Ci»» neues Zeppelinluftschiff für Düsseldorf.
Wie gemeldet, soll das Passagierlustschiff Ersatz für Deutschland Mitte März dieses Jahres in Düsseldorf em- treffen Bei dem Bau des neuen Luftschiffes, das von Friedrichshafen auf dem Wege durch die Luft Düsseldorf erreichen wird, sind die Erfahrungen des letzten Fahres benützt worden. So ist an Gewicht gespart worden, um mehr Benzin und Balast als bei dem früheren Passagierlustschiff mitnehmen zu können. Nach den Worten des Direktors Colsmann von der Delag wird das Programm der Passa- aierfahrten die größte Ruhe und Borsicht leiten. Unbekümmert um Termine und Wünsche der Städte und Fahrgäste wird die Fahrtleitung alle Entschlüsse nur mit Rücksicht auf Sicherheit des Fahrzeuges zu fassen haben., Außer dem strickten Fnnehalten dieses Programms halten wir noch die Einführung eines besonderen Wetterdienstes für die Düsseldorfer Fahrten für erforderlich. Praktische Versuche dieser Art sind ja schon mehrfach mit Erfolg gemacht worden. So 1907 durch das äronautische Observatorium Lindenberg gelegentlich der Probefahrten des Parsevallustschiffes. Professor Polis in Aachen hat anläßlich der Ausstiege westdeutscher Luftschiffvereine und bei militärischen Fahrten — zuletzt noch während der Kaisermanöoer 1910 — gute Dienste durch den von ihm organisierten Wetterdienst geleistet. Bei der Fla in Frankfurt am Main trug nicht wenig der von Dr. Linke geleitete Wetterdienst dazu bei, daß die zahlreichen Aufstiege bei dieser Ausstellung ohne wesentlichen Unfall verliefen. Augenblicklich stellt das K. äronautische Observatorium in Lindenberg wiederum Versuche an. Auf Grund dieser Versuche ist beabsichtigt, in absehbarer Zeit den allgemeinen Luftschiffer-Wetterdienst weiter auszubauen. Durch Einführung eines besonderen Wetterdienstes für die Düsseldorfer Passagierfahrten könnten außer den Vorteilen für die Fahrten selbst auch noch wichtige Erfahrungen, die von allgemeinem Interesse für den Verkehr in den Lüften sind, gesammelt werden. Sämtliche größere Witterungserscheinungen wie starke Niederschläge, Gewitter iifw. schreiten fast stets, getragen von der Luftströmung, in mehr oder weniger schneller Bewegung fort. Es ist daher für den Luftschiffer-Wetterdienst erforderlich, daß im Umkreis von mehreren hundert Kilometern von Düsseldorf Beobachter stationiert sind, die sämtliche dem Luftschiff drohende Gefahren telegraphisch einer Zentralstelle Mitteilen. Außer den öffentlichen Wetterdienststellen wie Aachen, Frankfurt a. M., Weilburg und den Nebenstellen Bonn, Dortmund, Kassel, Koblenz, Gießen, können noch als Beobachter die Vertrauensmänner der Wetterdienststellen und Mitglieder von Lustschiffervereinen in erster Linie in Betracht kommen. Außerdem noch die im Laufe des Jahres 191t voraussichtlich zu gründende „Luftschiffwarte auf dem Inselberg" und die ärologische Station auf dem Feldberg im Taunus. Da es nötig ist, das Luftschiff nicht nur vor dem Aufstieg zu warnen/ sondern auch während der Fahrt mit ihm in Verbindung zu bleiben, ist die Errichtung einer Funkenstation nötig, von der aus das Luftschiff benachrichtigt werden kann. Ferner halten wir es für erforderlich, daß seitens der Delag durch die Presse Mitteilungen darüber veröffentlicht werden, wie sich das zur Hilfeleistung bei etwaigen Notlandungen herbeieilende Publikum zweckmäßig verhält, damit eine Strandung des Luftschiffes vermieden wird. Denn nicht nur im Interesse der Passagiere allein liegt die Sicherheit des Luftschiffverkehrs, sondern ganz Deutschland wünscht, daß nunmehr endlich alles nach dem Stande unseres heutigen Wissens Mögliche getan wird, um weitere Unglückssälle der Luftschiffe zu verhindern.
Ausland.
Paris, 3. Januar. Nach einer Londoner Depesche des „Journal" wird in dortigen informierten Kreisen mitgeteilt, daß England im Jahre 1911 36 Dreadnoughts, das ist also alle 14 Tage ein Schiff, vom Stapel lassen werde. Gegenwärtig stehen im Dienst 38 Kriegsschiffe vom Dread- nought-Typ. Dies ist das Resultat fünfjähriger Arbeit. Im Jahre 1911 soll also der gegenwärtige Bestand nahezu verdoppelt werden. Am 17. Januar wird in Blackwall der
22 500 Tonnen fassende Kreuzer „Thonderer" vorn Stapel gelassen werden, und im Laufe zweier Monate werden ihm dort folgen die Kriegsschiffe „Conqueror" und „Monarch".
