-8- Untertalheim, 23. März. Als Anerkennung für 25jährige treue Dienste bewilligten die bürgerl. Kollegien Amtsdiener A. Faßnacht hier eine Belohnung von 25 -H.
r Ergenzingen, 24. März. (Unfall.) Als der 22 Jahre alte Sohn des hiesigen Adlerwirts auf seinem Rad beim Rathaus einem Fuhrmann ausweichen wollte, übersah er die heroorstehende Deichsel eines anderen Wagens und fuhr auf diese mit voller Wucht auf, wodurch er so schwere innere Verletzungen im Unterleib davontrug, daß er kaum mit dem Leben davonkommen dürste.
r Stuttgart, 24. März. (Ständisches.) Der Zweiten Kammer sind in der Zeit vom 21. Febr. bis 16. März abermals nahezu 40 Eingaben zugegangen, die sich säst durchweg auf die neue Gehaltsordnung beziehen.
p. Die Proteste gegen die Lehrlingssportel. Nach Bekanntwerden des Entwurfs eines Gesetzes betreffend die Aenderung des allgemeinen Sportelgesetzes haben verschiedene Gewerbeoereine gegen Ziffer 51 dieses Gesetzes „Lehrlinge" Protest eingelegt. Die Leitung des Verbandes württembergischer Gewerbevereine und Handwerkeroereinigungen stellt demgegenüber fest, daß alle diese Proteste von der falschen Voraussetzung ausgehen, daß jeder Handwerker, der einen Lehrling hält, künftighin eine Sportel von 30 womöglich noch für jeden einzelnen Lehrling zahlen müsse. Dem ist aber nicht so. Auf Seite 275 des Entwurfs heißt es: Für die Erteilung der Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen 1) im Fall des § 129 Absatz 2 G.-O. („Die höhere Verwaltungsbehörde kann Personen, welche diesen Anforderungen nicht entsprechen, die Befugnis zur Anleitung von Lehrlingen verleihen") 30^. 2) Im Fall des § 129 n Absatz 3 G.-O. (welcher lautet: „Wer für ein Gewerbe den Voraussetzungen des tz 129 entspricht, ist berechtigt, auch in den diesen verwandten Gewerben Lehrlinge anzuleiten") 5—10 Der Entwurf begründet die Berechtigung des Sportelansatzes in Ziffer 1 mit 30 weil die verliehene Befugnis ordentlicherweise nur durch Erstehung der Meisterprüfung erlangt werden kann, die mit nicht unerheblichen Kosten verknüpft ist. Die Sportel trifft also nur solche Handwerker, denen, ohne daß sie die Meisterprüfung bestanden haben, oder sonst nach § 129 Absatz 1 G.-O. hur Anleitung von Lehrlingen berechtigt sind, dieses Recht durch die Kreisregierung verliehen wird, mit anderen Worten, sehr wenige. Ziffer 2 setzt eine Sportel von 5—10 ^ an, wenn z. B. ein Feinbäcker einen Konditorlehrling (verwandtes Gewerbe) einstellt, betrifft also auch nicht viele Handwerker. — Das ganze Sportelgesetz wird übrigens eingehend im Landesausschuß des Verbandes württembergischer Gewerbevereine und Handwerkervereinigungen im Juni ds. Fs. in Hall behandelt werden.
Banknoten als Zahlungsmittel. Durch eine Perfügung die vier Ministerien werden sämtliche Staatskassenstellen angewiesen, künftig die Banknoten der Württ. Notenbank in Stuttgart der Bayerischen Notenbank in München, der sächsischen Bank in Dresden, der Badischen Bank in Mannheim insoweit in Zahlung zu nehmen, als die Barmittel und die Zahlungsbedürfnisse der Kasse das Herausgeben des Ueberschusses über die Schuldigkeit gestatten.
