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Vorstandsmitglied Teusel-Tuttlingenjwurde beschlossen, durch den Sekretär der Kammer und unter Heranziehung tüchtiger Juristen einen Mustervortrag für freiwillige Preisoerein­barungen von Handwerkerorganisationen aufstellen zu lassen, der einerseits die eigenartigen Wirtschaftsverhältnisse des Handwerks berücksichtigen, andererseits juristisch unanfechtbar sein soll. Diese Arbeit hatte sich als notwendig erwiesen, da in letzter Zeit mehrere derartige Abmachungen bei gericht­lichem Austrag für ungiltig erklärt wurden. Die nächste Vollversammlung der Kammer soll Ende April stattfinden.

I> Heilbronn, 6. März. Auf dem hiesigen Haupt­bahnhof wurde der Stationsarbeiter Schütz beim Ueber- schreiten der Geleise von einer Lokomotive überfahren. Es wurde ihm der Kopf und ein Fuß abgefahren, sodaß der Tod alsbald eintrat.

r Eybach OA. Geislingen, 6. März. (Ein mutiger Bursche.) Ein siebenjähriger Knabe spielte mit einem gleichaltrigen Mädchen in der Nähe der Eyb. Nach dem Spiel wollte das Mädchen im Wasser die Hände waschen, überstürzte sich aber und fiel hinein. Der Knabe, Franz Bundschuh, sprang ca 50 Meter weit dem Ufer entlang dem Mädchen nach, tröstete sie, indem er ihr zurief: „Frida, brauchst nicht weinen, ich ziehe Dich schon heraus!" Und wirklich beim nächsten Treppenabstieg in den Bach hinein faßte er seine Schulkamerädin an den Kleidern und brachte sie glücklich ans Land. Dadurch wurde das Mädchen dem sichern Tode entrissen, da der Vorfall von niemand, beob­achtet wurde und die Eyb gegenwärtig ziemlich viel Wasser mit sich führt.

Deutsches Reich.

Berlin, 6. Mürz. Ich erfahre aus zuverlässigster Quelle, daß der Kaiser in seiner Ansprache an die Marine­rekruten in Wilhelmshaven auf die politische Situation Deutschlands und auf die ganze politische Weltlage hinwies, die freudiges Pflichtgefühl bei den Soldaten verlange, um die Macht und Größe des Reiches zu erhalten. Die Rede des Kaisers währte ungefähr 10 Minuten.

Berlin, 6. März. Die Reichsregierung beschloß die Neuanlagen von 6 weiteren Reichsluftschiffhallen, die über das ganze Reich verteilt, lediglich militärischen Zwecken dienen sollen.

Berlin, 4. März. Das Präsidium des Deutschen Handelstages und das Direktorium des Hansabundes haben ein Abkommen über die Abgrenzung der Arbeitsgebiete des Deutschen Handelstages und des Hansabundes, sowie über die gemeinsame Bearbeitung großer wirtschaftlicher und wirtschaftlich-politischer Fragen abgeschlossen.

Berlin, 5. März. Der Kronprinz wird, wie die „Neue Gesellschaftliche Korrespondenz" meldet, am 1. Ok­tober das Kommando des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1 in Langfuhr bei Danzig übernehmen. Die Korrespondenz teilt dazu mit, daß der Kaiser vorgestern beim Frühstück im Unionklub erzählt habe, er habe diese Ernennung dem Kronprinzen nach Kairo gemeldet. Der Kronprinz werde nicht auf Schloß Oliva residieren, sondern in Langfuhr eine Prioatvilla bewohnen.

r Pforzheim, 6. März. (Von der Straßenbahn.) Heute wird hier an drei Stellen zugleich mit dem Bau der

städtischen elektrischen Straßenbahn begonnen. Die Bahn wird im August eröffnet.

Bruchsal, 6. März. Bon maßgebender Stelle wird der „Bad. Presse" mitgeteilt: Der im Jahre 1908 vom Schwurgericht Offenburg wegen des Raubmordes am Glas­waldsee im Schwarzwald zum Tod verurteilte und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe Begnadigte Aug. Philipps­sohn aus Rußland hat gestern früh in der Abteilung für Geisteskranke des Landesgesängnisses Bruchsal, wohin er im August 1909 eingeliefert worden war. den ersten Auf­seher Kaufmann erstochen und den Aufseher Sichmidjt schwer verwundet. Die Untersuchung über den Hergang der Tat ist noch im Gange. Allem Anschein nach hat der Täter die Waffe sich selbst hergestellt.

