nach dem Laden führende Falltür, die von Behrendt aus Vorsicht vermauert war.
r Karlsruhe, 19. April. In dem Befinden der erkrankten Fürsten zu Hohenlohe-Langenburg, der sich im hiesigen städtischen Krankenhause befindet, ist eine bedeutende Besserung eingetreten. Der Fürst unternimmt bereits wieder
^sfen, 19. April. Ein zu der Bande des berüchtigten Straßenräubers Stratmann gehörender Bergmann wurde festgenommen. Er ist dringend verdächtig, an dem Raubüberfall auf den Geldtransport bei Gladbeck beteiligt gewesen zu sein.
Ueber die Festlegung des Osterfestes
werden demnächst unverbindliche Verhandlungen zwischen den verbündeten Regierungen einerseits und den in Betracht kommenden Instanzen andererseits eröffnet werden. Ob diese Verhandlungen bereits in nächster Zeit zu einem definitiven Abschluß kommen werden, steht Pich dahin. Soweit bekannt, haben die kirchlichen Behörden gegen eine Festlegung des Osterfestes im allgemeinen nicht einzuwenden. Auch Handel und Industrie haben sich mit diesem Gedanken befreundet. Wie wir aus Regierungskreisen hören, soll der Vorschlag gemacht werden, Ostern auf den zweiten Sonntag im April festzulegen, damit die Karwoche in allen Fällen noch in den April fällt. Es sollen zunächst die Meinungsäußerungen der größeren Bundesstaaten zu dieser Frage eingeholt werden. Die Festlegung des Osterfestes auf den zweiten Aprilsonntag dürfte sich aus vielen Gründen empfehlen, da z. B. in diesem Falle die Schulen ihre Schüler fast kurz vor Quartalsbeginn entlassen können, in den Großstädten die Aprilmnzüge dadurch nicht in die Feiertage oder kurz vor sie fallen, was bei einer Festlegung aus den ersten Aprilsonntag oft der Fall wäre, und auch die Parlamente bei dieser Festlegung ihre Gesetzesarbeiten, die zum 1. April fertigzustellen sind, besser erledigen könnten. Ostern auf den letzten Märzsonntag zu verlegen, empfiehlt sich nicht. Für den Handel ist der Termin an sich weniger wichtig, da er auf eine Festlegung des beweglichen Festes nur hinarbeitet. Eine Terminfestlegung aus einen bestimmten Kalendertag ist für Ostern nicht möglich, weil Ostern wegen des Karfreitags stets auf einen Sonntag fallen muß. Die Wahl des zweiten Aprilsonntags wäre die beste Lösung, weil dadurch Ostern ungefähr stets auf den gleichen Tag (etwa 6 bis 12 Tage nach Quartalsbeginn) fällt, und bei dieser Wahl die Vorteile einer Festlegung die Nachteile bedeutend überwiegen. Die Festlegung auf den zweiten Aprilsonntag hätte auch den Vorteil, daß sich die Feiertage nicht zu sehr häufen, wie z. B. bei einer Festlegung auf den letzten Märzsonntag. Es wäre dann möglich, daß mit dem katholischen Feiertag Mariä Verkündigung gewissermaßen 6 Feiertage hintereinander fallen, was z. B. 1913 der Fall ist, wo Gründonnerstag auf den 20. März, Ostern auf den 23. März und Mariä Verkündigung auf den 25. März fallen. Legt man Ostern auf den zweiten Aprilsonntag fest, so würde Pfingsten in fast allen Fällen noch in den Monat Mai fallen, im ungünstigsten Falle auf den 3. Juni. Auch dies hätte seine Vorteile.
Ausland.
Bern, 18. April. Bei der Besteigung des Kleinen Mythen stürzten die Touristen Heinrich Stegmaier, Tischler, und August Kaemps. Schlosser, beide aus Heilbronn, infolge Rutschens der Schnecschicht 100 Meter ab. Stegmaier starb am Montag auf dem Transport nach Einsiedeln: Kaemps wurde nur leicht verletzt.
r Budapest, 18. April. Die Gemeinde Groß-Kinizs in Komitat Albauj-Torna ist durch Feuer zerstört worden. Vierzig Häuser samt Nebengebäuden sind niedergebrannt, von denen der größte Teil versichert ist.
Für Jtalienreisende. Für die Dauer der zur Jubiläumsfeier der Einheit Italiens in Rom, Turin und Florenz stattfindenden Ausstellungen werden auf den italien. Staatsbahnen unter besonderen Bedingungen, welche aus den Auskunftsbureaus zu erfahren find, Fahrpreisermäßigungen von 40 bis 60 Prozent auf die gewöhnlichen Fahrpreise gewährt.
