tn der Schweiz an, da man nie wisse, wie lange die Sen­dung an der Umladestelle in London gelegen habe. Anders dagegen das über Triest direkt von Argentinien eingesührte Fleisch. Dieses sei meist frisch und habe der sanitären Konirollbehörde selten Anlaß zu Konfiskationen gegeben. Dagegen wurde die Qualität des Fleisches scharf kritisiert, besonders wurde hervorgehoben, daß durch den großen Fett­ansatz der argentinischen Ware der Preisunterschied sich fast aushebe. Des ferneren fehlt es überall an zweckmäßigen Kühlanlagen. So mußte in der Folge der Verkauf an einigen Orten bereits wieder eingestellt werden.

In dem Bericht des französischen Rechnungs­hofes für 1908 wird an der Geldgebarung verschiedener Ministerien eine überaus scharfe Kritik geübt. U. a. wird der Mißbrauch lebhaft gerügt, den einzelne Ministerien da­durch begingen, daß sie ihren Beamten sogenannte Missionen im Ausland anoertrauten, um ihre Bezüge dadurch zu er­höhen. Als Beispiel dafür wird angeführt, daß ein Ange­stellter des Arbeitsamts eine Mission zum Studium der Spielwaren-Erzeugung in Südamerika veranstaltete, die 14000 Frank verschlang. Ferner wird heroorgehoben, daß von mehreren Kolonien zwei, ja drei Gouverneure bezahlt wur­den ; einer, der das Amt versah, einer, der sich in Frankreich auf Urlaub befand, und ein dritter, dessen Ernennung bevorstand.

r Paris, 20. Mai. Wie Agence Havas aus Alcazzar unter dem 18. meldet, ist Omrant dort mit seiner Mahalla eingetrosfen.

r Sheerneß, 21. Mai. Die Pacht Hohenzollern ist heute früh kurz vor 8 Vs Uhr müdem Kaiser, der Kaiserin sowie Prinzessin Viktoria Luise an Bord nach Vlis- singen in See gegangen.

r Vliffingen, 21. Mai. Die Pacht Hohenzollern mit dem Kaiser, der Kaiserin und Prinzessin Viktoria Luise an Bord sind heute abend nach 7 Uhr hier eingetroffen.

Dem spanische» Parlament ist ein Protest der Bischöfe gegen das Bereinsgesetz zugegangen, weil es ohne Zustimmung des Papstes aufgestellt und unannehmbaren Inhalts sei.

Schweres Flieger-Unglück.

Paris, 21. Mai. (Prioattelegr. desGesellschafter" 5 Uhr 10 nachm.) Beim Start zum Wettflug Paris- Madrid in Issy les Moulineaux stürzte früh 6 Vs Uhr das Flugzeug des Fliegers Train in eine Menschen­gruppe wobei Ministerpräsident Monis, Kriegsminister Berteaux und ein hoher Offizier schwer verwundet wurden. Berteaux starb knrz darauf.

r Paris, 21. Mai. Anläßlich des von Petit Pan- sien veranstalteten Wettslugs ParisMadrid hatte sich eine große Menschenmenge auf dem Flugplätze in Issy les Mou­lineaux eingesunden. Das Wetter war trübe und es herrschten besonders in den höheren Luftschichten ziemlich starke Nord­winde. Die Flieger sollten in Intervallen von 5 Minuten abgelassen werden. Zwei Flieger hatten um Vi? Uhr den Flug angetreten. Mehrere andere gaben den Flug auf, zum Teil wegen des heftigen Windes. Ein Aeroplan, der von

de Misson gelenkt wurde, kippte, doch blieb der Flieger unverletzt. Gegen Vs 7 Uhr stieg mit seinem Aeroplan der Flieger Train, der als sehr berühmter Flieger gilt, auf und machte eine halbe Runde in der Höhe von 30 m. Man sah, daß sein Apparat stark schwankte. Train kehrte um und machte dabei der Menge, die ihm akklamierte, mit der Hand ein Zeichen, sich nicht zu nähern. In diesem Augen­blick sah man eine Gruppe das Flugfeld durchqueren, die anscheinend vor dem Aeroplan flüchtete. Train, der noch in einer Höhe von 3 m fuhr, flog mitten in die Gruppe hinein, welche er nicht gesehen zu haben scheint, oder der auszuweichen schon zu spät war. Man sah sechs oder sieben Personen Hinstürzen, teils unter dem Eindecker begraben, teils durch die Luftschraube wie hingemäht. Ein Schrei des Entsetzens entrang sich der Menge. Darauf er­fuhr man, daß sich unter den Verwundeten der Minister­präsident und der Kriegsminister befanden. Dem Kriegs­minister soll von der Schraube ein Arm buchstäblich abge­rissen worden sein, außerdem soll er einen Beinbruch und mehrere Kopfwunden erlitten haben und sein Zustand wurde als bedenklich geschildert. Der Flieger Train blieb unver­letzt. Der Wettflug' wurde sofort abgebrochen. Kriegs- minister Berteaux ist inzwischen gestorben.

r Paris, 21. Mai. Ministerpräsident Monis hat beide Beine gebrochen. Außerdem erlitt er mehrere Riß­wunden im Gesicht und klagt über innere Schmerzen: doch hofft man, ihn wiederherstellen zu können.

r Paris, 21. Mai. Bei dem Gedränge, das nach dem Bekanntwerden des Unglücks von Issy les Moulineau; in der Menge enstand, wurden 60 Personen verletzt.

