nngen um mehr als 6°/o überschritten, so ist für je 10000 Verbindungen oder einen Teil davon und im Falle des Absatzes 6 für je 14000 oder einen Teil davon die Pausch- gebühr und außerdem die Grundgebühr für einen weiteren Anschluß zu entrichten."

Zu einer Abstimmung über den Kompromißantrag kam es noch nicht. Nach längeren Auseinandersetzungen wurde die Weiterberatung vertagt, bis das Reichspostamt zur Prüfung des Antrages das nötige Zahlenmaterial vor­gelegt hat.

Tages-Neuigkeiten.

A«S Stadt und Land.

Naqold, 8. Mai I9N.

* Museum. Der Unterhaltungsabend am Samstag im Gasthof z.Rößle", trug den Stempel echter Familia­rität. Es) vereinigten sich die verschiedenen Talente der Gesellschaft, um sich in Vokal- und Instrumentalmusik, auf den Gebieten der Salonkomik und des Theaters in einer Weise hervorzutun, die den zahlreichen Teilnehmern der schönen Veranstaltung ein Gefühl der Hochachtung und des Dankes für solche Leistungen abnötigte. Gerne und mit Genugtuung konnte man erfahren, daß der Museumsgesell- schaft ein neues Pflänzchen des Selbstkönnens erwachsen ist, das unter der Pflege des rührigen Herrn Vorstands recht stark zu werden verspricht. Das bayrische Bier mundete vortrefflich und die Stimmung war entsprechend gemütlich. Der Muse Terpsichore wurde gehuldigt bis zur Erfüllung der ihr ausgesetzten Zeit und mit gemeinsamen Gesänge klang die schöne Festesstimmung aus. Gestern nachmittag be­gaben sich viele Mitglieder nach Ebhausen, wo im Gasth. z.Waldhorn" eine hübsche Nachfeier war.

r Der Mai als Schädlingsmonat. In einem Flugjahr der Maikäfer ist der Wonnemonat ein Schädling odenaus und alle Anzeichen deuten darauf, daß Heuer ein Maikäferjahr kommt. Der Maikäfer, der das Entzücken der Jugend ist, ist der Schrecken der Alten. Seine Zerstörungs­wut trifft besonders die Obstbäume im Garten und die Laubbäume des Waldes. Schon alte Bücher und Schriften verzeichnen solche Schäden. Anno 1567 gab es sehr viel Maienkäfer, welche das Laub von den Bäumen gefressen. Anno 1659 haben die Bäume schön ansangen zu blühen, es gab aber Ende April ein schädliches Honigtau, welches die Aepfel-, Bim- und andere Blust sehr verderbt und zu­sammengezogen, also daß Würmlein darin gewachsen, daraus hernach Raupen worden, welche sonderlich die Apselbäum ttso zugericht, daß sie ohne Laub wie im Winter dagestanden. Ind was noch übergeblieben, haben zu Ausgang dieses Monats und Eingang des Maiens die Maienkäfer vollends hinweggefressen, daher keine Aepfel und wenig Birn er­wachsen. Ein Raupenmonat war der Wonnemonat auch im Jahre 1502. Es wird hierüber berichtet: Im Anfang des Maien seien viel grausame Raupen gewesen, welche alles abgefressen haben und alle Straßen voll gekrochen. Von Raupen bemerkt man bis jetzt wenig und auch der Kaywurm oder Apfelblütenstecher ist bis dato noch nicht ausgetreten.

p Ebhausen, 6. Mai. Das Söhnchen des Mühle­besitzers Kempf ist im Mühlkanal ertrunken. Den schwer­geprüften Eltern wendet sich die allgemeine Teilnahme zu.

r Rottenburg, 7. Mai. (Einbrüche und kein Ende!) In Ergenzingen hat es in der vergangenen Nacht schon wieder gespuckt. Beim Kaufmann L. wurden die Fensterscheiben eingedrückt und ein Einbruch versucht. Es ist bald nicht mehr zu verstehen, daß man der Einbrecher­bande immer noch nicht habhaft geworden ist.

