NN Bundesrat dahin geltend zu machen, daß die Grenzen gegenüber solchen Ländern, von welchen eine Mehausfuhr erwartet werden kann und eine Seuchengefahr nicht vor­handen ist, geöffnet werden. Wir bitten die Regierung in Anbetracht, daß immer wieder behauptet wird, in Württem­berg sei Ueberfluß an Schlachtvieh vorhanden, 1. Erhebungen darüber anstellen zu lassen, wieviel schlachtreifes Vieh undZin welchen Bezirken dasselbe vorhanden ist; 2. zu veranlassen, daß Einrichtungen getroffen werden, wodurch der Schlachtviehoerkauf besser geregelt wird. Zu diesem Zweck schlagen wir vor, nachdem bei dem Lebendgewichthandel fortgesetzt Streitigkeiten entstehen infolge von Unreellität durch Ueberfüttern der Tiere vor dem Wägen, daß in allen Gemeinden Nüchterungsställe einzurichten sind, in welchen die nach Lebendgewicht verkauften Schlachttiere mindestens 12 Stunden vor dem Wägen unter behördlicher Aussicht ohne Fütterung untergebracht werden müssen; 3. zu veranlassen, daß das in einer Ortschaft vorhandene feile Schlachtvieh auf dem Rathaus angezeigt und an demselben in einem Verzeichnis bekanntgegeben wird. Ferner könnte durch die K. Oberämter mindestens zweimal in der Woche in den Amtsblättern eine Bekanntmachung erfolgen über das in den Oberamtsbezirken vorhandene feile Schlachtvieh; 4. zu verbieten, daß ungeeignete Mittel, wie Molkereischlamm und dergl. gefüttert werden, weil dadurch erwiesenermaßen die Tuberkulose entsteht; 5. zu veranlassen, daß in jeder Ortschaft eine Stallschau eingerichtet wird, welche die Auf­gabe hätte, die Vieh- und Schweineställe hinsichtlich ihrer Einrichtung zu überwachen und durch entsprechende Belehr­ung dahin zu wirken, daß ungeeignete Ställe, in welchen die Tiere krank werden, müssen verbessert werden." Diese Resolution wurde von der Versammlung mit folgendem Zu­satz zu Ziffer 2 (Einrichtung von Nüchterungsställen) ange­nommen:Zu diesem Zweck sollen Kommissionen, bestehend aus Mitgliedern der Landwirtschaft, der Fleischer- und Tier­ärzte aufgestellt werden. Weiter wurde ein Antrag Bayer- Stuttgart angenommen, der eine Aufhebung oder Herabsetz­ung der Untersuchungsgebühren für Vieh, das in den Be- obachtungsgebieten der Maul- und Klauenseuche gekauft wird, verlangt. Obermeister Weidle-Tübingen erstattete einen Bericht über den Verbandstag in Charlottenburg. Metzger­meister Freitag-Heilbronn gab ein Referat über das Fleischer­gewerbe und seine Widersacher, woraus ein Antrag ange­nommen wurde in dem die Regierung ersucht wird, an die Verwaltungen die Weisungen gehen zu lassen die Fleischer­innungen bei Vergebungen als Submittenten anzuerkennen; ferner wurde eine Resolution angenommen, die eine Ermäßig­ung der Schlachthausgebühren anstrebt. Weitere Referate wurden erstattet von Weigele-Göppingen über den Trans­port von Schlachtvieh, Lindenberger-Ludwigsburg über den Arbeitgeberschutzverband und Verwalter Häußermann- Stuttgart über die Ausgestaltung des Genossenschaftswesens im Fleischergewerbe. Als Ort für den nächsten Bezirkstag wurde Ebingen gewählt.

Gerichtssaal.

r Stuttgart, 8. Mai. (Schwurgericht). Unter Aus­schluß der Oeffentlichkeit wurde verhandelt gegen die Kessel­schmiedsehefrau Luise Karoline Stoll von Eßlingen wegen Abtreibung. Das Urteil lautete auf 2Iahre, 2 Monate Zuchthaus und 5 Fahre Ehrverlust; 4 Monate Unter­suchungshaft gehen ab.

