gönnte. Die Gitter der Schiemangkschen Zelle sind aus Material hergestellt, bei dem ein Durchsagen unmöglich ist.

r Riedlingen, 11. Mai. (Eine Rede des Bischofs.) Anläßlich der Firmung wurde hier zu Ehren des Bischofs Dr. o. Keppler ein Festmahl veranstaltet, bei dem Dekan Schmitt einen Trinkspruch auf den Bischof ausbrachte. Der Bischof erwiderte u. a. folgendes:Was uns verbindet, das ist doch nicht bloß ein Tischtuch und dasselbe Mahl, was uns verbindet, ist das stärkste Band, das es gibt im Himmel und auf Erden, das Band der Religion, des ge­meinsamen christlichen Glaubens und Höffens und Liebens. Es ist die Ueberzeugung, daß doch die Religion und unser hl. christlicher Glaube die Hauptsache ist und bleibt im Leben der Völker der einzelnen Gemeinwesen wie der ein­zelnen Menschen. Es ist die Ueberzeugung, daß all unser Leben, Arbeiten und Streben fest verankert sein muß in dem Felsengrunde dieser Religion, und daß auch alle Be­mühungen zum Schutze des Volkes, des Vaterlandes wie des einzelnen, daß alle Bemühungen zur Abbestellung von Mißständen ihre Lebenskraft und ihren Erfolg auch nur ziehen können aus dem geheiligten Boden der Religion. Was uns zusammenschließt, ich möchte sagen: schmerzhaft eng zusammenschließt, ist ferner das bange Gefühl, daß ge­rade die höchsten Kräfte und Werte heute bedroht sind, daß über unserem Vaterland und Volk eine Krisis heraufzieht, in der es sich entscheiden muß, ob das deutsche Volk seinen christlichen Glauben und sein christliches Leben bewahren und hinüberretten soll in eine neue Zeit, oder ob diese Güter ihm gefährdet werden sollen auf lange Zeit hinein. Da ist es die Erkenntnis, daß alle zusammenstehen müssen, um diese Gefahren zu beschwören und in dieser Krisis siegreich zu bestehen, was uns so engzusammenschließt."

Gerichtssaal.

r Vom Bodensee, 10. Mai. (Schmuggelafsäre Titscher und Genossen.) Unter gewaltigem Andrang des Publikums kam gestern, wie schon kurz gemeldet, vor der Strafkammer in Konstanz die Anklage zur Verhandlung gegen Hermann Titscher, Uhrenhändler von Waldsee, zuletzt in Konstanz, Ioh. Georg Grupp von Heuchlingen, Gustav Illert, Schneiderin. in Konstanz und Hermann Reitze, Grenz­aufseher von Singen, seit 1903 in Konstanz. Die Anklage gegen Titscher, Grupp und Illert war gerichtet auf Banden­schmuggel von Uhren und Süßstoff (Saccharin). Im ganzen wurden erwiesenermaßen 2500 Uhren geschmuggelt und ca. 700 Kilo Saccharin trotz Einfuhrverbots seit Sommer 1910 bis März 1911 an verschiedenen Stellen in Konstanz von der Schweiz eingeführt. Grenzaufseher Reitze war beschuldigt, daß er wissentlich durch Unterlassung der Revision Beihilfe geleistet habe, sowie daß er durch kleine Geldbeträge von zusammen etwa 2030 die er von Titscher erhalten habe, und dadurch, daß er sich wiederholt Bierschoppen zahlen ließ, sich habe bestechen lassen. Titscher, Grupp und Illert waren geständig, sich am Uhrenschmuggel bezw. an der Einfuhr von Süßstoff beteiligt zu haben. Dagegen

bestritt Titscher die Bestechungsabsicht. Reitze bestritt die ganze Anklage. (Das Urteil haben wir gestern mitgeteilt.)

Deutsches Reich.