p Stuttgart, 6. Mai. Der König wird sich am 13. ds. zu mehrtägigem Aufenthalt nach Schloß Karlsruhe in Oberschlesien begeben.

r Stuttgart, 5. Mai. (Zur Stadtfchult- heißenwahl). Die zu keiner Zeit emst genommene Kandidatur Grünzweig ist dadurch erledigt, daß der Kandidat in einer gestern abend überaus humoristisch verlaufenen, aber sehr stark besuchten Versammlung auf Zureden sich bereit erklärt hat, von seiner Bewerbung um den Stadt- schultheißenposten zurückzutreten. Die Berhandlungen der bürgerlichen Parteien werden nach dem Bekanntwerden der Kandidatur Lindemanns mit verstärktem Eifer betrieben. Neuerdings scheint sich das Blatt wieder mehr zu Gunsten Lautenschlagers zu wenden, bezüglich dessen aber vor allem zu einer Einigung unter den bürgerlichen Parteien die Zu­stimmung der Volkspariei fehlt. Gutem Bemehmen nach bilden die Namen Keck von Seilen der Demokratie und Lautenschlager von Seiten der Deutschen Pattei den Gegen­stand fortgesetzter Erörterungen. Dabei verlautet von einer Stellungnahme des Zentrums und der Konservativen zu Gunsten Lautenschlagers, doch fehlt dafür noch die pattei­amtliche Bestätigung. Wenn aber die beiden stärksten bürgerlichen Parteien, Demokratie und Deutsche Partei, sich nicht auf einen dieser zwei Kandidaten zu einigen vermögen, so wächst beständig die bereits erwähnte Möglichkeit, daß Ministettalrat Sigel als äeus sx maobinL austaucht und daß schließlich alles ausgeboten wird, Deutsche Partei, Zentrum und Konservative unter seinen Hut zu bringen. Die gestern mit 451 gegen 115 Stimmen angenommene Resolution der sozialdemokratischen Pattei, die Dr. Lindemann als Kandi­daten ausstellt, hat folgenden Wortlaut:Die Patteioersamm­lung hat nach der bisherigen Wirksamkeit des Genossen Dr. Lindemann und nach seinen heutigen Ausführungen das Bettra uen zu ihm, da ß er stets im Sinne unserer Bestreb-

als Kandidaten für die Stadtoorstandswahl auf und wird mit aller Energie für dessen Wahl eintreten." Dr. Linde­mann hat sich volle Freiheit in der Ausübung der Reprä­sentationspflichten, namentlich auch im Verkehr mit der Krone, ausbedungen.

p In denResidenz-Briefen" der Neckar-Zeitung kommt der Wochenplauderer auch auf die Stuttgarter Stadt- fchultheißenwahl zu sprechen und schließt seine satirischen Betrachtungen über die Art und Weise, wie die Wahl in­szeniert wird, mit folgenden Ausführungen:Muß man denn wählen? fast scheints nicht so. Denn bei jeder noch so harmlosen Wahl bringen die Parteien ihre Kandidaten. In Stuttgart anno 1911 tun sie das nicht. Es ist ein Rätselraten, ein Osterhasen-Suchen, ein Bersteckspielen. Dabei laufen Lumpen herum, die aus Parteibesprechungen ins andere Lager schleichen und verraten, was der oder jener über den einen oder andern Kandidaten gesagt hat. Pfui Teufel! Diese Leute mit ramponiertem Charakter sollten doch ihr Handwerk wenigstens so betreiben, daß man nichts merkt. Aber wenn die Geheimniskrämerei in Groß-Stuttgart noch lang so weitergeht, muß man die Gemeindeordnung ändern. Dann tritt an Stelle der allgemeinen Bürgerswahl eine Konklave der Patteibonzen, man maure sie mit der Aussicht auf eine Weinbeize so lang ein, bis sie sich auf den berühmten unbekannteneinzigen" Kandidaten ge­einigt haben! Sonst erfahren die Bürger bis zum 12. Mai 1911 am Ende gar nicht, wen sie wählen sollen!"

