Ausland.
r Paris, 12 . April. Der Direktor der Kassenabteil- ung im Ministerium des Aeutzern, Hsmou, hatte sich selbst in das Bureau des Generalstaatsanwalts begeben. Kurze Zeit darauf empfing der Generalstaatsanwalt die von Minister der Aeußern eingereichte Klage gegen Hamon, weshalb er diesen zu seiner Verfügung zurückhielt.
r, Paris, 12. April. Gegen den verhafteten Rechnungs- direktor im Ministerium des Aeußern Hamon, wird unter anderem die Beschuldigung erhoben, daß er Bezahlungen ohne entsprechende Belege geleistet und bei dem Bau von Botschaftspalais im Auslande Unregelmäßigkeiten zu Gunsten der Lieferanten begangen habe.
r Paris, 12 . April. Auf Ersuchen des Ministers des Aeußern, Cruppi, hat Präsident Fallieres genehmigt, daß der Direktor der Kassenabteilung im Ministerium des Aeußern Hamon, seines Amtes entsetzt wird. Hamon ist verhaftet worden.
Paris, 12 . April. Wie aus Reims und Epernay gemeldet wird, sind die Winzer in Hellem Aufruhr. Tausende rotten sich zusammen und Hausen in den Weinkellern und aus den Straßen wie Vandalen. Das Militär ist machtlos.
r Paris, 12 . April. Die parlamentarischen Vertreter des Marnedepartcments mit Leon Bourgeois an der Spitze haben an den Winzeroerband in Epernay ein Telegramm gerichtet, in dem sie diesen beschwören, gegen alle Gewalttätigkeiten Einspruch zu erheben und die Winzer daran zu erinnern, daß der Erfolg jeder gerechten Sache auf der Achtung vor den Gesetzen beruhe.
>' Reims, 12 . April. Heute rotteten sich die Winzer in der Gegend von Dizy, Benteuil und Hautoillers zusammen. Die Leute führten Rcbstangen mit sich und sangen revolutionäre Lieder. Der Zug gelangte bis in die Nähe von Ay, wo jetzt zwei Schwadronen Dragoner liegen. Ob
gleich die Straßen gesperrt waren, gelangten doch viele Winzer durch die Weinberge in die Stadt. Die anderen wurden außerhalb von Ay von den Truppen zurückgehalten. Gegen 11 Uhr vormittags versuchten Dragoner, die Menge zu zerstreuen, viele weigerten sich aber, zu weichen, und warfen sich vor die Pferde.
r Reims, 1 2 . April. Mehrere tausend Winzer, denen es gelungen war, die Truppenkette zu sprengen, plünderten heute nachmittag zu Ay die Kellereien zweier Häuser und steckten diese in Brand. Fn Epernay plünderten Winzer ebenfalls mehrere Häuser. Die Dragoner gingen mit blanker Waffe vor. Mehrere Personen sollen verletzt sein.
r Petersburg, 12 . April. Bei dem erkrankten Minister des Aeußern, Sasonow, ist der Entzündungsprozeß in der Lunge unverändert. Die Temperatur betrug heute mittag 39,7 Grad.
r London, 12 . April. Vom Admiralitätsgericht ist heute das Urteil in dem Prozeß der Besitzer des Segelschiffes „Preußen" gegen die London Brighton und South Coast- Bahngesellschast gefällt worden. Der Richter war der Ansicht, daß unter den Umständen, die dem Zusammenstoß mit einem Dampfer der Bahngesellschaft folgten, der Verlust der Preußen natürlich gewesen sei. Er halte infolgedessen die Eisenbahn- gesetlschast für verantwortlich für den gesamten Schaden. Das Urteil lautete daher zu Gunsten des Klägers. Die Höhe des Schadens soll abgeschätzt werden.
Barcelona, 11. April. In Aranje ist die Kirche, sowie die anstoßenden Gebäulichkeiten welche Ordensschwestern gehörten eingestürzt. Hierbei wurden zwei Nonnen getötet und mehrere verwundet. Es heißt, daß der Einsturz die Folge eines Erdstoßes ist, anderen Meldungen zufolge ist jedoch das Unglück aus anhaltende Regengüsse der letzten Tage zurücksühren.
Mazagan, 11. April. Nach hierhergelangten Mitteilungen von den Ereignissen in Fez ist unter der Ein
wohnerschaft eine gewisse Erregung hervorgerufen worden. Der Kaid Abbas Humian des Stammes der Ulad Sbeta ließ mehrerr Eingeborene töten, von denen einer ein deutscher Schutzbefohlener und vier spanische Schutzbefohlene sind; wahrend der Sohn eines anderen Getöteten unter französt- sischem Schutze steht. Die gesamte Habe der Ermordeten fiel dem Stamme zur Beute.
Rewyork, 11 . April. Der hölzerne Dampfer Iriguois kenterte in der Nähe von Bancouoer. Zwanzig Personen ertranken, nur 11 wurden gerettet. Durch die Katastrophe explodierte die Schiffsmaschine. Die Hilfsboote konnten das Schiff nicht erreichen.
Newyork, 12 . April. Die Untersuchung der „Prinzeß Irene" durch Taucher ergab, daß die Ruderachse gebrochen und die Heckspanten eingedrückt sind. Die bisherigen Kosten des Unfalles werden auf über 80000 Dollar aesckükt.
Literarisches.
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