^ges-Neuigkeiten.
^.rrö Stadt und Laub.
r Ergenzingen OA. Rottenburg, 7. April. In den letzten Nächten sollen wieder Diebe an dem Magazin des Kaufmanns Leins gewesen sein und selbst auf den sie vertreibenden Commis geschossen haben. .Die Schilderungen klingen beinahe romanhaft und da auch die Nachbarsleute nichts gehört haben, schenkt man der Sache keine Bedeutung. Es dürfte sich um einen Schabernack handeln, durch den der junge Mann geängstigt werden soll.
r Tübingen, 7. April. An der Straße nach Beben- Hausen wurde an der Kinderbewahranstalt Sofienpflege Brandlegung versucht. Der Stuttgarter Polizeihund „Lux" hat eine Fußspur ausgenommen. Ob sich der Verdacht bestätigt, wird die Untersuchung ergeben.
Die Bestimmung der Blnmenspende. Wie verlautet, beabsichtigt das Komitee für die Landessammlung auf die Silberhochzeit des Königspaares bei der Uebergabe der Erträgnisse des Blumentages dem König die Gründung von Heimstätten für arme krüppelhafte Personen zu unterbreiten.
Salmbach, 8 . April. Heute nacht ist der Gasthof Z. Linhe oeL Metzgers Herinz vollständig niedergebrannt, auch die angebaute große Scheuer fiel den Flammen zum Opfer, ferner sind die im Saale des Gasthofes ausberwahrten Geräte des Turnvereins verbrannt; außerdem sind 5 Schweine zu Grunde gegangen. Der Schaden ist sehr groß; man vermutet Brandstiftung.
Die HuldiglmgsWri des Grasen Zeppelin vor dem mürttemdergischen Königspaar.
Friedrichshafen, 7. April. Das Luftschiff „Deutschland" hat heute früh 7 Uhr bei prächtigem Wetter einen Probeausstieg unternommen. Soeben ^8 Uhr ist es glatt vor der Halle gelandet. Die Fahrt nach Stuttgart wird stattfinden.
Friedrichshafen, 7. April. Das Luftschiff „Deutschland" ist soeben 8 Uhr 20 Min. zur Fahrt nach Stuttgart aufgestiegen. Graf Zeppelin hat die Führung übernom- men. Man wird damit rechnen dürfen, daß das Luftschiff schon kurz nach 12 Uhr über dem Stuttgarter Tal erscheint. Graf Zeppelin hat eine Menge Blumen mitgenommen, außerdem ein Blumenarrangement, welches aus dem Luftschiff über das Schloß herabgeworfen wird. Da das Arrangement über sich eine Art Fallschirm trägt, dürfte es sich wie ein solcher langsam auf das Schloß herunterlassen.
Ravensburg, 7. April. (8 Uhr 50 Min.) Das Luftschiff überfliegt soeben unsere Stadt.
Biberach, 7. April. (10 Uhr vormittags.) Das Luftschiff passierte erst jetzt unsere Stadt. Es hat gegen den Wind zu fahren.
Friedrichshafen, 7. April, 10 Uhr 15 Min. Nach Annahme der hiesigen maßgebenden Kreise, hat Zeppelin mit seiner „Deutschland" schon in Biberach mit heftigem Sturm zu Kämpfen, der über die Alb ihm entgegenweht. Voraussichtlich wird seine Ankunft in Stuttgart also später als geplant erfolgen.
Stuttgart, 7. April, mittags 1.10 Uhr. Die „Deutschland" kam aus ihrem Fluge nach Baden-Baden um 12.45 Uhr von der Filder-Hochebene über das Stuttgarter Tal und überflog das Residenzschloß, wo Graf Zeppelin in einem Fallschirm eine Blumenspende für das Königspaar zu dessen Silberhochzeit herabfallen ließ. Das Luftschiff nahm dann die Richtung in das Neckartal und landete kurz nach 1 Uhr zur Vornahme eines Passagierwechsels auf dem Cannstatter Wasen.
Hiezu wird uns weiter geschrieben:
p Die Huldigungsfahrt des Grafen Zeppelin vor dem württembergifchen Königspaar zur Feier der silbernen Hochzeit der Majestäten, die gestern infolge des überaus ungünstigen Wetters stark in Frage gestellt war. ist am heutigen Freitag, dem Bortage der großen Iubiläumsfestlichkeiten, erfreulicherweise doch zur Ausführung gekommen und hat eine sinnige und würdige Einleitung der dem Königspaar in der Residenz und im ganzen Lande darzubringenden Hul- digungskarte gebildet. In Friedrichshafen wurde heute früh 7 Uhr ein kurzer Probeflug des Luftschiffs Deutschland zur Erkundigung der Windverhältnisse in den oberen Luftschichten unternommen und um 8 Uhr bestiegen Graf Zeppelin, Dc. Hugo Eckener, Oberingenieur Dürr und die Fahrgäste Schriftsteller O. F. Hoppe und Professor Dr. Steintal-Stuttgart. Rechnungsral Jahn-Eßlingen, Fabrikant Schwarz, Fabrikant Wieland, Kaufmann Schrof-Ulm, Fabrikant Scheuffelen-Oberlenningen und eine Dame, Frl.