London, 3. Jan. Zu dem Kampf zwischen Polizei und Anarchisten wird noch gemeldet: Kurz nach Mittag erschienen zwei Kompanien schottische Soldaten mit einem Schnellfeuergeschütz. Auch die Feuerwehr traf ein, da in der belagerten Wohnung ein Brand ausgebrochen war. Um 1 Uhr stand das ganze Haus in Flammen. Inzwischen war auch berittene Artillerie mit 3 Geschützen eingetroffen und unter Deckung des Feuers der Artillerie drang die Feuerwehr in die brennende Wohnung ein, wo sie 6 Leichen fand. Die Belagerten waren schließlich durch die sich ausdehnende Feuersbrunst gezwungen, auf das Dach zu klettern, von wo aus sie ein lebhaftes Feuer auf die Polizei und die Soldaten eröffneten. Bald darauf vernahm man eine Reihe von Explosionen, die anscheinend von der Explosion von Bomben herrührten. Schließlich stürzte das Haus mitsamt dem Dach in sich zusammen und begrub sämtliche Insassen unter sich. Die genaue Zahl der Wohnungsinsassen ist noch nicht bekannt.
— Nach den neuerlichen Feststellungen wurden in dem abgebrannten Hause nur 2 Leichen gefunden, von denen die eine der gesuchte „Fritz" ist. Ob die andere „Peter" ist, ist ungewiß. Durch den Deckeneinsturz wurden 4 Feuerwehrleute schwer verletzt.
London, 4. Jan. Allmählich beginnt sich die Erregung über die Straßenschlacht gegen die beiden Banditen zu legen. Aller Welt erscheint das Erstaunlichste, daß zwei verzweifelte jBerbrecher der gemeinsten Sorte die Themsestadt in einer Weise ausregen konnten, als ob ein feindliches Heer eingedrungen wäre. Es gilt als sicher, daß beide Verbrecher getötet sind, die Leichen sind von Geschossen massenhaft getroffen und durchbohrt.
Epiphaniasrundschau in Kamerun.
Wem schon das Glück zu teil geworden ist, bei klarem Wetter oben auf dem Manegubaberge zu stehen, der ist sicher entzückt gewesen, über die herrliche Aussicht. Im Süden erheben sich der Kube und der gewaltige Kamerunberg. Im Norden hat man Gebirgszüge vor sich von den Ausläufern des Hochlandes von Pabassi bis zu den Rumpibergen in der Nähe des atlantischen Ozeans. Unmittelbar zu Füßen befindet sich der mächtige, mehrere Kilometer breite Krater, der zwei idyllische Seen birgt. Niemand kann jene Aussicht genießen, ohne einen kräftigen Eindruck davon zu bekommen, welch schönes Land Kamerun ist. Kamerun wird ja wohl die fruchtbarste unserer afrikanischen Kolonien sein und sicher wird das Geld, das unser deutsches Volk schon an die Erschließung und Verwaltung der Kolonie gewendet hat, einst reichliche Zinsen tragen. Für diese Erschließung und Pazifizierung des Landes ist in den letzten Jahren von seiten der Regierung ungemein viel geschehen. Straßen und Brücken, ja sogar Eisenbahnen werden gebaut, wodurch manche Gegenden, die früher fast unerreichbar waren, dem Verkehr erst recht erschlossen wurden. Auch einsichtige Eingeborene sehen nach und nach ein, daß die stramme deutsche Regierung ein Glück für ihr Land ist.
Als Christ aber hat man oben auf dem Manegubaberge noch eine andere Empfindung. Es legt sich einem schwer auf die Seele, daß in dem größten Teil des Gebiets, das man übersieht, der Name Jesu noch wenig bekannt ist. Aber doch ist ein kräftiger Anfang gemacht. Seit 24 Jahren arbeitet die Basler Mission in jenem Gebiet und schon sind 9000 Christen in den Gemeinden und über 10000 Schüler in den Schulen gesammelt. Die Wirkung des Evangeliums ist aber viel weiter, als man mit Zahlen deutlich machen kann. Das Evangelium schafft eine Umwandlung auch bei den Heiden, heidnische Laster und Greuel verschwinden bis zn einem gewissen Grad auch bei Nichtchristen.