Rom, 19. April. Gestern früh wurde in der Nähe von Florenz durch das Automobil des Prinzen August Wilhelm von Preußen, der mit seiner Gattin und einer Hofdame eine Spazierfahrt machte, ein 7jähriges Mädchen überfahren. Das Mädchen erlitt einen Knöchelbruch und wurde von dem Gefährt des Prinzen ins Krankenhaus gebracht, worauf der Prinz in Begleitung eines Schutzmannes bei der Polizei Meldung machte.
Nizza, 18. April. Auf dem der Herzogin-Witwe von Sachsen-Koburg-Gotha gehörigen Schlosse Fabron ist am Sonntag die Erbprinzessin von Hohenlohe-Langenburg von einem Söhnlein entbunden worden. Wie nun das Geheim- sckretariat der Herzogin Maria bekannt gibt, ist der am ersten Oslertag geborene Prinz zu Hohenlohe-Langenburg heute früh 6 Uhr infolge Herzschwäche gestorben. Das Befinden der Ecbprinzessin ist gut.
r Paris, 19. April. Der Leiter der diplomatischen Revue, Meuleman, der in die Affäre Valensi verwickelt m, >st nach einem Verhör vor dem Untersuchungsrichter verhaftet worden.
Paris, 18. April. Aus Fez wird vom 12. April gemeldet: Der als Fciedensunterhändler zu den Beni Mter entsandte Scheriff Anrani ist von diesen ausgeplündert, geschlagen und vollständig entkleidet zurückgeschickt worden. Die Beni Mter, Uarain und Djemax näherten sich nachmittags der Stadt und griffen die Posten an, mußten sich aber, als sämtliche Streitkräfte des Maghzen anrückten und
sich ihnen entgegenstellten, unter Zurücklassung von mehreren Toten zurückziehen. Die Truppen des Maghzen hatten 2 Tote und mehrere Verwundete.
Paris, 19. April. Wie verlautet, hat die Untersuchung, gegen den verhafteten Kassendirektor im Ministerium des Aeußern, Hamon, bereits zahlreiche Betrugs- und Ber- untreuungsfälle ergeben. So soll festgestellt worden sein, daß Hamon aus dem Geheimfonds dieses Ministeriums 73000 Francs entwendet hat. Ein Maler, der für das Gebäude der französischen Botschaft in Wien Arbeiten für 17 000 Francs ausgeführt hatte, erhielt diese Summe erst nach mehrjährigem Drängen, mußte aber eine Empfangsbescheinigung über 30000 Francs ausstellen.
r Paris, 19. April. Wie aus Fez vom 13. April gemeldet wird, hat die Mahalla Bremond einen Sieg über die Scherardas davongetragen, die 40 Tote und 80 Gefangene verloren. Alle Postboten werden ausgeplündert. Ein nach Mekines bestimmter Postbote wurde von den Aufrührern erschossen. Nur die Spezialkuriere, die ihre Briefschaften in ihre Gewänder eingenäht haben, können passieren.
r Paris, 19. Apil. Als der französische Konsul in Fez der Regierung die Bitte Mulay Hafids bezüglich der Harka des Schaujagebiets übermittelte, teilte er mit, daß Fez am 13. d. M. von den Ueled Djemma, die abgesallen sind, belagert wurde.
Reims, 18. April. Der Vizepräsident der Bereinigung der Syndikate im Weinbaugebiet der Champagne, Weingutsbesitzer Lecacheur, ist verhaftet worden unter der Beschuldigung, an der Organisierung der Plünderungen in Ay beteiligt zu sein. In seiner Wohnung hat man belastende Schriftstücke gefunden.
r Reims, 19. April. Heute morgen wurden mehrere Personen wegen Teilnahme an den Plünderungen in den Departements Reims und Epernay verhaftet. Die Zahl der in den letzten 6 Tagen Verhafteten beträgt nunmehr etwa 150.
r Brüssel, 18. April. Das Rathaus in der Vorstadt Schärbeck wurde gestern durch böswillig angelegtes Feuer zerstört. Eine Person wurde verwundet.
r Brüssel, 19. April. Wie das Gericht festgestellt hat, ist der Brand im Rathaus der Vorstadt Schaerbeck an sieben verschiedenen Stellen angelegt worden. Nach einem Abendblatt steht die Verhaftung eines der Brandstiftung Verdächtigen unmittelbar bevor.
