r München, 28. März. Der Löwenbräuprozeß wird noch eine Reihe von Nachspielen haben. Gegen zahlreiche Wirte ist eine Voruntersuchung wegen betrügerischen Ein- schänkens eingeleitet. Gegen eine Änzahl Zeugen aus dem Prozeß ist Anzeige wegen Meineides erstattet.
Koblenz, 28. März. In einem Seitentale der Mosel im sogenannten Goldbachtale, sind zahlreiche Goldsunde gemacht worden. Man hat dort Stücke im Werte von 50 und 100 gefunden.
Ausland.
Kufstein, 27. März. Martin Greifs Zustand hat sich so verschlimmert, daß nach dem Gutachten der Aerzte sein" Ableben unmittelbar bevorsteht. Der greise Dichter wird die heutige Nacht kaum mehr überstehen.
r Rom, 27. März. In dem neuen Ausstellungspalais fand heute die feierliche Eröffnung der Internationalen Ausstellung der schönen Künste statt. Zugegen waren der König, die Königin, die Minister, das diplomatische Korps, die fremden Ausstellungskommissionen, das Ausstellungskomitee mit Graf San Martino an der Spitze u. a. Nach einer Ansprache des Grasen San Martino ergriff der Minister des Aeußern di San Giuliano das Wort und dankte den Souveränen und Staatsoberhäuptern der vertretenen Nationen. Ihre Teilnahme jbilde eine neue kostbare Gewähr für den Frieden und den Fortschritt. Der französische Botschafter erwiderte im Namen des diplomatischen Korps. Nach Beendigung der Reden schüttelte der König den Rednern die Hand und unterhielt sich mit den Botschaftern und ausländischen Ausstellungskommissionen. Sodann schritten der König und die Königin unter dem Jubel der Anwesenden in den Palast, der nunmehr für das Publikum freigegeben wurde.
Venedig, 28. März. Die „Hohenzollern" ging heute früh 5'/z Uhr mit der Kaiserfamilie an Bord nach Korfu ab.
r Christian!«, 28. März. Wie Asten Posten melden, ist die norwegische antarktische Expedition unter Amundsen am Kap Adara in Süd-Viktoria-Land gelandet. Die Expedition Scott ist etwas später gleichfalls dort eingetroffen.
Wien, 28. März. Der Reichsrat soll am 1. April aufgelöst und die Neuwahlen für den Herbst ausgeschrieben werden.
Graz, 27. März. Die drei Wiener Skiläufer, die gestern in der Bösensteingruppe bei Trieben von einer Lawine verschüttet worden sind, wurden heute als Leichen geborgen.
r Petersburg, 28. März. Die Antwortnote der chinesischen Regierung ist eingetroffen und als befriedigend anerkannt worden. Dem russischen Gesandten in Peking wurden entsprechend Instruktioneen erteilt.
London, 27. März. Wie die „Daily News" mitteilt, hat der Schatzkanzler Lloyd George den Entwurf für die Versicherung der Arbeiter gegen Arbeitslosigkeit, Krankheit und Invalidität ausgearbeitet und dürste er denselben kurz vor oder nach Ostern dem Parlamente vorlegen.
London, 27. März. Heute begann die allbritische Kaufwoche. Eine große Zahl Londoner Ladengeschäfte haben auf Anregung einer patriotischen Liga Ausstellungen von Artikeln, die in England und seinen Kolonien hergestellt sind, arrangiert. Ein fremdenfeindlicher Charakter liegt der Bewegung fern. Der Eröffnungstag wurde durch schlechtes Wetter verdorben.
r Madrid, 28. März. Der Expreßzug Barcelona- Madrid ist bei Farrasse entgleist. Dabei wurden drei Personen getötet und 7 verletzt.
r Konstautinopel, 28. März. Der in türkischen Diensten stehende Oberstleutnant v. Schlichting ist heute vormittag von einem albanesischen Soldaten auf zwei Schritt Entfernung angeschossen worden. Oberstleutnant von Schlichting schritt in Begleitung des Korpskommandanten die Wachmannschaft ab und richtete mit der Hand den Kopf des Täters gerade. Dieser glaubte sich geschlagen und feuerte .eine Kugel ab, die den Magen und den Darm durchbohrte und die Wirbelsäule und das Rückgrat verletzte. Beide
Füße sind gelähmt. Eine sofortige Operation im deutschen Hospital gelang. Doch ist wenig Aussicht vorhanden, von Schlichting am Leben zu erhalten. Der Sultan und die Minister übermittelten dem deutschen Botschafter ihr Bedauern über den Vorfall. Der Mörder soll morgm erschossen werden.
r Konstantinopel, 28. März. Oberstleutnant von Schlichting ist seinen Verletzungen erlegen.
