r Petersburg, 17. März. Im Gebiet von Semi- retschensk findet gegenwärtig eine Probe Mobilisierung statt. Die dort stehenden Truppen sind bereits in Dsarkent an der chinesischen Grenze zusammengezogen, einige Truppen­teile von Dsarkent dorthin dirigiert. Aus dem Bericht des Kommandierenden des tukestanischen Militärbezirks, des Korpskommandeurs und des Echelonchefs ist ersichtlich, daß die mobilisierten Truppenteile in vorzüglichem Zustand und in voller Ordnung ungeachtet schwieriger örtlicher Verhält­nisse ihren Marsch erfolgreich und schneller, als erwartet wurde, zurückgelegt haben.

Cherbourg, 18. März. Die Marinebehörden werden in den nächsten Tagen interessante Schießversuche mit dem neuen 305 Millimeter-Geschoß vornehmen. An Bord eines veralteten Kriegsschiffes werden drei dieser neuen Geschosse in den Munitionskammern untergebracht werden, worauf die Beschießung des Schiffes mit schwerkalibrigen Geschützen stattsindet und möglichst danach getrachtet wird, die neuen Geschosse zu treffen. Es handelt sich nämlich darum, die Explosionsgewalt der Geschosse zu prüfen.

Brüssel, 18. März. Das Gericht erklärte nach Prüf­ung der Akten des Untersuchungsrichters über den Brand der Weltausstellung, daß zu einer strafrechtlichen Ver­folgung kein Anlaß vorliege.

r London, 18. März. Bei dem gestrigen Iahres- baukett der internationalen Schiedsgerichtsliga führte Sir Edward Grey in seiner Rede folgendes aus: Ich bemerke, daß einige Worte, die ich neulich geäußert habe, so ausge­legt worden sind, als ob ich behauptet hätte, daß ein all­gemeiner Schiedsgerichtsvertrag zwischen zwei großen Nationen gleichbedeutend mit einem Defensivvertrag zwischen ihnen sei. Eine solche Bestimmung eines Defensivvertrags in einem Schiedsgerichtsvertrag hieße seine Aussichten hier und anders­wo verschlechtern. Es könnte sogar andere Länder zu der Annahme verleiten, daß der Vertrag zwischen den beiden Mächten gegen eine oder mehrere der anderen Mächte ge­richtet sei. Das würde seine mögliche Wirkung auf eine Verminderung der allgemeinen Rüstungsausgaben vernichten. Ueber die Londoner Deklaration sagte Sir Edward Grey weiter, er bestreite, daß sie für Deutschland gemacht sei. Deutschland sei nicht besonders an ihr interessiert. Alle Länder wünschten in gleicher Weise, sie zu ratifizieren.

Mr London, 19. März. Nach einer Meldung des Reuterschen Bureaus aus Tanger sind dort freundlichere Nachrichten aus Alcassart eingetroffen, denen zufolge die Mahalla des Sultans eingetroffen ist. Die Beraber machen sich vor den Toren von Fez Beute und haben die in der Nähe von Fez gelegene Ortschaft Pedro geplündert und zerstört.

r Tripolis, 19. März. Nach aus Derna eingegangenen Nachrichten ist das Mitglied der amerikanischen Expedition, der Archäologe Lacue in Cyrene am 11. d. M. von einem bei der Expedition befindlichen Eingeborenen wie es heißt aus Rache ermordet worden. Eine amtliche Untersuchung ist eingeleitet. In Derna und Tripolis herrscht große Er­regung.

r Tanger, 17. März. Aus Fez wird vom 12. d. M. gemeldet, daß es den Postboten aus Mequines gelungen ist, in Fez einzutreffen. Sie meldeten, in der Umgebung von Mequines herrsche Ruhe. Die Beraber hätten den Gouver­neur friedlicher Absichten versichert, seien aber, nachdem sie die Stämme ausgeplündert, wieder in das offene Land zu­rückgezogen, während die scherifische Mahalla von Djilila aus die Verfolgung ausgenommen habe.

r Newyork, 17. März. Der Mechaniker Madura, der mit zwei Genossen am 21. Dezember v. 2s. den Raub­mord an dem Bankier Anjol in Mislowitz beging, ist lt. B. T." gestern, als er mit dem DampferZiethen" an­langte, von dem Kriminalkommissar Bußdorf aus Berlin verhaftet worden. Er trug bei seiner Verhaftung noch den gleichen Hut wie bei der Mordtat in Mislowitz. Nach anfänglichem Leugnen gestand er das Verbrechen unumwunden ein. Seine Mitschuldigen wurden nicht an Bord gefunden.

