Volk, das sich sein Leben einzurichten weiß, und das nach des Tages Last und Müh und nachsauren Wochen frohe Feste" feiert. Ein Carnevalstrubel und eine Lebens­freude wie sie dieses Fahr Hechingen bietet, erregt aber nicht nur das Staunen der Fremden, sondern selbst der bekannten ältesten Leute" unserer Stadt. DieNarrhalla" geht be­reits der fünften Redoute entgegen, etwa 300 herrlich kostümierte Paare tanzten aus der letzten Redoute dieser Carnrvalsgesellschast. Die Museumsgesellschaft hatte ihr Maskenkränzchen, und den Clou der bisherigen Veran­staltungen bildete derHechinger Wochenmarkt" des rühm- lichst bekanntenMusikvereins", bei dem sich ein Leben L la Köln, Mainz, München entfaltete. Die Hauptsache aber kommt erst, denn Hechingen richtet sich gastlich ein zum Empfang der vielen Fremden, die aus Nah und Fern am Fastnachtsdienstag herbeiströmen, um den riesigen Fastnachts­zug mit 16 Wagengruppen zu bewundern und mit den Hechinger Narren ebenso närrisch zu sein!

Heidelberg, 17. Febr. Drei deutsche Aerzte folgen einem Ruf der chinesichen Regierung zu einer Studienreise in das Pestgebiet. Darunter befindet sich Dr. med. Gothein, ein Sohn des bekannten Heidelberger Nationalökonomen. Gothein ist Bakteriologe und hat seine Ausbildung im tropenhygienischen Institut in Hamburg und im serumthera­peutischen Institut in Wien erhalten.

Körners Mobiliar versteigert. Theodor Körners Mobiliar und Gebrauchsgegenstände aus dem Be­sitze der Witwe seines vor 10 Jahren verstorbenen Pflege­bruders, Hauptmann Ullrich in Bad Rastenberg in Thü­ringen, wird einem Telegramm derLeipziger N. Nachr." zufolge am 21. Februar in der Galerie Helbing in München versteigert werden. Man erfährt bei dieser Gelegenheit die interessante Tatsache, daß Theodor Körners Habseligkeiten überhaupt noch vereinigt und nicht zerstreut waren.

Mainz, 17. Febr. Der Unbekannte, der sich gestern im Eisenbahnzug Wiesbaden-Mainz erschossen hat, ist der 26jährige Student der Medizin Otto Lück aus Birkenfeld, der zuletzt in Tübingen studierte. Der Grund zum Selbst­mord ist unbekannt.

Gerichtssaal.

Freiburg, 15. Feb. Ein Sohn der vor einiger Zeit verstorbenen, im ganzen Oberland bekannten Oelhändlerin, der sog.Oelkönigin", Oelhändler Damin König von Ober- öwisheim (Amt Bruchsal) hatte sich vor dem hiesigen Schöffen­gericht wegen Betrugs zu verantworten. Der Genannte hatte zusammen mit seinen Brüdern den Oelhandel von der Mutter übernommen und vertrieb im HausierhandelBüchele- öl" (Buchkernöl), das Liter zu 1.40 Wie eine Prüf­ung des Oeles durch das Untersuchungsamt der Stadt Frei­burg i. Br. ergab, war das verkaufte Oel kein Bücheleöl, sondern gewöhnliches Sesamöl, das zu erheblich billigerem

Preise in jedem Geschäft käuflich ist. Der Angeklagte wurde wegen Betrugs zu 50 ^ event. 10 Tagen Gefängnis und zur Tragung der Kosten verurteilt.

Ausland.

Innsbruck, 17. Febr. Unterhalb des Gipfels des Rangerköpfels geriet gestern eine aus einem Leutnant und vier Mann bestehende Ski-Patrouille des in Innsbruck garnisonierenden Kaiserregiments in eine Schneelawine. Während der Leutnant und zwei Unterjäger sich retten konnten, wurden die zwei anderen unter den Schneemassen begraben. Eine sofort abgesandte Rettungsexpedition fand beide heute vormittag als Leichen vor.

Rom, 16. Febr. Der Papst ist heute fieberfrei und hat das Bett auf einige Stunden verlassen,- doch hat der Arzt ihm noch Schonung auserlegt. Die Audienzen werden erst in der nächsten Woche wieder ausgenommen werden.

Paris, 16. Febr. Wie aus Courville berichtet wird, ist der Bahnverkehr auf einem Geleise wieder ausgenommen worden. Die Eisenbahnbehörde hofft, den gesamten Verkehr heute abend, spätestens morgen früh wieder aufnehmen zu können. Der Zustand der Verletzten ist befriedigend. Der Lokomotivführer des Expreßzuges soll nach den eingehenden Ermittlungen allein die Schuld an dem Unglück tragen.

Brüssel, 16. Febr. Die Mittagsblälter melden: Bon den in der Kohlengrube Forchier verschütteten vier Heuern wurden nach Inständiger Arbeit drei erstickt aufgefunden und der vierte in hoffnungslosem Zustande dem Spital zu­geführt.

Ein altes Brautpaar. Aus London wird gemeldet: Ganz Chatam nahm am letzten Dienstag an der Hochzeit eines alten Brautpaares teil. Beide hatten das Arbeitshaus verlassen, um den Bund fürs Leben zu schließen. Er ist 94 und sie ist 80 Jahre alt. Als das alte Paar in einem Motorwagen an der Kirche vorfuhr, wurde es mit großem Jubel von der Menschenmenge begrüßt. Bon Freunden des alten Paares wurde eine Wohnungseinrichtung beige­steuert, und durch die Erweiterung des Alterspensionsgesetzes ist den Leutchen ein Einkommen von wöchentlich 10 Schilling garantiert.