p Stuttgart, 24. März. Auf das vom Schwäbischen Schillerverein aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Königspaares dargebotene und in den nächsten Tagen erscheinende Hausbuch schwäbischer Erzähler sind beim Schatzmeisteramt des Schwäbischen Schilleroereins bereits über 18 OM Bestellungen eingegangen. Außer der Stadtgemeinde Stuttgart, die sich 4000 Exemplare gesichert hat, sind mit größeren Posten bis zu 1000 Exemplaren auch industrielle Unternehmungen vertreten, die das Buch unter ihren Angestellten verbreiten, gewiß die schönste und wirkungsvollste Weise, den Gedenktag zu begehen Auch von den Schwaben in Nordamerika, so vom Cannstatter Volksfestoerein in Philadelphia, und vom Schwäbischen Sängerbund Brooklyn, sind schon größere Bestellungen eingegangen; der Schwabenverein Chicago, der Zweigverein des Schwäbischen Schilleroereins ist und diesen alljährlich tatkräftig fördert, hat 5M Exemplare bestellt und dem geschästssührenden Vorsitzenden des Schwäbischen Schilleroereins außerdem IM ^ übersandt für die Sammlung, die dem Königspaar als Bolksspende überreicht werden soll.
— Vorgestern fuhr ein Motorlastwagen Ecke Schloß- und Lindenstraße auf einen Straßenbahnwagen mit Anhänger auf. Durch die Wucht des Anpralls wurden die beiden Straßenbahnwagen aus dem Gleis geworfen. Der Chauffeur des Motorlastwagens stürzte von seinem Sitz herab und trug so schwere Verletzungen davon, daß er kurze Zeit darauf starb. Der Verkehr war eine Stunde lang gesperrt.
r Stuttgart, 22. März. (Versicherung.) Die Versicherungsanstalt Württemberg vereinnahmte im Monat Februar ds. Is. aus Beitragsmarken 472314.88^, gegen 410153.72 im gleichen Monat des Vorjahrs. Im Monat Januar wurden 637 292.98 ^ vereinnahmt (Vorjahr 636539.38^). Die Rentenzahlungen und Beitragserstattungen der Versicherungsanstalt beliefen sich im Monat Januar ds. Is. auf 549978.52 davon entfallen 471598 ^ auf Invalidenrenten, 21962..L auf Krankenrenten, 35045.52.H auf Altersrenten und 21373 ^ auf Beitragserstattungen.
r Die Maul- und Klauenseuche ist weiter ausgebrochen in Oberensingen OA. Nürtingen, und in Großeiß- lingen OA. Göppingen. Erloschen ist die Seuche in Bot- nang und Bonlanden, Amtsoberamts Stuttgart, sowie in Kropsenreut, Gemeinde Ebersbach OA. Göppingen.
p Leonberg, 24. März. Der Landtagsabgeordnete für Leonberg, Landwirt Karl Immendörfer, Mitglied der Fraktion des Bundes der Landwirte und der Konservativen,
Zum 12. Gausängerfest des Württ. Schwarzwaldgausängerbundes am 23. Juli in Spaichingen ist das folgende Programm festgelegt worden: Samstag, 22. Juli, abends ^9 Uhr Festbankett in der Turn- und Festhalle mit Gesang der Vereine und Musik der Stadtkapelle. Sonntag um 9 Uhr Hauptprobe für die gemeinschaftlichen Chöre in der Festhalle: Beginn des Wettsingens 10 Uhr. Nachmittags 3 Uhr Konzert in der Festhalle; um 5 Uhr Festzug, halb 9 Uhr Festball in der Festhalle. Für Montag, 24. Juli sind Frühschoppen, Nachmittagsunterhaltung und Ausflüge in die Umgebung der Stadt vorgesehen. Neben der hiesigen Stadtkapelle wirkt noch die Tübinger Regimentskapelle mit. Mit dem Gausängerfest sind noch drei Feiern verbunden. Zunächst kann der Württ. Schwarzwald- gausüngerbund auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken, dann sind es ebenfalls 25 Jahre, seit Geh. Kommerzienrat Dr. ing. P. Mauser an der Spitze des Gaues steht, und der Gesangverein „Liederkranz"-Spaichingen sieht den Tag seiner Gründung zum sechzigsten Male wiederkehren.
l> Marbach a. N., 24. März. Aus dem Neckar wurde die Leiche eines Mannes geländet: wie ermittelt wurde, handelt es sich um den schon seit vielen Jahren im Hotel Marquardt in Stuttgart angestellten Fremdenführer Gottlieb Trost.
