r Bondorf OA. Herrenberg, 15. Mai. (Schwerer Unfall). Beim Ausladen von Langholz wurde Platzmeister Ziegler, bei Sägwerksbesitzer Wurster angestellt, von einem abrollenden Baumstamm derart ersaßt, daß er schwer verletzt vom Platze getragen werden mußte. Nur dem Umstande, daß das Ende des Stammes an einem querliegenden Stück aufgehalten wurde, ist es zu verdanken, daß Ziegler nicht totgedrückt wurde.
Preßstimmen zur Oberbürgermeisterwahl.
Stuttgart, 14. Mai. Die Oberbllrgermeisterwahl ist Gegenstand eingehender Besprechungen, die sich vielfach in einer Verurteilung der oolksparteilichen Taktik begegnen und in einer Anerkennung der Haltung Lieschings. Der „Staats an zeig er" macht hievon keine Ausnahme und schreibt dann:
„Zu dem Erfreulichsten, was in der Bewegung der letzten Tage wahrzunehmen war, gehörte ein gewisser patriotischer Zug; man dachte in der Wählerschaft bei dieser Entscheidung vielfach unmittelbar auch an den Träger der Krone. Der Sieg, den Stuttgarts Bürgerschaft errungen hat, ist hoch erfreulich; er hat den politischen Ruf der würt- tembergischen Hauptstadt vor dem Reich gerettet."
Der „Schwäbische Merkur" gibt seiner Freude über den Sieg in erster Linie in dem sicheren Bettrauen Ausdruck, daß die Stadt Stuttgart an die Spitze ihrer Verwaltung einen Mann bekommen wird, der ihr wohl ansteht und der ihre Geschicke nach menschlichem Vermögen gut und ersprießlich lenken wird. Das Blatt wirft dann die Frage auf: Was hat die Bolkspattei denn erreicht mit ihrem hartnäckigen Eigendünkel? Doch nicht mehr als daß sie sich mit ihren paar tausend Stimmen vor der ganzen Bürgerschaft in ihrer Einflußlosigkeit bloßstellte. Dank gebühre den Mutigen in den volksparteilichen Reihen, die das Herz halten, in dem verflossenen Wahlkampf der Perblendung in den Reihen der eigenen Parteigenossen entgegenzutreten.
Die „Deutsche Reichspost": Als bedeutsam wird man die Wahl beurteilen, weil es sich gezeigt hat, daß eine Interessensolidarität des Bürgertums trotz alledem besteht. Die hiesige Demokratie hat eine ebenso blamable wie vollständige Niederlage erlebt; sie hat auf der demokratischen Sonderkandidatur beharrt und somit bewußt die sozialistische Kandidatur gefördert.
Das „Deutsche Volksblatt" schreibt: „Alles in Allem kann das Bürgertum Stuttgarts mit Recht stolz darauf sein, daß es ihm gelungen ist, den Ansturm der Sozialdemokratie auf das Rathaus erfolgreich abzuschlagen. Möge es für die Zukunft die Lehre daraus ziehen, daß nur gewissenhafte zielbewußte Pflichterfüllung aller bürgerlichen Kreise die rote Hochflut eindämmen kann."
Der „Beobachter" verkennt das Gewicht der Entscheidung nicht und meint, die Auslassung Lieschings habe, in einem höheren Maße als angenommen wurde, eine Verwirrung in den Kreisen der unpolitischen schwankenden Wähler herbeigefühtt. Im übrigen will das Blatt kommunalpolitisch die Tätigkeit des neuen Oberbürgermeisters ab- watten und insbesondere verfolgen, ob unter seinem Regime und gestützt auf seine frühere Haltung die Polizeioerwallung der Stadt Stuttgart aus der Hand gewunden wird oder nicht.
Die „S ch w ä b is ch e Ta g w a ch t" bemerkt, daß die Aktion der Sozialdemokratie glänzend durchgefühtt worden sei. Die Einwirkung Lieschings wird diesem recht unangenehm vermerkt und mit einer Entscheidung sozialdemokratischer Wähler über das politische Schicksal Lieschings gedroht. Entschiedenen Protest legt das Blatt gegen die aus der eigenen Pattei zugefügten Schädigungen ein.