Berlin, 11. Mai. Ueber die Frage der Zusammen­setzung der Ersten Kammer für Elsaß-Lothringen ist in den gestern fortgesetzten vertraulichen Verhandlungen zwischen Regierung und Parteiführern eine Einigung zustandegekom­men. Damach sollen sich in dieser Kammer befinden: 6 Vertreter der Landwirtschaft aus dem Landwirtschaftsrat, 2 Vertreter der Handwerkskammern, 4 Vertreter der Handels­kammern, während der Regierungsentwurf ursprünglich 3 Vertreter des Landwirtschaftsrats, 1 der Handwerkskammern und 3 der Handelskammern voraussah. Im übrigen setzt sich die Erste Kammer nach den Vorschlägen der Regierung zusammen, das sind im ganzen 23 Mitglieder gegen 18 des Entwurfes, zu denen dann noch ebensoviele vom Kaiser zu ernennende Mitglieder kommen.

Wenn man sich auch in parlamentarischen Kreisen nach den letzten Erfahrungen von übertriebener Zuversichtlichkeit freihält, so glaubt man, wie derLok.-Anz." meldet, doch, daß die Parteien an dieser Grundlage der Verständigung festhalten werden. Für diesen Fall dürfte dann auch das Wahlgesetz die Kommission jetzt ohne weitere Schwierigkeiten passieren.

Das Schicksal der elsaß-lothringischen Bersassungsresorm.

Berlin, 11. Mai. Die Reichstagskommission für die elsaß-lothringischen Verfassungsgesetze beriet heute in einer 4. Lesung zunächst den § 6 betreffend die Zusammensetzung der ersten Kammer.

Hierzu lagen Anträge der Nationalliberalen und des Zentrums vor. Nach ersterem soll den Handelskammern ein 4., den Handwerkskammern ein 2. Sitz, nach dem Zentrumsantrage dem Landwirtschaftsrat 6 anstatt 3 Sitze gewährt werden.

Staatssekr. Delbrück erklärte die Zustimmung der ver­bündeten Regierungen. Die Anträge wurden angenommen. Hierauf wurde der ganze Paragraph mit 16 St. angenommen.

Ferner wurde ein Antrag der Reichspartei betreffend die religiöse Freiheit (Z 24 a) angenommen und der von der Reichspartei beantragte Sprachenparagraph (§ 24 b) mit Stimmengleichheit 11 gegen 11 St. abgelehnt.

In der Gesamtabstimmung wurde indes das ganze Berfassungsgesetz mit 13 gegen 12 Stimmen ab­gelehnt.

Berlin, 11. Mai. Wie verschiedene Blätter melden, hat gestern in früher Morgenstunde in der Iungfernheide ein Duell zwischen dem Offizier a. D. und Maler Wil­helm o. Gaffron und dem Freiherrn Oswald v. Richthofen, Reserveoffizier im 2. Garde-Ulanenregiment, stattgefunden. Beim zweiten Kugelwechsel sank Gaffron in die Brust ge­troffen, nieder, er wurde nach dem Paul Gerhardstift ge­bracht, wo er bald nach seiner Einlieferung starb. Die Duellaffäre hat ihre Ursache in einer Geldangelegenheit.

Straßburg i. E., 11. Mai. Wie dem Berl. Tgbl. von hier gemeldet wird, soll der Gesamtausschuß der Stu­dentenschaft in dem Huldigungszug zum Kaiser und in der Audienz beim Statthalter eine genügende Sühne erblicken und beschlossen haben, den Differenzen mit dem komman­dierenden General von Fabeck gelegentlich der Einweihung des Denkmals für Kaiser Wilhelm I. keine weitere Folge zu geben.

München, 11. Mai. Eine Steuerhinterziehungs­affäre, bei der Millionen in Frage kommen, beschäftigt gegenwärtig die öffentliche Meinung. Die Erben des ver­storbenen Reichsrats Dr. Ritter v. Clemm müssen eine Steuerstrafe von 3 600000 ^ bezahlen. Dr. Ritter o. Clemm, der in Ludwigshafen wohnte und große Besitzungen in der Pfalz hatte, hat 11 Jahre hindurch ein Vermögen von 4 Millionen Mark und vorher 9 Jahre lang nur ein solches von 2^ Millionen Mark versteuert, während er von rechtswegen 11 Jahre lang 40 Millionen Mark und vorher 32 Millionen Mark hätte versteuern müssen.

