fliige bekannte Pilot König der Albatroswerke Berlin, auf einem Doppeldecker Farman der gleichen Gesellschaft. Die Veranstaltungen werden nachmittags 4 Uhr bezw. 5 Uhr beginnen. Nach den Polizeioerordnungen ist eine Ueber- schreitung des abgegrenzten Flugplatzes unter allen Umständen verboten. Das fllr den Kgl. Hof reservierte Zelt befindet sich auf der Untertürkheimer Seite des Exerzierplatzes in nächster Nähe des ersten Platzes. Für Erfrischung des Publikums werden 2 Restaurationsräume mit Sitzgelegenheit sorgen. Um die Pausen zu füllen, wird am Sonntag die Musikkapelle des Dragonerregiments „König" und am Montag die des Grenadierregiments Königin Olga spielen. Es ist zu hoffen, daß die diesmalige Veranstaltung von einem besseren Wetter begünstigt ist, als die Gradeslüge im März.

r Stuttgart, 4. Mai. Der Ausschuß für innere Ver­waltung setzte heute die Beratung des Entwurfes eines Ge­setzes betr. die Eber- und Ziegenbockhaltung fort. Art. 5—8 werden im wesentlichen nach dem Entwurf angenom­men, Art. 9 welcher bestimmt, daß nur Tiere verwendet werden dürfen, für welche ein Zulassungsschein ausgestellt ist, wird in redaktionell abgeänderter Fassung angenommen, ebenso werden genehmigt Art. 10—12. 2n Art. 13 wird die Bestimmung gestrichen, daß der Bezirksrat alljährlich eine zweite ordentliche Schau vornehmen lassen kann. Zu Art. 14 beantragt der Berichterstatter, einen sachverständigen Landwirt der betr. Gemeinde zur Ausstellung provisorischer Zulassungsscheine bis zur nächsten Schau zu ermächtigen. Dieser Antrag wird abgelehnt, der Rest des Entwurfs, Art. 14—18 in der Fassung der Regierungsvorlage angenommen. Die Kommission beschließt sodann später eine 2. Lesung des Entwurfs vorzunehmen. — Abg. Maier berichtet hierauf sehr eingehend über die Eingabe des Schwäb. Gauverban­des gegen den Alkoholismus. In der Eingabe werden eine Reihe von Maßnahmen gefordert, welche eine Ein­schränkung des Alkoholmißbrauches herbeiführen sollen. Die Wünsche betreffen das Gebiet der Reichs- und Landesgesetz­gebung. Der Berichterstatter stellt verschiedene Anträge, deren weitere Besprechung in morgiger Sitzung erfolgen wird.

r Stuttgart, 4. Mai. (Zur Ortsvorsteherwahl). Die gestern abend zwischen den Parteien nochmals geführten Verhandlungen wegen der gemeinschaftlichen Aufstellung eines Kandidaten für die Ortsvorsteherwahl sind abermals ohne positives Ergebnis verlaufen.

r Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausge­brochen: unter einer Schafherde in der Stadt Heilbronn, in Sachsenhausen OA. Heidenheim und in Utzmemmingen OA Neresheim. Erloschen ist die Seuche in Zazenhausen OA. Cannstatt, in Waiblingen und Hochberg OA. Waib­lingen, in Steinbach OA. Eßlingen, in Zizishausen OA. Nürtingen, in Ellwangen und in Saoerwang Gemeinde Schwabsberg OA. Ellwangen, in Aufhausen OA. Geislingen, sowie in Bermaringen OA. Blaubeuren.

r Cannstatt, 4. Mai. (Drei Kinder im Neckar.) Gestern nachmittag versuchten drei Knaben vom Cannstatter Wasen aus über den Neckar zu gehen und gerieten in eine tiefe Stelle. Während zwei der Knaben sich durch Schwimmen retten konnten, ertrank der dritte. Sein Leichnam konnte bis jetzt nicht gelandet werden.

x Nürtingen, 4. Mai. Der Arbeiter Sauer, der in der vorigen Woche im Zementwerk verunglückte, ist an den erlittenen schweren Verletzungen nunmehr gestorben.

Heilbronn, 3. Mai. Für den wegen Gattenmords zum Tode verurteilten Lokomotivheizer Otto Sch lucht er hat dessen Verteidiger, Rechtsanwalt Rosengart, gestern als dem letzten Tage Revision angemeldet.

Deutsches Reich.

