r Rottenbnrg, 10. Febr. (Zum Modernisteneid.) Im „Kirchlichen Amtsblatt für die Diözese Roltenburg erklärt der Bischof unter anderem: „Die Eidesleistung wurde verlangt von den Mitgliedern des Domkapitels, von den Seelsorgsgeistlichen, von den Vorstehern der Konfikte (auch dem Direktor und den Repetenten des Wilhelmsstifts), der Kongregationen, der Erziehungshäuser sowie von den Prä- zäptoratskaplänen. Aus Tübingen wurde die Anfrage bezw. Bitte an uns gestellt, ob nicht der zur Zeit ein Kolleg lesende Repetent, oder ob nicht sämtliche Repetenten mit Rücksicht auf die vsirin logenäi von der Eidesleistung entbunden werden könnten. Eine Dispens wurde nicht gewährt, sondern der Bischof versprach nur Prüfung des Gesuches und wohlwollende Würdigung der Gründe, eröffnete aber am 28. Januar dem Senior des Repetentenkollegiums, daß eine Dispensierung untunlich sei. Die Betreffenden sind aufs neue zur Eidesleistung aufgesordert worden. Zu letzterer waren nicht beizuziehen Geistliche in Staatsstellungen ohne Seelsorge, ohne Predigt- und Beichttätigkeit. Fraglich aber konnte es erscheinen, ob auch Geistliche, die, wie die Gymnasialprofessoren, ein Staatsamt inne haben und denen nur nebenbei noch einzelne kirchliche Verrichtungen obliegen, zur Eidesleistung verpflichtet seien. Hierüber wurde die zuständige höhere Instanz um Auskunft angegangen. Die Antwort traf beinahe gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Briefes des Papstes an den Kardinal von Köln ein, und beiden entsprechend haben wir auch diese Geistlichen zur Eidesleistung angehalten. Unser hochwllrdiger Klerus wird hieraus ersehen, daß unser Vorgehen völlig einwandfrei ist. Ueber das Ergebnis der Eidesleistung, Mitteilungen zu machen, halten wir uns zumal im jetzigen Stadium, nicht fürbefugt; wir können aber versichern, daß die in der Oeffentlichkeit ange- stellten Berechnungen der tatsächlichen Grundlage entbehren."
r Tübingen, 10. Febr. Seit Sonntag wird der in der Ulrichstraße wohnhafte Glasmaler Hertz er vermißt. Da er in letzter Zeit zu Schwermut neigte, befürchtet man, daß er sich ein Leid zugefügt hat. Alle Nachforschungen blieben bis jetzt erfolglos. — Von dem Lagerschuppen des Elektrizitätswerkes beim Gaswerk wurde vergangene Nacht für ca. 200 Kupferdraht entwendet. Die Täter, 4 an der Zahl, wurden ermittelt und verhaftet.
Trossingen, 8. Februar. Hier fand gestem der 43 Jahre alte Blechwarenfabrikant Paul Hohner seine 45jähr. Ehefrau in der Küche lichterloh brennend vor. Es gelang ihm, das Feuer mit Betten zu ersticken. Die Frau hatte aber bereits so schwere Brandwunden erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Beim Löschen erlitt der Mann selbst erhebliche Brandwunden an den Händen und Armen. Wie das Unglück entstanden ist, konnte noch nicht festgestellt, werden, vermutlich durch die Verwendung von Spiritus beim Feueranmachen.
Deutsches Reich.
Rnhstein, 10. Febr. 8 Grad Kälte, 100 Ztm. Altschnee, 30 Ztm. Neuschnee, Pulverschnee. Ski- und Rodelbahn vorzüglich. Vorgestern und gestern Schneefall.
Bruchsal, 9. Febr. In dem etwa eine Stunde von hier entfernten Untergrombach unterhielten sich gestern abend
im Gasth. z. Lamm einige Gäste init Billardspielen. Infolge eines unglücklichen Zufalls kam einer der Spieler dem langen Messer der Wirtin, die am Buffet Schinken schnitt, zu nahe; er wurde direkt durchbohrt und war alsbald tot.
München, 10. Febr. Nachdem mehrfach davon die Rede war, daß aus Anlaß der Feier des 90. Geburtstages des Prinzregenten eine weitreichende Amnestie erlassen werden würde, ist die „Münchener Post" in der Lage, mitzuteilen, daß eine Amnestie größeren Umfangs nicht zu erwarten sei.
Ausland.
Brüssel, 10. Febr. Das finanzielle Ergebnis der Weltausstellung ist ein Defizit von 1446000 Francs. Hiervon hat die Regierung eine Million, den Rest das Ausstellungskomitee zu tragen.
