Erscheint täglich mi! Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier I.lO mit Trägec-
iohn l.M im Bezirks
und lO tvm.-Berkehr I.L5 im übrigen Württemberg 1.35 »S, Monatsadonnew.ems nach Verhältnis.
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^enffprecher Nt. 29.
K. Gberarnt Wccgskd.
Die Ortsbehörden
wollen dafür sorgen, daß die Empfangsbescheinigungen über diejenigen Familiennnterstützungen einbernfener Mannschaften, welche von der Gemeindepslege vorschußweise bezahlt, aber noch nicht wieder ersetzt worden sind, sofort der Oberamtspflege übergeben werden.
Den 3. März 1911. Kommerell.
Die Herren Gemeindepfleger werden unter Hinweis auf den oberamtlichen Erlaß
Aiiniilt lorrr; rrr.. -
August 1905 (Gesellsch. No. 181), von welchen».
"^gewiesen,
Abdruck der MarschgÄÄabelle M
, , 2 -"-- beigesügt ist, ^„Eejen,
sämtliche im Rechnungsjahr 1910 und früher Affchutzweise gezahlten Marschgcbührnisse. die noch nicht Rechnet sind, dis spätestens Ende März 1911 aus dem ^geschriebenen Weg zur Verrechnung zu bringen.
Den 3. März 1911.
Kommerell.
Der Wetterrrm^
Komische Ilmsch/
p Der wenig erfreuliche Ausbli-f, .. ,,
unserer finanziellen Verhältnisse. in/A P'/. die Gestaltung die unabänderlich notwendige Ne/^er L-me gegeben durch züge unserer Staatsbeamten und^Mgelung der Gehaltsbe- nung neuer Steuerquellen, ist ii/ gebotene Eröff-
lichter geworden durch die Ver-l ebenso erfreulicher Weise über die Vereinfachung der -dntlichung der Denkschrift
de!; es sich zunächst auch „^Staatsverwaltung. Han- Dt reinsachungsmaßnahmen, st- um in Erwägung genommene so darf man doch auf eine ^nd nicht um positive Vorschläge, rechnen, da die RegierunMruchtbare gesetzgeberische Arbeit Vereinfachung und Verdi» bei ihren Bemühungen, zu einer sicher die volle Unterstützr-Ugung der Verwaltung zu kommen,
Bon den zwei jüngMg der Landstände finden wird, jenige von Immenstadt-tsien Reichstagswahlen ist dieweil sie dem Libc-ralisrrKMpten von besonderer Bedeutung den zu 91 Prozent kchus sehr günstige Aussicht eröffnet, unterbrochen im Besitz.tholischen und seit 21 Jahren un- zu erobern, allerdingrdes Zentrums befindlichen Wahlkreis wodurch aber aus den« mit Hilfe der Sozialdemokratie, der gegenwärtigen ge/ Liberalismus, ganz abgesehen von kein Odium fällt, wMmtpolitischen Lage, schon deswegen und zwar zuletzt no<M das Zentrum in diesem Wahlkreis, in Anspruch aenomrch 1907. die Hilfe der Sozialdemokratie stein-Rössel handeltsen hatte. — Bei der Wahl in Allcn- zwischen ZenÄrm i/ es sich nur nm eine Entscheidung Ausnahme einer LeO'.d Polen. Der Wahlkreis war mit Besitz des ZentrumMslaturperiode (1893—98) seit 1871 im ersten Wahlgang M, das sich auch diesmal den Sieg im Zentrum gegenübercherte. Doch ist bemerkenswert, daß das men buchen muß, j 1907 einen Verlust von ca. 2000 Stim- sast 1500 Stimme'während die Polen einen Gewinn von
Wie bei der/n auf ihr Konto schreiben konnten. Reichstag auch Beratung des Marineetats, ' so hat der münge Annahme bei der des Militäretats durch fast einvaterländischer G der Hceresoorlage ein glänzendes Zeugnis unser Ansehen g.'esinuung gegeben und dadurch namentlich barte hat sich Megeuüber dem Auslände gestärkt. Die De- allerdings allzusei dein Titel „Gehalt des Kriegsministers" loren, namentliFark in Einzelheiten und Kleinlichkeiten verdreht. Ader qah soweit sie sich um die jüdischen Soldaten die Rommiphrchr