Newyork, 18. Mürz. Mehrere Morgenblätter be­richten über eine Demonstration gegen Diaz. Ein Volkshaufe sammelte sich um 9 Uhr abends vor dein Palast an. Plötzlich flog ein Steinhagel, wodurch eine Anzahl Scheiben zertrümmert wurden. Die Attacke geschah so unvermutet, daß die Polizei keine Maßnahmen ergreifen konnte. Als sie endlich vorging, waren die Exzedenten wieder verschwunden. Eine große Versammlung von Studenten und Arbeitern beschloß, Lim antour bei seiner Ankunft eine Ovation zu bereiten. Die Drohungen einiger Insurgenten, sie würden Limantours Durchreise verhindern, werden nicht ernst genommen. Allenthalben in Mexiko ist jetzt die Proklamation betreffend Aufhebung der Dersassungsgarantien angeschlagen.

r Buenos Aires, 19. März. Die Blätter melden, daß die Regierungstruppen in Paraguay den Revolutionären eine Niederlage beigebracht haben. 900 Mann sollen in dem Treffen getötet und verwundet worden sein.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

* Oberschwandorf, 17. März. Die Gemeinde erlöste beim heutigen Langholzverkauf (ca. ZOO Fm.) 134°/g, beim Sägholz 1297g der Taxpreise.

r Stuttgart, 18. März. Schlachtvichmarkt.

Großvieh, Kälber, Schweine,

Zugctrieben:

127

43

228

Erlös ans ^

Kxr. Schlachtgewicht.

Pfennig

Pfennig

Ochsen

von 92 bis 93

Kühe

von 66 bis 76

,.

45 56

Bullen

>> 86 87

Kälber

105 .. 108

83 85

100 103

98 .. 100

Jungvieh u.

94 " 96

Schweine

.. 64 .. 65

Iungrinder

91 93

63 65

.. 87 90

Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

22! Pfullingen, 16. März. Der weithin bestens bekannte Gasthof z. Lamm wurde wegen Ablebens des seitherigen Besitzers Paul Gneidiug durch das Immobilien- und Hyp.-Geschäft Adolf Maier, Reutlingen an M. Schmidt, Hotelier, Reutlingen verkauft. Herr Schmidt, welcher ein tüchtiger Fachmann ist, wird das Geschäft in seitheriger Weise weiterführen. Die Uebernahme erfolgt auf 1. Mai ds. 2s.

Frnchtpreise.

Nagold, 11. Mürz. Alter Dinkel. Neuer Dinkel 7.40, 7.30, 7.20. Weizen 13.-, 11.30, 10. -. Kernen ,- Roggen 10., 9.50, 9.. Gerste 10.50, 9.51, 8.-. Haber 9.-, 8.87, 8.40. Miihlfrucht . Bohnen., 8., .. Wicken..11.50...

Erbsen., 10.50,.. Linsen.,.-..

Altensteig, 15. März. Alter Dinkel. Neuer DinkelHaber 10., 8.86. 8.--. Kernen

> Gerste 11.-, 10.25, 9.50. Mühlfrucht ,

. Weizen, 14.... Roggen, 10.-,.

Welschkorn,.-.. Linsen-Gcrste.,

Roggen-Weizen. Bohnen .

Biktualienpreise.

1 Pfund Butter 1,10-1,15 ^ 2 Eier 1314

Auswärtige Todesfälle.

Wilhelm ^Friedrich Deuble, aus Nagold, 65 I., Passig (Nord- merika): Ändr. Heinzelmann zum grünen .Wald, 54 I., Lauterbadß Reinhard Baur, Bauer, Wendelsheim; Or. ius,i. Otto Ederbach, 26 F, Stetten i/R.

Literarisches.

Gin Much von ganz besonderem Wert.

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Wie kommt man mit seinen Mitmen­schen am besten aus? Wie festigt man den Willen? Wie über­windet man Fehler u. Schwächen? Wie überwindet man leichter Kummer u. Sorgen? Wie ärgert man sich weniger? Wie kommt man vorwärts? Wie ver­schafft und bewahrt man sich Humor?

Diese und viele an­dere Fragen, die jeden Menschen interessieren müssen, der an seiner Selbstveredlung arbeitet, finden hier durch den bekannten Wiener Ge­lehrten Prof. Dr. Rob. Plöhn ihre glückliche Lösung. Es ist ein Buch echter Lebenskunst!