v. Meiß-Zug. das Luftschiff. Graf Zeppelin trug seine bekannte weiße Luftschiffermütze. In der Passagierkabine wurde ein roter Fallschirm mit einem Blumenkorb untergebracht, in dem sich die in Friedrichshafen beim Blumentag gesammelten Nelken, die Graf Zeppelin über dem Königl. Schloß in Stuttgart ausstreuen wollte, befanden.
In Stuttgart hatte sich auf dem Schloßplatz und in seiner Umgebung, besonders aber vor dem K. Residenzschloß, dessen Zugänge durch Polizeimannschaften abgesperrt waren, um die Mittagsstunde eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden, die Zeuge der sinnigen Huldigung des Grasen Zeppelin vor dem Königspaar sein wollte. Um ^1 Uhr be- ' trat das Königspaar mit den Mitgliedern der K. Familie und den bis jetzt hier eingetroffenen Fürstlichkeiten den Balkon des Schlosses. Beim Erscheinen der Majestäten brach das Publikum in begeisterte Hochrufe aus. Nach kurzem Warten tauchte, es war ^i Uhr, der Luftkreuzer hinter den Türmen der Stiftskirche auf. Unter dem stürmischen Jubel der Menschen flog er, das Vorderteil leicht gehoben, in wunderbar schöner Fahrt über den Schloßplatz in gerader Richtung auf die Iubiläumssäule zu; unmittelbar vor dieser schwenkte er ab und fuhr bei den Klängen der auf dem Schloßplatz konzertierenden Militärkapelle in mäßiger Höhe über dem Schloßhof hinweg, das Königspaar durch Neigen der Spitze begrüßend. Gleichzeitig wurde aus der Passagierkabine des Luftschiffs ein an einem fallschirmartigen Gestell befestigtes Blumenarrangement herabgeworfen: die beim Blumentag in Friedrichshafen gesammelten Nelken als Huldigung des Grasen Zeppelin und der Stadt Friedrichshafen zur Silberhochzeit des Königspaars. Mit lebhaftem Interesse verfolgten die Majestäten und ihre Gäste die Fahrt des Luftschiffs, das in langsamem Fluge über dem dem Hoftheater zu gelegenen Seitenflügel des Schlosses in der Richtung nach Cannstatt verschwand. Leider konnte der Blumengruß des Grafen dem Königspaar nicht übergeben werden; der Korb war knapp vor dem oberen Portal des Schlosses in die Menschenmenge hineingefallen, die sich der Blumen bemächtigen wollte, wobei das schöne Angebinde trotz des sofortigen ^ Eingreifens der Polizeimannschaften zerstört wurde. Das Luftschiff nahm um 1 Uhr auf dem Cannstatter Wasen eine Zwischenlandung vor, wobei eine Auswechselung der Passagiere für die Weiterfahrt nach Baden-Baden vorgenommen wurde. Nach i Vs ständigem Aufenthalt des Luftschiffs stieg es um ^2 Uhr unter der Führung von Dr. Eckener zur Fahrt nach Baden-Baden auf.
Stuttgart, 7. April. Das Luftschiff ist nach vorgenommenem Passagierwechsel 2.40 Uhr wieder aufgestiegen und hat die Richtung auf Pforzheim genommen. Graf Zeppelin ist in Stuttgart geblieben.
Pforzheim, 7. April. Das Luftschiff „Ersatz Deutschland" hat 3.15 Uhr in rascher Fahrt Pforzheim passiert.
Karlsruhe, 7. April. Ueber die genaue Fahrtrichtung des „Ersatz Deutschland" lag eine bestimmte Angabe nicht vor. Doch war es sehr wahrscheinlich, daß er auf der Linie Pforzheim—Durlach—Baden-Baden über die Residenz, die die Zeppelinschen Luftschiffe schon so oft begrüßt hat, fahren würde. Das trat dann auch ein. Um ^4 Uhr erklang plötzlich vom Winde getragen das bekannte Surren der Propeller und wenige Minuten später war das Schiff selbst schon vom Pfinztal her kommend über dem Weichbild der Stadt, zog in schöner Fahrt stolz und sicher über das Schloß und schwenkte nach einem kleinen vertikalen Steuermanöver nach Süden in die Richtung auf Ettlingen ein.
Die Ankunft in Baden-Baden.
