d. M.,

Koch hier

m:

Kl.

A.

en von

^arbenäruck,

ä.

?onto Nr. 402

L

93.90 02.10

84.80

91.90/95.60

101.90 101.90 92.- 00.90

91.20/92.50

100.80

91.50

100.50 100 .- 100.10 90.-/90.50 99.60 100.40

100.50 100.20 101.20 91.50/92.30

99.80 101.20 171.

158.60

118.50

149.60

98.80 4°/o

nd provistons-

rc Verlosungs- irgend welcher von Geldern Selbstverschlutz

elle

g sucht ein ausarbeit oder n Oekonomie- önnte. xp. d. Bl.

ihre Stimm- , gewähren

ette«

dletten

e von '

rmüdung der Erkältungen hrer lösenden eschätzt.

die einzig» >en. Vorrätig » 1.. votheke vou

(tz 1

Erscheint täglich mit Ausnahme der Tonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit Träger- lohn 1.20 -F. im Bezirks- und 10 Lw.-Berkehr 1.25 im ädrigen Württemberg 1.35 ^t, Monatsabonnements nach Verhältnis.

F-rnsprecher Nr. 29. 85. Jahrgang. Fernsprecher Nr. 29.

k-KM str dtii ObrrMs-KM NM

93

Samstag» dm 22. April

Anzeigen-Gebiihr sür die einspalt. Zeile aus gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 10 A bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen. Plauderstüdchen, Illustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

1911

K. Gbevcrrnl Wcrgokd.

Diejenigen Ortsbehörden.

welche mit Vorlage des Berichts betr. Ergänzung des Ver­zeichnisses der als Fcuerwehrpflichtig in Anspruch genommenen Einwohner sowie Richtigstellung der Verzeichnisse über den Mannschastsstand der Feuerwehr (Gesellschafter Nr. 62) noch im Rückstand sind, werden hiemit ausgefordert, denselben unverzüglich, spätestens aber bis SS. d. M. zu erstatten.

Den 20. April 1911.

Kommerell.

Der Wetterwart.

SoMische Umschau.

p In der abgelaufenen Berichisperiode hat der Tod zwei schwäbische Männer abgerufen, die zwar nicht in der Reihe der Großen gestanden haben, durch ihr Leben und Wirken aber sich selbst das Denkmal gesetzt haben, das zu den schönsten zählt: im Herzen des Volkes fortzuleben. Im 79. Lebensjahr ist der Historienmaler Karl v. Häberlin, der Nestor unter den schwäbischen Malern, besonders bekannt durch sein BildDie Weiber von Schorndorf", und im Alter von 83 Jahren Oberlehrer a. D. Honold, eine Persönlich­keit, die ein schönes Stück aus der Geschichte der württ. Volksschule und des Volksschullehrerstandes repräsentierte, gestorben.

In die innere deutsche Politik haben die parla­mentarischen Osterferien eine wohltuende Pause gebracht. Selbst das ununterbrochen fluktuierende parteipolitische Leben hat einige ruhige Tage hinter sich. Von Interesse ist aber immerhin die aus dem Königreich Sachsen eingetroffene Nachricht, daß dort die Einigung zwischen Nationalliberalen und Fortschrittlicher Dolkspartei für die kommenden Reichs­tagswahlen für gefährdet gilt. Als Grund wird angegeben, daß die Nationalliberalen in einem Wahlkreise, den gegen- wäitig ein Freisinniger vertrete, einen Kandidaten ausge­stellt haben. Und die Moral: ob im Süden oder Norden, die Liberalen können es eben nicht lassen, trotz aller Einig­ung ihre Uneinigkeit und Zerrissenheit coram publico zu prä­sentieren, den andern zur Freud, sich selber zum Schaden.