p Stuttgart, 5. Mai. Aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums des christlichen Vereins Junger Männer, das der Verein dieser Tage feierte, hat der König dem Vorsitzenden des Beirats des Vereins, Amtsdekan Ko pp, dem 1. Vor­sitzenden des Vereins, Kaufmann Friedr. Barth und dem Generalsekretär Wilhelm El süßer je die Karl-Olga-Medaille in Silber verliehen.

r Talheim OA. Rottenburg, 7. Mai. (Iäher Tod.) Gestern vormittag fuhr der Glaser M. Weber von hier mit seiner Frau in den Wald, um Holz zu holen. Beim Nachhausefahren kam das Fuhrwerk an einem Abhang des Filsenberges in Schuß, obgleich Weber den Wagen gesperrt hatte. Als er nachher mit dem Fuhrwerk anhielt, bemerkte er, daß seine Frau zurückgeblieben war. Auf sein Rufen erhielt er keine Antwort und ging deshalb zurück. Zu seinem Entsetzen fand er die Frau leblos am Boden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß kein Unglücksfall ooliegt, sondern daß die Frau von einem Blutsturz überrascht wurde, an dessen Folgen sie gestorben ist. Sie stand erst im 36. Lebensjahre.

Tübingen, 6. Mai. Bei der ersten großen Imma­trikulation wurden 177 Neuangekommene Studierende ins akademische Bürgerrecht ausgenommen. Die Zahl der im ganzen Neuangemeldeten steht bereits jetzt über 600 und läßt bei der günstigen Frequenz des letzten Winters, aus dem noch ein ansehnlicher Stamm zurückgeblieben ist, mit Bestimmtheit erwarten, daß eine Überschreitung der Zahl 2000, wie erstmals im letzten Sommer, wieder erreicht werden wird.

r Schramberg, 6. Mai. Der verunglückte Kutscher Bach mann ist aus dem Transport in die Klinik nach Tübingen im Zuge zwischen Oberndorf und Rottenburg gestorben.

x Ludwigsburg, 5. Mai. Die bürgerlichen Kollegien haben in einer Eingabe an die Stände die Bitte gerichtet, der geplanten Aufhebung der Kreisregierungen nicht zuzu- stimmen^ oder, wenn dies trotz aller Bedenken sich als not­wendig erweisen sollte, dafür zu wirken, daß gleichzeitig entsprechende andere Behörden hieher verlegt werden. In der Frage des Güterbahnhofs wurde das Projekt Lerchen­holz angenommen.

r Oberndorf, 7. Mai. Unter Beteiligung von ca. 300 Mitgliedern hielt heute in unserer festlich beflaggten Stadt der Württ. Landesfischereiverein seine dies­jährige Hauptversammlung ab. Um 11 Uhr begannen im otel König Wilhelm die geschäftlichen Berhandlungen. er Vorsitzende des Württ. Landesfischereivereins Ober- studienrat Dr. Lampert-Stuttgatt begrüßte mit herzlichen Worten die Erschienenen, insbesondere die Vertreter der Regierung, als die erschienen waren: Regierungsrat Spindler vom Ministerium des Innern, Regierungsdirektor v. Krais von der Zentralstelle für die Landwirtschaft und Obersorst- rat Hofmann von der Kgl. Forstdirektion. Als Vertreter der Regierung des Schmarzwaldkreises waren erschienen Amtmann Niethammer und Baurat Köhler, ferner waren an­wesend Oberamtmann Hailer, Stadtschultheiß Sulzmann und Mitglieder der bürgerl. Kollegien von hier. Der Vorstand des Verbands württ. Wasserwerke Schickhardt, Oberamtmann von Schulz-Hausmann als Vertreter der Hohenzollernschen land­wirtschaftlichen Zentralstelle, Staatsrat Frhr. v. Ow, Prof. Sieglin-Hohenheim, Geheimrat Dr. Mauser u. a. Oberfinanz­rat v. Jäger, der 15 Jahre lang als Vertreter des Finanz­ministeriums den Verhandlungen des Fischercitages anwohnte, wurde zum Ehrenmitglied des Landesvereins ernannt. Nach einigen Ansprachen und nachdem der verstorbenen Mitglieder gedacht war, erstattete Hofrat Dr. Hin derer den Jahres­bericht. Der Verein zählt jetzt 2855 Mitglieder und ent­faltete im letzten Jahr wieder eine reiche praktische Tätigkeit. Im letzten Jahr wurden Wette von 42600j^ dem Wasser übergeben. Der Berichterstatter gab sodann eine Reihe interessanter Zahlen über den Wett der deutschen Binnen­fischerei, deren Ertrag jährlich auf 80 Millionen -6 zu schätzen ist gegen 40 Millionen der Seefischerei. Für die Binnen­fischerei gibt das Reich jährlich nur 170 OM-6, für die See­fischerei dagegen 4M 000 X aus. Der Bruttoertrag in Württemberg ist auf 1600000-6 zu schätzen (ausgenommen dabei sind die Fischzuchtanstalten und der Bodensee.) Eine