Deutsches Reich.

r Berlin, 9. Mai. Der Kaiser hat aus Metz den Staatssekretär des Znnern beauftragt, der deutschen Antark­tischen Expedition auf ihren Huldjgungsgruß bei der Abreise seinen Dank und die besten Wünsche für einen glücklichen Ausgang und Erfolg der Unternehmung auszusprechen.

Berlin, 9. Mai. Der Kaiser verlieh in Anerkennung des tapferen Verhaltens den Besatzungen der bei der Unter­drückung des Eingeborenenaufstandes auf Ponapee beteiligten Schiffe eine große Anzahl Orden, u. a. dem Fregatten­kapitän Vollerthun, Kommandant des KreuzersEmden", dem Fregattenkapitän Taegert, Kommandant des Kreuzers Nürnberg" und Korvettenkapitän Werner Siemens, bisher Kommandant des KreuzersCormoran".

Berlin, 9. Mai. Der Berliner Aviatiker, Referendar Caspar, trat gestern am späten Nachmittag von Johannistal aus einen Fernslug nach Kassel an. Die erste Etappe nach Halle hat er noch im Laufe des Abends zurückgelegt.

Berlin, 9. Mai. Das letzte Reichsbudget schließt mit einem tatsächlichen Mehrbetrag von 26Vo Millionen Mark ab.

Straßburg, 8. Mai. Nach dem programmäßigen Verlauf des Besuches der Hohkönigsburg gestern nachmittag hat der Kaiser heute nachmittag während einer Stunde den Vorbeimarsch der Truppen der Garnison abgenommen. Hierauf empfing der Kaiser auf dem freien Platz vor dem Palais die Straßburger Studentenschaft, die, mit dem Rektor an der Spitze, dem Kaiser ihre Huldigung und den Ausdruck treudeutscher Gesinnung darbrachte. Der Hul­digungszug der Studenten vor dem Kaiser nahm einen schönen Verlauf. Trotz der Kürze der Zeit, die seit der Bekanntmachung der Erlaubnis verflossen war, nahm fast die gesamte Studentenschaft, ca. 15001800 Mann teil. Aus die Ansprache des ersten Präsidenten des Gesamtaus­schusses, der den Kaiser der Ergebenheit und Treue der Studentenschaft versicherte, hielt der Kaiser eine kurze Rede folgenden Inhalts: Wenn Sie hinaustreten ins Leben und große Fragen, um die es sich eben handelt, verstehen gelernt haben, dann lassen Sie nicht die Partei Hauptsache sein, sondem das Wohl des deutschen Volkes. Das muß Ihnen immer Leitstern sein, nicht Partei. Wiewohl die Huldig­ung der Studenten, die programmäßig nicht vorgesehen war, sondern erst nach der Protestkundgebung der Studenten auf die schroffe Behandlung durch das Militär bei der Denk- malseinweihung spontan in Szene gesetzt worden war. ge­schah dieses Vorfalls keine Erwähnung. Die höheren Offiziere der Gamison waren zum Bleiben während der Huldigung befohlen.

r Metz, 9. Mai. Der Kaiser besichtigte heute nach­mittag die Werke von Diedenhofen. Allenthalben auf seiner Fahrt wurde er von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Auf der Rückkehr fuhr der Kaiser bei der verwitweten Frau Stoetzel vor. Abends folgte der Kaiser einer Ein­ladung des Kommandierenden Generals von Prittwitz und Gaffron zum Diner. Dabei saß rechts vom Kaiser Exz. Frau von Prittwitz und Gaffron, links Statthalter Graf Wedel.

r Dresden, 8. Mai. Heute vormittag 10 Uhr fand auf der Internationalen Hygieneausstellung in Gegenwart des Königs, des Prinzen und der Prinzessin Johann Georg, der Spitzen der Behörden, des diplomatischen Korps und zahlreicher Ehrengäste die Eröffnung der ausländischen Pavillons statt. U. a. waren erschienen der chinesische Ge­sandte in Berlin, der Botschaftsrat bei der japanischen Bot­schaft in Berlin, Hata, der Botschaftsrat bei der französischen Botschaft in Berlin, Baron de Berckheim. Bon Fanfaren der Gardereiterkapelle begrüßt fuhr der Monarch zunächst beim ungarischen Pavillon vor, wo er von Geh. Rat Lingner und dem Vertreter des österreich-ungarischen Gesandten in Dresden begrüßt wurde. Der König besichtigte dann nach­einander auch die Pavillons der übrigen Staaten und zwar von China, Oesterreich, Rußland, Japan, der Schweiz und Frankreich, wo er von den betreffenden Regierungskommissaren begrüßt wurde. Die Gardereiterkapelle spielte jedesmal die Nationalhymne des betreffenden Staates. Nach Beendigung des Rundganges verließ der König um 12^ Uhr von stürmischen Kundgebungen begleitet die Ausstellung.

