r Mönchberg OA. Herrenberg. Gestern abend brannte hier das Wohnhaus und die Scheuer des Spezereihändlers Gottlob Beck ab. Das Feuer brach in der Scheuer aus. Die Entstehungsursache ist unbekannt.

Frendenftadt, 1. Febr. Am Samstag den 4. und Sonntag den 5. Februar findet in Baiersbronn der IV. Bundeswettlaus des Schwab. Schneeschuhbundes statt, zu dem eine große Beteiligung in Aussicht steht. Am Sonntag waren wieder viele Skifahrer besonders aus Stutt­gart einqetroffen, um das Skigelände zuerforschen". An­meldungen zum Bundeswettlaus unter Beifügung des Nenn- qeldes sind bis spätestens 3. Febr. an E. Schober, Stuttgart, Seestraße 10. zu richten. Am 5. Febr. gehen von Stutt­gart Sonderzüge ab. Das Wettlaufbureau befindet sich nn Bahnhofhotel Baiersbronn. Die mit dem Rennen verbun­dene Meisterschaft von Schwaben kann gewonnen werden durch Teilnahme am Großen Dauerlauf und Großen Sprung­lauf. AZettlauf-Ordnung: Samstag 4. Febr.: 1. Großer Dauerlauf, 2. Kleiner Dauerlauf: Sonntag 5. Febr.: 3. Kleiner Sprunglauf, 4. Kunstlauf, 5. Damenlauf, 6. Paar­lauf, 7. Volksjugendlauf, 8. Großer Sprunglauf.

Landesausschuh für die Leibesübungen der schulentlassenen Jugend.

p Auf Anregung der Schwäbischen Turnerschaft und des Württ. Turnlehrervereins und unter Beteiligung der Ministerien des Innern, des Kirchen- und Schulwesens so­wie des Kriegswesens hat sich bekanntlich einLandes­ausschuß für die Leibesübungen der schulentlassenen Jugend" gebildet, der sich in einem Aufruf an die K. Verwaltungs­behörden, insbesondere das K. Medizinalkollegium, ferner an die Militärbehörden, an die Gemeindeverwaltungen, an die Vertreter der Industrie, des Handels und der gewerbl. Vereinigungen, an die Leiter der Fortbildungsschulen u. an alle freiwilligen Vereinigungen für Jugendfürsorge mit der Bitte um tatkräftige Mitwirkung und Unterstützung seiner Bestrebungen wendet. Der Wirkungskreis des Landesausschusses ist in einer Reihe von Leitsätzen niedergelegt, er bezweckt eine Förderung aller auf eine gesunde Leibespflege und auf sitt­liche Kräftigung unserer Jugend gerichteten Bestrebungen, um unsere Bolkssitten und unser Volksleben zu veredeln und unsere Volkskraft zu mehren. Nach den Grundzügen des Uebungsbetriebs sollen an den Hebungen teilnehmen womöglich sämtliche Jahrgänge aller Fortbildungsschulen oder zunächst je der sjüngste Jahrgang, ferner die Schüler einzelner Arten der Fortbildungsschulen, einzelner Berufs­schulen und Fachklassen, die Lehrlinge einzelner Betriebe, freiwillig sich meldende Schüler aller Schulen und die Mit­glieder der Iugendbildungsvereine. Die Uebungsarten sind: Turnen mit Spiel und volkstümlichen Hebungen. Die Heb­ungen werden von Turnlehrern. Lehrern, Vereinsturnwarten und Vorturnern geleitet: sie sollen Werktags im Anschluß an die Unterrichtsstunden oder in freien Abendstunden oder an Sonntagnachmittagen stattfinden. Die Durchführung des ganzen Plans sucht der Landesausschuß durch eine rege Werbearbeit, durch Hinwirkung auf die Ausbildung von Uebungsleitern, durch Mithilfe bei der Beschaffung von Uebungsstätten und Geräten, durch die Sammlung von Geldmitteln und durch die Bildung von Bezirksausschüssen zu erreichen. Eine Förderung dieser überaus dankens­werten Bestrebungen, deren nationale Bedeutung klarliegt, ist zweifellos durch die in Betracht kommenden Kreise des ganzen Landes in sichere Aussicht zu nehmen.