Paris, 21. Mai. Ein Augenzeuge, der sich in der Gruppe der verletzten Persönlichkeiten befand, erzählt: Poli­zeipräsident Lepine gab uns den Rat, uns auf die gegen­überliegende Seite des Flugfelds zu begeben, da man von dort aus ein weiteres Gesichtsfeld habe. Wir taten dies und als wir ungefähr in der Mitte des Flugfeldes ange­langt waren, sahen wir Train heranfliegen. Wir hatten zuerst den Eindruck, als ob er nicht recht wisse, was er tun oder wo er landen solle. Dann schien es, als wollte er einer Kürassierabteilung ausweichen, die gerade über das Flugfeld ritt. Berteaux, Monis und Lepine befanden sich mit mehreren Mitgliedern des Aeroklubs in diesem Augen­blicke links von den Kürassieren. Plötzlich machte Train eine Wendung um zu landen und ein Schraubenflügel faßte Berteaux, Monis und den Großindustriellen Deutsch de la Meurthe. Berteaux, dem die Schraubenflügel den Hals und den linken Arm zerschnitten, und außerdem einen Schädel­bruch verursachten, blieb auf der Stelle 1 o t, Monis, welcher trotz seiner schweren Verletzungen bei vollem Bewußtsein blieb, verlangte sofort nach dem Ministerium des Innern gebracht zu werden, doch legten die Aerzte ihm erst einen Notverband an. Deutsch de la Meurthe war mit Quetsch­wunden davongekommen, hatte aber einen schweren Nerven­schock erlitten.

r Paris, 21. Mai. Die anläßlich des Besuchs des Königs von Serbien geplanten Festlichkeiten werden infolge der Katastrophe abgesagt werden.

r Berlin, 21. Mai. Der Reichskanzler hat den deutschen Botschafter in Paris beauftragt, der französischen Regierung die Teilnahme der kaiserlichen Regierungan dem erschütternden Unglllcksfall auszusprechen, der den Minister­präsident Monis und den Kriegsminister Berteaux betroffen habe.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold, 20. Mai. Alter Dinkel. Neuer Dinkel 8.10, 8., 7.80. Weizen 12.. 11.80, 11.60. Kernen . Roggen, 10.,. Gerste. 10.,. Haber 9.80, 9.40, 9.. Mühlfrucht.,,, . Bohnen.. Wicken. Welschkorn, 8.75,. Roggen-Weizen.,,..

Alteustrig, 17. Mai. Alter Dinkel. Neuer Dinkel., 8.50,. Haber., 9.50.. Kernen, , Gerste.,,.. Mühlfrucht.,

Weizen Welschkorn, Roggen-Weizen.-

9.-.

.. Roggen.-

Linsen-Gerste.- . Bohnen.

10.-.

20. Mai.

Zugctrieben:

Großvieh,

Kälber,

Schweine,

45

78

359

Erlös aus i/» Lx. Schlachtgewicht.

Lchscn

Pfennig

Pfennig

von bis

Kühe

von 60 bis 76

46 » 56

Bullen

>. 88 .. 90

Kälber

» 110 115

., 86 87

100 108

Jungvieh u.

,. 98 102

Iungrinder

95 ,. 97

Schweine

. 61 63

90 94

« 58 . 60

53

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Aus dem Oberamt Braekenheim, 20. Mai. Die Obstaus­sichten gestalten sich, nachdem die Blüte des Kernobstes, der Birnen und Becrsträucher vorbei und die Apfelblüte aufgebrochen ist, folgen­dermaßen: Kirschen viel, Birnen reilich, Aepfel mäßig, Zwetschgen und Pflaumen viel, Beeren mittel. Die Herbstaussichtcn sind bis jetzt gut, die Gescheine gehen ordentlich aus, man sieht auch schon Träublein, doch wird beim besten Sommer und Herbst der Ertrag zurückschlage n, da nicht übermäßig Holz da ist und viele Weinberge nur auf Zapfen geschnitten werden konnten.

Ergeuziugeu, 20. Mai. Bierbraucreibesitzer Karl Maier zum Waldhorn hier verkaufte sein Anwesen an Theodor Frick, Bierbrauer von Wolfenhausen um die Kaufsumme von 61000 Die Ueber- nahme erfolgt am 1. Juli. _

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Mutmaßliches Wetter am 2» und 24. Mai.

(Nachdr. verb.)

Der Hochdruck aus Nordwesten dringt nur langsam vor, da der osteuropäische Luftwirbel sich etwas vertieft hat. Für Dienstag und Mittwoch steht jedoch vorwiegend trockenes und auch wieder wärmeres Wetter bevor.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zailer) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

machen das viele Reiben der Wäsche überflüssig. Eie geben mühelos einen brillanten Schaum, der Sch muh löst sich spielend. Die Wäsche wird wunder­bar schön und rein, dabei weitgehendst geschont. So zu waschen ist ein Ver­gnügen. Dazu die wertvollen Geschenke.

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Diejenigen Dereinsmitglieder, welche die fahrbare

Hederilh-Svrtze des Vereins hentzen

wollen, werden ersucht, sich Hiewegen alsbald an den Bereinssekretär Oberamtssparkassier Gaiser hier zu wenden.

Die Benützungsgebühr beträgt S ^ pro Morgen und ist das Eisenvitriol selbst zu beschaffen.

Nagold, den 22. Mai 1911.

Vereinsvorstand:

Oberomtmann Kommerell.

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Nagold.

Nächsten Montag, den 29. Mai 1911

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