Ausland.

r Wien, 9. Mai. Das Oberhofmarschallamt hat den verschollenen Johann Orth, gewesenen Erzherzog Johann von Oesterreich, für tot erklärt.

Wien, 9. Mai. DasFremdenblatt" veröffentlicht folgende halbamtliche Mitteilung: Ein italienisches Blatt bringt die sensationelle Nachricht, daß 1000 italienische Frei­willige sich nach Triest begeben, um von dort unter öster­reichischer Flagge nach Albanien zu gelangen. So unglaub­würdig diese Meldung auch klingt, so steht doch schon jetzt fest, daß die Triester Behörden selbstverständlich nicht er­mangeln werden, jedweden derartigen Versuch italienischer Freiwilliger aus das nachdrücklichste zu verhindern.

r Gablonz, 9. Mai. In einem Teich bei Reinowitz wurden die zusammengebundenen Leichen des tschechischen Arbeiters Josef Kollar, seiner Frau und seiner 9jährigen Tochter und bald darauf die zusammengebundenen Leichen seines 11jährigen Sohnes und seiner 2jährigen Tochter ge­funden. Aus einem hinterlassenen Brief geht hervor, daß die Familie aus Verzweiflung in den Tod gegangen ist.

r Paris, 9. Mai. Es wird gemeldet, daß Ali Dinar zwei Raubzüge im Dar Toma-Gebiet unternommen nnd Ende Januar zwei Dörfer verbrannt, Frauen und Kinder geraubt und 4000 Rinder gestohlen habe.

Paris, 8. Mai. DieAgence Havas" meldet aus Tanger vom 7. Mai: Nach heute eingetroffenen Nach­richten stellen die Konsuln Frankreichs, Englands und Oesterreich-Ungarns die Lage der europäischen Kolonien in Fez pessimistisch dar.

r Madrid, 9. Mai. Im Senat wurde seitens der Konservativen in der Marokkoangelegenheit interpelliert. Der Minister des Aeußern erklärte, er werde die Inter­pellation zu einem späteren Zeitpunkt beantworten. Die jüngsten Operationen bei Ceuta verfolgten nur den Zweck, die Ordnung in jener Gegend ausrechtzuerhalten.

r Konstantinopel, 9. Mai. Der Minister des Innern erklärte, die Untersuchung habe ergeben, daß Engländer durch Bestechung in die Omarmoschee eingedrungen seien; doch seien Reliquien nicht gestohlen worden.

r Peking, 9. Mai. Nach einer telegraphischen Meld­ung aus Kirin ist die Hälfte der hauptsächlich aus Holz­gebäuden bestehenden Stadt niedergebrannt. Ein großer Verlust an Menschenleben und ein ungeheurer Verlust an Eigentum sind zu verzeichnen.

r Ottawa, 9. Mai. Im Unterhaus verlas der frühere Finanzminister Fast er eine Mitteilung aus Berlin, daß zwischen Deutschland und Canada eine Asbmachung ge­troffen worden sei, wonach zum Zweck der Verbesserung der Handelsbeziehungen Verhandlungen eingeleitet werden sollen, sobald der Gcgenseitigkeitsvertrag zwischen Canada und den Bereinigten Staaten erledigt ist.

r Newyork, 9. Mai. Die zweite Division des At­lantischen Geschwaders ist unter dem Kommando des Rear- admiral Badger von Hamptonroads zu einer Uebungsfahrt nach der Ostsee abgefahren. Das Geschwader weilt vom 21.-30. Juni in Kiel.

r Newyork, 9. Mai. Ein Telegramm aus Tia Iuana in Mexiko meldet: Gestern fand hier ein ver­zweifelter Kampf statt. Die Bundestruppen blieben im Besitze des größeren Teils von Tia Iuana. Die Auf­ständischen besetzten das Zollhaus und schlossen die Stadt vollständig ein. Eine Rekognoszierungsabteilung der Bundestruppen von 28 Mann wurde aufgerieben.

r San Diego, 9. Mai. Die Aufständischen haben die Stadt Tia Iuana heute früh gegen 4 Uhr eingenommen.