Mühlhausen bei Waldsee, 23. März. Das vom Sonntag gemeldete Unglück stellt sich, wie mitgeteilt wurde, als ein grauenhaftes Verbrechen heraus. Der am 9. Mai 1894 in der Stadtpfarrgemeinde Waldsee geborene Sattlerlehrling Ferdinand Blum legte das Geständnis ab, die Frau Mayerhofer, die ihn in der Tenne überraschte, mit Beilhieben niedergestreckt zu haben. Er wollte damit Diebstähle, die er im Hause begangen hatte, nicht offenkundig werden lassen. Die Frau starb nach 18stündigem, qualvollem Leiden, ohne das Bewußtsein erlangt zu haben,
— Als der jugendliche Mörder Blum seinem Opfer, der Frau Rosa Mayerhofer, gegenüber gestellt wurde, zeigte er beim Anblick der Leiche keine Spur von Reue. Der Stationskommandant und ein Landjäger Konnten nur mit großer Mühe die Menge zurückhalten, die an dem Mörder Lynchjustiz üben wollte.
x Tuttlingen, 24. März. Eine merkwürdige Wette sind zwei Wanderer eingegangen: sie wollen ein etwa 150 Liter haltendes, an einer Deichsel angebrachtes leeres Faß von der Donauquelle bis zur Mündung der Donau in das Schwarze Meer und zurück, also eine Strecke von insgesamt 2800 Kilometer, hinter sich herziehen. Wenn sie innerhalb 1^ Jahren wieder in Donaueschingen eintreffen, sollen sie die Summe von 10000 ^6 erhallen. Ihren Lebensunterhalt haben die beiden jungen Leute durch den Verkauf von Ansichtskarten zu bestreiten.
Gerichtssaal.
Ulm, 23. März. (Kriegsgericht.) Der Leutnant Müller vom Grenadier-Regiment 123 hatte sich heute wegen Mißhandlung eines Untergebenen während des Dienstes unter rechtswidrigem Waffengebrauch zu verantworten. Müller bemerkte einmal, daß der auf dem linken Flügel stehende Rekrut Wagner nach einem vorbeifahrenden Fuhrwerk sich umsah. Darüber geriet Müller so in Aufregung, daß er dem Mann mit dem gezogenen Säbel zwei Hiebe über den Kopf versetzte. Der erste Hieb warf den Helm herunter, der zweite schlug dem Getroffenen eine 3 Zentimeter lange, bis auf die Knochenhaut gehende Wunde. Der Angeklagte gab an, er wisse selbst nicht, wie er zum Zuschlägen gekommen sei. Er machte eine kurz zuvor überstandene Influenzaerkrankung mit Mittelohrentzündung geltend und glaubt an einen Zusammenhang zwischen dieser und seiner Aufregung. Der Anklagevertreter sah den Fall als einen minder schweren an und beantragte 3 Wochen Stubenarrest. Das Gericht erkannte auf 7 Wochen Festungshaft, swird aber den Angeklagten der Gnade des Königs empfehlen.
Deutsches Reich.
r Deutsch-österreichischer Postvertrag. Der Postvertrag zwischen Deutschland und der Oesterreich-Ungarischen Monarchie vom 7. Mai 1872 ist bekanntlich von Oesterreich- Ungarn gekündigt worden. Die im Vorjahr in Wien gepflogenen Verhandlungen über den Abschluß eines neuen Postvertrags, an welchen auch Württemberg teilgenommen hatte, mußten wegen der Haltung von Ungarn, welches in Berkehrsfragen eine für Deutschland weniger günstige Stellung einnahm, abgebrochen werden. Um ihren Forderungen mehr Geltung zu verschaffen, hat nunmehr die Kgl. Ungarische Postverwaltung für eine Reihe von Versendungsgegenständen der Weltpostvereinstarise im ungarisch-deutschen Postverkehr in Aussicht genommen, falls der geplante neue Postvertrag nicht bis zum 1. Juli ds. Is. zu Stande kommen sollte.
r Berlin, 24. März. Die Kommission des Reichstags für die Bersicherungsordnung beendete heute die dritte Ausgleichslesung der Vorlage. Die Fertigstellung des Berichts ist noch vor den Osterferien zu erwarten.
