nis hatte, als er deren Haus besten wollte. Er wurde erst vor einigen Tagen aus dem Gefängnis in Hall entlassen.
r Oehringen, 2. März. Der Bauer Wilh. Knauß hat sein ungefähr 80 Morgen großes Hofgut in Schwöll- bronn unter der Bedingung veräußert, daß wenn das Gut an einen Güterschlächter verkauft werden sollte, es ihm zu demselben Preise wieder zurückgegeben werden muß.
Um der Fälschung von Hypothekenbriefe«, wie
sie die Ortsvorsteher von Löchgau und Stockheim in so ausgedehntem Matze zum Schaden der Staatskasse betrieben haben, nach Möglichkeit oorzubeugen, beabsichtigt das Justizministerium nach einem an sämtliche Amtsgerichte ergangenen Erlaß die Herstellung und Verwendung der Formulare zu Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldbriefen künftig unter besondere Kontrolle zu stellen. Zu diesem Zweck sollen zunächst die Vorräte der Buchdruckereien an solchen Formularen aufgekauft und samt den bereits in Händen der Grundbuchbeamten befindlichen, die auf 1. April dem Ministerium einzusenden sind, von letzterem mit einem Kon- trollzeichen versehen werden. Später werden dann vom Justizministerium neue, mit entsprechenden Zeichen versehene Formulare hergestellt, die nur von diesem bezogen werden können. Nach dem 1. April darf kein Formular ohne Kontrollzeichen mehr benützt werden, lieber die Durchführung der Kontrolle, die voraussichtlich in einer genauen Buchung über die Verwendung der Formulare bestehen wird, sollen noch nähere Vorschriften erlassen werden. Auf den 1. Januar 1912 sollen dann in ähnlicher Weise auch für die Zeugnisse aus dem Grundbuch über Hypothekeneintragungen besondere Formulare hergestellt werden. Den Buchdruckereien wird in dem Erlaß empfohlen, den Druck von Formularen zu Hypothekenbriefen im Hinblick aus die bevorstehende Einführung amtlich gekennzeichneter Formulare einzustellen.
Deutsches Reich.
Berlin, 2. März. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde dem Anträge Bayerns, betr. die Prägung von weiteren Denkmünzen aus Anlaß der Feier des 90. Geburisfestes des Prinzen Luitpold, sowie dem Anträge Württembergs, betr. die Prägung von Denkmünzen aus Anlaß der Feier der Silberhochzeit des Königs und der Königin von Württemberg zugestimmt. Der Entwurf eines Gesetzes, betr. die Tagegelder, die Fuhrkosten und die Umzugskosten der Kolonialbeamten, der Entwurf eines Gesetzes, betr. den Patentausführungszwang und die Vorlage, betr. die Berechnung jder Matrikularbeiträge zum Etat für das Rechnungsjahr 1911 gelangten zur Annahme.
Berlin, 3. März. In Sachen des Mordes an der Witwe Hofmann in der Blumenthalerstraße ist der im nämlichen Hause wohnende Krankenpfleger Griehl sestgenommen Morden der, wie erst jetzt eine Hausbewohnerin bekundet, zu der Zeit, in welcher der Mörder die Hofmannsche Wohnung verlassen haben muß, die Hintertreppe herunterkam, um, wie die Kriminalpolizei annimmt, das Haus unbemerkt zu verlassen, wegen der verschlossenen Haustüre aber genötigt wurde, die Vordertreppe wieder hinaufzugehen. Frau Hofmann pflegte, bevor sie auf Reisen ging, Griehl die Aufsicht über die Wohnung zu übertragen: sie wird also so viel Vertrauen zu ihm gehabt haben, daß sie auf sein Klopfen ohne weiteres geöffnet hat.
r Pforzheim, 2. März. (Hohe französische Auszeichnung an eine Süddeutsche.) Für 25jährige Dienstleistung im Rothschild'schen Kinderhospital in Ber sur Mer Departement Pas de Calais wurde Fräulein Lina Schlesinger aus Pforzheim z. Zt. Sous-Direktrice, durch die Verleihung der akademischen Palmen (runder silberner Palmenkranz an violetter Schleife) ausgezeichnet. Eine seltene Dekoration für eine Ausländerin.
München, 3. März. Der bayerische Zentrumsführer Prälat Dr. v. Datier ist nach längerem Leiden heute Mittag in Freising gestorben.
Bamberg, 2. März. Im Iuragebiet wurden infolge eines Bergrutsches gewaltige Felsblöcke zu Tal gewälzt.
Die Terrasse des Schlosses Schottenstein des Wohnsitzes des früheren württembergischen Kriegsministers Freiherrn Schott von Schottenstein, ist eingestürzt.