Metz, 5. März. Heute abend gegen 7 Uhr kam es hier wiederum zu einem Krawall. Zwei einheimische junge Leute randalierten auf der Römerstraße und gerieten in einen Wortwechsel und dann in Streit mit Unteroffizieren. Es sammelte sich eine große Menschenmenge an. Schutzleute mußten einschreiten und nahmen die beiden jungen Leute fest. Aus der Menge wurden Rufe: Vivv In Uranos! ^ das ln ?ru*86! laut. Bei dem Zusammenstoß sollen die Unteroffiziere blank gezogen haben und auf der anderen Seite soll von dem Messer Gebrauch gemacht worden sein. Eine authentische Darstellung war bisher nicht zu erlangen. Hier war zunächst das Gerücht verbreitet, daß es sich bei den jungen Leuten um Mitglieder der „Iwrrnins Sportivs" handle; das stellte sich aber später als unrichtig heraus.

Schwerin, 5.März. Ein grauenhaftes Verbrechen ist in Friedland in Mecklenburg entdeckt worden. Der 7 jährige Sohn des Arbeiters Wotanski war im Juni v. F auf dem Wege zur Schule spurlos verschwunden. Spazier­gänger sahen nach einigen Tagen eine Schlllermütze auf dem Stadtteich schwimmen und bald darauf wurde auch die Leiche des Knaben aus dem Wasser gezogen. Allgemein glaubte man zunächst an einen Unglücksfall. Jetzt hat sich herausgestellt, daß das Kind von mehreren um einige Jahre älteren Gemeindeschülern ins Wasser geworfen worden ist und, wenn der Junge an die Oberfläche kam, immer wieder hinabgestoßen wurde, bis er schließlich ertrank.

Hamburg, 6. März. Die Leiche des Chefs des ost­asiatischen Kreuzergeschwaders Kontreadmiral Gühler ist hier heute früh an Bord des Dampfers Fürst Bülow vom Nord­deutschen Lloyd von Hongkong hier eingetroffen.

Gericytssaal.

Wilhelmshaven, 5. März. Das Oberkriegsgericht verurteilte den Obermatrosen Jacob wegen Landesverrats zu 12 Jahren Zuchthaus. Die erste Instanz hatte aus 6 Jahre Zuchthaus erkannt.

Ausland.

Wien, 6. März. Der Kaiser empfing gestern vor­mittag im Schönbrunner Schlosse den König von Bul­garien, der seinen Dank für die Gratulation zu feinem 50. Geburtstage ausdrückte. Der Besuch des Königs, welcher Zivilkleidung trug, hatte einen sehr herzlichen Cha rakter und dauerte fast eine Stunde.

Rom, 5. März. Wie die Leichenschau ergab, hat zwischen der Gräfin Trigona und dem Leutnant Paterno

ein äußerst heftiger Kamps stattgefunden. Der Körper der Gräfin, die bekanntlich in einem hiesigen Hotel von Paterno mit einem Jagdmesser erstochen worden war, wies eine große Anzahl von Wunden auf. Im Krankenhause wurde gestern Paterno einem Verhör unterzogen. Er erklärte, er habe die Gräfin zu sehr geliebt, um eine Trennung von ihr ertragen zu können. Im Koffer des Leutnants wurden zahlreiche Liebesbriefe der Ermordeten gefunden.

Madrid, 5. März. Infolge der vor einigen Tagen erfolgten Berufung eines bekannten schweizerischen Professors an das Krankenlager des Prinzen Don Iaimes, des Sohnes des Königs jAlfons, geht jetzt in dortigen Hof­kreisen ein Gerücht, das große Erregung verursacht. Die Berufung des Freiburger Professors soll deswegen erfolgt sein, weil der Sohn des Königs taubstumm sein soll.

Peking, 6. März, lieber das Aufflackern der Bo;er- bewegung ist entgegen anders lautenden Nachrichten amt­lich hier nichts bekannt._

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Altensteig-Stadt, 6. März. Bei dem am 4. d. Mt stattge­fundenen Nadelstammholzverkauf aus den hiesigen Stadtmald­ungen wurde bei einem Ausbot von 37505 ein Erlös von 47394 Mark erzielt. Angebote auf die einzelnen Lose von 118.8—131,90/g.

