Tuberkulose-Merkblatt.
Bearbeitet im Kaiserlichen Gesundheitsamte.
!I.
-X Wie schützt man sich vor Tuberkulose?
Jeder Mensch, -auch der Schwächste und Aermste, kann wesentlich dazu beitragen, sich vor Erkrankung an Tuberkulose zu schützen, wenn er nur Einsicht mit Selbstbeherrschung verbindet.
I. Maßregeln gegen den Erreger der Tuberkulose?
1. Jeder, Gesunder wie Kranker, sorge für gefahrlose Beseitigung des Auswurfs, weil keinem Auswurf angesehen werden, ob er tuberkulös ist oder nicht. Also nicht ausspucken auf den Boden geschlossener Räume (auch nicht in Straßen- und Eisenbahnwagen) oder auf verkehrsreichen Wegen? Ausstellen von Spucknäpfen mit feuchter, in kurzen Zeiträumen unschädlich zu beseitigender Füllung! Beim Husten ist die Hand vor den Mund zu halten. Andernfalls wende der Nachbar sich ab! Kleidungsstücke sind stets sauber zu halten, Kleider nicht schleppen zu lassen! Wäsche, Kleidungsstücke, Beiten, Eß- und Trinkgeräte von Tuberkulösen dürfen erst nach gründlicher Desinfektion von andern in Gebrauch genommen werden. Trockenes Fegen werde durch nasses Aufnehmen, nötigenfalls durch Scheuern mit heißer Soda- oder heißer Schmierseifenlösung ersetzt. Jede Staubentwicklung in der Wohnung, der Arbeitsstätte und aus der Straße ist auf das möglichst geringste Maß zu beschränken. Meide Wirtschaften, in denen auf den Boden gespuckt wird! Kinder sind aus staubigen Werkstätten und bei staubentwickelnder Arbeit (Teppichklopfen!) fern zu halten!
3. Peinlichste Sauberkeit herrsche bei der Zubereitung und Aufbewahrung (Schutz gegen Fliegen) sowie beim Genuß der Speisen, namentlich solcher, welche roh genossen werden! Milch und Fleisch sind vor dem Genuß gründlich zu kochen: die gekochte Milch ist rasch abzukühlen und geschützt und möglichst kühl aüfzubewahren!
3. Die Hände einschließlich der Nägel, die Zähne nebst der Mundhöhle sind häufig und gründlich zu säubern! Das Einfuhren von Fingern in Mund oder Nase, sowie das Kratzen im Gesicht sind zu unterlassen! Wunden sind gegen Verunreinigung durch geeignete Verbände zu schützen!
4. Hinsichtlich der Tiertuberkulose sei nur angedeutet, daß sie bei Rindern meist als Lungen-, bei Schweinen meist als Halsdrllsen- oder Gekrösdrüsentuberkulose auftritt, bei jenen in der Regel durch Einatmung, bei diesen mit dem Futter, namentlich init dem Zentrisugenschlamm der Molkereien und mit nicht abgekochter Magermilch ausgenommen wird. Geeignete Tilgungsmittel sind: allmähliche Ausmerzung der tuberkulösen Rinder, vor allen der mit sichtbaren Zeichen der Krankheit (tuberkulöse Euterknoten, Husten mit Abmagerung und rauhem Haar u. dergl.) behafteten, bei Kindermilchwirtschaften und für die Zucht aber auch aller sonst auf Tuberkulineinspritzung fiebernden Tiere; Trennung der Kälber von den tuberkulösen Müttern; reichliche Bewegung der Kälber und des Jungviehs, möglichst auch
der älteren Tiere in freier Luft; Verwendung nur gekochter Milch und Molkereirückstände zur Fütterung der Schweines; Reinhaltung der Ställe.