In der auswärtigen Politik haben wir das alte Spiel im Kreis herum: Frankreich, Marokko und Mexiko. Weit im Vordergrund steht diesmal Frankreich mit der W nzerrevolte, einem Vorgang, der mit seinem anarchistischen Charakter die mancherlei Ereignisse der neuzeitlichen fran­zösischen Republik weit in den Schatten stellt. Ueber die Unruhen" selbst, wie dieser Bürgerkrieg in der offiziösen Sprache milde benamst wird, hat man durch den täglichen Nachrichtendienst genügend erfahren, für uns gilt es heute, uns ein wenig über das Wie und Warum der Bewegung zu orientieren. Sie trägt rein wirtschaftspolitischen Charakter. Um die Champagne als das Produktionsgebiet der besten Weine zu kennzeichnen und deren Produkten wirksamen Schutz angedeihen zu lassen, hat die Regierung vor einigen Jahren gewisse Gebiete abgegrenzt und diesen damit ge­wissermaßen den offiziellen Stempel der Echtheit aufgedrückt. Ader eine selbstverständliche Begleiterscheinung dieser Maß­regel war, daß die andern Bezirke, die nicht in das Ab­grenzungsgebiet einbezogen wurden, sich benachteiligt fühlten, denn ihre Produkte waren damit gewissermaßen als minder­wertig gekennzeichnet und schwere wirtschaftliche Verluste unausbleiblich. Man hat darum auch damals viel von den Winzerunruhen" gehört, und daß bis heute die Klagen der benachteiligten Gebiete nicht aufgehört haben, das beweist der im Senate eingebrachte Antrag, die Abgrenzung der Wein- baugebiUe wieder aufzuheben und damit allen Weinprodu­zenten und Champagnerfabrikanten Frankreichs das gesetz­liche Recht zu geben, ihre Erzeugnisse nach Belieben herzu- stellen und zu bezeichnen. Der Antrag wurde angenommen, und nun brach der Sturm derechten" Champagnerleute mit der ganzen elementaren Wucht zügelloser, entfesselter Elemente los. Und das nächste Objekt, über das die Wut losbrach, waren die Champagnerfabriken, die den Zorn der Winzer schon lange auf sich geladen hatten, weil sie lange vor dem erwähnten Senatsbeschluß, das Abgrenzungsgebiet durchbrachen, durchbrechen müssen, weil sie die letztjährige schlechte Weinernte einfach dazu zwang, den Wein zur Lham- pagnersabrikation aus andern Departements mit zu beziehen. Was hier die sinnlose Zerstörungswut angerichtet hat, das geht schon ins Aschgraue, noch mehr aber, und das ist der Kern der Bewegung, geht ins Aschgraue die Haltung der Negierung, die erst wieder Tage lang dem wüsten Treiben tatenlos zuschaute und dann erstenergisch" eingriff, als das Schlimmste geschehen war. Sie hat damit den sozial- revolutionären Elementen wieder das gichtige böse Beispiel

gegeben, dessen Wirkung man in letzter Zeit so .oft verspürt hat. Der Winzeraufruhr ist ein ganz bedenkliches Zeichen für das Anwachsen des Anarchismus in weiten Dolkskreisen Frankreichs, aber auch ein Zeichen dafür, wohin eine Re­gierung gerät, die dem Radikalismus in seinen Auswüchsen fast hilflos preisgegeben ist, wie es bei der französischen Re­gierung tatsächlich seit langem der Fall ist.

In Marokko sind die kritischen Tage aufgezogen: der Kamps zwischen dem Sultan und seinen Anhängern und den aufrührerischen Stämmen ist bereits unter den Mauern der wackeligen Residenz angelangt, Frankreich schickt Truppen nach und niemand weiß, was der morgige Tag bringt.

Auch in Mexiko können sich Ueberraschnngen zeigen. Die Bereinigten Staaten sind von ihremVerbot", die Kämpfe zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen an der Grenze auszufechten, bereits dazu übergegangen, selber aktiv in die Ereignisse einzugreifen und was heute mit einigen hundert Mann geschieht, kann morgen leicht mit Tausenden geschehen und so der mexikanische Bürgerkrieg noch zum ge­schichtlichen Ereignis werden.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Nagold. 22. April 1911.

* Bortrag. Auch an dieser Stelle seien sämtliche Mit­glieder des Schwarzwaldbezirks- und Verschönerungsvereins Nagold, sowie auch Mitglieder der benachbarten verwandten Vereine noch besonders auf den morgen Sonntag abend im Gasthos zurPost" hier nach dem Schluß der Hauptver­handlungen dieser Vereine also spätestens um 8 Uhr be­ginnenden Vortrag des Herrn Seminar-Oberlehrers Köbele über:Die Bedeutung des Waldes" für jedermann aufmerk­sam zu machen, wozu selbstverständlich auch Damen freund­lich eingeladen und willkommen sind.

