wird, wohl der Sieg zufallen und ist es deshalb Bestreben beider Streitkräste, sich eine zahlreiche Mannschaft zu sammeln. Nach vorherigem Ausstellen der Vorposten marschieren die Hauptabteilungen ab und zwar, je präzis 9 Uhr, die weiße beim Gasthof z. Rößle in Nagold (Sammlung um 8 Uhr) und die rote vom Bahnhof in Teinach. Nach Schluß des Spieles bis ca. 1 Uhr sammeln sich die Turner in genann­tem Gasthof zu einem einfachen Essen, dem sich eine gesellige Unterhaltung mit Vorträgen anschließen wird. Der interessante Verlauf der Veranstaltung dürfte auch an diesem Tage wieder eine große Zahl Zuschauer anlocken. Gut Heil!

-t Ebhansen, 2. März. Wie in Nr. 32 ds. Bits, berichtet wurde, fand am 5. v. Mts. im Waldhornsaal eine Versammlung statt behufs Besprechung wegen der Erstellung eines Gemeindehauses. Nachdem damals von der zahlreichen Versammlung die Bedürfnisfrage allgemein bejaht wurde, veranstaltete man in der Woche darauf eine allgemeine Haus­kollekte zur Beschaffung von Geldmitteln für den Bau des Gemeindehauses. Dank der Opserwilligkeit der hiesigen Be­wohner, von denen mehrere recht namhafte Summen reichten oder in Aussicht stellten, kann die Ausführung des Projekts als gesichert bezeichnet werden. Auch die Platzfrage, die anfangs zu allerlei Differenzen führte, ist nun glücklich gelöst. Das Gemeindehaus soll auf der Anhöhe oberhalb des Gast­hauses, also so ziemlich in der Mitte zwischen Ebhausen und Wöllhausen, aus einem schönen freien Platz zu stehen kommen. Mit diesem Beschluß hat man dem gewiß berechtigten Wunsche der Bewohner des unteren Dorfes, auch ein gemeinnütziges Gebäude zu erhalten, wie sichs gebührte, Rechnung getragen. Möge nun der Bau des Gemeindehauses bald in Angriff genommen werden. ^

* Freudenstadt, 3. März. Die infolge des Felssturzes eingetretene Betriebsstörung zwischen Schenkenzell und Alpirsbach ist aufgehoben.

Wildbad, 3. März. 2n diesem Fahre kann die hies. freiwillige Feuerwehr aus eine 50jährige arbeitsreiche Tätig­keit zurückblicken. Dieses Jubiläum soll durch ein Fest größeren Stils würdig begangen werden. Da aber die Vor- und Hochsaison zu wenig Zeit für das Arrangement des Festes übrig läßt, soll dasselbe erst am 16. 17. und 18. September stattfinden.

Stuttgart, 2. März. Unter den großen Buchhändlern Stuttgarts hat der Tod in der letzten Zeit reiche Ernte ge­halten. Schönlein, beide Spemann, Kröner und jetzt Karl Krabbe, der im Alter von 60 Jahren gestern gestorben ist. Er gehörte wohl nicht zu den ganz Großen, aber sein Verlag wurde mit großer Rührigkeit geleitet. Im franzö­sischen Krieg hat sich Krabbe neben anderen Auszeichnungen für seine an den Tag gelegte Bravour das eiserne Kreuz erworben.

r Stuttgart, 2. März. (Ausstellung.) Um viel­fach an die Ausstellungsleitung für Bäckerei, Konditorei und verwandte Gewerbe ergangenen Wünschen Rechnung zu tragen, hat der Hauptausschuß beschlossen, die Dauer der Ausstellung um eine Woche zu verkürzen und täglich von morgens Vi-9 bis abends Vs9 offen zu halten. Sie findet nunmehr vom 5. bis 21. August 1911 statt. Diese Ver­kürzung der Ausstellungsdauer dürfte in weiten Kreisen von Interessenten als ein Entgegenkommen seitens des Ko­mitee» mit Genugtuung ausgenommen werden und noch fern stehenden Firmen, denen die ursprüngliche Dauer zu lange war, veranlassen, nunmehr gleichfalls rascheslens anzumelden und sich mit ihrer Konkurrenz in ehrlichem friedlichem Wett­streit zu messen. Wir machen ferner darauf aufmerksam, daß die Generaldirektion der K. W. Staatseisenbahnen die frachtfreie Rückbeförderung der Ausstellungsgüter genehmigt hat, während diese Genehmigung von den übrigen deutschen Bahnen bis Mitte dieses Monats zu erwarten steht. Fort­während wächst das Interesse an der Ausstellung und bereits ist ein Drittel der verfügbaren Plätze belegt. Es ist deshalb ratsam, die Beteiligung alsbald beim Ausstellungs­büro anzumelden, um nicht Gefahr zu laufen, sich mit einem geringeren Platz als gewünscht begnügen zu müssen, umso­mehr, als der Anmeldetermin am 1. April zu Ende geht.