so fürchterlich war's doch nicht, daß sich rechtfertigte, dk«se einer konservativen Berliner Korrespondenz und Kopsch (M meint, die von den Abg. Schöpflin (Soz.) vorn Kriegsmisortschr. Bvlksp.) vorgebrachten Anklagen seien wtsberwllmächMster v. Heeringen und dem sächsischen Bundes- größtem ErfolAgten Oberst v. Salza energisch und mit beiden Abgeo« zurückgewiesen worden," so daß die von den nichts zusam.»dncten zu Elefanten aufgeblasenen Mücken in aus kann auuwnsanken." Vom Standpunkt der Loyalität Resolution, nDl jedenfalls nur bedauert werden, daß eine nach der Tück/ach der die Besetzung des Offizierskorps nur sollte doch al «siigkeit erfolgen sollte, abgelehnt wurde. Das Tran io eine Selbstverständlichkeit erscheinen. Schauspiel i^reich bietet uns gegenwärtig wieder einmal das Portefeuilles eines großen Rennens um Ministersitze. Die Me BriaiÜ sitzen dort ja immer ziemlich locker, und Ari- Mlte schon'«i d, dessen Ministerherrlichkeit nun zu Ende ist, onuert, zuer^ zu den Seßhafteren. Er hat 5 Jahre über- und zuletzt M als Iustizminister, dann als Unterrichtsminister -mks nachals Ministerpräsident. Seine Wandlung von Mwrs ZauMechts — er war früher Anhänger des Sozialisten- -Vorgehens ,res und ist später namentlich wegen seines scharfen heftigen gegen die Arbeiterjyndikate bei Streikunruhen, " iderstkLiL yüt ffeinen früheren Freunden geraten
GM B^ chrmvM AB
85. Lhrgang.
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. Beilagen.
Plauderstübchen,
* Iüustr. Sonntagsblatt und
Schwab. Landwirt.
Samstzg, dm 4. März
19LL
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— ist ihm sehr scfftchi bekommen. Er wird aber um seinen Sturz wohl Karst trauern, denn ebenso bezeichnend wie wenig schmeichehaft für die gegenwärtigen innerpolitischen Verhältnisse Fankreichs ist folgender Satz, der sich in dem Rücktrittsschrjben des scheidenden Regierungsmannes an den Präsident?,'' Fallieres findet: „Die fruchtlose Anstrengung ohne P/rteil für das Land, das ewige Bemühen, Ränken und Fallen zu entgehen, um durch jämmerliche Zugeständ- nffe ein klägliches, ohnmächtiges Dasein zu führen: das alles widert mich an!"
Deutscher Reichstag.
Berlin, 2. März.
Militär-Etat. — Noske (S.) wendet sich gegen die Forderung höherer Preise für die Pferde.
Rogalla v. Bieberstein (k.): Die Regierung muß die höheren Preise zahlen. Die Warmblutzucht muß gefördert werden.
Gyßling (f. Vp.): Höhere Preise sind gerechtfertigt. Bedenken Sie das große Risiko der Züchter.
Frhr. v. Ga mp (Rp.) erklärt, er habe auf seinem Gute die Remrmtenzucht ausgegeben, weil sie durchaus unrentabel sei.
Fegter (f. Vp.): Wenn höhere Preise notwendig sind, so ist dies nur eine Folge der Zollpolitik der Rechten.
Dr. Becker-Köln (Z.): Höhere Löhne für die Landarbeiter verlangt Herr Noske, aber woher soll der Landwirt die Mittel nehmen, wenn man ihm nicht höhere Preise bezahlt?
Generalleutnant Wandel: 2m Jahre 1910 ist der Etat nicht überschritten worden. Wir hoffen, daß 1911 die Preise nicht steigen werden. Sollte es aber dennoch sein, so müssen wir im Interesse der Landespscrdezucht die erhöhten Preise bezahlen.
Fegter (f. Vp.) erklärt es für notwendig, die mittleren und kleineren Zuchtbetriebe bedeutend zu vermehren.
Dr. Paasche (natl.): Die Warmblutzucht sollte man möglichst da lassen, wo sie bodenständig ist und wo die Bevölkerung mit den Pferden umzugehen weiß.