Das Luftschiff „Ersatz Deutschland" kam wenige Minuten vor 4 Uhr zwischen Ettlingen und Baden-Baden in Sicht und war von der Zeppelinschen Luftschiffhalle aus infolge des klaren Wetters sehr gut sichtbar. Das Luftschiff näherte sich mit großer Geschwindigkeit und überflog den Landungsplatz um 4 Uhr unter dem Jubel des zahlreich versammelten Publikums. Das Luftschiff beschrieb einen großen Bogen nach Süden und wandte sich dann wieder der Halle zu, die Spitze nach vorne geneigt. Um 4 Uhr 10 Min. wurden die Halttaue von der bereitstehenden Mannschaft ergriffen. Dann wurde das Luftschiff zu Boden ge- ° leitet. Die Passagiere verblieben noch in der Kabine, bis das Luftschiff in die Halle gezogen war, was kurz vor Vs5 Uhr geschah. Das Luftschiff hat die Strecke Stuttgart- Baden-Badcn in kaum IV 2 Stunden zuriickgelegt. Diese Leistung ist sehr respektabel.
Deutsches Reich.
Pforzheim,' 7. April. Der 20 jährige Malergehilse A. Müilmaier stellte eine Kanne mit 5 Liter Lack auf den Gasherd um sie anzuwärmen. Die Kanne explodierte und
Müllmaier wurde mit lebensgefährlichen Brandwunden in Spital gebracht. Es entstand ein Brand, den die Feuerwehr löschen mußte.
Ausland.
r Wien, 6 . April: Der Kaiser empfing heute eine Abordnung der Protestanten zur Ueberreichung der Erinnerungsmedaille aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des Protestantenpatentes, wobei er die Protestanten versicherte, daß er ihrer Kirche wie bisher so auch fernerhin seine Fürsorge angedeihen lassen werde.
r Budapest, 7. April. Einer Meldung des „Bert. Lok.-Anz." zufolge erschienen in dem fiskalischen Goldbergwerke von Nagybanya gestern nachmittag, als nicht mehr gearbeitet wurde und nur noch einige Wächter anwesend waren, 5 fremde Männer. Die Wächter wollten die Eindringlinge Hinausweisen, die Räuber schleuderten jedoch kleine Dynamitbomben gegen sie. Dadurch trieben sie die Wächter in die Flucht, die sich in einen Seitengang flüchteten und daraus nicht mehr hervortrauten, weil einer der Räuber mit einer Bombe in der Hand davor Wache hielt. Inzwischen konnten die Räuber beträchtliche Goldoorräte stehlen und in Sicherheit bringen, woraus sie spurlos verschwanden. Die Wächter durchsuchten das ganze Bergwerk, konnten sie aber nicht mehr finden. Als die Polizei Herbeigerusen war, wurde festgestellt, daß die Räuber sich an Stricken in einen außer Betrieb gesetzten Schacht hinabgelassen hatten, wo sich die Goldvorräte befanden. Dabei mußten sie mehrere eiserne Türen sprengen. Im ganzen sind den Räubern Golderze im Werte von mehreren hunderttausend Kronen in die Hände gefallen. Es wird angenommen, daß ein entlassener Arbeiter der Führer der Bande war.
r Madrid, 7. April. Auch hier wird die Meldung der Kölnischen Zeitung von einem gemeinsamen Vorgehen Spaniens und Frankreichs in Marokko kategorisch in Abrede gestellt.
r Scrantou, 7. April. In der Bancroftmine der Scrantoner Kohlengesellschaft ist Feuer ausgebrochen. 50 bis 75 Bergleute ist der Ausweg abgeschnitten. Ihre Rettung wird nach einer hier eingetcoffenen Meldung kaum möglich sein. _
Auswärtige Todesfälle.
Friedrich Behr, Kameralamtsdiener.a. D., 74 F, Freudenstad!: Hermann Hammann, 16 F, Ealw: Gustav Mährle, Kaufmann, 37 I., Brüssel-Rottenburg. ___
Zm Frühjahr
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Breslau 8, Marthastr. 3, Hth. I, 24. Juni 09.
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(gez.) Mar Schröter.
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Uur echt mit ' Marte-dr:n — -
scheu Versichrc
Mutmaßliches Wetter am S. und I«. April 1S11
(Nachdr. verb.)
Der neue Lustwirbel über dein europäischen Rußland hat keine Fortschritte gemacht. Die Depression im Süden löst sich vollends auf. Da aber der Hochdruck im Nordwesten stehen geblieben ist, geht die Austheiterung nur langsam vor sich. Für Sonntag und Montag ist noch zeitweilig trübes, aber mäßig kaltes und vorwiegend trockenes Wetter
zu er warten. - _
Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 15 _
Druck und Berlug der G. W. Zaiser'säM Bnchdruckem (Enn Zailer) Nagold.—Für die Redaktion veraniwoitlich: K. Paur.
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