Petersburg, 18. April. In unterrichteten Kreisen wird behauptet, daß der Rücktritt Stolypins nicht mehr aufzuhalten sei. Als sein Nachfolger wird Kokowzow oder Makow genannt.
r Sebastopol, 19. April. Auf dem Schwarzen Meer herrscht ein heftiger Sturm, der bereits viele Schiffsunfälle im Gefolge gehabt hat.
r Cetinje, 18. April. Nachrichten von der Grenze zufolge betraten von Gusiinje kommende Truppen vorgestern das vom Stamme der Klementi bewohnte Gebiet und rückten ungehindert bis Krope vor, wurden jedoch gestern von den Selischtje angegriffen. Einzelheiten sind nicht bekannt. Im Gebiet der Kastrati entspann sich gestern abend zwischen Truppen und Aufständischen ein Kampf, der die ganze Nacht andauerte.
Mukden, 18. April. Auf der Antipestkonserenz erklärten der englische und der chinesische Vertreter, die Vorbeugungsmaßregeln seien bei Lungenpest nur von geringem Nutzen. Professor Sabelotry dagegen wies auf die glänzenden Ergebnisse solcher Maßnahmen in Chardin hin. Von anderer Seite wurde ausgeführt, die nach dem Charbiner Vorbild in Dänen ergriffenen Vorbeugungsmaßnahmen hätten gleichfalls gute Ergebnisse gezeitigt, und seien notwendig, da jedenfalls im Sommer die Beulenpest in der Mandschurei auftceten werde.
r Kapstadt, 19. April. Die Strandung des portugiesischen Postdampfers Lusitania erfolgte in dichtem Nebel. Eine Dame ist ertrunken. Ein Schiffsjunge wird vermißt. Ein Rettungsboot der Lusitania kenterte, während es auf Strand gesetzt wurde. Hierbei ertranken 2 Insassen des Boots. Die übrigen Passagiere sind gerettet.
r Kapstadt, 19. April. Wie nunmehr bekannt wird, ist der dritte Offizier der Lusitania ertrunken. Das Schiff ist jetzt gesunken.
r Blida, 18. April. Ein Bataillon des 1. algerischen Schützenregiments ist mobil gemacht worden, um nach Marokko gesandt zu werden.
r Tunis, 18. April. Präsident Fallieres ist heute nachmittag hier eingetroffen.
Tunis, 19. April. Nach einer Truppenbesichtigung gab Präsident Fallieres in der Residenz ein Frühstück, zu dem auch das Konsularkorps geladen war. Der Bey und der Präsident wechselten Trinksprüche, in den sie darauf hinwiesen, daß die tolerante Friedensacbeit Frankreichs die Wohlfahrt Tunesiens herbeigeführt habe.
r Newyork, 18. April. Wie aus Douglas gemeldet wird, haben die Rebellen heute früh Agua Prieta geräumt. Die Regierungstruppen haben den Ort bei Tagesanbruch besetzt. — Aus Agua Priela wird weiter gemeldet, daß das Gros der Aufständischen sich in guter Ordnung in die Berge südlich der Stadt zurückzog und sich mit drei Kolonnen anderer Aufständischer, die von Westen her anrückten, vereinigte.
r Washington, 19. April. Die Regierung von Mexiko hat dem Präsidenten Taft die Versicherung abgegeben, daß die Vorkommnisse von Agua Prketa sich nicht wiederholen würden. An der Grenze werde künftighin eine Politik strengster Zurückhaltung befolgt werden.
r Washington, 19. April. Die Abreise der für die Philippinen bestimmten Truppen ist wegen der Lage in
Mexiko um ein halbes Jahr verschoben worden. Der Kongreß plant vorläufig nicht, in die mexikanischen Wirren einzugreifen. Aus der Stadt Mexiko wird gemeldet, Präsident Diaz werde heute dem Kongreß Friedensoorschläge unterbreiten.
Mexiko, 19. April. Die Antwort der mexikanischen Regierung aus die Waffenstillstandsoorschläge enthält einige Bedingungen von geringerer Bedeutung, gegen die, wie man glaubt, von revolutionärer Seite keine Einwendungen erhoben werden. Man nimmt an, daß keine Zeit verloren wird, um sich über die Bedingungen zum Abschluß eines dauernden Friedens zu einigen. Gerüchte wollen wissen, die Revolutionäre stellten folgende Bedingungen: Der Rücktritt des Präsidenten Diaz, sofortige Aenderung der Wahlgesetze und Ernennung von de la Barra zum provisorischen Präsidenten bis zur Entscheidung durch die oorzunehmenden Wahlen.
r Buenos Aires, 19. April. Die Fram, das Expeditionsschiff Amundsens ist von der Antarktischen Expedition kommend, hier eingetroffen.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Altensteig. 12. April. Alter Dinkel —. Neuer Dinkel 8.20, 8.05, 8.—. Haber 10.—. 9.29. 9.-. Kernen —. —, Gerste 11.—, 9.33, 8.—. Mühlfrucht —, —.—. Weizen —. Roggen —.—, 10.—, —, Welschkorn —, —.— —. Linsen-Gerste —,
Viktualienpreise.