* Menagerie. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich, wird in den nächsten Tagen nach längerer Pause wieder eine Menagerie am hiesigen Platze zu sehen sein. Dem Etablissement ist ein guter Besuch zu wünschen.

Anwerbung für Südbrasilien. In letzter Zeit - wird wieder einmal für eine gemeinschaftliche Ansiedlung im Staate Santa Catharina in Brasilien eine lebhafte Werbe­tätigkeit entfaltet. Die angestellten Erhebungen haben aber ergeben, daß vor der Beteiligung an derartigen Siedlungs- genosscnschaften dringend gewarnt werden muß. (W. f. L.)

Hochdorf OA. Horb, 20. April. (Korr.) Während die Maul- und Klauenseuche in manchen Gegenden des Landes ziemlich hartnäckig auftritt, nimmt dieselbe in hiesiger Gemeinde einen raschen und weniger bösartigen Verlauf. Im ganzen waren etwa 12 Gehöfte verseucht, wovon sechs schon wieder freigegeben und in den übrigen die Seuche auch bereits erloschen ist. Dank der behördlichen Maßnahmen, welche von den Einwohnern in jeder Hinsicht unterstützt werden, ist Hoffnung vorhanden, daß die Sperre in wenigen Wochen wieder aufgehoben werden kann.

Herrenberg, 20. April. Die Amtsversammlung setzte eine Amtsschaden-Umlage von 127000 ^ für das Rech­nungsjahr 1911 an.

Bad Teinach, 21. April. In einem unbewachten Augenblick fiel heute das 2jährige Kind des Wagncrmeisters Ursig in die am Hause oorbeisließende Teinach. Die von einem Arzt sofort angestellten Wiederbelebungsversuche blieben leider erfolglos. Der schwer betroffenen Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Freudenstadt, 21. April. Heute vormittag 9 Uhr brach im Dachslock des Gasthauses zumReichsadler" neben der Zeeb'schen Buchdruckerei ein Brand aus. Derselbe wurde jedoch rasch durch die Feuerwehr abgelöscht, so daß der Brand auf den Dachstock beschränkt blieb. Der Schaden ist, da das Haus mit Wasser überschwemmt wurde, ziem­lich groß.

Freudenstadt, 21. April. Seit 14 Tagen ist der Schwarzwald wieder das Dorada für alle Jäger, der Auer­hahn hat seine Balzzeit begonnen. Ab und zu sieht man gegenwärtig schon morgens einen Jäger mit der stolzen Siegesbeute von den Balzplätzen zurllckkehren. Für die nächsten Wochen steht wieder der Besuch von Fürstlichkeiten in Aussicht. _ (Grenzer.)

r Stuttgart, 20. April. Die Verbandsversammlung )es Verbands landwirtschaftl. Genossenschaften in Wllrttem- icrg und die Generalversammlung der Landw. Genossen- chafts-Zentralkasse werden am Montag den 15. Mai d. I. n Stuttgart stattfinden.

r Die katholischen Geistlichen und die land­wirtschaftliche» Genossenschaften. Wir haben seiner Zeit berichtet, daß zufolge eines päpstlichen Dekrets die Geistlichen, die bei einer landwirtschaftlichen Genossenschaft, insbesondere bei Darlehenskassenvereinen, das Amt eines Direktors, Vorstehers, Schriftführers oder Zahlmeisters und dergleichen begleiten, dieses binnen vier Monaten, vom Erlaß des Dekrets an gerechnet, niederlegen sollten. Der Verband landwirtschaftlicher Genossenschaften in Württemberg hat sich nun wie in der oben erwähnten Mitteilung gleich­falls ausgeführt war, durch Vermittlung der Zentralstelle mit seiner Eingabe vom 18. Januar d. I. an das Bischöf­liche Ordinariat in Rottenburg gewandt, in der er daraus hinwies, daß bei einzelnen Darlehenskassenvereinen die Ver­hältnisse so liegen, daß, wenn die bisher als Bereinsvorsteher wirkenden Geistlichen ihr Amt zudem in so kurzer Zeit niederlegen müßten, schwere Schädigungen zu befürchten wären. Vom Bischöflichen Ordinariat ist nunmehr wie das Landwirtschaftliche Wochenblatt berichtet eine Ant­wort auf diese Eingabe bei der Zentralstelle für die Land­wirtschaft eingelaufen, in der ausgeführt ist, daß von Rom aus die Fortführung der eingangs erwähnten Aemter, wo diese notwendig und geboten erscheint, für zwei Jahre zu­gestanden sei. Zugleich hat das Bischöfliche Ordinariat in dankenswerter Weise in Aussicht gestellt, daß es in solchen Notfällen gerne den Geistlichen die Beibehaltung der frag­lichen Stellen erlauben werde, wie es im übrigen nach wie vor wünsche, daß die Geistlichen an Gründung, Erhaltung und Weiterentwicklung der so wohltätig wirkenden Einrich­tung mit Rat und Tat Anteil nehmen.