II. Maßregeln zur Kräftigung des Körpers.
Niemals wird es gelingen, alle Tuberkelbazillen abzutöten; deshalb ist es unerläßlich, den Körper so zu kräftigen und abzuhärten, daß der eindringende Keim ihn nicht krank machen kann. Die Hauptmittel H sind:
Einfache und kräftige Nahrung, die bei richtiger Auswahl nicht teuer zu sein braucht. Leckereien und berauschende Getränke sind zu meiden;
eine der Luft und dem Licht gut zugängliche Wohnung, lieber vor der Stadt als inmitten derselben; das beste Zimmer zur Schlafstube gewählt;
haltbare, einfache Kleidung aus nicht zu dicht gewebten Stoffen, weder zu warm noch zu kühl, bei ruhigem Verhalten oder bei sitzender Tätigkeit wärmer als bei Bewegung; Unterlassung von Modetorheiten, welche die freie Bewegung des Körpers beeinträchtigen, z.B. Korsett und Leibriemen.
Erst nach Bestreitung der notwendigen Ausgaben für Wohnung Nahrung und Kleidung darf an andere Ausgaben gedacht werden!
Bei der ganzen Lebenshaltung stehe Reinlichkeit und Ordnung voran! Wasche täglich den ganzen Körper mit mäßig kaltem Wasser oder reibe ihn schnell mit einem rauhen feuchten Tuche ab, bade in reinem Fluß- oder Seewasser, oder nimm ein Brausebad (unter Schonung des Kopfes), halte Haare und Bart, Zähne und Mund sowie Nägel sauber! Atme unter Schließung des Mundes durch die Nase; diese ist das natürliche Filter für Unreinigkeiten und Schädlichkeiten. Ist die Nasenatmung dauernd erschwert, so lasse Dich durch den Arzt untersuchen: das Hindernis ist oft leicht zu beseitigen.
Deine Arbeit suche der Gesundheit entsprechend auszu- fllhren! Benutze gebotene Schutzvorrichtungen! Meide gebückte Haltung bei Geistesarbeit! Bist Du Arbeitgeber, so sei darauf bedacht, Schädlichkeiten zu beseitigen oder doch tunlichst einzuschränken (Staub, Rauch usw.)! Arbeits- und Ruhezeit sollen im richtigen Verhältnis stehen.
Die arbeitsfreie Zeit wende an zur Kräftigung der Körperteile, welche bei der Arbeit selbst weniger Gelegenheit hatten sich zu üben! Bewege Dich außerhalb der bewohnten Orte! Mache in freier Luft oft langsame tiefe Atemzüge mit in die Seiten gestemmten Händen! Gewöhne Dich auch an ungünstige Witterung im Freien! Wechsele durchnäßte Kleider und Schuhe! Turnerische Hebungen — namentlich Freiübungen —, den Körperverhältnissen angepaßt, je nach den Mitteln unterstützt durch Fußmärsche, Ballspiele, mäßiges Radfahren, Rudern, Schwimmen und dergl. sind die besten Bundesgenossen im Kampfe gegen die Tuberkulose.
Suche rechtzeitig das Bett auf! Meide Ausschweif- ungen jeder Art! Sie zerstören in kurzem, was in langem
st Viele große Molkereien erhitzen bereits die gesamte Vollmilch vor der Verarbeitung so, daß jede Gefahr beseitigt wird.
ch Näheres im „Gesundheitsbüchlcin". Bearbeitet im Kais. Gesundheitsamte. 12. Ausgabe. Berlin 1906. Julius Springer. Preis 1 Mark.
errungen wurde. So wenig ein Glas nicht zu kühles Bier, eine Tasse nicht zu starker Kaffee oder Tee, eine Zigarre — zur rechten Zeit genossen — dem normalen erwachsenen Körper schadet, so sehr schadet jedes Zuviel.
Meide endlich Verkehr mit Personen, die an ansteckm- den Krankheiten leiden; wenn Pflicht oder Beruf solchen Verkehr fordern, so lasse die gebotenen Vorsichtsmaßregeln nicht aus dem Auge! Beziehst Du eine Wohnung, in welcher vorher ein Tuberkulöser gelebt hat, so lasse sie zuvor desinfizieren ( _
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Scotts Emulsion sehr günstig beeinflußt worden zu sein, da er jetzt viel aufgeweckter ist. An Gewicht hat Kurt tüchtig zugenommen, so z. B. allein nach der letzten Flasche um zwei Pfund".
(gez.) Hermann Gorgaß, Schriftsetzer.
