einen Zug zum Entgleisen zu bringen, über die Passagiere Herzusalle» und sie auszurauben. Dieser Anschlag ist aber ebenso wie der vorige an der Wachsamkeit des Bahnperso­nals gescheitert.

Hamburg, 29. März. Nachmittags 4 Uhr 50 Min. stiegen Oberleutnant Erler und Leutnant Mackenthum vom Wandsbecker Exerzierplatz aus, um ihre Fahrt nach Bremen fortzusetzen.

r Bremen, 30. März. Die beiden Militärflieger sind vom Neuenlander Felde mit ihrem Aeroplan heute nachm. 4 Uhr 18 wieder aufgestiegen und haben trotz starken Seiten­windes die Richtung nach Hannover eingeschlagen. Auch auf dieser Strecke werden die Flieger von Leutnant Kraemer, der ihnen schon von Berlin aus mit seinem Rennwagen gefolgt ist, begleitet sein.

Ausland.

r Wien, 30. März. Durch Kaiser!. Patent ist das Abgeordnetenhaus aufgelöst und die sofortige Vor­bereitung der Neuwahl angeordnet worden.

Rom, 29. März. DieAgenzia Stefani" meldet, daß der König heute die Demission des Kabinetts Luzzatti angenommen und Giolitti mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt habe.

Paris, 30. März. Der Winzerverband des Bezirks Saillac berief eine Versammlung, die dagegen Einspruch erheben soll, daß die Weine des Bezirks aus dem Bordeaux- Weingebiet ausgeschlossen werden.

Petersburg, 30. März. Aus Chardin werden keine Pestfälle mehr gemeldet. Die Veröffentlichung der täglichen amtlichen Berichte über den Stand der Pest wurde einge­stellt. Die aus Chardin abgereisten russischen Familien beginnen dorthin zurückzukehren.

Warschau, 30. März. In einem Wäldchen zwischen Widzew und Nedradomsk lauerten zehn mit Mauserge- wehren bewaffnete Terroristen am Hellen Nachmittag einem Warschauer Personenzuge auf und brachten ihn zum Stehen. Das Zugpersonal wurde mit Erschießen bedroht und war machtlos. Zwei Passagiere, die ausstiegen, um sich nach der Ursache des Aufenthaltes zu erkundigen, wurden von den Briganten einfach niedergeschossen. Dann begaben sich die Terroristen zum Packwagen und zwangen den Pack­meister, ihnen 10 Kassetten mit einem Inhalt von insgesamt 100000 Rubel auszuhändigen. Diese Summe gehörte der Bahngcsellschaft und stellte den zur Gehaltszahlung'an ihre Angestellten bestimmten Betrag dar. Darauf suchten die Räuber ungehindert das Weite.

Barcelona, 29. März. Der Eisenbahnzug 602 Barcelona-Madrid ist in der Nähe der Stadt Maures ent­gleist. Das Unglück erfolgte an einer Kurve. Die ersten Wagen wurden vollständig ineinander geschoben, während die Nachfolgenden sich auf die Trüinmer der ersten türmten. Vier Reisende eines Wagens 3. Klasse wurden gelötet, 10 andere Personen schwer verletzt.

Madrid, 30. März. Das PariserJournal" läßt sich von hier melden: Die Aufregung in militärischen Kreisen nimmt zu. Man befürchtet den Ausbruch ernster Ereignisse. König Alfons kehrt nach Madrid zurück unter dem Porwand, die Ministerratsbeschlüsse zu präsidieren.

Die Lage des Kabinetts Kanalejas gestaltet sich immer schwieriger: die politische Lage hat sich nach der Ferrcr- Debatte noch mehr zugespitzt.

Konstantinopel, 30. März. DerTimes" wird von hier gemeldet: In Skutari sind sehr pessimistische Nach­richten über die albanesische Revolte eingetroffen. Die türkischen Truppen mußten an allen Orten vor den Auf­rührern weichen, nachdem sie mit diesen einen 24stündigen Kampf zu bestehen hatten. Die türkischen Verluste betrugen 24 Offiziere und 160 Mann. 10 Block­häuser sind von den Albanesen in Brand gesteckt worden. Die Ortschaft Tuscht wurde umzingelt uud einem Telegramm aus Cetinje zufolge soll Tuscht von den Rebellen inzwischen schon eingenommen und besetzt worden sein. Die Aufrührer sollen auch den Bezirk Kostrati besetzt haben. Die Behör­den von Skutari berichten, daß die Streitkräfte der Alba­nier 10000 Mann betragen, darunter 2000 Mann berittene Truppen. In offiziellen Kreisen legt man große Befürchtung an den Tag über die Haltung der Bevölkerung von Skutari. Der Generalissimus Mahmud Schefket Pascha, der gestern Konstantinopel verlassen hat, wird, wie man an­nimmt, die Leitung der Operation gegen die Albanier über­nehmen.