Stuttgart, 15. Mai. Wie der „Schwäb. Merkur" meldet, ist bei der Krönung in London der wütttembergische Hof durch Herzog Albrecht vertreten.
x Stuttgart, 15. Mai. Mit dem 1. Juni d. I. tritt bei den wllrtt. Staatseisenbahnen, dem Staatsanzeiger zufolge, die folgende Einrichtung für die Aufbewahrung der von Geschäftshäusern und Gasthöfen für Reisende abgelieferten Gegenstände in Kraft: Nach Anordnung der Betriebs- inspektionen können auf größeren Stationen Gepäckstücke durch Geschäftshäuser und Gasthöfe zur Abgabe an die Reisenden hinterlegt werden und zwar kleinere Gepäckstücke bei der Gepäckaufbewahrungsstelle, umfangreichere Stücke, die als Reisegepäck aufgegeben werden sollen, bei der Gepäckabfertigungsstelle. Geschäftshäuser und Gasthöse, die von dieser Einrichtung Gebrauch machen wollen, haben hierauf Antrag bei der Bahnstation zu stellen. Für das Verfahren wird eine Drucksache in Blocks mit 100 Blättern zum Preis von 75 von den Stationen abgegeben. Die Drucksache besteht aus: Ausweis, Empfangsschein und 4 Nummern. Die Gegenstände werden dem Reisenden gegen Abgabe des Ausweises und Zahlung der Aufbewahrungsgebühr für Handgepäck ausgefolgt.
r Stuttgart, 14. Mai. (2. Deutscher Vogelschutztag.) Die gestrige 2. öffentliche Versammlung wurde eingeleitet mit einem Vortrag von Dr. K. Günther-Freiburg über „Beobachtungen auf Ceylon". Professor Dr. C. G. Schillings sprach über „Damenmode und Bogel- ausrottuug." Gegen diese Unsitten müsse man in agitatorischer Weise Vorgehen. Man brauchte nur die Damen heute zu betrachten, um zu erfahren, was in der Welt vorgehe. Es sei an der Zeit, daß man sich bewußt werde, daß man Wunderdinge in der Natur vernichte. Eine internationale Konferenz sollte einberufen werden, die sich mit dem Federhandel beschäftigt. Major z. D. Henrici erstattete Bericht der vom 1. deutschen Pogelschutztag erwählten Kommission zur Beratung der Katzenfrage. Die Kommission hat beschlossen, die reichsgesetzliche Regelung der Katzenfrage im Anschluß an das Vogelschutzgesetz für das deutsche Reich vom 30. Mai 1908 in Vorschlag zu bringen. Eine Katzensteuer, überhaupt irgend ein Zwang zur Zahlung einer Abgabe für die Katzen erscheint nicht zweckmäßig im Hinblick auf den Nutzen der Katze für den Mäusefang. Auch das unbeschränkte Recht des Fangens und der Tötung jeder Katze ist zu weitgehend. Dagegen muß gefordert werden, daß durch die Gesetzgebung das Recht des Grundeigentümers, die Vogelwelt aus seinem Grund und Boden zu schützen und vor Nachstellungen durch fremde Katzen zu bewahren, als gesetzlich geschütztes Recht anerkannt wird. Die Kommission hat die dem Reichskanzler und den Bundesregierungen zu unterbreitenden Vorschläge in die Form eines Gesetzentwurfes gebracht. Dem Gesetz, den Vogelschutz für das das deutsche Reich betreffend, vom 30. Mai 1908 sind hinter tz 5 folgende Bestimmungen anzufügen. § 5a: Es ist verboten, Katzen in der Zeit vom 1. März bis 1. Oktober auf fremdem Grund und Boden frei herumlaufen zu lassen. 5b: Katzen die in der Zeit vom 1. März bis 1. OKI. auf fremdem Grund und Boden betroffen werden, können von dem Grundeigentümer oder dem Nutzungsberechtigten und deren Beauftragten gefangen und sofem sie nicht als Hauskatzen gekennzeichnet sind, sofort getötet werden. 5 e: Gefangene Hauskatzen kann der Eigentümer der Katze binnen 3 Tagen gegen Erlegung eines Fanggeldes und der Futterkosten einlösen. Nach Ablauf dieser Zeit kann die gefangene Hauskatze getötet werden. — Auf das an den König abgesandte Huldigungstelegramm ist eine Antwort aus dem Kgl. Kabinett eingelaufen.