Scotts Emulsion hat sich in ähnlichen Fällen schon tausendfach bewährt und wird sich stets bewähren, weil man sich auf ihre Zusammensetzung aus den denkbar besten Rohstoffen und deren tadellose Verarbeitung . unbedingt verlassen kann. Deshalb achte Warke-demF,scher man wohl darauf, stets die echte Scotts reichen db°ScoT Emulsion zu bekommen. Nachahmungen sch-n VernchrenL, ,geise „IM, entschieden zurück.
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Hiezu das Plauderstübchen Nr. 7
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion verantwortlich: K. Paul.
Nagold.
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Kanu jederzeit in beliebigem Quantum frei ins Haus bezogen werden: 4mal gesägt und gespaltenes
Buchen- oder Tannenholz
für 1 Mk. 60 Pfg. den Zlr.,
sei» geWNes Tannenholz zum AnMe«,
den Bund mit 8 Pfund für SO Pfg.
Oberamtspflege: Rapp.
Gemeinde Deckenpfronn.
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AWlz-Arksns.
2m Submissionsweg werden verkauft:
* 354 Stück I.Kl.. 4,64 II. Kl.. 23,62 III. Kl., 59.37 IV. Kl., 45 V. Kl., 41 VI. Kl. 10 Fm. Das Holz ist gereppelt und in 4 Losen eingeteilt. Die Offerten sind nach der heurigen Forsttaxe für Witdberg in Prozenten ausgedrückt, je aus die einzelnen Lose oder auf das ganze längstens
bis 21. Februar d. I., abends 8 Uhr,
beim Schulth.-Amt unter der Aufschrift „Angebot auf das Gemeindeholz" eiuzureichen, wo die Bedingungen eingesehen werden können. Der Zuschlag erfolgt längstens bis 23. Februar d. 2. Losverzeichnisse bezw. Auszüge wollen rechtzeitig beim Waldmeisteramt bestellt werden. Außerdem werden verkauft je von vormittags 9 Uhr an
am 22. Februar d. I.,
4 500 Stück mit 180 Fm., worunter 4 Stück über 2 und 20 St. von 1—2 Fm., das übrige sehr schönes
Bau- und Waguerholz md 6v SM eichene Mguerstangen.
Am 23. Februar d. I.,
185 Stück mit 136 Fm.
Lang- und Siigholz, meistens Achte».
Bei günstiger Witterung wird am 22. Febr. im Wald, am 23. Fcbr. auf dem Rathaus verkauft.
Konkursverfahren
In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Andreas Fischer, SchreinermeistersinHaiter- bach, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen der Schlußtermin auf Dienstag, den A4. März ASL A, vormittags 11 Uhr, vor dem K. Amtsgerichte Hierselbst bestimmt.
Nagold, den 13. Februar 1911.
Dürr,
Gerichtsschreiber des K. Amtsgerichts.
Oberjettingen.
Wegen Wegzugs verkaufe am Freitag, den 17. Febr., vormittags V--9 Uhr.
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1 Kuh- oder Einspänner- Wagen, 1 Pntzmühle, 1 Güllenpnmpe, 1 Güllenfast
und sonstigen Hausrat.
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im Distrikt Killberg Abteilungen Herrenwäldlc, unterer Dreispitz^ vorderes Ltubenkämmerle und hinteres Buch:
9 Rm. buchene, 4 Rm. aspene, 3 Rm. eichene Prügel, 112 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel; ferner 400 Büschel Laubholz und 800 Büschel Nadelreis.
Zusammenkunft nachm. 1^2 Uhr auf der Killbergstraße bei der Lehmgrube. _ ^ ^ _
Oberschwandorf.
ÄMklvMlf.
M DönuersLag. den 16. Sehr. d. 3..
Kommen aus dem Gemeiudewald zum Verkauf:
467 St. Baustaage» 11 u. I!!. Kl., 116 St. Hagstangen I., !!. u. l». KI., F 26 St. Hopfenstangen I., II. u. !!I. Kl.,
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26.14 St. Rebsteiken, MieittilS Achte».
Zusammenkunft nachm. 1 Uhr im Ort.
Gemeinderat.
Nagold.
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