Tokio, 27. März. Die Agitation, welche in San Franzisco gegen den angeblichen Landerwerb von Japanern in Mexiko eingesetzt hat, hat in Japan große Bewegung hervorgerufcn. Man spricht davon, die Teilnahme Japans an der Panama-Ausstellung zu verweigern.
Jubiläumsfeierlichkeiren in Italien.
r Rom, 27. März. Das von Kaiser Wilhelm an König Viktor Emanuel gesandte Telegramm hat folgenden Wortlaut: S. M. dem König, Röm. Die Kaiserin und ich sind glücklich, Dir von dem gastlichen Boden Deines schönen Landes unsere aufrichtigsten und herzlichsten Wünsche auszudrllcken, die wir mit ganz Deutschland für Dich und für die befreundete Nation zu der heutigen Feier des 50. Jahrestags sagen. Wir nehmen den lebhaftesten Anteil an der Erinnerungsfeier, die dem Werke Deines erlauchten Großvaters, des Schöpfers des Königreiches und der Einheit Italiens gilt. Wir bitten Gott, daß er all seinen Segen auf Dich, Dein Haus und Deine Regierung ausbreite und daß er stets seine mächtige Hilfe leiste zum wachsenden Gedeihen und zum Ruhme Italiens. Unsere herzlichsten Grüße der Königin. Wilhelm.
r Rom, 27. März. Der König hat von Kaiser Franz Josef folgendes Telegramm erhalten: Die Feier der Pro- klamierung des Königreichs Italien gibt mir Gelegenheit, Ew. Majestät meine aufrichtigen Glückwünsche mit den besten Wünschen für die Wohlfahrt Ihres Landes darzubringen. Ich bin überzeugt, daß die enge Freundschaft, die in so glücklicher Weise unsere Staaten verbindet, dazu beitragen wird, wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft ihre gegenseitigen Beziehungen zu entwickeln, und ein weiteres Unterpfand zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Friedens sein wird.
Rom, 28. März. Der König hat Kaiser Wilhelm folgendes Antworttelegramm gesandt: „Die Glückwünsche, die Du mir in Deinem Namen und im Namen der Kaiserin mit so großer Herzlichkeit aussprichst, haben mich tief gerührt. Diese Gefühle finden in meinem Herzen und in den Herzen des italienischen Volkes ein Echo. Das Bündnis unserer beiden Völker, die durch Bande so aufrichtiger gegenseitiger Sympathie vereinigt sind, wird immer eine mächtige Garantie bilden für ihren Fortschritt und dem der Welt." Das Antworttelegramm an Kaiser Franz Joseph hat folgenden Wortlaut: „Ich danke Ew. Majestät sehr lebhaft für die Glückwünsche, die Ew. Majestät mir ausgesprochen haben. Ich teile das Vertrauen Ew. Majestät in die Verwirklichung der edlen Rolle des Friedens und des Fortschritts, die unfern Völkern zufällt und für die ich eine sichere Gewähr finde in der Freundschaft und dem Bündnis, die sie einigen. Ich bitte Ew. Majestät, meine innigsten Wünsche für Ihre Person und für das Gedeihen Ihrer Staaten entgegenzunehmen.
Die Brandkatastrophe in New Port.
New Bork, 27. März. Erschütternde Szenen spielen sich fortwährend in der Morgue ab, wo das Schreien und Jammern ununterbrochen tönt. 37 Leichen sind noch nicht identifiziert. Die Menschen warten stundenlang auf Einlaß. Gestern waren 50000 dort, von denen viele die ganze Nacht über im Regen warteten, bis die Morgue heute früh wieder aufgemacht wurde. Unter den Toten sind vier Angehörige des einen, eine Nichte des zweiten Besitzers der Triangle-Company. Mehrere Totgemeldete, die sich retten konnten, finden sich nachträglich bei ihren Angehörigen ein.