Berlin, 4. Mai. Aus Genua wird gemeldet: Während bei der Ankunst des Kaiserschiffes „Hohenzollern" die Geschütze die Ehrenbezeigung leisteten, ereignete sich ein Zwischenfall. Ein deutscher Kellner vom Dampfer „Ham­burg" stürzte sich gerade in dem Augenblick, als die kaiser­liche Jacht einfuhr, ins Meer und ertrank angesichts der Gäste, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte.

Berlin, 4. Mai. Der gestern im Reichstage an einem Leistenbruch erkrankte sozialdemokratische Abgeordnete Stadt­hagen ist gestern sofort operiert worden. Die Operation ist gut verlaufen. Das Befinden des Kranken deutet der „Vorwärts" als recht zufriedenstellend.

r Pforzheim, 4. Mai. Der 28 Jahre alte Kauf­mann Pflüger aus Flacht hat sich in seiner Wohnung aus unbekannten Gründen erschossen. '

Karlsruhe, 4. Mai. Das Kaiserpaar mit der Prinzessin Viktoria Luise kamen heute vormittag ftzll Uhr hier an; auf der Fahrt durch die Straßen nach dem Großh. Residenzschloß wurden die Allerhöchsten Herrschaften überall stürmisch begrüßt. Am Portal des Schlosses wurden die Fürstlichkeiten von der Großherzogin Luise und dem König und der Königin von Schweden empfangen.

Karlsruhe, 4. Mai. Der König von Schweden ist heute abend 8 Uhr nach Berlin abgereist. Der Großherzog gab ihm das Geleite zum Bahnhof.

r Köln, 4. Mai. Die unter dem Verdachte der Spionage verhaftete Sprachlehrerin Thiriot befindet sich mion seit drei Wochen in Haft. Sie wird als eine große Schönheit geschildert, die einen Weseler Offizier in ihre Netze zu locken versucht habe, um von ihm einen Mobilmachungs­plan zu erlangen. Ein Richter vom Reichsgericht weilt seit einigen Tagen hier, um das belastende Material zu ordnen und die Untersuchung zu Ende zu führen.

r Köln, 4 . Mai. Der Köln. Ztg. wird aus Berlin gemeldet: Der mehreren hiesigen Morgenblättern telegraphisch übermittelte Artikel der Wiener Allgem. Ztg. über künftige

Möglichkeiten bei der Behandlung der Marokkofrage und die deutsche Stellung dazu rührt sicher weder von einer Berliner noch von einer Wiener amtlichen Stelle her. Was in Berlin zu der Marokkofrage zu sagen war, ist halbamtl. in der Nordd. Allgem. Ztg. gesagt. Es liegt zur Zeit kein Anlaß vor, darüber hinauszugehen. Was die österreichische Regierung betrifft, so ist sie über die Ansichten der Berliner amtlichen Stellen durchaus unterrichtet. An beiden Stellen hat man keine Neigung, schon im Voraus über hypothe­tische Möglichkeiten der Entwicklung der Dinge und ihre Wirkungen auf die politische Lage zu verbreiten.

r Hamburg, 4. Mai. Die Aussperrung von 2700 Arbeitern auf der Vulkanwerft machte die Verschiebung des auf den 27. Mai anberaumt gewesenen Stapellauses des Kreuzers „Ersatz Heimdal" notwendig.

i- Breslau, 4. Mai. In der technisch-chemischen Fabrik von Richard Mühling explodierte heute vormittag im Siederaum ein Kessel Benzol. Der Inhaber Eduard Mühling sowie der Arbeiter Buchpa wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Bei Buchpa ist keine Aussicht vorhanden, 'daß er am Leben bleibt. Das einstöckige Ge­bäude des Siederaumes ist vollständig niedergebrannt.

Ausland.

1 - Rom, 4. Mai. (VI. Internationaler Pressekongreß.) Der Präsident der Internationalen Union der Pressevereine, Chefredakteur des Neuen Wiener Tagblatts, Will). Singer, erinnerte an die erste Tagung des Kongresses in der ruhm­vollen Hauptstadt des glücklichen Italiens und an die Teil­nahme des Königs Humbert und der Königin Margherita.