Madrid, 16. Febr. Die Puerto del Sol war gestern Nacht der Schauplatz eines kleinen Aufruhrs, der veran­laßt wurde durch das Erscheinen von Damen, welche die neumodische Rock Hose trugen. Die Trägerinnen mußten in eine Barbierstube flüchten, aus der sie unter dem Jubel der Belagerer in landesüblichem Gewand abzogen.

Lissabon, 16. Febr. Der Kriegsminister ist bei dem Einsturz des Fußbodens in der Kaserne in Guarda unver­letzt geblieben. Die Gesamtzahl der Verwundeten scheint geringer zu sein, als zuerst angenommen worden ist. Es ist nur ein Teil des Fußbodens des Empsangssaales ein­

gestürzt. Schwerer verletzt sind vier Militärpersonen und eine Frau.

Saloniki, 16. Febr. Das hiesige BlattProgres" meldet aus Mitrovitza: An der österreichisch-türkischen Grenze zwischen dem Sandjak von Novibazar und Bosnien, kam es wegen eines zwischen bosnischen und türkischen Bauern strittigen Gebietes zu einem Streit der beiderseitigen Grenz­wachen. Die Oesterreicher gaben zuerst eine Salve aus die Türken ab und verwundeten einen türkischen Soldaten. Die Türken feuerten dann ebenfalls, ohne aber jemand zu treffen. Der Zwischenfall wird, wie es heißt, auf diplomatischem Wege geregelt werden. _

Auswärtige Todesfälle.

Johannes Chmann, Bauer, M 2., Baiersbronn-Dorf: Barbara Killgus, geb. Müller, 71 2., Hallwangen: Pauline Ackerknecht, geb. Gerlach, 69 2.. tzerrenberg: Katharine Kußmaul, geb. Schäberle, 45 2-, WurmfeldBondorf._

Literarisches.

Me in allen Kreisen schon lebhaft besprochenen

Memoiren Wichard Wagners werden unter dem Titel Mein Leven"

Anfang April erscheinen. Das Werk umfaßt 2 Bände von zusammen 900 Seiten und wird sehr vornehm ausgestattet ca. 25 kosten.

Bestellungen hieraus nimmt jetzt schon entgegen die <4. Lkrisvi-'sche Buchhandlung Nagold.

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ist das Garantiezeichen für die echte

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und nur diese ist nach dem Scottschen Ver fahren hergestellt. Da es aber vielfach minderwertige Nachahm­ungen gibt, deren Verpackung der echten Scotts Emulsion täu­schend ähnlich nachgemacht wird, so achte man beim Einkauf genau aus unsere Fischer-Schutzmarke und weise alle diese Nachahm­ungen zurück.

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Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 8

Druck und Verlag der G. W. 2aiser-schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Im

K. Amtsgericht Nagold.

Hüterrechtsregister

wurde heute unter No. 125 eingetragen:

Reutter, Theodor, Versicherungsinspektor in Nagold, Reutter, Elise geborene Eberle daselbst.

Die Eheleute haben durch Ehevertrag vom 30. April 1910 den Güterstand der

Gütertrennung

mit Wirkung vom 30. April 1910 an festgesetzt.

Den 15. Februar 1911.

Landgerichtsrat Sigel.

Die Stadtgemeinde Nagold DE" verlaust "WZ

Beigholz und Reisich

am Montag, den 20. Febr. d. I.,

im Distrikt Killberg Abteilungen vorderes und hinteres Brunnenhäu'le und Hinterer Dachsbauhang 6 Rm. buchene Prügel, 84 Rm. Nadelholz- Scheiter, Prügel und Anbruch (worunter 8 Rm. Werkholz); 132 Büschel Laubreis. 300 Büschel Nadelreis nud 3 Putzreishaufen (ungebunden).

Zusammenkunft nachm. 1^2 Uhr auf der Nagold-Haiterbacher Tal­straße beim sogen. Schafhaus.

am Dienstag, den 21. Febr. d. I.,

im Distrikt Badwald Abteilungen Eisberg, Weinsteige, Sulzeröschle, -Ebene und Hang:

136 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel (worunter 4 Rm. Werkholz) und 500 Büschel Nadelholz-Wellen.

Zusammenkunft nachm. IV 2 Uhr aus der Höhe der Weinsteige am Sulzeröschles-Feld-Trauf.

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Oberamtsstadt Nagold.

MWHrige Ver-chMg W« Wesen.

Die Stadtgemeinde Nagold bringt folgende Grundstücke

am nächsten Dienstag, den 21. Febr.,

vormittags 11 Uhr,

auf der Kanzlei der Stadtpflege aus 6 Jahre im Aufstreich zur Ver­pachtung und zwar:

10 ar 25 qm Wiese mit Grasrain neben dem Kleebweg und der Nagold,

14 ar 33 qm Wiese beim Knabenbadplatz,

8 ar 25 qm desgl. beim Männerbadplatz,

8 ar 37 qm das sogen. Schützenwiesle neben der Waldach,

13 ar 54 qm Baumwiese in Oßwaldshalden, neben der Alten­steiger Eisenbahnlinie, und 6 ar 88 qm Wiese daselbst (die Hintere Halde).

Hiezu werden zahlungsfähige Pachtliebhaber eingeladen. Zusammenkunft zum Borzeigen am gen. Tage, vormittags V 2 IO Uhr, beimSchiff".

Den 18. Febr. 1911. Stadtpslege: Lenz.^E

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