Stuttgart, 15. Mai. (Revolverheld.) Heute nacht halb 12 Uhr wollte sich ein Mann, wegen einer Untreue, die er sich hatte zu schulden kommen lassen, aus der Wittschaft zum goldenen Faß in der Karlstraße rasch entfernen. Er entwich in einen Winkel zwischen Karlstraße und Pecher- straße gegen die Bräuningerschen Häuser. Eine Schutzmannspatrouille eilte ihm nach, woraus er 6 scharfe Schüsse aus die Polizeibeamten abgab, zum Glück ohne zu treffen.
r Bom Sparen. Bei der Württembergischen Sparkasse sind im Monat April 13 622 Einlagen im Gesamtbetrag von 2 711815,01 gemacht worden, denen 7 335 Rückzahlungen im Betrag von 1 983 124,22 ^ gegenüberstanden. Auf die Zweigstelle Cannstatt entfallen hievon 1203 Einlagen mit 195476 ^ und 533 Rückzahlungen mit 170803,84 Neue Sparbücher kamen 1200 zur Ausstellung. Das Guthaben der Einleger belief sich am Schluffe des Monats auf 47 749638,93
Leonberg, 15. Mai. Der Wahlkreisausschuß der Sozialdemokratie in Ditzingen hat beschlossen, die sozialdemokratische Kandidatur für die Nachwahl aufrecht zu erhallen. Die Entscheidung der Bolkspattei steht noch aus.
r Schwäbische Gedenktage. Am 13. April 1534 fand die Schlacht bei Lauffen statt, die dem seit 1519 vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg den Weg zu seinem Lande und seinem Thron wieder öffnete. Auf der einen Seite stand das schwäbisch-österreichische Heer, auf der anderen Seite Ulrich mit seinen Verbündeten, dem Landgrafen Phillipp von Hessen. Das Treffen begann noch am 12. Mai mit Reiterscharmützeln. Am 13. Mai früh morgens 4 Uhr griff das landgräfliche Heer die österreichischen Porposten an, warf sie die Höhe hinunter und richtete die Geschütze gegen das Lager der Fußknechte. Die Oester- reicher zogen sich gegen die Seehalde zwischen Lauffen und Kirchheim zurück und, trotzdem der hessische Landgraf den Feind im Rücken angriff, gelang es den Oesterreichern doch, sich bis Kirchheim durchzuschlagen und einer vollständigen Niederlage zu entgehen. Landgraf Philipp und Herzog Ulrich zogen nach dem Siege auf Stuttgart zu und riefen das Land zur Huldigung auf. Als Herzog Ulrich in Stuttgart einritt, erhob sich ein großes Freudengeschrei.