Rottwril, 4. März. Weizen 10,50 Dinkel 7,40 Haber 8,81 ^ und 8,45 Verkauf: 72 Zir. Erlös 598 92

Balingen, 4. März. Dinkel 8,70 und 8,40 .«6, Haber 9,50^6 und 8,60

Auswärtige Todesfälle.

Marie Schroth, geb. Rüffle, Briefträgerswitwe, Calw-, Katharine Haarer, geb. Donner, Herrenberg.

Neue Bücher von denen man spricht:

Bloem, Das eiserne Jahr. Roman 6. —

Brehms, Tierleben, neubearb. v. zur Straßen.

VI. Vögel. Bd. I 12. —

Frobcnins, Auf dem Wege nach Atlantis 15. 50

Grisar, Luther. Bd. I 13. 60

Henne am Rhyn, Illustr. Religions- und Sittenge­schichte aller Zeiten und Völker 4. — ,

Klassiker der Knnst i. Gesamtausgab. 4". 18. Vro Vnrrelico ÜL Iü»8ole. 327 Abb. mit Text 9. —

Klitscher, Königsliebchen. Roman 5. —

Lipps, Weltanschauung u. Bildungsideal 5. —

Natorp, Volkskultur und Persönlichkeitskultur 3. 60

Reinke, Die Kunst der Weltanschauung 4. —

Rose, Bilder aus den vier Wänden 5. —

Sombart, Die Juden und das Wirtschaftsleben 11. —

Stilgebauer, Purpur. Roman 5. —

White, Geschichte der Fehde zwischen Wissenschaft und Theologie in der Christenheit. Bd. I 6. —

Woermann, Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker. Bd. III 17. —

Zu beziehen durch die G. W. Zaiser'sche Buchhandlg. Nagold

Kocks

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Osrantlert lsrdkrei. Kaden ln allen desseren OetalleescdLklen« sssdrlkanlsn: Otto L kslldroim s. u. ssrisüriekslolü 1. V.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckrrei l Smil Zaiier- Nagold. — Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

LrkMi'ung.

In Nr. 32 des „Gesellschafter" vom 8. Februar LSI! habe ich dem Herrn Fabrikanten

G. Narr in Wildberg

den Borwnrf gemacht, daß er wider besseres Wissen eine Behauptung ausgestellt habe, welche von mir als faustdicke Lüge bezeichnet wurde.

Ich habe mich inzwischen überzeugt, daß die Behauptung des Herrn Rau der Wahrheit entspricht und mein Vorwurf ans einem Irrtum beruht

und jeglicher Begründung entbehrt, weshalb ich die in genanntem Artikel ausgesprochenen Be leidignngen, sowie auch die Veröffentlichung der mir aus Wildberg zugegangenen, den Tatsache» ebenfalls zuwider­laufenden Mitteilung

»it dem MMM WsrichtM Marie«

Untertürkheim, 3. März 191L.

t. Rar! 5 tsiiSe»mexer.

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Wildberg.

Unterzeichneter verkauft am

Donnerstag, den S. März,

nachm. 1 Uhr,

ein älteres

Mrd,

sowie einen Einspänner-

Wagen.

Joh. Dengler, M.

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für meinen Laden (Metzgerei), welches in der freien Zeit in der Haushaltung mithilft, beihohemLohn. Borkenntnisse nicht notwendig.

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Liöerakste Vergütung jedes durch ausreichende Ver­sicherung gedeckten Schadens und ohne jeden Abzug.

Zur Entgegennahme neuer Anträge ist jederzeit bereit: Bezirksagent Oberamtspfleger Rapp in Nagold, Hauptagent: Stadtpfleger Rieger in Haiterbach,

„ Schultheiß Dengler, „ Ebhause»,

„ Stadtpfleger Frauer „ Wildberg,

„ Kaufmann Hummel „ Gültlingen,

„ Schultheiß Klink „ UnterLalhcim.

Zu MfirmtMS-

Laut Beschluß des Kgl.

Geschenken

Konsistoriums ist eine

empfiehlt

neue Ausgabe des Ge-

Gesang-

Bücher

sangbuchs vor dem Jahre 1913 — falls überhaupt eine solche zu

Nrü^L-'sche

Stande kommt — nicht

Bnchhdlg. * Nagold.

:: zu erwarten. ::