Kricgsminister v. Heeringen erklärt, die finanziellen Reichsinteressen würden jedenfalls bei dem Ankauf von Remonten sorgfältig gewahrt.^ Das sei auch notwendig, denn es handle sich um bedeutende Summen.
Die Aussprache schließt. Beim Militär-Erziehungsund Bildungswesen befürwortet Dr. Müller-Meiningen (f. Vp.) eine Resolution, wonach den Militärpflichtigen, die hervorragende turnerische Ausbildung besitzen, Vergünstigungen bei der Ausübung der Militärdienstpflicht bewilligt werden sollen, so Verkürzung derDienstzeit und schnelleres Avancement.
Dr. Luno (f. Bp.) hebt die Bedeutung der guten turnerischen Ausbildung hervor und bekämpft die Verknüpfung der Bestrebungen zur Förderung des Turnwesens mit parteipolitischen und konfessionellen Fragen.
Kriegsminister v. Heeringen: Wir unterschätzen die Bedeutung des Turnens für das Heer nicht, aber man darf nicht zu weit gehen. Es ist unmöglich, die Dienstzeit zu verkürzen. Ein guter Turner ist nicht ohne weiteres auch ein guter Soldat. Man kann nicht behaupten, daß ein Turner alles leisten kann. Wenn wir die besten Elemente aus einem Fahrgange herausnehmen, so schädigen wir ihn. Wir schätzen das Turnen hoch ein, aber die Resolution bitte ich abzulehnen.
Dr. Görcke (n.): Wir würden die Resolution annehmen, wenn die Spezialforderungen auf Verkürzung der Dienstzeit und schnelleres Avancement gerichtet werden.
Schöpflin (S.) erklärte sich gegen die Resolution.
Dr. Pfeiffer (Z.) bezeichnete die modifizierte Resolution als rückgratlos.
Die fortschrittliche Resolution wird schließlich auch in der modifizierten Fassung gegen Nationalliberale und Fortschrittliche abgelehnt.
Beim Artillerie- und Waffenwesen fordert Weber (n) für die Handwerker in Spandau eine Teuerungszulage.
Dr. Schirmer (Z.) begründet eine Resolution, die den weiteren Ausbau der Arbeiter-Ausschüsse fordert. In einer zweiten Resolution fordert der Redner Aufbesserung der Löhne.
Pauli-Potsdam (k.) spricht für die Handwerker in den Spandauer Militär-Werkstätten. Redner stimmt den Zentrums-Resolutionen zu.
Generalmajor Wandel: Der gute Wille für die Arbeiterschaft ist vorhanden und wird betätigt, aber wir müssen auf gleiche Entlohnung sehen. Wir folgen der Konjunktur nach oben, nicht nach unten. Die Löhne steigen andauernd. Eine Teuerungszulage können wir den Handwerkern nicht gewähren.
Böhle (S.) erörtert die Verhältnisse in den Straßburger Werkstätten und behauptet, daß dort eine Strafgruppe gegründet worden sei.
Kriegsminister v. Heeringen verliest nochmals seine gestrige Erklärung, daß eine Strafgruppe nicht existiere. An der ganzen Geschichte sei nichts dran.
Potthoff (f. Bp.) bezeichnet die Anträge des Zentrums wegen ihrer allgemeinen Fassung als ganz zwecklos.
Das Zentrum wird natürlich protestieren gegen den Verdacht, daß bei der Einbringung seiner Resolutionen gewisse Agitations-Rücksichten mitspielen, aber Zweifel drängen sich doch aus. Die Resolution des Zentrums, wonach der Reichskanzler in Erwägungen eintreten soll, in welcher Weise Invaliden, Arbeiter-Witwen und -Waisen besser versorgt werden können, ist ein inhaltsloser Reklame- und Agitationsantrag. (Lebh. Beifall links. — Zuruf vom Zentrum: Und Ihre?) Unsere Anträge haben wenigstens Inhalt. Redner bringt dann noch Wünsche der Kanzleibeamten vor.
Tages-NeuigLeiLen.
