der Reichsanwalt Aufhebung des Todesurteils wegep eines Formfehlers, weil nämlich zu Unrecht die Frage an die Geschworenen unterlassen worden sei, ob eine Fdealkonkurrenz mit räuberischer Erpressung oorliege. Das Reichsgericht ver­warf indessen die Revision. Ein Verstoß liege zwar vor; das Urteil beruhe aber nicht auf ihm.

Deutsches Reich.

Berlin, 22. Febr. Bei dem hiesigen chinesischen Ge­sandten lief eine Staatsdepesche aus Peking ein, welche den Einmarsch fremder Truppen in Tibet bestätigte und den Gesandten zur Anrufung der diplomatischen Ver­mittelung der Mächte ausfordert.

Berlin, 2l. Febr. Der Ballon Para 1909 des Luft­schifferbataillons stieg gestern mittag 1 Uhr mit drei Offi­zieren in der Gondel in Tegel auf. Er flog in beträchtlicher Höhe in großer Geschwindigkeit ostwärts. Bis zum späten Abend fehlte jede Nachricht.

r Pforzheim, 22. Febr. (Submissionsblüten.) Auf die für die elektrische Straßenbahn in Pforzheim aus­geschriebene Vergebung der Straßenaufbruch-, Erd-, Chausie- rungs- und Pslasterarbeiten sind 10 Angebote zwischen 117000 und 210000 also einem Unterschied von 790 /g, bei der Vergebung der Gleisanlagen dagegen 6 Angebote mit ähnlichem Verhältnis, nämlich zwischen 20 500 Fd und 36800 eingegangen.

r Pforzheim, 21. Febr. Als eine Schar Kinder am Kanal in der Nähe des Benckiserschen Hammerwerks spielten, wurde der 7jährige Sohn eines Bijouteriefabrikanten von einem 5jährigen Spielkameraden in den Kanal gestoßen und ertrank. Als Erwachsene auf den Vorfall aufmerksam wur­den. war der Knabe schon bis zum Rechen des Kanals getrieben worden. Die Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg.

Bom Ries (Nördlingen), 22. Febr. Seit etwa 2 bis 3 Monaten machen sich in verschiedenen bayerischen und württembergischen Ries-Gemeinden die Folgen der andauern­den letztjährigen Ueberschwemmungen in erschreckender Weise als Viehseuchen und Viehsterben bemerkbar. Die Seuche wütet besonders im württembergischen Ries, wo in einzelnen Gemeinden des Sechtatales über 100 Stück Vieh gefallen sind. Ähnlich, wenn auch nicht so schlimm, liegen die Dinge im bayerischen Wörnitztal. Die Schuld.an der Krankheit, die Leber und Lungen zerstört, wird meistens dem naß und völlig verschlammt Angebrachten Futter zuge­schrieben. Fürs kommende Frühjahr, mit dem Uebergang zum Grllnsutter, wird ein weiteres Aufslackern der Seuche befürchtet.

München, 21. Februar. Im Kloster zum guten Hirten, einer Zwangserziehungsanstalt für Mädchen, zer­trümmerten die Zöglinge Fenster und schlugen verschlossene Türen ein. Die Schwestern waren dem wütenden Treiben

gegenüber machtlos, sodaß die Schutzmannschaft herbeigeholt werden mußte.

München, 21. Febr. Professor Fritz von Uh de ist plötzlich schwer erkrankt. Sein Zustand soll lebensgefähr­lich sein.

Kaiserslautern, 22. Febr. Um eine besondere An­ziehung auszuüben, ließ sich ein Menageriebesitzer im Löwen­käfig rasieren. Der Barbier wurde von einem Löwen angefallen und zerfleischt. Der Friseur starb bald da­raus im Krankenhause.

Eine Bekanntmachung des Reichskanzlers be­stimmt zur Verhütung der Einschleppung der Pest: Alle aus chinesischen Häfen nach einem deutschen Hafen kommen­den Schiffe und ihre Insassen sind bis auf weiteres vor der Zulassung zum freien Verkehr ärztlich zu untersuchen.

Ausland.

Prag, 21. Febr. In dem Dorfe Chrzin entdeckte der Lehrer bei einer 7jährigen Schülerin, daß ihre Blouse mit mehreren Stichen in das bloße Fleisch des Rückens eingenäht war. Als Täterin wurde die Mutter verhaftet, welche das Kind erst jüngst aus der Findelanstalt zurück­erhalten hatte.

Mailand, 21. Febr. Wie jetzt berichtet wird, sind durch die letzten Erdstöße in den Städten Besema, Maldola und Miola arge Verwüstungen angerichtet worden. Eine Anzahl Häuser sind vollständig eingestürzt, wobei viele Per­sonen verletzt wurden. In den Gefängnissen entstand große Panik. Die ganze Bevölkerung der Städte kampierte die letzte Nacht im Freien. Wie der Direktor des Observato­riums in Florenz mitteilt, sind für den 2., 18., 30. und 31. März starke Erdstöße zu erwarten.

Petersburg, 21. Febr. Bon autoritativer Seite erfährt der Korrespondent derFrkf. Ztg.", daß die chinesische Ant­wort gestern dem russischen Gesandten in Peking überreicht worden sei. Die Note befriedige im ganzen.