' i- El Paso, 9. Mai. Madero hat für Sonnen­untergang einen allgemeinen Angriff auf Iuarez ange- kllndigt. Man glaubt, daß das Manifest des Präsidenten von den Aufständischen als durchaus unbefriedigend ange­sehen wird.

Eine Wohltat vom hygienischen Standpunkt aus, ist die Be- Handlung der Wasche mit dem bekannten selbsttätigen Waschmittel Persil. Insbesondere bei der Kinderwäsche ist Persil unentbehrlich. Der dieser Wäsche oft anhaftende strenge Geruch verschwindet «schon nach einmaliger Anwenduim von Persil: ohne das schädliche Reiben und Bürsten wird die Wäsche ichneeweiß und erhält den frischen duftigen Geruch der Rasenbleiche. Die Kleinen fühlen sich ordentlich wohl in der mit Persil behandelten Wäsche, da deren Frische und Weichheit die zarte und empfindliche Haut nicht reizt. Die garantiert unschädliche Anwendung von Persil ist äußerst einfach: Die Wäsche wird eingesetzt, nur einmal etwa eine viertel bis halbe Stunde ge­kocht, und hernach mit lauwarmem Wasser tüchtig ausgespült. sIrgend- welche andere Zutaten, wie Seife, Seifenpuloer sind nicht erforderlich, so daß durch deren Fortfall in Verbindung mit der bedeutenden Er­sparnis an Zeit, Arbeit, Fcuerungsmaterial etc. der Gebrauch von Persil auch den Vorzug der Billigkeit hat. Persil enthält weder giftige noch scharfe Stoffe, ist also absolut unschädlich, wofür die Fa­brikanten Henkel L Eo., Düsseldorf, volle Garantie übernehmen.

Mutmaßliches Wetter am 1L. Mai 1S1L

(Nachdr. oerd.^

Von Island her dringt ein neuer Luftwirbel nach Süden vor. Am Nordabhang der Alpen befindet sich außerdem eine flache Depression. Vorerst aber hat sich der Hochdruck über Mitteleuropa trotz der Verlegung seines Schwerpunktes nach Osten noch behauptet. Für Donnerstag und Freitag ist wechselnd bewölktes, zu neuen Störungen geneigtes und mildes Wetter zu erwarten.

Hiezu das Plauderstübchen Nr. 19 und Schwäbischer Landwirt Nr. 9.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Baur.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Obertalheim und Untertalheim belegenen, im Grundbuch von Ober- talhcim Heft 273, Abteilung I, Nr. 1, 2, 3, 4, und von Untertalheim Heft 476. I, 1, zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsoermerkes auf den Namen der alt Josef und Maria Bischof, Schäfers Ehe­leute in Obertalheim eingetragenen Grundstücke und zwar:

Markung Obertalheim:

Parz. Nr. 961/4 68 qm Acker in der Bühlwies, tax. zu Parz. Nr. 549/1 17 ar 87 qm Acker und Oede und Stein-

riegel auf der Bärbel, tax. zu ^

Parz. Nr. 1910/2 15 ar 97 qm Acker im Applesjacken, tax. zu 200 Parz. Nr. 1685/6 9 ar 63 qm Acker im untern Raigrund,

tax. zu 150

Markung Untertalheim:

Parz. Nr. 529 21 ar 02 qm Acker bei St. Antons Kapelle

tax. zu 80 -6,

am Montag, de» 26. Juni isu, nachmittags 2', Uhr,

auf dem Rathause in Obertalheim versteigert werden.

6

80

Der Versteigerungsoermerk ist am 3. Mai 1911 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein­tragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungser­löses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgc- setzt werden.

Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Auf­hebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens hcrbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Dersteigecungserlös an die Stelle des ver­steigerten Gegenstandes tritt.

Haiterbach, den 9. Mai 1911.

Kommissär:

Häsele, sto. Bezirksnotar.

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