbringen. Die französische Politik steht jetzt vor einer doppelten Schwierigkeit. Die Anwesenheit der fran­zösischen Truppen wird vorübergehend und zugleich wirksam sein müssen. Das wird nur durch ein Zusammenwirken mit dem Sultan auf Grund der Integrität, Souveränität und der offenen Tür ermöglicht werden und zu diesem

Zwecke muß man der französischen Militärmission die nötigen Hilfsmittel an Geld und Leuten zur Verfügung stellen. Die französische Truppe aber, welche mit der Rettung der Eu­ropäer und mit der Verproviantierung der Stadt ihre erste Aufgabe erfüllt hat, wird auf dem Rückmärsche ein anderes Werk zu vollbringen haben, nämlich die Züchtigung des Zaerstammcs.

r Paris, 25. Mai. Der Zustand Monis ist weiter befriedigend.

Paris, 25. Mai. Der Zustand des ebenfalls verletzten Sportsmann Deutsch ist befriedigend. Komplikationen sind nicht zu erwarten. Die im Kriegsministerium und im Ministerium des Innern aufgelegten Kondolenzlisten sind mit Unterschriften fast völlig bedeckt. Alle bekannten Persönlich­keiten haben sich eingetragen. Die diplomatischen Vertreter der fremden Regierungen erscheinen andauernd im Mini­sterium, um sich nach dem Befinden des Ministerpräsidenten zu erkundigen. Aus aller Welt laufen fortgesetzt noch Kon­dolenz-Telegramme ein.

r Perm, 24. Mai. 19 Gefangene, die zu den Bauten für die Amurbahn bestimmt waren, haben am 19. d. M. in der Nähe von Tjumen im Bahnzuge die Wachsoldaten überfallen und einen Fluchtversuch unternommen. 4 von den Gefangenen wurden tot in dem Wagen aufgefunden, 6 bei der Verfolgung getötet und 8 Schwerverletzte wieder aufgegriffen. Bon den 9 sie begleitenden Wachsoldaten sind 8 tödlich verwundet worden.

London, 25. Mai. Nach dem vorläufigen Volks­zählungs-Ergebnis besitzen England und Wales 36075 269 Einwohner gegen 32 527 843 im Jahre 1901. Die Bevölkerung von Groß-London beträgt 7 252 963 gegen 6 581402 im Jahre 1901.

London, 25. Mai. Aus Mexiko wird gemeldet: Es kam in der Stadt zu Unruhen infolge der Weigerung des Präsidenten Diaz und des Vizepräsidenten vor Donners­tag abzudanken. Truppen und Polizei eröffneten das Feuer auf die Menge und töteten und verwundeten Viele. Die Angaben über die Zahl der Toten schwanken zwischen 7 und 18. Auch aus anderen Städten werden Unruhen gemeldet.

r Konstantinopel, 25. Mai. Da die aus Mali Hotit verdrängten Rebellen mit Verstärkungen zurückkehrten, wurden auch die türkischen Truppen durch zwei Bataillone verstärkt. Nach heftigem Kampf zogen sich die Rebellen mit einem Verlust von etwa 20 Toten zurück. Das Kriegs­ministerium hat die telefonische Verbindung aller Posten an der türkisch-montenegrinischen Grenze angeordnet.

r Sofia, 24. Mai. Der Minist er rat erklärte die Antwort Kretas auf die bulgarischen Schritte in der An­gelegenheit der Erschießung des Hauptmanns Gorgieff für unannehmbar und verlangt die unverzügliche Bestrafung der schuldigen Soldaten, sowie Entschädigung der Hinterbliebenen Gorgieffs. Er beauftragte den bulgarischen Gesandten bei der Pforte, eine energische Note zu überreichen mit dem Hinzusügen, wenn die Pforte den gegenwärtigen Augenblick unbenutzt verstreichen lasse, werde sich in Zukunft keine bulgarische Regierung mehr finden, der eine Verständigung mit der Türkei gelingen werde.

Das amerikanische Staatsdepartement weist in einer Broschüre darauf hin, daß es während der letzten drei Jahre durch die Errichtung von Handelsagenturen im Ausland den Wert des amerikanischen Handels um unge­fähr 200 Millionen Dollar erhöht habe. Die Vereinigte Deutsch-Amerikanische und die Vereinigte Irisch-Amerikanische Gesellschaft haben an den Senat das Ersuchen gerichtet, den englisch-amerikanischen Schiedsgerichtsvertrag abzulehnen.

New-Aork, 25. Mai. Nach einer Meldung aus Panama ist der Dampfer Taboga der National-Steam- Ship-Line am 23. ds. Mts. in dem Hafen von Punta Mala auf einen Felsen aufgelaufen. Soweit bisher bekannt, sind von 100 Passagieren, die sich an Bord befanden, nur 40 gerettet.

Tpargelgemüsc mit junge« Erbse«. Für 6 Personen, in tVs Stunden herzustellen. Man putzt, schneidet und kocht 1 Kilo Bruchspargeln, und zwar sollen die Stücke die Läng« eines Finger- gliedcs haben. Drei Liter frische, grüne Erbsen kernt man aus, wällt sie in leicht gesalzenem Wasser, dem man eine Prise Natron zugcsetzt hat, und kühlt und tropft sie ab. Nun bereitet man folgende Sauce:

' Kilo Butter macht man in einer Saucenkasserole geschmeidig, rührt eine Messerspitze Mehl, drei Eigelb, ganz wenig Muskatnuß Md 8 Tropfen Maggi's Würze darunter, füllt mit Spargelwasser aus und quirlt die Sauce im Wasserbade gar. Den warmen Spargel hat.man ebenfalls gut abgetropst, schüttet ihn zu den Erbsen uud schwenkt das Gemüse mit der Sauce durch, worauf man den Salzgehalt prüft, an- richtct und mit frischgehackter Petersilie bestreut.

Mutmaßliches Wetter am 27 . und 28 . Mai.

(Nachdr. oerb.)

Noch immer hängt die Wetterlage von der Fortbe­wegung der neuen von Island hereinragendcn Depression ab. Für Sainstag und Sonntag steht noch unbeständiges, wenn auch meist trockenes Wetter bevor.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckcrei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

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