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Ein guter Rat. Die heutigen Zeiten sollen schwere Anforder­ungen an unsere Hausfrauen, wenn sie für eine größere Familie zu sorgen haben. Da heißt cs, überall sparen. Auch in der Küche muß jeder Vorteil herausgesucht werden, um billig zu kochen und den Seinen doch eine kräftige, nahrhafte Kost zu bieten. Die altbewährten Maggi-Produkte können hierfür nicht genug! empfohlen werden. Besonders Maggi's Suppen- und Speisen-Würze ist ein ausge­zeichnetes Mittel zum Sparen. Wenige Tropfen davon geben jeder faden Suppe oder Speise feinen Wohlgeschmack und jer- setzen so teuere Zutaten.

Druck und Berlr-g der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Berneck.

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Am Samstag, den 24. März,

nachmittags 3 Uhr,

kommen auf hiesigem Rathaus im Wege des schriftlichen Aufstreichs (Submission) zum Verkauf aus den Gemeindewaldungen:

889 Stück Langholz mit 68,19 Fm. I., 100,81 Fm. II., 187,80 Fm. III., 84,16 Fm. IV., 57,85 Fm. V. und 39,24 Fm. VI. Kl. 3,00 Fm. I. Kl.. 1,13 Fm. II. Kl.. 1,96 Fm. III. Kl. Sägholz mit zusammen 544,14 Fm. Ferner Stangen:

19 Stück Baustangen

Io. Klasse,

99

Id.

110

II.

42

III.

19

Hagstangen

I.

135

II.

157

III.

36

Hopfenstangen

I.

16

tt »,

II.

Angebote auf das Lang- und Klotzholz, sowie auf Stangen sind getrennt in ganzen und Zehntels-Prozenten der Taxpreise schriftlich und verschlossen bis zu obiger Zeit an das Stadtschultheißenamt hier einzureichen, woselbst die Berkaufsbedingungen eingesehen werden^können. DieIZah- lungsbedingung ist günstig gestellt.

Gemeinderat.

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Die Stadtgemeinde Calw, welche bisher berechtigt war, je am 2. Mittwoch der Monate Januar, April, Juni, August und November einen Viehmarkt abzuhalten, sucht darum nach, diese Märkte dauernd abhalten zu dürfen.

Dies wird mit der Aufforderung bekannt gegeben, etwaige Ein­wendungen gegen die Gewährung dieses Gesuchs innerhalb 8 Tagen beim Oderamt Calw anzubringen.

Calw, den 16. März 1911.

K. Oberamt: AmtmannMippmaiin.

K. Forstamt Pfalzgrafenweiler.

Stangen-

Verkauf.

Am Dienstag, den 28. März,

vorm. 10 Uhr, im Rathaus in Pfalzgrafenweiler Nadelholz- Baustangen: Fichten: Kl. I a. 783, Id.'546. II. 621, III. 270, Tannen: Kl. Io. 98, Id. 201, II 823, III. 674, Hagstangen: Fichten: Kl. I. 33, II. 423, III. 776, Tannen: Kl. I. 10, II. 132, III. 880, Hopfenstangen: Fich­ten: Kl. 1.508, II. 1529, Tannen: Kl. I. 196, II. 1265, gemischte: Kl. IV. 780, V. 920, Rebstecken: Kl. I. 1160, Buchen Baustangen: Kl. I o. 7, Hagstangen: Kl. I. 7.

Losverzeichnisse unentgeltlich vom Forstamt.

Die Stadtgemeinde Nagold DA" verkauft

Beigholz und Reisich

am Donnerstag, den 23. März

1. im Distrikt Killberg Abteilungen Lehmgrube, Stellesbuckel und Buttenmühle:

10 Rm. eichene Prügel und 11 Rin. Nadel- holz-Beigholz (worunter etwas Schindelholz), ferner 1500 Büschel fast durchweg hartholzenes sehr wertvolles Laubreis und 400 Büschel Nadel­reis.

2. im Distrikt Lemberg Abteilung Teichelwald (auf der Ebene)

1 Rm. buchene Prügel und 6 Haufen Laub- und Nadelholzputzreis (ungebunden).

Zusammenkunft für alle Kaufsliebhaber nachm. I V, Uhr im Distrikt Killberg Abteilung Lache beim sogen. Schncpfeneichle.

4M.

der Billigkeit von

Kathreiners Malzkaffee

ist das ersparte Geld, das man am Ende des Jahres im Beutel hat, wenn man täglich Kathreiners Malzkasfee trinkt.

Das ist in diesen teuren Zeiten bon größter Wichtigkeit!

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