Petersburg, 21. Februar. Die aus Schanghai ein­gegangene Nachricht, russische Truppen seien in Tibet ein­gerückt, wird von der Petersburger Telegraphen-Agentur als plumpe Erfindung bezeichnet.

Bestellungen

auf den

Gesellschafter

für den Monat März

werden bei allen Postanstalten und Landpostboten sowie in der Expedition angenommen.

Wandkalender u. Fahrplan werden gratis nachgeliefert.

Auswärtige Todesfälle.

Oberlehrer Alois Waibel, 53 2., Ulm: Marie Haidt, geb. Edle, Calw: Magdalena Baur, ledig, von Ergcnzingen, 78 2., Rottcnburg: Karoline Brenner, geb. Schaupp, 81 2., Altensteig.

Literarisches.

Vierzig Jahre Deutsches Reich.

Das Jubiläumswerk des Raiser-Wilhelm-Dank.

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38 Mitarbeiter. 105V Leiten stark. Lexikonformat. 5VV Originalabbildungen. Holzfreies Papier. Vor­nehmer Leineneinband mit reicher Goldprägung.

Das Buch ist ini besten Sinne volkstümlich und ihm ist die weiteste Verbreitung zu wünschen, die der überaus niedrige Preis ja auch erleichtert. Es verdient, ei» Familienbuch zu werden, und es sollte in keiner Volks- und Schiilerbücherei fehlen. Der gesamte, dem Kaiser-Wilhelm-Dank aus der Herausgabe zufließcnde Reingewinn ist zur Schmückung der Kriegerdenkmäler aus den Schlachtfeldern von 1864, 1866, 1870/71 und zu ähnlichen Zwecken bestimmt.

Zum Preis von 4 Mk. portofrei von der 1». L»i««r'schen Buchhandlg. Nagold zu beziehen.

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

K. Oberamt Nagold.

UW" Markt-Verbot.

Nach Mitteilung des K. Oberamts Freudenstadt, wird infolge Be­schlusses des Genieinderats Dornstetten mit Rücksicht auf die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in den Nachbarbezirken der am Frei­tag, den 24. d. M. fällige

Viehmarkt in Dornstetten nicht abgehalten.

Nagold, den 22. Februar 1911.

__ Mayer, Amtmann.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des

Christian Hölzle, verh. Metzgers in Oberfchwandorf,

wurde heute am 21. Februar 1911, nachmittags 6*V Uhr das Konkurs­verfahren eröffnet.

Herr stv. Bezirksnotar Häfele in Haiterbach ivurde zum Konkurs­verwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 13. März 1911 bei dem Gerichte anzumelden.

Es ist zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in K 132 und 134 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, sowie über den Verkauf der Liegenschaft durch den Konkursverwalter aus freier Hand und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf

Dienstag, den 21. März 1911, nachmittags 3 Uhr,

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, ist aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forde­rungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An­spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 13. März 1911 Anzeige zu machen.

Nagold, den 21. Februar 1911.

Gerichtsschreiberei Kgl. Amtsgerichts:

Dürr.

Einen jüngeren

Mindersbach.

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verkauft Freitag (Matthäus-Feiertag) mittags 1 Uhr.

Gemeinderat.

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A. Häufle, Stuttgart.

Nagold.

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verkauft Freitag Matthäus-Feier­tag, mittags 1 Uhr

Christian Schuon.

Mindersbach.

Unterzeichneter verkauft am Frei­tag, 24. Febr., 1 Uhr, einen _ Einspänner-

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Daniel Schönhardt,

Molker.

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Gündringen OA. Horb.

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Die Gemeinde verkauft im Wege schrift­lichen Aufgebots aus Waldteil Osterholz

245 St. Lang- u. Sägholz

I.VI. Kl. und zwar in 2 Losen. 1. Los 148 Stück mit 119.53 Fm.. 2. Los 97 Stück mit 157,09 Fm.

Die Verkaufsbedingungen liegen beim Schultheißenamt zur Einsicht auf. Verschlossene Angebote, in Prozenten des Revierpreises ausgedrückt, wollen spätestens bis

Mistig, de« 28 . Zebr. d. I.. mchmttW l Wr.

beim Schultheißenamt eingereicht werden, zu welcher Zeit die Eröffnung der Angebote und der Beschluß über den Zuschlag erfolgt.

Am gleichen Tag von nachmittags 2 Uhr an kommen im Wald­teil Herrenwald

41 Stück Langholz mit 51,33 Festm.

einzeln oder Stückweise zum Verknus.

Auszüge können bei Waldmeister Bürkle bestellt werden.

Den 22. Februar 1911.

Im Auftrag des Gemeinderats:

Schultheiß Klink.

Die Gemeinde Jselshausen

verkauft am

M«t«g, de« 27. Rdnisr ISN, so» somitt. s W LI,

aus dem hiesigen Gemcindewald »

384Cl.LW-ll.SWlz

von I.V. Klasse, mit zusammen 350 Fcst- ^ meter, worunter schöne Fvrcheu und ^ Küblerholz.

Auszüge können rechtzeitig bei Waldmeister Lehre bestellt werden. Zusammenkunft im Ort.

Gemeiuderat.

Jselshausen.

Einen jüngeren

verkauft Farrcuhalter Stengel,

Farren,