r Ulm, 15. Mai. (Müllertag). Der Mülleroerband für Württemberg und Hohenzollern, der sich im letzten Jahr vom Verband deutscher Müller abgetrennt hat und mit den bayrischen Müllern einen südddeutschen Müllerbund zu gründen beabsichtigt, hielt unter dem Vorsitz von Blank- Kanzach hier seine Generalversammlung ab. In einem Referate behandelte der Vorsitzende die Frage der Gründung von Ueberlandzentralen. Er sprach sich gegen so weitreichende Zentralen, wie sie die projektierte oberschwäbische ist, aus, die nach seiner Ueberzeugung auf keinen gesunden Füßen steht. In einer von der Versammlung fast einstimmig angenommenen Resolution wird die Beseitigung des § 100 q gefordert und an die Müller und Gewerbetreibenden die Aufforderung gerichtet, bei den Reichstagswahlen nur Kandidaten zu wählen, die für Beseitigung des § IM g eintreten. Die Fragebogen, die von der Regierung zwecks Erhebungen für die Produktionsstatistik ausgegeben wurden, sollen, wie der Vorsitzende in einem Referat betonte, genau ausgefüllt werden, aber Angaben über Preise sollen wegbleiben, da diese irreführend sein können. Besitzer kleiner Mühlen sollen in der Frage der Erhöhung der Brandkassengelder Schritte tun, daß die Anwesen von Klaffe 4 etwas heruntergesetzt werden. Nach Besprechung interner Angelegenheiten und Wahl der seitherigen Vorstandsmitglieder war die Tagung beendet.
Waldsee, 15. Mai. Seit dem 8. Mai mittags 5 Uhr ist das Oberamtsgesängnis leer. Nicht viele Waldseer werden sich des gleichen Falles erinnern können. Sicherlich ist dies eine der vielen guten Wirkungen der Wanderarbeitsstätten.
Gerichtssaal.
r Stuttgart, 13. Mai. (Ein Vergleich.) Der in der Presse vielfach behandelte Prozeß des Polarfahrers Theodor Lemer gegen den Grafen Zeppelin und Professor Hergesell hatte ein Nachspiel vor der Strafkammer. Bekanntlich hatte Lerner Klage erhoben, als gleichberechtigter Teilhaber die Luftfchiffexpedition in die Antarktis mitmachen und die hierzu erforderlichen Borexpeditionen leiten zu dürfen. Mit dieser Klage ist Lerner inzwischen vom Oberlandesge,
verschiedenes.
O, diese Druckfehler! Der Zeitungsleser, der am Morgen sein Leibblatt zur Hand nimmt, und vielleicht schon auf den ersten Blick einen schlimmen Druckfehler entdeckt, ist meist des Glaubens, daß diese neckischen Teufel, die den Sinn des Gedruckten so gern in Unsinn verwandeln, erst mit der Beschleunigung des Druckverfahrens zur Macht gekommen seien. Daß diese Kobolde aber schon früher bekannt und gehaßt waren, beweist wieder einmal ein köstlicher Brief des Dichters Gottfried August Bürger aus dem Jahr 1778, den die Zeitschrift „Der Brief" (Herausgeber A. Halbett in München) jetzt zum erstenmal veröffentlicht. Dieses allen Feinden des Druckfehler-Satans aus der Seele geschriebene Dokument, das an Bürgers Verleger Dietrich in Leipzig gerichtet ist, lautet: „Wehe! Wehe! Wehe! Ach und Wehe! Endlich, endlich, lieber Dietrich, reißt mir über den Druckfehlern die Geduld aus. So wahr ich lebe! Ohrfeigen könnte ich Herrn Korrektor geben und ihn ein Rindvieh ins An- gesicyt hinein schelten, und wenn er auch ein Professor oder gar Prorector wäre, ja, wenn Ihr, da Gott für sey, wenn Ihr, den ich doch sonst so lieb habe, selbst der Korrektor wärdt. Großer Gott! wo hast Du noch auf Deinem weiten Erdboden ein solches Rindvieh, ein solches ausgemachtes Rindvieh, ein solches Generalfeld Rindvieh, als dieser Korrektor ist? — Man läßt ja wohl Druckfehler stehen. Dem Allerbesten begegnet das! Ich habe darüber, seitdem ich selbst über die leichte Möglichkeit Erfahrung gemacht, um ein gut Theil billiger denken gelernt. Aber welcher Korrektor, der nicht ein solches Rindvieh ist, läßt wohl einen solchen Druckfehler, wie p. 74 stehen?