eo. Hechtsetzlinge eingesetzt werden sollen. Der Vorstand wurde ermächtigt, Mittel dazu zu verwenden, in Flußläufen, wo der Hecht früher oorkam und jetzt noch gewünscht wird, Hechtsetzlinge einzusetzen. In Forellenwasser sollen keine Hechte eingesetzt werden. Größere Einsätze von Krebsen sollen erst im nächsten Jahr wieder erfolgen. Dem tz 46 des neuen Fischereigesetzentwurfs stimmte die Versammlung zu. Nach Erstattung des Kassenberichts wurde gewünscht, daß die Regierung Mittel in den Staatshaushalt einsetze, damit künftig höhere Staatsbeiträge gewährt werden können. Einige unwesentliche Satzungsänderungen wurden ohne Debatte genehmigt und der Vorstand mit Oberstudienrat Dr. Lampert an der Spitze einstimmig wiedergewählt. Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Haller besprach noch einige Punkte des neuen Fischereigesetzentwurfs:Eintragung von Fischereirechten ins Grundbuch, der Begriff geschlossene Ge­wässer", Froschfang im Fischwasser (derselbe soll nur den Fischwasserberechtigten gestattet sein bezw. den von diesen Ermächtigten), Fischkartengebühren. Beantragt war, für Berufsfischer 2 -6, für alle anderen Fischer 5 -6 zu erheben, beschlossen wurde, für alle Fischer gleiche Gebühren zu er­heben. Aus der Mitte der Versammlung wurde noch eine Aenderung der § 12k und 13 der staatlichen Berpachtungs- bedingungen für Fischwasser angeregt. Die Versammlung konnte sich aber besonders mit einer Aenderung des § 13 nicht befreunden. Alles weitere soll dem Ausschuß überlassen bleiben. Als Ott für die nächste Jahresversammlung 1912 wurdF Oehringen gewählt, dessen Verein nächstes Jahr sein 25jähriges Jubiläum feiert. Damit soll das 20jährige Jubiläum des Landesvereins verbunden werden. Der Vor­sitzende schloß die Versammlung mit Dankesworten. Daraus folgte ein gemeinsames Mittagsmahl im Schützen. Abends fand ein Festbankett statt.

r Schrozberg, 8. Mai. Heute nacht halb zwölf Uhr ist hier aus bisher unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen, das in kurzer Zeit 4 Häuser und 3 Scheunen vernichtete.