Der 4. internationale Kongreß für Knnstnnter- richt, Zeichnen und angewandte Kunst wird vom 12. bis 18. August 1912 in Dresden tagen und mit einer großen Zeichen- und Lehrmittelausstellung, wie sie in gleichem Umfange noch nie veranstaltet worden ist, verbunden sein. Gleichzeitig findet in demselben Ausstellungskomple; eine große Kunstausstellung statt, so daß man die Entwickelung der Kunst von ihren bescheidenen frühesten Aeußerungen aus Kindeshand bis zu dm höchsten Leistungen des Künstlers vergleichen und beobacht« kann. Man erwartet über 2000 Teilnehmer aus mehr als N Kulturstaaten, Abgesandte der Erziehungsbehörden, Professor« von Universitäten, Akademien und Kunstschulen aller Art, ^pwie Zeichen- und Kunstlehrer von allgemein bildenden Säulen. Zur Erledigung der erforderlichen Vorarbeiten hat sich unter dem Ehrenvorsitze des Herrn Oberbürgermeister Dr. Beutler ein Organisationsausschuß gebildet. Anfragmbeantwortet Herr Karl Elßner, Dresden 27.
Dresden, 2. März. Die Internattmale Hygiene- Ausstellung wird am 6. Mai eröffnet werden.
Hamburg, 3. März. Der „Hamburgischr Korrespondent" teilt in einer Besprechung des Eintritts Lelcass^s in das neue Kabinett Monis folgenden Ausspruch nit, den der französische General de la Croix getan haben soll, als ihm der Kaiser aus dem Manöverfeld von Döbertz ein Telegramm zeigte, in welchem Delcassös Rücktritt gemeldet wurde: „3s ktzlielts Votrv Llszosts, fv köllelts 1a Graues, so t^lielto 1' Lurops autiörs!"
Der „Reiter von Mars la Tour". Vor kurzem ging die Nachricht durch die Presse, daß beim Reinigen des alten Schloßteiches in Mars la Tour die Skelette eines Reiters und eines Pferdes nebst Waffenstücken gefunden worden seien. Man nahm an, daß es sich um einen während der Schlachten um Metz versprengten deutschen Reiter, einen ehemaligen Angehörigen des preußischen Garde-Dra- goner-Regiments handelte, der als vermißt in den Verlustlisten aufgeführt wurde. Diese Meldung erhält jetzt eine Richtigstellung durch den Bürgermeister von Mars la Tour. An diesen hatte sich ein Berliner Einwohner, dessen Onkel an der berühmten Attacke der Brigade Bredow teilgenommen hatte und der damals auch als vermißt ausgeführt wurde, mit einer Anfrage gewandt, auf die der Bürgermeister in einem sehr höflichen Briefe geantwortet hat. Es heißt in dem Schreiben: „Vor ungefähr 10 Tagen haben Arbeiter, als sie die Gräben des alten Schlosses Mars la Tour reinigten, einen Schädel und einen Helm eines deutschen Infanteristen gesunden. Angesichts der Umstände, unter denen er zutage gefördert wurde, ist der Schädel aller Wahrscheinlichkeit nach der eines deutschen Soldaten, welcher an diesem Ort gefallen oder gelötet worden ist. Der Schädel ist auf meinen Befehl mit allem Anstande auf dem Friedhof beerdigt worden, wo schon die 1870 gefallenen deutschen Soldaten ruhen. Was den Helm anbetrifft, so ist derselbe im Museum Faller niedergelegt worden, wo er sorgfältig mit denjenigen zahlreichen Helmen aufbewahrt werden wird, welche sich schon dort befinden. Ich kann Ihnen auch sagen, daß man weder Waffen noch das Skelett eines Pferdes gefunden hat. Ihr Onkel war, wie Sie mir sagen, Kürassier; nun gehörte aber der wiedergefundene Helm, der keine Nummer trug, oder dessen Nummer verschwunden war, einem Fußsoldaten. Ich bedaure aufrichtig, Ihnen bei Ihren lobenswerten Nachforschungen, welche Sie schon lange betreiben, und zu welchem Sie durch eine Sie ehrende Gesinnung getrieben sind, nicht von Nutzen sein zu können. Empfangen Sie meine ergebenen Grüße. Der Bürgermeister von Mars la Tour."
Gerichtssaal.
Nürnberg, 2. März. Das Kriegsgericht verurteilte den Soldaten Geitz vom 19. Infanterie-Regiment, der sich aus Furcht vor dem Exerzieren die Hälfte des rechten
Zeigefingers abgeschnitten hatte, zu einem Jahr Gefängnis und Versetzung in die 2. Klasse des Soldatenstandes.
Ausland.