p Heilbronn, 1. März. Gestern früh 3 Uhr entfernte sich der 56 Jahre alte Fabrikarbeiter A. Steinbrunner aus seiner Wohnung und stürzte sich in den am Hause vorbeisließenden hochgehenden Neckar. Er ertrank vor den Augen seiner Angehörigen. Der Grund zu der Tat dürste in Schwermut zu suchen sein.

r Ellwangen, 2. März. (Totschlag.) Gestern wurde in Bühlerzell, hiesigen Oberamts die ledige Tochter des Gastwirts Hirsch nach heftiger Gegenwehr totgeschlagen. Nähere Aufklärung wird die heutige Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft ergeben. Der Tat verdächtig ist ein Handwerksbursche.

Neuenstein OA. Oehringen, 1. März Auf dem Hohenloheschen Schlosse, in dem zur Zeit nach den Plänen

I von Prof. Bodo Ebhardt umfangreiche Wiederherstellungs- ! arbeiten vorgenommen werden, die insgesamt 4 Millionen Mark erfordern, fand dieser Tage in Gegenwart des Pro­fessors Ebhardt die Grundsteinlegung zu dem alten Neuen­steiner Lusthaus statt, das im Parterre ein Schwimmbassin und im 1. Stock einen Gartensaal enthalten soll.

r Bad Mergentheim, 2. März. (Tödlicher Unfall.) Auf dem benachbarten Sailtheimer Hof hatte der mit epileptischen Anfällen behaftete 42 Jahre alte Schweizer Josef Stengel an einer nahezu vollen Schlempe- Grube zu schaffen. Er scheint hiebei einen Anfall bekommen zu haben, stürzte, jedoch nur mit dem Oberkörper, in die Gmbe und erstickte. Der Unglücksfall wurde nach wenigen Minuten entdeckt, doch konnte der Bedauernswerte nur noch als Leiche aus seiner verhängnisvollen Lage befreit werden. Da die Schlempe eine Temperatur von ca. 50 Grad hat, wurde der Körper schrecklich verbrüht, so daß auch dadurch ein rascher Tod herbeigeführt wurde.

Deutsches Reich.

Berlin, 1. März. In der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses teilte der Minister mit, daß auf der Brüsseler Weltausstellung die Deutsche und preußische Schulausstellung die Anerkennung der ganzen Welt gefun­den habe.

Berlin, 2. März. Ueber die Brief-Affäre des Poli­zeipräsidenten v. Iagow ist heute beim Ministerium des Innern amtliche Anzeige erstattet worden. Für die nächsten Tage ist bereits eine Interpellation im preußischen Abgeord­netenhause angekündigt.

Berlin, 2. März. Zur elsaß-lothringischen Ber- fassungsvorlage erfährt dieBad. Presse" an zuständiger Stelle, daß die in Aussicht genommene Verleihung von drei auf wirtschaftliche Angelegenheiten beschränkte Bundes­stimmen das äußerste an Zugeständnissen darstellt, was den Bundesregierungen möglich ist, und daß nur der so oft bekundete Wille der einzelnen Regierungen, zu einer fried­lichen Verständigung mit dem Reichstag zu gelangen, dieses Zugeständnis gezeitigt hat. Hierüber hinaus sind Zugeständ­nisse des Reiches in jeder Richtung absolut ausgeschlossen. Wenn die in der Kommission beschlossenen weltergehenden unannehmbaren Beschlüsse auferhalten werden sollten, ist der Reichskanzler zur Zurückziehung der Vorlage für diese Session bereits entschlossen.

r Pforzheim, 12. März. (Tätlicher Sturz.) Im benachbarten Ort Eutingen ereignete sich gestern abend ein Unglück, das dem Güterbestätter Ad. Herm. Zorn das Aden kostete. Zorn stürzte beim Futterholen vom Ober­boden seiner Scheune und brach das Genick. Sein ältester Sohn fand ihn eine halbe Stunde darauf tot. Zorn hinter­läßt eine Witwe und 5 Kinder. Er war erst 47 Jahre alt.