Aus Stadt und Land.
r Stuttgart, 3. März. Der König wird morgen nachmittag von Cap Martin zurückkehren, wo sich seine Gesundheit während des neunwöchigen Aufenthalts in erfreulicher Weise gebessert und gefestigt hat. Auch die Königin kehrt morgen hieher zurück.
r Neuenbürg, 3. März. (Selbstmord.) Im oberamtlichen Gefängnis erhängte sich heute nacht der 49 Jahre alte Handwerksbursche Karl Ströhlein von Iungholzhausen - OA. Künzelsau. Ströhlein verbüßte z. Zt. eine elstägige Haststrafc wegen Bettels und Landstreicherei.
!> Tübingen, 3. März. Der Historiker Prof. Dr.1 Wilhelm Busch, der von 1896 bis 1909 hier wirkte und dann nach Marburg kam, kann heute auf eine 25jährige Tätigkeit als akademischer Lehrer zurückblicken.
r Tübingen, 2. März. (Ein nachahmenswertes^- Beispiel). Die Familien in Dettenhausen, in denen heuerju' Kinder konfirmiert werden, sind übereingekom men, von allen * gegenseitigen Geschenken abzusehen! Wer einen Begriffs davon hat, in welchem Grade die Schenkerei bei der Kon-* firmation ausgeartet ist und welche lästige Kosten dadurch' allen entstehen, Kosten, die zu erschwingen den wenig begüterten Leuten oft bitter schwer fällt, denen man sich aber nicht entziehen kann, auf dem Dorf noch weniger wie in der Stadt, der wird diesen vernünftigen Beschluß der Dettc-n- häuser nur loben und ihm möglichst Nachahmung wünschen überall! Denn dieser Mißstand ist wohl im ganzen Land derselbe. Auf den kleinen Orten ist eine gütliche Einigung, wie Dettenhausen zeigt, recht gut möglich und durchführbar.
r Ludwigsburg, 3. März. Die in voriger Woche bei Poppenweiler aus dem Neckar gelandete weibliche Leiche . ' ist die der Ehefrau des Stadttaglöhners Burg Holz ry Stuttgart, die schon seit ca. 8 Wochen von zu Hause fart war und seit dieser Zeit im Wasser gelegen haben dürste.
Die männliche Leiche wurde als die des verheirateten Bauer! Johannes Stükle aus Pliezhausen erkannt. Stllkle wonte sich am 7. Januar erschießen, verletzte sich jedoch nur schwer ,, und lag 8 Tage in einem Stuttgarter Hospital. Nachdem er als geheilt entlassen worden war, ertränkte er sich.
r Mühlacker, 3. März. Der „Dürrmenz-Mühlacker-. Bote" geht ab 1. April zur täglichen Erscheinungsweise über. .
Eberhardzell OA. Waldsee, 3. März. Ein 14 Pz- jähriges Mädchen, das zu Besuch bei Verwandten weilte, wurde Mutter. Sie ist aus Seibranz OA. Leutkirch. Untersuchung ist eingeleitet.
Ellwangen, 2. März. Ueber den Mord in dem Weiler Vetterhöfe bei Bühlerzell wird berichtet: Gestern n-chx mittag war die 22jährige Dienstmagd Marie D a h l aus dem benachbarten Holenstein in der Scheuer beschäftigt, als ^ sie der Knecht Blaser aus Groß-Holzleute, OA. Wangen, unter irgend einem Vorwand in den Stall zu locken suchte, um ^ sich an ihr zu vergehen. Das Mädchen wehrte sich mit" aller Kraft, worauf der Mörder sie so lange auf den Kopf ^ schlug bis sie bewußtlos umsank. Als er abermals über sie herfallen wollte, erwachte sie aus ihrer Betäubung. Darauf bearbeitete er nun mit einem langen Nagel so lange den Kopf des Mädchens, bis es tot war. Darauf begab er skt in die Wohnstube, in der die Bäuerin mit ihren Kinder/ war, und verlangte von der Frau Geld mit den Worten:
„Das Geld her oder ich schlag dich tot, die Magd habe ih schon totgeschlagen!" Durch das Geschrei der Kinder wuöe eine Mitbewohnerin aufmerksam und eilte herbei, woraus kr Täter flüchtete. Die Landjägermannschaft wurde sofortjkn Kenntnis gesetzt und verhaftete den Mörder heute früh hrz vor 4 Uhr in Hall, wo er mit einem Mädchen eiy Berjjlt-