r Stuttgart, 1. Febr. (Zum Tode Adolf von Kröners.) An der Spitze der zur Beerdigung des Geh. KommerzienratsjDr.Adolf v. Kröner hier eingetroffenenAutoren des Cotta'schen Verlags befindet sich Hermann Sudermanu.

r Stuttgart, 3l. Januar. Mit Schreiben des Kgl. Staatsministeriums vom 30. Januar 1911 sind dem Präsi­dium der Zweiten Kammer der Entwurf eines Gesetzes, betr. die Einkommensverhältnifse der Volksschullehrer (Lehrer­besoldungsgesetz) und der Entwurf eines Gesetzes, betr. Ge­währung von Notstandsdarlehen an Weinbaugemeinden zu­gegangen.

r Stuttgart, 1. Febr. Die hiesigen Flaschner und Installateure sind in eine Lohnbewegung eingetreten. Sie haben in einer vorgestern abend im Gewerkschaftshaus statt­gehabten Versammlung neue Forderungen an die Meister aufgestellt. Der vor drei Jahren mit den Arbeitgebern ab­geschlossene Tarifvertrag läuft am 28. Februar ab.

x Stuttgart, 1. Febr. In der dieser Tage in Mainz abgehaltenen Delegiertenversammlung der gärtnerischen Ver­bände Deutschlands, in der auch die Vereinigung selbständ. Gärtner Württembergs vertreten war. wurde über eine Reihe interessanter Fragen beraten, so zunächst über die Frage, ob die Gärtner an Warenhäuser liefern sollen oder nicht, wobei einmütig zum Ausdruck kam, daß die Gärtner sich sehr schädigen würden, wenn sie die Lieferungen an die Waren­häuser ablehnen wollten. Die Verteilung von Pflanzen an Schulkinder durch die gärtnerischen Verbände soll unter­stützt und aufs wärmste gefördert werden. Einen sehr wunden Punkt in der Gärtnerei berührte die Erörterung der Frage, welche Schritte gegen die immer mehr zunehmende Konkurrenz der Kirchen- und Stadtverwaltungen in der Friedhofsgärtnerei zu unternehmen sind. Es herrschte Ueber- einstimmung in der Auffassung, daß die Friedhofsarbeiten den selbständigen Gärtnern gehören, daß aber da wo schon städtische Friedhofgärtnereien bestehen, den Privatgärtnern mindestens der freie Wettbewerb mit den Stadtgärtnereien auf den Friedhöfen gestattet werden müsse. Sehr scharf wurde gegen das in verschiedenen Städten bestehende städtische Friedhofsgärtnerei-Mönopol Stellung genommen.

r Stuttgart, 31 Jan. Die Maul- und Klauen­seuche ist weiter ausgebrochen in Oellingen und Kirchheim OA. Kirchheim, in Bünswanqen OA. Göppingen, in Schorndorf, in Stammheim OA. Ludwigsburg. Diese Seuchenausbrüche sind ebenfalls auf die Einfuhr norddeutscher Schweine zurückzusühren. Weiter ist die Seuche ausgebrochen in Oedheim OA. Neckarsulm, in einem Händlerstall und m Schwenningen OA. Rottweil. In diesen beiden Fällen erfolgte die Einschleppung wahrscheinlich durch den Personen­verkehr.

Obereßlingen, 1. Febr. Vergangenen Mittwoch ist Herr Pfarrer Burger, der über 8 Jahre in der Doppel­pfarrei Spielberg-Egenhausen OA. Nagold feines vielseitigen Amtes waltete, hier ausgezogen und von Schultheiß Deuschle und dem hiesigen Kirchengemeinderat empfangen worden. Abends brachte der hiesige Kirchenchor und der Posaunen­chor von Hegensberg der neuen Pfarrfamilie als Willkomm­gruß ein gelungenes Ständchen.