Karl Hau im Zuchthaus. Seitdem sich vor mehr als drei Jahren die Pforten des Zuchthauses hinter Karl Hau, dem vermeintlichen Mörder seiner Schwiegermutter, geschlossen, hat man nichts mehr von ihm gehört. Die Familie Molitor hat inzwischen Baden-Vaden verlassen, und das Kind, das sich vorzüglich entwickelt hat, wird unter angenommenem Namen von fremden Leuten erzogen. Olga Molitor ist die Gattin eines Arztes, der bei Berlin wohnt. Karl Hau büßt seine Strafe im Zuchthaus zu Bruchsal und hat die Haft bisher außergewöhnlich gut überstanden; er beschäftigt sich gegenwärtig damit, ein Werk des bekannten Rechtslehrers Ihering ins Englische zu übertragen; wie er in Vriesen an einige seiner Jugendfreunde mitteilt, fühlt er sich recht wohl; vor allem hätten die Abgeschlossenheit und die Stille seines Aufenthaltsortesnach den Jahren wilder Dollarjägerei" seine Nerven wieder beruhigt und sein Ge­samtbefinden gehoben. Von der Erlaubnis, alle sechs Wochen einen Vrief zu schreiben, macht er ausgiebigen Ge­brauch; von Zeit zu Zeit sieht er auch Freunde aus seiner Jugendzeit, die den Glauben und das Vertrauen aus seine Unschuld noch nicht ausgegeben haben. Obwohl sich eine Reihe von neuen Momenten ergeben hat, die bei der Frage eines eventuellen Wiederaufnahmeverfahrens sehr ins Ge­wicht fallen würden, hat sich Karl Hau noch nicht zur Stellung eines entsprechenden Antrages bewogen gefühlt. Die schweren Schicksalsschläge, insbesondere der Berzweif- lungstod seiner Frau, haben ihn zu sehr erschüttert, sodaß. wie er in einem andern Briefe schreibt, der Wunsch nach völliger Weltabgeschiedenheit selbst hinter Zuchthausmauern bisher so übermächtig in ihm war, daß er sich zu einem erneuten Kampf um Freiheit und Ehre noch nicht entschlie­ßen konnte. Doch ist es nicht ausgeschlossen, daß man in absehbarer Zeit nach dieser Richtung hin von Karl Hau hört. (Nat.-Ztg.)

p Vom Bodensee, 2. März. Einem Saccharin­schmuggel großen Umfangs sind neuerdings die Lindauer Polizeibehörden auf die Spur gekommen. Zwei in Lindau nach Regensburg aufgegebene Reisekörbe erregten während

des Transports Verdacht. Die Kriminalpolizei in Regens­burg untersuchte die Körbe und entdeckte in ihnen nicht weniger als 3^ Zentner Saccharin im Wert von mindestens 800 Als Aufgeber der Körbe wurde der Gutspächter Kiesel in Ziegelhaus ermittelt. Eine Haussuchung bei ihm ergab, daß er sich schon seit längerer Zeit mit einem um­fangreichen Saccharinschmuggel befaßte und das Saccharin mit einem Ruderboot aus der Schweiz jeweils an sein un­mittelbar am See gelegenes Anwesen brachte. Das Sac­charin wurde dann an seinen Sohn, einen Gymnasiasten in Regensburg, gesandt, der es jedenfalls nach Böhmen weiter­beförderte. Vater und Sohn, die anscheinend die Entdeckung fürchteten, sind nach der Schweiz geflüchtet, eine 23jährige Tochter wurde verhaftet.

Saarbrücken, 1. März. In dem benachbarten Orte Spiesen hat die Frau des Bergmanns Fritsch heute morgen in einem Anfall geistiger Umnachtung drei ihrer Kinder erdrosselt, dem vierten die Kehle durchschnitten und das jüngste fünfte mit Lysol vergiftet. Alle fünf Kinder sind tot; die Frau selbst hat sich die Kehle durchschnitten, ist aber noch am Leben. Das Untersuchungsgericht ist am Tatort.

Köln, 1. Mäez. Ein Raubmord wurde heute früh an dem 23 Jahre alten Kellner Gehring aus Hamburg verübt. Der stellenlose Hausbursche Feyper aus Luxemburg drang in den Schlafraum des in einem hiesigen Hotel an- gestellten Kellners ein und erwürgte diesen. Während der Mörder die Kleidung des Toten durchsuchte und daraus einen größeren Geldbetrag sowie Uhr und sonstige Wert­sachen an sich nahm, wurde er von einem anderen Kellner überrascht. Der Mörder leistete verzweifelt Gegenwehr, wur­de aber schließlich überwältigt und der Polizei übergeben. Er hat bereits ein Geständnis abgelegt.