Albany, (Newyork), 29. März. Heute ist hier in früher Morgenstunde eine Feuersbrunst ausgebrochen, die das Kapitol, das einen Wert von 25 Millionen Dollar darstellt, zu zerstören droht. Das Feuer brach im dritten Stock aus, wahrscheinlich infolge einer mangelhaften elektri­schen Leitung und verbreitete sich mit großer Geschwindigkeit. Das Kapitol ist teilweise zerstört. Der Westflügel ist gänz­lich niedergebrannt. Beide Sitzungssäle sind durch die hineingeschleuderten Wassermassen sehr beschädigt worden. Die wertvolle Staatsbibliothek ist verbrannt und mit ihr viele Manuskripte und Dokumente von unschätzbarem Werte. Man vermochte nur einen Teil der Dokumente zu retten. Von fachmännischer Seite wird der Brandschaden im Kapi­tol, abgesehen von den verbrannten Dokumenten der Biblio­thek, aus 5 Millionen Dollar geschätzt.

Letzte

Nummer

dieses Quartals. Wer Jesellschaster für die Monate bis Juni noch nicht bestellt hat, dies sofort, es ist höchste Zeit.

Die Ermordung des Oberstleutnants v. Schlichting.

Berlin, 30. März. Generalfeldmarschall Frhr. v. d. Goltz äußerte einem Berichterstatter derMorgenpost" gegenüber, er habe noch keine direkten Nachrichten über den traurigen Vorfall in Konstantinopel. Er kenne Herrn von Schlichting aber als einen ruhigen und besonnenen Mann, bei dessen ganzem Charakter es ausgeschlossen sei, daß er seine Leute mißhandle oder auch nur zu scharf tadle. Die

Art der Korrektur, die er an dem albanesischen Soldaten vorgenommen habe, sei umso eher zu verstehen, als der Mann weder türkisch noch sonst eine Sprache außer alba- uesisch verstand. Schlichting habe aber offenbar nicht den eigenartigen Ehrbegriff der Albanesen gekannt, die jede Be­rührung ihres Körpers als eine tödliche Beleidigung ansehen. So sei der Vorfall auf eine Verkettung außergewöhnlicher Umstände zurückzuführen, ohne daß den Ossizier irgend­welche Schuld treffe.

r Konstautinvpeh 30. März. Der Sultan hat heute mittag das Todesurteil gegen den Mörder des Oberst­leutnants von Schlichting bestätigt. Der Mörder wird am Samstag erschossen werden.

Konstantinopel, 30. März. In der deutschen Bot­schaft laufen anläßlich der Ermordung v. Schiichlings fort- gesetzt Beileidskundgebungen türkischer Behörden und Offiziere ein. Die Leichenfeier findet am Samstag mit großem militärischem Pomp statt.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Ebingen, 28. März. Durchschnittserlöse beim Ho lzvcrkanjf am 25. d. M.: Buchene Scheiter 10 buchene Prügel I. Kl. 9 12 dito Prügel 2. Kl. 6 40 /H. sonstige Laubholz-Prügel 6 ^

OS .H, Nadeiholz-Anbruch 3 ^ 54 >', pro Rmtr., IM gcb. Wellen 14 73

Balingen, 25. März Schranne. Dinkel 99,20, Haber 10,20 10,60

Rottweil, 24. März. Schranne. Weizen 12, Gerste 10, Haber 9,70-11,70, Bohnen 11.50 ^l. Verkauft 123 Ztr. r Stuttgart, 30. März. Schlachtviehmarkt.

Großvieh, Kälber, Schweine,

Zugetriebcn:

152

583

615

Erlös aus

Lg. Schlachtgewicht.

Pfennig

Pfennig

Ochsen

von

94 bis 97

Kühe

von 67 bis 77

,.

.. 46 56

Bullen

85 ..

88

Kälber

>. 107 .. 111

79 ..

84

102 ., 105

>. 90 98

Jungvieh u.

95 "

97

Schweine

62 .. 64

Iungrinder

91

93

60 62

87 ,.

91

»

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Oh»re Nahrung kein Gedeihen! Wer viel und angestrengt arbeiten muß, dabei aber nicht genügend ißt und trinkt, wird bald elend zugrunde gehen.

Ganz ähnlich verhält es sich mit unseren Ackerkulturen. Wenn dieselben uns reiche Ernten bringen sollen, müssen wir sie entsprechend füttern, d. h. wir müssen sie kräftig düngen. Düngen wir unsere Felder nicht reichlich, so wer­den die Ernten sehr bald immer unbefriedigender aussallen. In richtiger Weise ausgeführte starke Düngungen verlohnen sich dagegen stets sehr gut. So düngte z. B. HerrGutsbesitzer Karl Schwennicke in Wimmelro da (Provinz Sachsen) einen Teil seines Rübenackers pro Hektar mit 600 Ir? Thomasmehl. 600 ku: Kaimt und 150 k? Chilisalpeter und erntete durch diese Volldüngung vom Hektar über 200 Doppelzentner Rüben mehr als wie vom ungedüngten Teil des Feldes. Nach Abzug der Düngunqskosten verblieb noch ein Gewinn von rund 125 ^6 pro Hektar.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckcrei <EmiI Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Pa ur.