Die Untersuchung, die fünf verschiedene Behörden einleiteten, ergaben mehrfache Verletzungen der Bauvorschriften. Aber auch die Gesetze stellen sich als recht unzulänglich heraus. Der Hausbesitzer Asch behauptet, nie von behördlicher Seite oder sonst woher auf die Gefährlichkeit der Zustände aufmerksam gemacht worden zu sein. Die einzige Feuernotleiter brach unter den Flüchtenden zusammen. Die Straßenausgänge von der Treppe aus sollen verschlossen gewesen sein. Unter gewöhnlichen Umständen waren 15 Minuten nötig, um die obersten drei Stockwerke zu leeren. Die Flammen ließen kaum 3 Minuten Zeit. Schneiderabfälle lagen überall haufenweise umher, da sie nur alle 14 Tage einmal ausgeräumt wurden. Während des letzten Jahres ereigneten sich fünf Brände in der Triangle-Werk- statt. Stets wurde ein Zigarettenstummel an der Brandstelle gefunden. Die Arbeiterinnen der sämtlichen hiesigen Fabriken sind furchtbar verängstigt.
Heute brach bei einem falschen Feuerlärm eine Panik aus, wobei Dutzende von Mädchen niedergetrampelt und viele erheblich verletzt wurden. Der Mayor Gaynor erließ einen Aufruf zur Hilfsaktion. Carnegie gab 5000 Dollars.
New-Nork, 27. März. Einschließlich dreier heute noch gefundener Leichen wird als Gesamtzahl der Toten behördlicherseits 142 angegeben, welche Zahl indes allgemein als zu niedrig gehalten wird. Von den Toten sind 87 agnosziert, darunter 16 Männer, von den weiblichen Toten war ein Mädchen 14, eines 15, sechs waren 16, zwölf 17, dreizehn 18 und zwölf 19 Jahre alt. Als Ursache der Katastrophe wird jetzt angegeben, daß jemand eine brennende Zigarre weggeworsen habe.
Landwirtschaft, Handel und Berkehr.
: (Wringen, 27. März. Heute verkaufte Wilh. Nikolaus zum Pflug sein Anwesen an Friedrich Kehler Bauunternehmer von hier um den Preis von 16000 Der neue Besitzer ist gesonnen das Anwesen einer größeren Renovation zu unterziehen und darin eine größere Baumaterialienhandlung einzurichten. Die Uebernahmc erfolgt auf 1. April.
r Eßlingen, 28. März. (Stadtobligationen). Bei der Submission auf 300000 Eßlinger Stadtobligationen wurden fol
gende Gebote abgegeben: Jakob Wulff L Co., Frankfurt a. M. 09,180/g, Eßlinger Akt. Bank, Ottenbacher <L Cie. Eßlingen und Riimelin L Cie. Heilbronn 99,78'ch, Heilbrunner Bankverein 99,80 »/o und Albert Schwarz-Stuttgart 100'' 2^0
„kin Sllkgrwrckter Scvülrr".
Straßburg i. E., Hafenwallstr. 18, am 27. Juni 1909.
„Meinem jetzt 10jährigen Sohn Fritz war nach überstandener Krankheit vom Arzte zur Hebung seines Allgemeinbefindens und zur Wiederherstellung seiner Körpcrkräfte Scotts Emulsion verordnet worden. Fritz hat das Präparat den Winter und Frühling hindurch regelmäßig eingenommen, und zwar mit allerbestem Erfolge. Die geschwundene Eßlust ist zurllckgekehrt und infolgedessen eine ständige Gewichtszunahme zu verzeichnen. Das Aussehen des Jungen ist ein bedeutend besseres geworden, und vor allem ist sein Wesen wie umgekehrt. Er war sonst schüchtern, ruhig und zurückhaltend, ist aber jetzt lebhaft, beinahe wild. Fn der Schule selbst ist er ein aufgeweckter Schüler, an dem der Lehrer seine Freude hat. Aber auch der Arzt freut sich, wenn er jetzt meinen Jungen sieht und bei seinen Untersuchungen eine fortgesetzt günstige E ntwickelung feststellt."
(gez.) Frau Marie Dornau. Wer seine Kinder nach überstandener Krankheit ebenso rasch wieder zu Kräften kommen sehen will, greife zu Scotts Emulsion. Aber, bitte, verlangen Sie ausdrücklich Scotts Emulsion, und lassen Sie sich keine der vielen Nachahmungen aufreden.
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