i Jsny, 31. Jan. (Gegen die Tuberkulose.) Einen interessanten Einblick in die Tätigkeit des Vereins zur Bekämpfung der Tuberkulose Jsny und Umgebung bot die gestrige Generalversammlung. Aus dem von dem Gründer und derzeitigen Vorsitzenden des Vereins, Dr. Brecke, Direktor und Chefarzt der Lungenheilstätten Ueberruh vorgeträgenen Jahresbericht sei folgendes hervorzuheben: Im vergangenen Jahre meldeten sich 20 Personen zur kostenlosen Untersuchung, worunter 17 als tuberkulös be- sunden wunden. In drei Wohnungen wurde vereinsseitig Desinfektion oorgenommen. Geplant ist die Erstellung einer Walderholungsstätte, da Dr. Brecke die Freiluftbehandlung als einen der unentbehrlichsten Heilfaktoren bezeichnet. Da die Schularztfrage noch der Erledigung harrt, so will der Verein sich zunächst damit befassen, eine Untersuchung der Schulkinder nach der ihm vorgezeichneten Richtung in die Wege zu leiten. Wie aus dem Kassenbericht heroorgeht, so zählt der Verein 197 Mitglieder, der Kassenbestand ist 1143.40. Möge der segensreich wirkende Verein auch anderenorts Nachahmung finden zum Wohle der vielen Menschen, die von der heimtückischen Bolkskrankheit Tuber­kulose befallen sind.

Gerichtssaal.

Kiel, 1 . Febr. Wegen brutaler Mißhandlung mit tödlichem Ausgang verurteilte das Marineoberkriegs­gericht den Torpedo-Maschinistenmaat Wroschke zu zehn Jahren ein Monat Zuchthaus, Degradation und

Entfernung aus der Marine. Wroschke hatte einen Rekruten namens Brand in einen noch etwa 70 Grad heißen Feuer­rost geschickt, wo er ihn so lange verweilen ließ, bis er ohnmächtig wurde; ferner hatte W. den Brand mit einem Tauende blutig geschlagen. Der Bedauernswerte war am Tage darauf gestorben.

Deutsches Reich.

Berlin, I.Febr. Im Reichsschatzamt finden demnächst neue Besprechungen mit Vertretern des Handels und Ge­werbes über das Brüsseler Abkommen zum Weltwechselrecht statt. Diese Sachverstündigen-Kommission steht unter dem Vorsitz von Artur Fischel, Mitinhaber des Bankhauses Mendelssohn u. Co. Voraussichtlich in diesem Herbst wird in Brüssel eine neue Konferenz zur endgültigen Stipulierung der Wechselordnung tzusammentreten.

Berlin, 31. Jan. Ueber die Zukunftspläne des Staatssekretärs a. D. Dernburg verlautet in unterrichteten kolonialpolitischen Kreisen, Dernburg werde in die Direktion der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft eintreten und als besonderes Arbeitsgebiet die Elektrisierung Chinas und Japans übernehmen.

Paul Singer

Paul Singer ist am 16. Jan. 1844 in Berlin geboren als Sohn jüdischer Eltern. Er besuchte die Realschule und trat dann in die kaufmännische Lehre; 1869 gründete er mit seinem Bruder eine Fabrik zur Herstellung von Damen­mänteln, für die er größere Geschäftsreisen auch ins Ausland machte. Politisch trat Singer erst 1883 hervor, wo er in die Berliner Stadtverordnetenversammlung kam. 1884 wurde n in den Reichstag gewählt. 1887 wurde er Mitglied der sozialdemokratischen Parteileitung, 1890 deren Vorsitzender. Ende 1887 trat er infolge seiner Ausweisung aus Berlin aus dem Geschäfte aus. Seitdem lebte er als Privatier.

Berlin, 31. Jan. Auf dem Flugplatz in Johannis­tal ist heute mittag der Flieger Boutard abgestürzt, als er mit seinem Poulain-Apparat aus der Flugbahn geriet und mit einem Baum zusammenstieß. Der Apparat wurde zertrümmert, der Flieger schwer verletzt.