Remagen, 2. März. Ein gräßliches Geschick hat die 19jährige Tochter Milly Koch eines hiesigen Privatiers be­troffen. Sie wollte mit Freundinnen in einer benachbarten Stadt einen Maskenball besuchen. Vor lauter Ungeduld, ihren Bräutigam zu treffen, der sie abholen wollte, verließ sie den vor der Station haltenden Zug, welcher auf das Einfahrtssignal warten mußte. Gerade als die junge Dame den Zug verließ, brauste der Kölner Schnellzug heran und zermalmte sie vor den Augen ihrer Freundinnen.

Der Aufenthalt des Kaisers in Wilhelmshafen wird vom 5. bis 7. März dauern. Der Kaiser, der auf dem FlottenflaggschiffDeutschland" wohnen wird, wird der Vereidigung der Marinerekruten am 5. März beiwohnen, die neuen Werft- und Hafenanlagen, den seiner Vollendung entgegengehenden LinienschiffsneubauOstfriesland" sowie den noch auf der Helling befindlichen Ersatzbau für den kleinen KreuzerCondor" besichtigen, und aus einer Fahrt nach Helgoland sich von den Fortschritten der Arbeiten zur Befestigung der Insel und des Hafenbaues überzeugen.

Ausland.

Paris, 2. März. Die neue Ministerliste ist nun, nachdem zuletzt noch einige Aenderungen vorgenommen wor­den sind, folgende: Monis, Präsidium; Berteaux, Krieg; Delcassö, Marine; Cruppi, Aeußeres; Caillaux, Finanzen; Steeg, Unterricht; Boncour, Ärbeitsministerium; Pams, Handel; Messimy, Kolonien; Massö, Landwirtschaft; Du- mont, öffentliche Arbeiten; Develle, Justiz. Ein Postmini­sterium soll neu geschaffen werden. Dieses Portefeuille soll Chaumet übernehmen.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold, 3. März. (Mitgeteilt.) Besitz Wechsel. Das schöne Landhaus an der Moltkestraße von Ernst Knödel Gasthof z. Rößle ging heute in den Besitz von Herrn Wizemann, Roßhaarspinnerei Alten­steig über. Der Kaufpreis hiefür beträgt 18000

H Glattal OA. Freudenstadt, 2. März. Frau Gust. Hohle Witwe in Glattal, verkaufte ihre Kunstmühle nebst ca. 160z Morgen Gütern, sowie leb. ». tot. Inventar durch das Immobilienburo Albert Preßburger in Horb a. N. an Hermann Herbstreith, Fabrikant von Freudenstadt, um den Preis von 52500 Die Uebernahme erfolgt am 1. Mai d. Is.

r Stuttgart, 2. März. Schlachtoichmarkt.

Großvieh, Kälber, Schweine,

Zugetrieben:

141

360

607

Erlös aus

Vs LS-

Schlachtgewicht.

Pfennig

Kühe

Pfennig

Ochsen

von

92 bis

von 66 bis 76

46 56

Bullen

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Kälber

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Schweine

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Verlauf des Marktes: mäßig belebt.

Wer einen milden Tee

liebt, probiere Metzmer'sRussische Mischung" 500 6r.-Paket ../ik 3.90, 100 10 .-Paket ^ 0.90). Liebliches, blumiges Aroma macht diese hochfeine Mischung zu einem äußerst angenehmen, Groß und Klein zuträglichen Getränk. ^ __

Druck und Vertag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckeret (Emil Zaiser) Nagold. - Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Die Stadtgemeinde Nagold DE" verkauft "WA am Dienstag, den 7. März

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Oberamtsstadt Nagold.

Verkauf um SWauul- u. a. Holz.

Die Stadtgemeinde Nagold bringt eine größere Anzahl Obst- und andere Bäume zum Selbstfällen, Reisich und abgäng. Holz im Holz- garten, an verschiedenen Straßen und insbesondere im städt. Garten auf dem Bauplatz des künftigen Schulhausneubaus an der Ealwer Straße in diesem Garten

am morgigen Samstag, nachm. 1 Uhr,

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Hiezu werden zahlungsfähige Kaussliebhaber eingeladen.

Den 3. März 1911. Stadtpflege: Lenz.