Berlin, 24. März. Die Schifsahrtsabgabenkommission hat heute unter dem heftigen Widerspruch der preußischen Finanzverwaltung einstimmig beschlossen, daß die Unterhaltungskosten für die bereits bestehenden Anlagen nicht aus den Schiffahrtsabgaben bestritten werden sollen.
r Berlin. Aus der Sammlung Lanna kam vor einigen Tagen ein flacher Teller aus Jena zur Versteigerung. Zu 10000 angeboten, stieg der Teller bald auf 30000 und 40 OM bis schließlich ein Londoner Kunsthändler mit 41 OM Sieger blieb. Ein fast beispiellos hoher Betrag wurde später für einen Kristallpokal gezahlt. Es war italienische Arbeit aus dem XVI. Jahrhundert und mit .rpickem iiaiirlick em Scbmuck versehen. Wiederum war es
der englische Kunsthändler Durlacher, der mit einem Höchstgebot von 70OM ^ den Pokal eroberte.
Berlin, 23. März. Zu einem militärischen Erkundungsfluge stieg gestern nachmittag 3 V 4 Uhr der Militärflieger Leutnant Förster im Eisenbahn-Regiment auf dem Döberitzer Schießplatz mit einem Farman-Zweidecker auf. Gegen ^4 Uhr wurde er in einer Höhe von etwa 2M Meter über dem Tegeler See bei Reinikendorf gesichtet. Bon da ab fehlt jede Spur von dem Piloten. Bis nachts 1 Uhr war man im Fliegerschuppen von Döberitz noch nicht orientiert, ob und wo er gelandet ist. Man ist über das Schicksal Försters in großer Besorgnis.
Ausland.
r Bern, 24. März. Der 1465 Meter lauge Rosenbergtunnel, der eine bessere Eisenbahnverbindung von der Schweiz nach dem Bodensee und Südbayern ermöglicht, ist gestern bei St. Gallen durchschlagen worden.
Jnterlaken, 23. März. Die Dependence und ein großer Teil des bekannten Hotels Schönegg auf dem Beatenberg sind gestern nacht abgebrannt. Der Schaden ist groß. Als Ursache des Brandes nimmt man einen Kamindefekt an.
Wien, 24. März. Alle Wiener Zeitungen bringen Begrüßungsartikel für das deutsche Kaiserpaar. Ueber- all, besonders aber in Schönbrunn, wird in fieberhafter Tätigkeit an der Ausschmückung der Feststraßen gearbeitet. Im Schönbrunner Schloß wird aus, besondere Anordnung des Kaisers Franz Joseph für die deutsche Kaiserin aus vielen tausend Veilchen ein Aufsatz bereitet, der die Mitte der Tafel schmücken wird.