Herfurt, 1. Febr. Für die Reichstagsersatzwahl in Bielefeld-Halle-Herfurt, die am 2. März d. I. stattfindet, werden die Nationalliberalen den Reichstagsabg. Contze als Kandidaten vorschlagen. Wahrscheinlich werden die Freisinnigen für den Antrag stimmen.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

* Nagold, I. Februar. Bei dem am 31. Jan. vorgenommenen Submissionsverkauf von Nadelstammholz wurde bei 1738,10 Gesamtausgebot 23876.22 ^ durchschnittlich 134,6 °/g der staatlichen Taxpreise erlöst.

Rottenbnrg, 31. Jan. Bei dem am 28. d. M. in Möhringen stattgehabten Submissionsverkaus von Nadelstammholz aus den Freih. von Münch'schen Waldungen wurde bei 23356,30 Gesamt­ausgebot 28488,00 zirka 122 Prozent der staatl. Taxpreise bezw. 24,70 pro Fm. erlöst. Der gestrige staatliche Nadelstammholz­verkauf in Wolfenhausen (Ausgcbot: 2517,52 >^) erzielte 118125 Prozent, durchsch. 118,4 Prozent oder pro Fm. 24,90

Auswärtige Todesfälle.

Jakob Decker, Sonnenwirt, 63 2-, Gärtringeu: Rosine Pfrom- mer, Fnnfbromi: Luise Schönthaler, Schwann.

Büchcrtisch

Neuestes Heft derMusik für Alle"

Jacques Offenbach

HvffMittMs Erzählungen.

Aus dem Inhalt: In Luthers Keller: Das Lied vom Zwerg Kleinzack, Studentenchor Trinklied. Olympias Erscheinen: Chor:Wie leuchtend ist ihr Aug'" Gcsangswalz.:Phöbus stolz im Sonnenwagen." Olympias Ende: Chor: Ha, ha, ha, das ist geraten". Barkarole. Hoffmann u. Antonia: Ro­manze:Sie entfloh, die Taube, so minnig". Antonias Tod. Wieder bei Luther.

-s Preis: 50 Pfennig.

Vorrätig in der G. W. Zaiser'schen Buchhan dlg. Nagold.

Druck und Perlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.

Konkursverfahren.

Ueber den Nachlaß des

Christian Rothsuft, Bäckers in Haiterbach,

wurde heute am 1. Februar 1911, vormittags 9 Uhr, das Konkurs­verfahren eröffnet'

Herr sto. Bezirksnotar Häfele in Haiterbach wurde zum Konkurs­verwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 21. Februar 1911 bei dem Gerichte anzumelden.

, ^ 'st Zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten

ober die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Glaubigerausschusses und eintretenden Falls über die in § 132 u. 134 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, sowie über den Verkauf der Liegenschaft durch den Konkursverwalter aus freier Hand auf

Mittwoch, den 1. März 1911, nachmittags 3 Uhr,

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, ist aufge­geben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Be­friedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 21. Februar 1911 Anzeige zu machen.

Nagold, den 1. Februar 1911.

Gerichtsschreiberei Kgl. Amtsgerichts: Dürr.

Dojsilömpfcr von

Auskunft erthetlvr:

die 81»r lllo« in tutvarpso

oder deren Agenten

VVL. klwLvr. Privatier in LllalUltvtg.

e»rl Lrttuv in ?r«uäsll»1»<1.

Visitso-LLrtsL

fertigt 6. ^V. Kaiser.

Konkursverfahren.

Ueber das Vermögen des

Johann Baptist LiPP, Küfers in Untertalheim,

wurde heute am 1. Februar 1911, nachmittags 41/2 Uhr das Konkurs­verfahren eröffnet.

Herr stv. Bezirksnotar Häfele in Haiterbach wurde zum Konkurs­verwalter ernannt.

Konkursforderungen sind bis zum 21. Februar 1911 bei dem Gerichte anzumelden.

Es ist zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falls über die in § 132 und 134 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände, sowie über den Verkauf der Liegenschaft durch den Konkursverwalter aus freier Hand auf

Mittwoch, den 1. März 1911, nachmittags Zst? Uhr,

vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt.

Allen Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, ist aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forde­rungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in An­spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 21. Februar 1911 An­zeige zu machen.

Nagold, den 1. Februar 1911.

Gerichtsschreiberei Kgl. Amtsgerichts:

Dürr.