1 Pfund Butter 1,15—1,20 2 Eier 13
Rottenbnrg, 18. April. Mit dem Schnitt des Späthopfens wurde hier im Laufe der Woche allgemein begonnen und er nimmt feinen befriedigenden Fortschritt. Die Stöcke haben gut überwintert und geben bis jetzt zu einer Klage keinen Anlaß. Der plötzliche Wettersturz hat wenig Schaden verursacht. (Rottbg. Ztg.)
(?) Freudeustadt, 18. April. Die Seifensiederei des Gustav Faist, Seifensieders hier, welche vor kurzer Zeit von Ernst Rahm' Kaufm. daselbst um 42000 käuflich erworben wurde, ging heute um den Preis von 43500 ^ in den Besitz des Albert Fahrner, Seifensieder, Sohn des Ochsenwirts Fahrner hier über. Beide Käufe wurden durch das Immobilienbüro Albert Preßburger in Horb a. N. abgeschlossen.
r Stuttgart, 18. April. Schlachtvichmarkt.
Großvieh, Kälber. Schweine,
Zugetrieben:
109
98
860
Erlös aus */»
Lx. Schlachtgewicht.
Pfennig
Pfennig
Ochsen
von
94 bis 97
Kühe
von 68 bis 78
— „ —
» 48 „ 58
Bullen
88 „ 91
Kälber
„ 109 ., 112
87 „ 88
„ 103 „ 107
— „ —
,. 95 .. 100
Jungvieh u.
100 „ 103
Schweine
, 61 „ 62
Iungrinder
96 „ 98
„ 60 „ 61
90 „ 90
„ 54 „ 57
Verlauf des Marktes: langsam.
Auswärtige Todesfälle.
Gustav Ulmer, Fabrikarbeiter, 33 I., Rottenburg: Carl Freyer jr., Koch, 29 I., Freudenstadt: Arno Bub, Postpraktikant I. Klaffe. Calw-Stuttgart.
Die allgeniein beliebte buntillustrierte Familienzcitschrift „Der Guckkasten" (Berlin, Guckkastenverlag G. m. h. H., Preis der Einzelnummer 35 vierteljährlich mit sechs Musikbeilagen nur 2 beginnt das neue Quartal mit einer sehr reichhaltigen und vielseitigen Nummer. Drei ganzseitige, technisch vollendete Vierfarbendruckbilder nach Gemälden hervorragender Künstler schmücken das Heft: „Frühlingskinder" von Philipp Panzer, „Die letzte Kur" von I. Thürmcr und „In Oberitalien" von F. Sauer. Kleinere bunte Bilder zu einem Eulenspiegelmärchen und zu einem Gedicht von Josephs Metz haben Friedrich Winkler-Tannenberg und A. Schmücker beigesteuert, ferner Friedrich Iwan eine stimmungsvolle Zeichnung „Aus einer Kleinstadt." 14 größere und kleinere Schwarzbilder illustrieren Witze und Gedichte. Von größeren Tcxtbeiträgen seien hervorgehoben: die lustige Satire „Komödianten" von Kurt Robitschek, die ernste Skizze „Barbara Schniewind" von M. Schall, die gruselige Geschichte „Die Hand" von Ellen Soala, die Humoreske „Der Igel" von Alfred Scholz, Gedichte von Ludwig Nüdling, Schmidt-Silesius, Else Kastner-Michalitschke u. a. Unter den zahlreichen Witzen und Schnurren befinden sich viele kräftige „Schlager". Die Musikbcilage bringt „Traum-Walzer" von Siegfried Elsner.
Zu beziehen durch die O. L»t»«r'schen Buchhdlg. Nagold.
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ist — Ipursamkeit am reellteu Ort. Lino lluustimu, ttiv ilirer trimiliv tiiKlick etwas Oesuuttes uiul VVvlil- selimeekeuttes vvrsetxen mul clabei spuren will, nimmt — Xritlireiiieis Nrtlxlirikt'ee. ks xibt kein diHixeres Oetrünk von «vielter löekvmmlieti- keit und «vieltem ^Vvlll)-e8elu»uek!
Mutmaßliches Wetter am 21. und 22. April 1811.
(Nachdr. verb.)
Der Luftwirbel im Westen hat sich auf 730 mm verliest und drückt langsam gegen Osten vor, scheint aber in der Hauptsache gegen Norden abzuwandern. Im Osten lagert noch das alte Hochdrucksgebiet. Unter diesen Umständen ist für Freitag und Samstag mehrfach bewölktes und auch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.
Druck und Verlag der G. W. Zaisrr'schen Buchdruckerei (Emil Zaisrr) Nagold.—Für dir Redaktion verantwortlich: K. Paur.