Burgenfest 1S11 Wie wir bereits früher mitteilten, wird die Bereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen ihre diesjährige Burgenfahtt nach Württemberg richten. Seine Hoheit der Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein der hohe Protektor der Vereinigung, wird auch in diesem Jahre an der Fahrt teilnehmen. Das Programm für die Burgenfahrt, die in der Zeit vom 10.14. Juni stattfindet, ist nunmehr endgültig festgelegt. Am Abend des 10. Juni findet die Versammlung der Festteilnehmer im Kurhaus zu Bad Mergentheim statt. Eine Illumination des Kurhauses nebst Anlagen, sowie des Deutsch-Ordensschlosses und der Burg Neuhaus wird den Abend verschönern. Am 11. Juni wird dann zunächst Bad Mergentheim und das Deutsch- Ordensschloß besichtigt werden. Nach Einnahme des Mittags­mahles im Kurhaus wird dann die Fahrt mittelst Sonder­zuges über Weikersheim und Langenburg nach Schwäbisch- Hall angetreten. Nach Besichtigung der fürstl. Hohenlohe- schen Schlösser in Weikersheim und Langenburg versammeln sich die Festteilnehmer am Abend in Schwäbisch-Hall im Bad-Hotel Solbad. Der Vormittag des 12. Juni ist einer Besichtigung des malerisch gelegenen Städtchens Schwäbisch- Hall sowie der Limpurg und Comburg gewidmet. Nach­mittags erfolgt die Fahrt mittels Sonderzuges nach Neuen­stein zur Besichtigung des prächtigen Schlosses, das von Professor Bodo Ebhard im Aufträge Seiner Durchlaucht des Fürsten Christian Kraft zu Hohenlohe Oehringen wieder­hergestellt wird. Von dort geht die Fahrt nach Heilbronn, woselbst Quartier genommen wird. Am 13. Juni wird nach Besichtigung der Stadt Heilbronn mittels Sonderzuges die Fahrt über Nürtingen nach Neuffen angetreten, um den Hohen-Neuffen mit feinet großartigen Festungsruine zu besichtigen. Am Abend treffen die Festteilnehmer in Stutt­gart ein, um sich im Hotel Marquard zu vereinen. Am Morgen des 14. Juni findet dann eine Besichtigung des Rathauses in Stuttgart statt, bei welcher Gelegenheit die Stadt die Festteilnehmer begrüßen wird. An einen kurzen Rundgang durch die sanierte Altstadt schließt sich dann der Besuch des altehrwürdigen alten Schlosses an. Alsdann führt die Festteilnehmer der Sonderzug nach Tübingen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt und das Schloß daselbst zu besichtigen. Am Abend werden dann die Festteilnehmer per Wagen nach Bebenhausen fahren, wo ein Empfang durch Seine Majestät den König von Württemberg stattfinden wird. Näheres über die Burgenfahrt ist bei der Geschäfts­stelle der Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen, Grunewald-Berlin, zu erfahren.

Gerichtssaal.

r Tübingen, 6. Mai. (Studenten vor dem Gericht.) Unter dem Vorsitz von Oberamtsrichter Bauer wurde vor dem Schöffengericht die Beleidigungsklage des cand. jur. Köhler aus Kirchheim gegen den cand. jur. Adolf Deubler verhandelt. Der Angeklagte wurde der öffentlichen Beleidigung im Sinne des § 185 St.G.B. schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 30-6 und zu den Kosten verurteilt. Außerdem wurde dem Kläger die Befugnis erteilt, das Urteil drei Tage lang auf Kosten des Angeklagten am Rathaus anschlagen zu lassen. Die in der Geschichte der Universiät wohl unerhörte Verhandlung hatte viele Zuhörer angezogen.

r Rottweil, 5. Mai. (Ein Raffinierter). Der Kaufmann Rudolf Friedrich Weingatt von Backnang hat während seiner Bedienstung bei der Firma Matthias Hohner in Trossingen vom August v. I. bis Januar d. I. als Rechner der Krankenkasse der gen. Firma nahezu 800 -6, die ihm zur Auszahlung an verschiedene Personen über­geben worden waren, unterschlagen und ist alsdann flüchtig' geworden. Von Frankfurt aus sandte er sodann am 11. März d. I. ein Telegramm an einen Gastwirt in Trossingen,