Rom, 3. März. Hier hat sich eine Aussehen erregende Lieb es-Tragödie in der Gesellschaft abgespielt. Der Kavallerie-Leutnant Baron Paterno erstach gestern nachmittag in einem kleinen Hotel mit einem Dolche seine Geliebte, die Ehrendame der Königin, Gräfin Trigona mit deren Einverständnis und verletzte sich dann selbst durch mehrere Reoolver- schüsse tödlich. Er hatte mit der Gräfin seit längerer Zeit ein Liebesverhältnis. Ihr Gatte hatte deshalb die Scheidung eingeleitet und der Gräfin war bedeutet worden, ihr Ehrenamt als Hofdame niederzulegen.
Paris, 3. März. In der Nacht vom 10. auf den 11. März wird in ganz Frankreich die Greenwicher Zeit eingeführt. Um Mitternacht werden alle öffentlichen Uhren angehalten und 9 Minuten 21 Sekunden später wieder in Bewegung gesetzt werden.
Paris, 3. März. Die infolge der Katastrophe des Unterseebootes Pluoiose angeordneten Rettungsmaßnahmen für Unterseeboote sind nunmehr überall durchgeführt. Sämtliche Unterseebote sind mit Ringen zur Befestigung der Trossen versehen und die Häfen mit allen zur Hebung der Unterseeboote erforderlichen Materialien ausgerüstet worden. Ueberall wurden bereits diesbezügliche Uebungen vorgenommen und die Taucher waren imstande, in 10—15 Minuten die Trossen zu befestigen.
Petersburg, 1. März. Der angebliche Einmarsch englischer Truppen in Tibet wird in amtlichen Kreisen mit Stillschweigen übergangen. Bon englischer offizieller Seite ist 'risher kein Dementi der Nachricht hierher gelangt. Das muß rer Grund sein, daß sich in politischen Kreisen und in der Presst. ein gewisses Unbehagen bemerkbar macht und eine ziemlich deutlich zum Ausdruck konmmende Verstimmung auslöst.
Sofia, 2. März. Es scheint, daß der kürzlich gemeldete Grenzzwischeifall an der rumänisch-bulgarischen Grenze, wobei 12 bulgarisüF Fischer von einer rumänischen Grenzwache erschossen wu den, Anlaß zu einem Konflikt zwischen den beiden Staaten rpben wird.
Newyork, 3. Närz. Me hier eingetroffenen Passagiere eines chinesischen Dampfers berichten: Eine Bande von 500 Notleidenden, die die Dörfer ausraubten, wurden in Kunshan, nahe lei Shanghai von den Einwohnern eingesperrt und sämtlich verbrannt. Eine Anzahl von Geiseln, die die Räuber mitgenommen hatten, verbrannten m it.
- Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
-?- Schietingen, 4. Mär„ Beim Holzverkauf am 2. ds. Mts. wurden erlöst pro Rm. durhschnittlich 10,11 für Stangen 186 o/o und am 3. ds. Mts. für Lang- und Sägholz 134 o/g des Revierpreises.
Calw, 2. März. (Stamm Holz verkauf). Aus den Stadtwaldungen Ältweg, Mädig und Hardtvald kamen heute 490 Fichten, 916 Tannen und 426 Forchen mit zus. 1044 Fm. zum Verkauf. Im Wege des schriftlichen Angebots wurden' LZ 989 erlöst — 125,83 o/g
der staatlichen Taxpreise. _
Verzeichnis der Märkte der Umgegend vom 6.—11. Mä:z.
Calw 8. März Krämermarkt.
_ Neuweiler 9. „ „ „ _
Mit Einnahmen uns Ausgaben
läßt sich der Stoffwechsel im Körperhaushalt vergleichen. Ueberwiegen letztere, d. h. ist der Verbrauch von Nährstoffen größer, als er durch die gewöhnliche Nahrungszufuhr gedeckt werden kann, so muß das Fehlende durch den Gebrauch eines lcichtverdaulichen Kräftigungsmittels ersetzt werden. In jeder Beziehung geeignet hierzu ist Scotts Emulsion. Dieses Präparat ist ungewöhnlich nährkrüstigend, ganz leicht verdaulich, dabei die Eßlust und die Verdauung anregend.
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Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 10
_ und Schwäbischer Landwirt Nr. 5.
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Bjuchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. — Für die Redaktion verantwartlick: K. Paur.
Altensteig.
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9 Bienenvölker
Ht Wohnungen und ein Wabenkasteu.
' 3- März 1911. Aezirksnotar: Beck
K. Amtsgericht Nagold. Durch Gerichtsbeschluß vom 2. März 1911 ist der Schuhmacher Johann Georg Schuo», geb. am 28. März 1870 in Haiterbach wegen Trunksucht
entmündigt
worden.
Den 3. März 1911.
Gerichtsschreiber:
Rombold.
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