Stuttgart. Ueber Polizei und Polizeihunde schreibt man demNeuen Tagbl.":Vor kurzem kam die Tätigkeit der Polizeihunde auch auf dem Stuttgarter Rat­haus zur Sprache. Nach den dabei gemachten Mitteilungen wurden die Polizeihunde seit Juli o. I. in insgesamt 109 Fällen in Anspruch genommen. Scheinbaren Erfolg hatte man in 55 Fällen, d. i. 50 Prozent. Erwiesen bezw. ein- gestanden wurde die Schuld in 15 Fällen. Das ist also ein wirklich positiver Erfolg von 14 Prozent. Wer ermißt aber das Unrecht, das in den übrigen 40 Fällen durch ver­schuldeten oder unverschuldeten Mißgriff verursacht wurde? Wer verantwortet es? Und wer heilt die Wunden, die dabei geschlagen worden? Zahlreiche Gerichts- und Be­schwerdeverhandlungen der letzten Monate lassen Blicke darein tun. Wohl sucht die Oberstaatsanwaltschaft die Sache abzuschwächen, indem sie in einer diesbezüglichen Entscheid­ung u. a. schreibt:Das Verhalten des Polizei­hundes an und für sich genügt nicht, Verdacht gegen jemand zu begründen" ... es kann nicht gesagt werden, daß durch die Verwendung des Hundes die Ehre von Familien aufs Spiel ge­setzt werde." Was wollen aber Worte sagen gegenüber der rauhen Wirklichkeit: schnöder Verleumdung und in manchen Fällen monatelanger Inhaftnahme! Obige Zahlen sprechen deutlich aus, wie wir das System der Polizeihundverwendung anzusehen haben. Sie sollten aber auch genügen, gewissenloser Berichterstattung von seiten des Publikums oder der beteiligten Polizeipersonen an die Tageszeitungen geschehe sie nun aus Schadenfreude oder in renomistischer Absicht vorzubeugen, bis die Untersuchung einen zweifellosen Tatbestand ergeben hat."

r Feuerbach, 21. April. Man hat sich jetzt endgültig entschlossen, den großen Feuerbacher Tunnel völlig umzu­bauen. Ein wesentlicher Teil ist bereits abgegraben. 3m übrigen muß das alte Gemäuer herausgerissen werden, da der Tunnel zugleich erweitert werden soll.

r Tübingen, 21. April. Diesen Sommer finden ver­schiedene große' studentische Stiftungsfeste statt, so begeht die Verbindung Normannia ihr 50. Stiftungsfest, das Korps Suevia, dem f. Zt. der König angehörte, feiert sein 80., und die Verbindung Igel ihr 40. Stiftungsfest.

r Herrenalb, 21. April. (Ein teures Spielzeug.) Seit mehr als acht Tagen sucht ein Gipsermeister in Nonnen- miß nach einem Geldbetrag, den er eingenommen hatte und der nach einer halben Stunde verschwunden war. Die Be­teiligten sind jetzt zur Annahme gekommen, daß die im Zimmer spielenden Kinder den Tausendmarkschein und 19 Hundertmarkscheine in den Ofen ins Feuer geworfen haben, ohne daß der Vater es bemerkt hat.

r Untertürkheim, 21. April. (Fiedler-Schauflüge.) Wie wir aus sicherster Quelle erfahren, ist die Reparatur des Fiedlerschen Flugapparates soweit beendet, daß der Aviatiker die geplanten Schauflüge auf den Sirnauer Wiesen bei Eßlingen nunmehr bestimmt am nächsten Sonntag aus­führen wird, vorausgesetzt natürlich, daß das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht.