gesteuert worden war. Der Fahrer aber war der seit 5 Jahren verheiratete Ingenier Vidak, in dessen Begleitung sich ein von Zeugen als sehr schön geschildertes junges Mädchen befand. Der Ingenieur verließ Weib und Kind. Ueber den Verbleib der Flüchtlinge iss nichts bekannt.

r Madrid, 29. April. Ministerpräsident Canalejas erklärt die Nachricht aus Tetuan, daß die spanischen Truppen in Ceuta sich an die Andieraleute gewandt hätten, als voll­kommen unbegründet.

r Madrid, 29.. April. DerHeraldo" meldet aus Nemours in Algier, die nach Tama entsandte französische Kolonne sei von den Kabylen angegriffen worden und habe nach einem heftigen Kampfe den Marsch fortgesetzt. Die Franzosen hätten 15 Tote und 20 Verwundete. Die Ver­luste der Kabylen seien unbekannt.

i- Achilleiorr, 28. April. Der Kaiser begab sich heute früh im Automobil nach Garitza, wo auch der König und die Königin erschienen. Gefunden wurde gestern abend noch das Stück eines Ziegels mit dem Anfang einer In­schrift, wohl von einer späteren Reparatur des Tempels stammend, und heute an einer von Professor Dörpfeld ver­muteten Stelle ein gut erhaltener Triglyph von 61 cm Breite und 109 cm Höhe, wahrscheinlich zu der Hauptost- sront gehörig, ferner in einem gewissen Abstand davon ein Stück Marmorsims, offenbar ebenfalls znm Ostgiebel ge­hörig, da es im Gegensatz zu den bisher gefundenen Stücken des Westgiebels mit einer in Relief gearbeiteten dorischen Blattwelle geschmückt ist. Nunmehr kann die Länge des Tempels auf über 40 m und die Achsenweite der Säulen auf ungefähr 3,20 m festgestellt werden. Die Majestäten nahmen das Frühstück mit dem König und der Königin im Schloß Monrepos.

r Hongkong, 28. April. Aus dem Ausstandsgebiet von Kanton ist hier ein Dampfer mit etwa hundert Flücht­lingen, meist Frauen, eingetroffen. Wie verlautet sollen bei den Zusammenstößen mit den Truppen 113 Aufständische getötet worden sein.

r Newyork, 29. April. Aus Tucson in Arizona wird gemeldet, daß in einem Gefecht zwischen Bundestruppen und Aufständischen bei Horcasitas 40 Mann gefallen sind.

r Newyork, 30. April. Nach Meldungen aus der Hauptstadt Mexiko entwickeln die Aufständischen in der Nähe der größeren Städte im Innern, die außerhalb der Waffenstillstandszone liegen, eine rege Tätigkeit. Die Auf­ständischen haben überall Fühlung mit den Regierungstruppen, die sich augenscheinlich auf die Verteidigung beschränken und überall zurückgedrängt werden.

r Mexiko, 29. April. Gestern hat ein Bevollmächt­igter der Regierung die Hauptstadt verlassen, um mit den Aufständischen in der Nähe von Iuarez über den Frieden zu verhandeln.

r Easton (Pennsylvania), 30. April. Ein Sonderzug mit 250 Lehrern, die nach Washington zu einem Besuch beim Präsidenten Taft fahren wollten, ist gestern in der Nähe der Station Easton entgleist, als er mit einer Ge­schwindigkeit von 50 Meilen in der Stunde fuhr. Er stürzte die Böschung hinab und sämtliche Wagen gerieten in Brand. Nach den letzten Nachrichten wurden dabei 25 Passagiere getötet und 3540 verletzt, unter diesen mehrere lebensgefährlich.

r Easton, 30. April. Die ersten Angaben über das Eisenbahnunglück scheinen sich als übertrieben herauszustellen. Beamte des verunglückten Sonderzuges berichten, daß sich Leichen unter den Trümmern befunden hätten, doch sei der Zug völlig verbrannt und die Hälfte der Passagiere verletzt. Drei Personen würden vermißt.

Das amerikanische Staatsdepartement hat sich mit dem deutschen Vorschlag einverstanden erklärt, daß die Kalioerhandlungen zwischen den beiderseitigen Interessenten in Brüssel geführt werden. Die Verhandlungen sollen am 15. Mai beginnen. Die Angelegenheit der mit Bezug auf die Explosion in Los Angeles vorgenommenen Ver­haftungen wurde durch einen Sozialisten vor das Repräsen­tantenhaus gebracht, der eine Untersuchung durch den Kongreß verlangte. Nach Meldungen aus Iolü (Sulu-Inseln) sollen die Holländer die Insel Palmas in Besitz genommen, die amerikanische Flagge dort niedergeholt und die holländische Flagge gehißt haben. Die Bereinigten Staaten hätten keinen Protest erhoben, da die Insel für sie wertlos sei. Amtlich wird erklärt, daß, abgesehen von sentimentalen Erwägungen, es ohne Bedeutung sei, wessen Flagge auf der Insel wehe.

Der unterbliebene Besuch des Königs von Serbien.

Wie», 28. April. Ein mit den Verhältnissen Serbiens vertrauter Staatsmann äußerte heute :

Das Unterbleiben des Besuches des König Peter beim Kaiser Franz Josef hat eine größere Bedeutung, als es aus den ersten Blick erscheinen mag. Obwohl als angeblicher Grund die Unpäßlichkeit des Kaisers angegeben wird, ist es nicht zweifelhaft, daß der Grund zur Absage nicht in Wien, sondern in Belgrad zu suchen ist und in der Furcht des Königs liegt, gegen den Willen der serbischen Presse und der chauvinistischen Kreise die Reise nach Buda­pest anzutreten. Dieser Entschluß kann für die ohnehin schwierige Lage, in der sich der König und das Land, so­wohl nach außen, wie nach innen befinden, verhängnisvoll werden, denn dieses Zurückweichen vor der Gefühlspolitik der Straße wird zur Folge haben, daß von nun ab der Herrscher Serbiens auch in diesen Fragen von der größten politischen Wichtigkeit völlig abhängig wird von den Em­pfindungen der sogenannten öffentlichen Meinung. Ein umso bedenklicheres Symptom, da ja dem Könige von Serbien ohnehin durch eine für Serbien ganz unzeitgemäße Verfassung die Hände zur Genüge bereits gebunden sind, so daß die königliche Autorität fast nur eine nominelle ist. Noch wesentlicher ist die Betrachtung der internationalen Lage, in die Serbien durch diese Absage gerät. Man wird nämlich mit Recht darauf Hinweisen können, daß Serbien trotz aller Erfahrungen der letzten Jahrzehnte politisch an Reife nicht gewonnen hat und daß sich auch in diesem Falle wieder die ganze Unbeständigkeit und Haltlosigkeit der serbischen Politik zur Genüge gezeigt hat, einer Politik, die sich selbst im zwanzigsten Jahrhundert noch immer bloß von Gefühlen leiten läßt und für reale politische Interessen kein Verständnis hat. Es werden daher auch weiterhin die europäischen Kabinettskanzleien, mögen sie dem Dreibunde oder der Tripleentente angehören, damit rechnen müssen, daß politisch auf Serbien kein Verlaß ist und daß man auch von diesem Lande unerwünschte Ueberraschungen stets zu gewärtigen hat. Durch das Unterbleiben des Besuches

hat der König dem Lande und seiner Dynastie cmen schlechten Dienst erwiesen und die Folgen werden über kurz oder lang nicht ausbleiben.__

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold, 27. April. Alter Dinkel. "Neuer Dinkel 7.60, 7.50, 7.30. Weizen11.80,. Kernen . Roggen . Gerste

10.,. Haber 9.50, 9.40, 9.20. Mühlfrucht,

. Bohnen, 8.50,. Wicken. Erbsen.