O Du Ochse aller Ochsen! Rint denn das Wasser immer bergan? Nimmer! Nimmer! Nimmer rint es bergan, gesetzt, ich hätte mich auch (welches doch sicher nicht geschehen ist) einmal verschrieben, so mußtest Du doch so viel Augen und Verstand im Kopfe haben, daß es Nimmer heißen müßte. — Kurz und gut! Ich muß ein für alle mal ein Exempel statuiren, um Euch und Euren Leuten vier Denkzettel wegen der vermaledeiten Druckfehler anhängen. Wofern dieser Bogen nicht in Makulatur geworfen und umgedruckt wird, so gebe ich nicht eine Zeile Mspt. mehr her, Ihr mögt auch ansangen, was Ihr wollet. Signatum Vollmarshausen, den 22ten August 1778 noch spät Abends 11 Uhr in meinem gerechten Grimme G. A. Bürger."
X. X. Wer hat die erste Rose ohne Dornen gezüchtet? Der „Kosmos", Handweiser für Naturfreunde (Stuttgart) brachte vor längerer Zeit die Notiz, daß einer Schülerin Luther Burbanks die Züchtung einer Rose ohne Dornen gelungen sei. Heute ergänzt die gleiche Zeitschrift ihre damaligen Angaben dahin, daß dieses Kunststück doch wohl zuerst einem Deutschen geglückt sein dürste. Bor etwa 5 Jahren gelang es dem Rosenzüchter Max De egen in seiner Baumschule zu Köstritz in Thüringen, durch Kreuzung eine Rose zu gewinnen, deren Zweige auffallend wenig Stacheln aufzuweisen hatten. Wir sagen „Stacheln", denn entgegen dem bekannten Sprichwort besitzt die Rose keine Dornen (umgebildete Zweige oder Blätter), sondem Stacheln (Auswüchse der Oberhaut oder unter ihr liegender Gewebe). Bei dieser Rosensorte steigerte sich die Abnahme der Stacheln von Generation zu Generation, bis sie schließlich diese natürlichen Schutzorqane vollständig einbüßte. Die stachellose Rose soll ihre bewaffnete Schwester an guten Eige nschaften übertreffen; wegen ihres kräftigen Wuchses
und ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Rosenkrankheiten wird sie dem Gärtner bei der Veredelung ausgezeichnete Dienste erweisen. Nach den Mitteilungen eines Kosmosmitglieds in Ossenberg bei Mörs a. Niederrhein wohnt in diesem Orte ein Kaufmann, der bereits seit mindestens einem Jahrzehnt Rosen ohne Domen züchtet. Und nach einer anderen Angabe ist Kunstgärtner Karl Lahr, Post Holbach (Spessart) im Besitz von zwei sehr alten domenlosen Rosenstöcken. Um Rosen ohne Domen (oder wissenschaftlich korrekter: Stacheln) zu pflücken, braucht man also nicht erst nach Amerika zu gehen.
Die Polizeigans. (Ein Gegenstück zu der Calwer Gans in Nr. 111 ds. Blts.)' Bom Polizeihund wird in letzter Zeit viel gesprochen; vielleicht wird man künftig von der Polizeigans zu reden haben; denn daß auch eine „dumme Gans" Polizeihunddienft leisten kann, das hat eine Vertreterin dieser Vogelatt bewiesen. Ein Landwitt in Guntersblum hatte zwei Gänse, von denen die eine plötzlich verschwunden war. Man vermutete Diebstahl und dies umsomehr, da die zurückgebliebene Gans seit dem Verschwinden ihrer Kamerädin alltäglich vor einem benachbarten Hause längere Zeit ein beharrliches Geschnatter anstimmte. Um der Sache aus den Grund zu gehen, begab sich der Landwitt in Begleitung eines Gemeindebeamten in die betreffende Wohnung. Und siehe da! nach einigem Suchen wurde die fehlende Gans aus einem Versteck zutage gefördert. Freudiges Geschnatter von seiten ihrer treuen Genossin begrüßte sie, als sie auf der Straße erschien. Der Liebhaber billiger Gänse aber gelangte zur Anzeige, und so wird die Sache für ihn noch ein unangenehmes Nachspiel haben.
Frankfurter Watte.