Ausland.

r Petersburg, 10. Mai. Auf Verfügung des revi­dierenden Senators Neidhart ist gegen den Präsidenten der Stadtduma, Unkowsky und den ehemaligen Stadtsekretär Subarew ein strafgerichtliches Verfahren wegen ungesetz­licher Handlungen bei den Lieferungen zu einem Brücken­bau eingeleitet worden. Unkowsky wurde aus seinem Amte entfernt..

New-Pork, 11. Mai. Einer Telegramm-Meldung zufolge, hat Estrada auf die Präsidentschaft von Nicaragua zugunsten des Vizepräsidenten Diaz verzichtet. Man glaubt jedoch, daß eine konstituierende Versammlung den Kriegs- minister Menä zum Präsidenten wählen wird. _

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

-r. Ebhauseu, 12. Mai. Infolge der günstigen Aussichten auf einen guten Futterertrag, sind die Heu preise hier sehr niedrige geworden. So wurde gestern eine Partie Wiesenhcu verkauft um 1 70 ^ dem Ztr. nach. Hier könnten noch 6800 Ztr. ausge-

kauft werden.

Memmingen, 9. Mai. Mehmarkt. Zufuhr 177 St. Hornvieh, verkauft 53 St. Hornvieh: Gesamterlös 19 466 -6. Preise: Ochsen 400 -630 .4k, Stiere 156-365 -6, Kühe 225591 -4k, Kalbeln 165 bis 565 -4k. __.

Auswärtige Todesfälle.

Rudolf Meerkötter, Herrenberg: Pauline Schneiderhan, Alt Kronenwirts Witwe, 71 I., Nordstetten. __

Mutmaßliches Wetter am LS. u. 14. Mai LSL1.

(Nachdr. verb.)

Die Wetterlage hat sich in den letzten 24 Stunden kaum verändert. Sie wird im allgemeinen durch den Hoch­druck im Norden beherrscht, weist aber bei uns noch spo­radische Einflüsse der Depression im Westen auf, weshalb für Samstag und Sonntag vorwiegend trockenes und warmes, aber zu Gewitterstörungen geeignetes Wetter zu er­warten ist.__

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

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Affstätt OA. Herrenberg.

Eichen-Berkauf.

Die Gemeinde verkauft anschließend an den Herrenberger Eichenoerkauf

am Mittwoch den 17. Mai:

18 Stück Eiche« lIV. Kl.

mit 310 m Länge und 4175 ew mittlerer Durchmesser.

Zusammenkunft mittags 1 Uhr beim Grubeichle an der Kuppinger- Sulzerstraße. Abfahrt in Affstätt um 12 Uhr mit Fuhrwerk.

Der Gemeinderat.

Kommenden Montag, den 15. Mai, von morgens 8 Uhr an, habe ich in meiner Stallung, (Gasthaus z. Krone) in Walddorf eine große Auswahl schöne, hochträchtige

ebenso eine Auswahl V^ährige bis ^jährige, schöne

Einstell-Rindle,

zum Verkauf, wozu ich Kaussliebhaber sreundlichst einlade.

aus Baisingen.

K. Forstamt Wildberg.

AWau-Mord.

Am Mittwoch, den L7. Mai, vormittags S Uhr, wird auf der Forstamtskanzlei die Herstellung eines Holzabfuhrweges im Staats­wald Schmelzklinge (1. Los), und die Verbesserung eines Holzabfuhr­wegs im Dalching (2. Los), mit einer Voranschlagssumme von 1800 Mark und 650 Mark vergeben.

Angebote in Prozenten der Ueber- schlagspreise sind für jedes Los ge­trennt bis obigen Termin beim Forstamt einzureichen, wo Kosten­voranschläge und Bedingungen ein- geschen werden können.

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