Helsingfors, 10. Februar. Wie sich herausstellte, ist die Eisscholle, die mit 253 Fischern ins Meer getrieben wurde, in mehrere Teile geborsten. Ein Teil der Fischer wurde gerettet, über hundert jedoch, die die Eisscholle nicht rechtzeitig verließen, wurden wieder ins Meer getrieben. Ihre Lage ist gefährlich, da die Lebensmittel verbraucht sind. Gestern abend ist von iHelsingsors der Eisbrecher „Sampo" mit Vorräten und Aerzten aufgebrochen. Er ist bisher nicht zurückgekehrt. Weitere Nachrichten fehlen.
Petersburg, 10. Febr. Im Kaukasus an der Seite des schwarzen Meeres herrschte bis vor wenig Tagen schönes Wetter, weshalb dort alle Zugvögel Halt machten. Da trat plötzlich furchtbare Kälte mit Schneestürmen ein, denen die Vögel nicht entgehen konnten. Infolge dessen ist die ganze Küste am schwarzen Meer mit Millionen Bogelleichen bedeckt, namentlich Stieglitze, Rotkehlchen rc. sind der Witterung zum Opfer gefallen.
Petersburg, 10. Febr. Die Nowoje Wremja meldet, daß das deutsche Kronprinzenpaar im nächsten Jahr Petersburg besuchen wird, um dann die Reife über Sibirien nach China, Japan und Amerika anzutreten.
Warschau, 10. Febr. Die Frau des Polizeiwachtmeisters Dimitrow erhielt, während ihr Mann mehrere Tage auf einer Dienstreise abwesend war, ein Kistchen, in dem sie zu seinem Entsetzen den Kopf ihres Mannes in Wachsleinwand gewickelt fand. Jedenfalls liegt ein politischer Racheakt vor, denn Dimitrow war ein strenger und tüchtiger Beamter, der von den Terroristen gehaßt und gefürchtet wurde.
Bukarest, 10. Febr. Ein telegraphischer Bericht der rumänischen Gesandtschaft in Konstantinopel meldet, daß die P est aus der Mandschurei bereits nach dem europäischen Rußland vorgedrungen sei und daß im Gouvernement Astrachan 4 Pestfälle mit tödlichem Ausgang sich ereignet hätten.
Chelm, 8. Febr. Gestern nacht erschossen unbekannt gebliebene Verbrecher einen sie verfolgenden Polizeibeamten. Auf der Flucht warfen sie dann eine Bombe, durch deren Explosion eine Person getötet und vier verwundet wurden. Einer der Verwundeten, der unter dem Verdacht steht, die Bombe geworfen zu haben, liegt im Krankenhaus.
Auswärtige Todesfälle.
Hermann Rettich, Postsekretär, Balingen; Martin Birkle, Maurermeister, 69 2., Schwalldorf.
Erwiderung.
(Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßrechtliche Verantwortung.)
Nachdem Herr Parteisekretär Staudenmeyer in seiner Erwiderung im „Gesellschafter" Nr. 32 meine Darstellung in Bezug auf die Versammlung am 21. v. Mts. als „faustdicke Lüge" bezeichnet, beziehe ich mich nur noch auf untenstehende Erklärung einer Anzahl Herren, welche in der Versammlung zugegen waren.
Außerdem wurde mir vom Herrn Vorsitzenden der damaligen Versammlung schriftlich bestätigt, daß er zum Crhebe» von den Sitzen nicht aufgefordert habe.
Zum Schluß bemerke ich noch, daß ich Herrn Staudenmeyer Gelegenheit geben werde, sich wegen seiner Behauptungen und beleidigenden Angriffe aus meine Person gerichtlich zu verantworten.
G. Rau, Fabrikant.
* *
*
Erklärung.
Die Unterzeichneten, welche bei dem Vortrage des Herrn Parteisekretärs Staudenmeyer am 21. v. Mts. in Wildberg anwesend waren, bestätigen hiemit dem Herrn G. Rau, daß dessen Angaben, wonach die Versammlung sich nach dem Dortrag zur Dankesdezeugung nicht von den Sitzen erhoben habe, auf Wahrheit beruhen.
Eine diesbezügliche Aufforderung ist überhaupt nicht an die Versammlung ergangen.
A. Klein, Fr. Hönnige.
Wilh. Stähle, I. Baumgärtner,
Adolf Frauer, I. I. Ziegler,
E. Krauß, G. Eberhardt.
..vewährt reit JawLektiteK
und als vortrefflich anerkannt von den Aerzten aller Herren Länder" — gewiß deutliche Beweise für die offenkundige Wirkung von Scotts Emulsion. Nach allen zehrenden Krankheiten, die mit einer Gewichtsabnahme und Abmagerung verbunden sind, gebraucht man Scotts Emulsion als überaus leicht verdauliches, wohlbekömmliches und die Eßlust anregendes Kräftigungsmittel.
Scotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verkauft, und zwar nk lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in Karton mit unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch). Scott L Bomne, G.m.b.H.. Frankfurt a.M.
Bestandteile: Feinster Medizinal-Lebertran 150,0 prima Glyzerin 50,0, unter- phosphorigsaurer KaÜ 4,3, unterphosphorigsaureS Natron 2,0, pulv. Tragant 3,0, feinster arab. Gummi pulv. 2,0, destill. Wasser 129,0, Alkohol 11,0. Hierzu aromatische «mülstoa mit Zimt-, Mandel- und Gaultheriaöl je 2 Tropfen.
Herbstsaaten, die durch Frost gelitten haben oder die vor der Bestellung lediglich nur Stallmist erhielten, gebe man jetzt, wenn es die Witterung einigermaßen gestattet, eine Kopfdüngung mit Thomasmehl. Ob dann im späteren Frühjahr auch noch eine weitere Kopfdüngung mit Lhilisalpeter nötig ist, zeigt sich erst nach Beginn der Vegetation. Auch die Wiesen, Viehweiden und Kleefelder können fetzt noch mit bestem Erfolg gedüngt werden. _
Der heutigen Nnmmer unserer Zeitung (Landauflage) liegt ein Prospekt der Firma Wilh. Stoll, Torgau a. d, E. über deren rühmlichst bekannte und überall bestens eingeführte: Kultivatoren mit Schnittwinkeleinstellung, Schleifapparate, Deichselträger sowie Iauchepumpen etc. bei, worauf wir noch besonders Hinweisen möchten.
Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 7
Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emt! Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
K Oberamt Nagold.
MehmM-BeMt.
Da die Maul- n. Klauenseuche im Oberamtsbezirk Calw ausgebrochen ist, wird der am 15. Febr. 1911
in Altensteig fällige Biehmarkt
WU" verbotst?. "WL
Nagold, den 10. Febr. 1911.
Amtmann: Mayer.
Die Stadtgemeinde Nagold Wk" verlaust "HW
eichenes und Nadelholz, Beigholz und Reisich
!. am Montag den 13. Februar
im Distrikt Staareneck und Abteilung Bühlkopf und Stadtacker:
65 Rm. eichene Scheiter und Prügel und 77 Rm. Nadelholz Prügel und Anbruch: serener 1293 Büschel Laubholz- und 500 Büschel Nadelholz-Wellen : im Staareneck auch 15 Haufen Laubholzputzreis (worunter abgesondertes Laubreis zur Brockel- Erbsenkultur brauchbar) nebst 1 Los Schlagraum.
Zusammenkunft nachm, IV 2 Uhr aus der alten Heerstraße am vorderen Wäsleseck.
I! am Dienstag den 14. Febr.
im Distrikt Härle Abteilungen Hintere, untere Kehrhalde und Urschelwald 100 Rm. Nadelholz-Scheiter und Prügel nebst 400 Büschel Nadelreis.
Zusammenkunft nachm. 1 Vz Uhr auf der alten Nagold-Rohrdorfer Steige beim Wegzeiger nach Mindersbach.
Nagold.
Ca. 12—15 Ztr.
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(ganz unberegnet) hat zu verkaufen
Joh. Breyer.
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Bestellungen auf die weltbekannte
Original-
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der „Münchner Neuest. Nachr."
nimmt schon jetzt entgegen die G. W. Zaiser'sche Vuchhdlg.
Wildberg.
UHmchch-verdins
Das in den Stadtwaldungen Langhalde, Klosterwald und Gemeindsberg angefallene
H LWhötz Mit 288 M.
kommt unter den üblichen, bei der Unterzeichneten Stelle aufliegenden Bedingungen im Submissionsweg zum Verkauf und zwar:
20 Fm. II. Kl., 65 Fm. III. Kl., 94 Fm. IV. Kl., 82 Fm. V. Kl.. 17 Fm. VI. Kl., Sägholz 8 Fm. II. Klasse.
Offerte in ganzen und V 10 Prozenten der 1911er Taxpreise des Forstoerbands Calw wollen bis
Mittwoch, 1Z. Febr., rrormiLt. 8 Uhr,
bei der Unterzeichneten Stelle eingereicht werden. Der zu dieser Stunde stattfindenden Eröffnung können die Submittenten anwohnen.
Stadtschultheistenamt: Mutschler.
R es Mt lliMeild,
daß die Hausfrauen nach dem ersten Versuch mit Seelig's kandiertem Kornkaffee keinen anderen Getreidekaffee mehr haben wollen?
.sie verlangen nur noch „ein Paket
Seelig's Kornkaffee". Würde man ihn wohl so bevorzugen, wenn er nicht ganz bedeutende Vorzüge hätte?.