Paris, 4. Mai. Da die revolutionäre Bewegung in der Champagne noch immer um sich greift, wurden 3 Regi­menter dorthin beordert. Infolge der Untersagung der für Sonntag geplanten Manifestationen ist die Erregung der Bevölkerung noch gestiegen.

r Paris, 4. Mai. Die Regierung hat die Nachricht von der Ankunft des Majors Bremond in Fez erhalten. Am 23. April hatte die Regierung Befehl gegeben, die bei Casablanca gebildete Hilfskolonne schleunigst nach Dar Dzaari am Fuß der die Umgebung von Fez beherrschenden Höhenzüge zu dirigieren. Dieser Befehl, der aufrecht erhalten wird, wird der Hilfskolonne gestatten, sich mit den franzö­sischen Instrukteuren und den scherifischen Streitkräften in Verbindung zu setzen, um die Verproviantierung der Stadt zu ermöglichen. Wie Nachrichten aus Fez vom 29. April besagen, ist die Stadt eingeschlossen und die Lebensmittel knapp. Die Stämme haben sich nicht unterworfen. Anderer­seits meldet General Toutee, er sei ohne Zwischenfall in Debdou angekommen und komme dem ihm vorher zuge­gangenen Befehl nach, wonach der Muluga nicht überschritten werden soll.

Brüssel, 4. Mai. In der heutigen Kammersitzung erklärte der Minister des Innern, daß im Hafen von Ant­werpen sofort nach Entdeckung eines pestverdächtigen Falles alle erforderlichen Maßnahmen getroffen worden seien, trotz­dem die Pest nicht festgestellt werden konnte. — Wie die Abendblätter berichten, ist der Gesundheitszustand der Königin verhältnismäßig gut. Me Entzündung nehme einen nor­malen Verlauf. Bulletins werden nicht ausgegeben.

r Zilah, 4. Mai. Die Ortschaft Okörito Komitat Szilägy steht seit mittag in Flammen. Die Kirche, das Schulhaus und sechzig Häuser mit Nebengebäuden sind bisher niedergebrannt.

r Belgrad, 4. Mai. Die Skupschtina hat nach drei­tägiger Verhandlung den Antrag der Nationalitäten, den früheren Minister Petrowitsch wegen angeblicher Ermordung der beiden Brüder Nowakowitsch vor den Staotsgerichtshof zu stellen, in geheimer Abstimmung mit 82 gegen 60 Stimmen abgelehnt.

r Teheran, 3. Mai. Es verlautet, daß gegenwärtig zwischen Rußland und Persien Verhandlungen über den Bau einer Eisenbahn von Dschulsa nach Tävris schweben.

r Lissabon, 4. Mai. Bei der Explosion eines Pulver­magazins in Caparica bei Lissabon sind viele Personen verletzt, auch einige getötet worden.

r Baku, 4. Mai. Aufsehen erregt hier das Verschwinden zweier Söhne des Petroleumkönigs Tagiew. Die beiden Knaben, die im Alter von 12 und 14 Jahren stehen, ver­ließen das Vaterhaus angeblich, weil sie dort zu schlecht behandelt wurden. Das Vermögen Tagiews, der ein Ar­menier ist, wird auf 50 Millionen Mark geschätzt.

r Tanger, 4. Mai. Nach einer Meldung des Reuter- schen Bureaus vom 26. April aus Fez, ist die Mahalla Bremond unter dem Enthusiasmus der Bevölkerung in Fez eingezogen. Die Stadt ist ruhig, das Vertrauen ist wieder­hergestellt, obschon außerhalb nur völlige Anarchie herrscht.

Tokio, 4. Mat. Die Zentraleisenbahn, ein Werk von strategischer und kommerzieller Bedeutung, ist heute eröffnet worden. Die Hälfte der chinesischen Zehnnüllionen-Anleihe ist von ausländischen Bankiers übernommen worden. Die japanischen Zeichnungen ivaren gering. — Graf Teranchi reist nach Korea ab.

r-Newchork, 4. Mai. Wie ausfPresidio in Texas ge­meldet wird, sind die Aufständischen, nachdem sie die Be­lagerung von Ojinaga hatten aufgeben müssen, gestern bei Elgato nach 6stündigem Kampf geschlagen worden. Die Regierungstruppen verloren 50 Tote. Die Verluste der Aufständischen sind unbekannt.

r Douglas, 4. Mai. Flüchtlinge au; Giaoamas erklären, daß 1000 Amerikaner in Mazatlan angekommen seien und daß mexikanische Kanonenboote de» Hafen sperren.

Auswärtige Todesfälle.