Konkursverfahren

Das Konkursverfahren über da Vermögen des Georg Kümmerer, Fabrikarbeiters in Wildberg ist nach erfolgter Abhaltung des Schluß termins aufgehoben worden. Nagold, den 29. März 1911.

Gerichtsschreiberei K. Amtsgerichts: Dürr

Kaufet

nichts ard-reS gegen

Heiserkeit, Katarrh uud Ber schirtmuug K a«pf- uud Keuchhusten» als die tem- Ichmeckende»

ZLrust-Garmellen

mit de» »drei Tau«eu

»e ztr» u. Privaten

aerbürgen de» sich eien Erfolg

Paket LS Pf. Dose SS

Zu ha en bei:

Fr Schmtd, Elw Hdlg in Nagold. «. «u ekm-st, Nfl E Pi der, Colw-Hd g z Löwen m Haiterdach. Wilh. Wied mauu, Eolw -Hd g i ' Uuter jettiuge«. Th. Krays E w.- Hdlg. w WUdberg. Carl Fr. Gchötrle» Eo w ^d g m Ed Hause». W. Rertschler, Talw. Hd g in Roifeide».

BergeSNg mn

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Zur Unterhaltung der Bahn- und Hochbauten im Rechnungs­jahr 1911 sind die

Betonier-, Maurer-, Stemhauer-, Pflaster-, Gipser-, Anstrich-, Tapezier-, Zimmer-, Schreiner-, Glaser-, Schlosser-, Flaschner-, Dachdeiker- und Hasnerardeiten,

auf Grund der aufgelegten Bedingungen zu vergeben.

Voranschlag etc. liegt im Bauinspektionsbüro auf.

Angebote, ausgedrückt in Prozenten des Voranschlags, wollen bis

8. April 1911, vormittags 11 Uhr,

an die Bauinspektion eingereicht werden.

Calw, den 29. März 1911.

K. Eisenbahnbaninspektion.

" ... . . . ^

Bekanntmachung.

Die Unterzeichneten Geschäfte bringen hiemit zur Kenntnis, daß sie auch in diesem Jahr wieder die sich so allgemeiner Be­liebtheit erfreuendenUlmer Mostkonserveu" führe». Der hieraus erzeugte Haustrunk steht dem echten Apfelmost in keiner Weise nach, übertnfft denselben vielmehr an Güte, Bekömmlichkeit und Haltbarkeit. Das Liter kommt auf nur 6 /H, was bei der jetzigen teuren Lebenshaltung, die zum Sparen nötigt, Jedermann veranlassen sollte, einen Versuch damit zu machen, der sicher zu dauerndem Genuß dieses vorzüglichen nnd gesunden Haustrunkes führen wird. Wo nicht erhältlich, erfolgt Persand per Nachn. ab Fabrik Ulm, Kllfergasse 1.

Nagold: Hch. Lang, Kond..

Küsermstr. Henne, Ebhausen: Küsermstr. Braun, Egenhausen: Küsermstr. Walz, Gllltlingen: Küsermstr. Haug,

! Hochdorf: Küsermstr. Katz. Mötzingen: Küsermstr. Gärtner, s Oberschwandorf: Küsermstr. Hölzle, ; Waiddorf: A. Wiedmaier, s Wildberg: Küsermstr. Kolmbach,

Haiterbach: Küsermstr. Killinger,: Unterlhalheim: Küsermstr. Klink. D

Altensteig-Stadt.

Stangen- u. Beigholz-

Verkauf

am Mittwoch, den ». April ds. Js., nachmittags S Uhr,

auf hiesigem Rathaus, aus Stadt­wald Priemen Abt. 6 Rieskopf, Abt. 7 Tannbachkopf, Abt. 9 Pslanzgarten, Abt. 17 Kugelmißle, Abt. 11 Schnakenloch, Abt. 20 Tannbachhalde, Abt. 25 Priemen­acker :

77 Baustangen I., II. Klasse,

39 Hagstangen II., III. Klaffe,

35 Hopfenstangen I. Klasse,

8 Rm. buchene Scheiter,

3 Rm. buchene Prügel.

57 Rm. Papierprügel,

37 Rm. tann. Prügel.

272 Rm. tann. Anbruch.

Den 30. März 1911.

Stadtschultheißenamt: Welker.

alten Roten,

vorzügliche Qualität, offeriert von 30 Liter an. nebst hochfeinem

von 60 Liter an

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Weinhondlung, Lahr i. B. Agenten gesncht.

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