r Wien, 24. März. Die deutschen Majestäten blieben nach ihrer Ankunft heute nachmittag in Schönbrunn, wo sie mit Kaiser Franz Joseph eine einstllndige Spazierfahrt im Schloßpark unternahmen. Prinz Joachim u. Prinzessin Viktoria Luise besichtigten in Begleitung der Erzherzogin Ella die Hofburg, den Kaiser!. Marstall und die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Um 7 Uhr begann die Galatafel im Schönbrunner Schloß. Die Tafel war mit Blumen herrlich geschmückt. Gespeist wurde von goldenen Tellern. An der Tafel nahmen außer dem deutschen Kaiserpaar und Kaiser Franz Joseph die Prinzessin Viktoria Luise, Prinz Joachim, die Erzherzoge und Erzherzoginnen und eine Anzahl höherer Würdenträger sowie die Suiten teil. Toaste wurden nicht gehalten. Abends 8.50 Uhr erfolgte die Abfahrt des deutschen Kaiserpaars und der Prinzessin von Hetzendorf über Venedig nach Korfu. Ein offizieller Abschied unterblieb; doch ließ es sich Kaiser Franz Joseph nicht nehmen, seinen erlauchten Gästen das Geleite zum Bahnhof zu geben. Dort hatte der deutsche Botschafter mit den Herren der Botschaft, Frau v. Tschirschky und mehrere andere Damen und Herren sich eingesunden. Nachdem sich Prinz Joachim von seinen hohen Eitern und seiner Schwester verabschiedet hatte, verabschiedete sich Kaiser Franz Joseph von der Kaiserin, indem er sie auf Mund und Hand küßte, ebenso küßte Kaiser Franz Joseph den Kaiser mehrfach, während Prinzessin Viktoria Luise dem Kaiser ehrfurchtsvoll die Hand küßte. Als sich der Zug in Bewegung setzte, winkten die deutschen Majestäten vom Fenster aus ihrem hohen Gastgeber zu. Prinz Joachim begab sich direkt zum Nordbahnhof zur Rückreise nach Berlin. Kaiser Franz Joseph verlieh der Prinzessin Viktoria Luise das Großkreuz des Elisabethenordens.
Rom, 23. März. Der italienische Kriegsminister wird die jetzige Schußwaffe der Infanterie und Kavallerie durch ein neues Gewehr, das selbsttätig lädt, ersetzen lassen. Die ausgezeichneten Resultate, welche mit der neuen Waffe bei den Versuchen erzielt worden sind, haben diese Umbildung veranlaßt. Die Kosten, dieser Neuanschaffung werden sich auf 15 Millionen Lire belaufen.
r Rom, 24. März. Zur Bildung des Kabinetts Giolitti bemerkt die Tribuna, die Inhaber der technischen und militärischen Ministerien würden größtenteils im Amte bleiben, ebenso wahrscheinlich der Marchese di San Giuliano. Die Sozialisten würden ein Portefeuille und zwei Unterstaatssekretärstellen erhalten.
r Petersburg, 24. März. Wie nachträglich verlautet, ist die Krisis noch nicht entschieden. Der Ministerpräsident Stolypin wurde zwar gestern vom Kaiser in Zarskoje Sselo empfangen, soll aber seine Demission noch nicht zurückgezogen haben. Andererseits habe auch der Kaiser Stolypins Demissionsgesuch noch nicht angenommen.
r Wladiwostok, 23. März. Das Marinekriegsgericht verhandelte gestern gegen 12 Marineoffiziere, die angeklagt waren, Zuckerlieferungen für die Mannschaften zu Schleuderpreisen an Chinesen verkauft zu haben. Dem Lokalanz. zufolge erhielten fünf der Angeklagten zwei Jahre und zwei vier Jahre Festung.
r London, 24. März. In den Singer-Nähmaschinen- Werken in Glasgow ist ein Streik ansgebrochen, der gegen 10000 Personen umfaßt.
London, 23. März. Buseton (lib.) fragte im Unterhaus an, ob an den deutschen Reichskanzler eine besondere Einladung ergehen wird, den Kaiser bei seinem Besuch in London zu begleiten zu dem Zwecke, den Abschluß eines Uebereinkommens zwischen Großbritannien und Deutschland über die zwischen beiden Ländern schwebenden Fragen zu beschleunigen. Sir Edward Grey erwiderte, der deutsche Kaiser werde dem König aus dessen Einladung einen privaten Besuch abstatten. Eine andere Antwort über diese Angelegenheit vermag ich nicht zu geben.
r Madrid, 23. März. Der Ministerrat hielt heute unter dem Vorsitz des Königs eine Sitzung ab, in der er sich u. a. niit der französisch-spanischen Differenz hinsichtlich Marokkos befaßte, die nach den Ausführungen des Ministeipräsidenten Canalejas bei den herzlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern in befriedigender Weise beigelegt werden würden.