Jakob Breitling, Küblermcister, 76 2, Calw: Wilhelm Schrost, Newark-Altensteig.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Taateustand im Reiche. Saatenstandsbericht der Preisbe­richtsstelle des Deutschen Landwirtschaftsrates am 1. Mai. Für die Entwickelung der Feldfrüchte war die bis Mitte April andauernde rauhe Witterung, verbunden mit scharfen Nachtfrösten, und die bis in die letzten Apriltage hinein anhaltende Dürre wenig förderlich. Erst

naturgemäß wenig Fortschritte machen konnte. Dagegen verschlechterten sich im April die Roggensaaten noch weiter und machten manche Um- pflügungen notwendig, die man Ende März zu vermeiden hoffte Dies gilt nur für den Westen und Süden, während im Osten auch vielfach über dünnen Stand geklagt wurde, aber Umpflügungen dort nur in Ausnahmefällen erforderlich waren. Vielfach sind die Roggensaaten bei der heißen Witterung Mitte April hochgeschossen, aber die Neben­triebe nicht mitgekommen. Der Aufgang der Sommersaaten vollzog sich bei der trockenen Witterung vielfach langsam und unregelmäßig. Doch ist der Stand im allgemeinen günstiger, soweit sich dies jetzt schon beurteilen läßt. Auch die Entwicklung der Futterpflanzen war im April gehemmt, namentlich fügten Nachtfröste dem Klee noch weitere Schäden zu und riefen größere Umpflllgungen hervor. Die Wiesen zeigten bis Mitte April wenig Wachstum, haben aber seither gut an- gesetzt und sich nach dem Regen weiter gebessert.

EMttgart, 4. Mai.

Großvieh,

Kälber,

Schweine,

Zugetrieben:

162

365

617

Erlös aus V« L?. Schlachtgewicht.

Pfennig

Pfennig

Ochsen

von 96 bis 98

Kühr

von 67 bis 77

„ — „ —

. 46 „ 56

Bullen

„ 85 „ 88

Kälber

... 120 „ 124

„ 78 „ 84

» 115 „ 119

Jungvieh u.

.. 98 ,. 100

.. NO .. 114

Iungrinder

„ 94 .. 97

Schweine

„ 59 „ 61

.. 90 93

» 57 „ 58

Verlauf des Marktes: K

über lebhaft, sonst mäßig. "

Neue Bücher von denen man spricht:

Bühlau, Helene, Isebis. Roman 7. —

Bongard, Die Reise des deutschen Kronprinzen durch

Ceylon und Indien 4. 50

Braun, Lily, Memoiren einer Sozialistin: Kampsjahre 7. 50

Förster, F. W., Schuld und Sühne 3. 50

Hoernes, Buch des Fluges. 2 Bde. 42. —

Jensen, I. V., Der Gletscher. Ein neuer Mythos

vom ersten Menschen 4. 50

Katharina H„ Kaiserin v. Rußland, Memoiren.

Neu hersg. v. E. Böhme. 2 Bde. 12. —

Klopfer, Wie baue ich mein Haus und wie beschaffe ich

mir eine gediegene Wohnungseinrichtung? 3. 50

Michaelis, Karin, Elsie Lindtner. Roman 3. —

Mit Graf Zeppelin nach Spitzbergen 12. —

Pfeil, R. v., Vor 40 Jahren. Kriegserinnerungen 6. 50

Spiclhagen, Fr., Erinnerungen a. meinem Leben 3. 50

Boß, Rieh., Erdenschönheit. Ein Reisebuch 3. 50

Wüst, Gottfried Keller und Conr. Ferd. Meyer in

ihrem persönl. und literar. Verhältnis. 4. 50

3u beziehen durch die L»1»«i-'sche Buchhdlg. NagoldH

Warum wird Kathreiners Malzkaffee H von so vielen Aerzten täglich empfohlen »

Erstens: weil Kathreiners Malzkaffee wohl­schmeckend und bekömmlich ist — Zweitens aber: iveil er von Natur aus frei von allen schädlichen Stoffen ist.

Wegen dieser hygienischen Vorzüge verordnen Tag für Tag Hunderte u. Tausende von Aerzten Kathreiners Malzkaffee an Herzkranke, Nervöse, Magenleidende rc. — Ein Versuch würde auch Sie von den aroma­tischen Vorzügen des echten Kathreiners Malzkaffee überzeugen. Verlangen Sie aber ausdrücklich Kathreiners Malzkaffee!

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Nck1,me-ei,k,Ie ruI Vunict, zc,il»k W»INl»»>-»r«> » K-mm,ei, «U.«»-0»>ic».r»le.

Mutmaßliches Wetter am <». Mai IÄLL.

(Nachdr. verb.)

Die Wetterlage hat sich in den letzten 24 Stunden nur insoweit verändert, als der Luflwirbel im Norden eine weitere Vertiefung erfahren hat. Es gehen von ihm leichte Stö­rungen aus, die uns am Samstag und Sonntag zwar vor­wiegend trockenes, aber zu Gewitterstörungen geneigtes Weller bringen werden. _

Druck aus Verlag s-r G W Zaiser'schen BuchSruckerel sSmil - 2^. t.i Rurol e. — Für die Reda