Alteufteig, 26. April. Alter Dinkel. Neuer Dinkel 8.20, 7.78, 7.S0. Haber 9.50, 9.39. 9.40. Kernen, .., Gerste 10.50, 9., 8.40. Mühlsrucht, . Weizen. Roggen, 10.,.,

Welschkorn,.-.. Linsen-Gerste,

Roggen-Weizen... Bohnen.

Biktualienpreise.

1 Pfund Butter 1,20 2 Eier 14 /H.

r Stuttgart, 29. April. Schlachtviehmarkt.

Großvieh, Kälber, Schwein«,

Zugetrieben: 190 371 640

Erlös aus y'g Schlachtgewicht.

" Pfennig , Pfennig

Ochsen

von

92 bis

Kühe

von 67 bis 78

-

» 46 57

Bullen

84

85

Kälber

115 120

»

80

83

.. 110 114 .. 105 110

Jungvieh u.

96 ..

99

Schweine

.. 61 62

Iungrinder

93 ..

96

,, 58 » 59

»

90 ..

93

- n -

Wie baue ich mir einen photographischen Apparat aus Zigarrenkisteu-Holz? Nebst einer Anleitung zum Photographieren. Bon Paul Brückner. Mit 24 Abbildungen. Preis 80 Pfg. Ein Beitrag zur Handfertigkeit in der Familie. Gewiß wird mancher den Wunsch haben, einen photographischen Apparat zu besitzen und photo­graphieren zu können. Bei vielen wird es beim Wunsche bleibeu müssen, da das nötige Geld fehlt. Ihnen wird es gewiß willkommen sein, wenn sie durch diese Anleitung ihren Wunsch ohne große Geld­ausgaben erfüllen können. Erschienen ist das Buch im Verlag von E. Äange's Verlag, Leipzig, Königsstr. 27.

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Haudelsjahresschule Pforzheim. Im Mai d. Is. wird an der städtischen Handelsschule in Pforzheim erstmals die Handelsjahres­schule eröffnet. Dieselbe wurde gegründet, iveil man erkannte, wie wichtig es ist, daß die dem Kausmannsstande sich widmenden jungen Leute zunächst ein gefestigtes Maß kaufmännischer Kenntnisse erwerben und erst, wenn sie durch den erfolgreichen Besuch des Iahreskurses für den gewählten Berus gründlich vorbereitet sind, in ein Geschäft ein- treten. Die Handelsjahresschule bietet für Prinzipal und Lehrling die größten Vorteile. Einem derart vorgebildeten Lehrling stehen die besten Lehrstellen offen, in denen er von Anfang an zu wirklich kaufmännischen Arbeiten verwendet werden kann. Diese erhöhte Brauchbarkeit wird ihre Anerkennung auch darin finden, daß 'dem Absolventen der Iahresklasse ein Teil der sonst üblichen Lehrzeit nach­gelassen wird. Bon ganz besonderer Bedeutung ist die Handelsjahres­schule für alle diejenigen jungen Kaufleute, die während ihrer Lehrzeit keine Gelegenheit zum Besuche einer Handelsschule fanden. Diesen ermöglicht sre, das Versäumte nachzuholen und sich das nötige Handels­l echnische Wissen an z ueigncn. _

Mutmaßliches Wetter am 2. und 3. Mai 1SL1

(Nachdr. verb.)

Die Wetterlage hat sich noch nicht wesentlich gebessert, da die Depression zwar von Großbritannien in der Richtung auf Finland weiter zieht, aber aus dem Atlantischen Ozean Nachschub erhalten hat, sodaß wir fortgesetzt in der Nähe eines Randgebietes bleiben. Für Dienstag und Mittwoch steht allmähliche Aufheiterung und kühles Wetter bevor.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerci (Emil

Zoisers Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Panr.

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