Im Vergleich zu der Riesenaufgabe, die uns gestellt ist, ist das bisher erreichte noch klein, der größte Teil von Kamerun ist von der Mission noch nicht besetzt worden. Und doch sollte die Mission schnell vorwärts gehen, weil ihr
sonst der Islam, mit dem sie in Wettbewerb liegt, an vielen Orten den Rang ablausen wird. Unaufhaltsam dringt er vom Norden nach dem Süden vor. Wer wird Sieger sein? Die Antwort hängt zum Teil von der deutschen Christenheit ab. Ist sie gewillt, das Werk der Mission in Kamerun so zu unterstützen, wie es notwendig und möglich ist, dann kann nach menschlichem Ermessen dem Vordringen des Islam durch solide Christengemeinden ein Damm entgegengesetzt jwerden, der nicht weggesplllt werden wird. Das wäre schon in politischer Hinsicht ein ungeheurer Vorteil, denn überzeugte Mohammedaner können für die Dauer keine loyalen Untertanen einer christlichen Regierung sein.
Der Christ aber denkt auch an die unsterblichen Seelen. Der Islam kann keine Ruhe für die Seele, keinen Frieden ins Herz geben. Sorgen wir deshalb dafür, daß auch in Kamerun, dem ja in Württemberg das Epiphaniasfest gilt, es immer mehr wahr wird: Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergange soll mein Name herrlich werden unter den Heiden. _
Auswärtige Todesfälle.
Erhard Kalmbach. fr. Bahnhofrestaurateur, 39 I„ Altensteig Philippinc Müller, geb. Müller, Lehrers Witwe, Birkenfeld: Anna Maria Wolf, 60 I., Schopsloch: Kathrine Dingler, Calw.
Wohlriechende Wicken gehören mit zu dem lieblichsten Blumenschmuck, den man im Garten haben kann. Die Farben sind so außerordentlich zart und lieblich wie bei wenig andern Blumen, dabei mannigfaltig in allen Abstufungen von weiß bis tief dunkelrotbraun, blau, lila, rosa. Die Blumen strömen entzückenden Wohlgernch aus. Die Wicken gewinnen immer mehr Liebhaber, namentlich in England und Amerika kann man sich kaum einen Garten ohne wohlriechende Wicken denken. Im praktischen Ratgeber im Ost- und Gartenbau in Frankfurt a. O. wird darauf aufmerksam gemacht, daß man sorgfältige Kultur anwenden und richtige Sorten wählen muß, wenn man die Wicken von Juni bis November in Blüte haben will. Der Boden muß gründlich bearbeitet sein und gut iu Dung stehen. Die Samen sollen auch mindestens 20 cm weit gelegt werden. Ein neueres Verfahren ist abgebildet: man zieht die Wicken an 1.20 m hohen Hosen aus engmaschigem Drahtgeflecht. Die Wicken beranken das Geflecht bald und schmücken so den Garten fast ein halbes Jahr. Gute neuere Sorten sind auf einer farbigen Kunstbeilage abgebildet. Freunde der wohlriechenden Wicken und solche, die es werden wollen erhalten auf Wunsch die fragliche Nummer vom Geschäftsamt des praktischen Ratgebers im Obst- und Garten- bau in Frankfurt a. O. kostenlos zugcsandt. _
„März." Als Wochenschrift erscheint vom I. Januar 1911 ab der von Ludwig Thoma und Hermann Hesse herausgegebene „März" (Verlag von Albert Langen in München, Abonnementspreis pro Quartal, 13 Hefte, 6 .^), der sich in seiner bisherigen Erscheinungsform als Halbmonatsschrift einen ausgedehnten treuen Leserkreis erworben hat. Der „März" verdankt sein großes Ansehen und seine Beliebheit seinem weiten geistigen Horizont, seiner Sachlichkeit, seiner unerschrockenen und dabei stets vornehme» Ausdrucksweise. Zn politischer, sozialer und künstlerischer Beziehung durchaus unabhängig, und von keiner Partei oder Eli tue beeinflußt, hat sich der „März" bisher immer als zuverlässiger Führer in der Beurteilung der bewegenden Fragen der Zeit bewiesen. Seine bisherige Vergangenheit, seine Herausgeber und sein gewählter Mitarbeiterstab bürgen dafür, daß er seinen wichtigen Aufgaben auch als Wochenschrift weiter gerecht wird. Zweifellos wird der „März" in den fünfzig Pfennig-Wochen- heften aber noch auf eine weit größere Verbreitung und dementsprechend größere Resonanz rechnen können. Der Pflege der schönen Literatur wird in ausgewählten guten Erzählungen und Novellen, wie bisher ein größerer Raum gewidmet werden. Dagegen sollen längere Romane nicht mehr im „März" erscheinen. Ausstattung und Format bleiben unverändert, und beibehalten wird auch die ganz besonders gut lesbare Textschrift, durch die sich der „März" auch äußerlich vorteilhaft auszeichnet. Abonnements nimmt die <4. ^»i^er'sche Buchhdlg. Nagold entgegen. _ >-
Teekenner
seien auf Mestmer's diesjährigen „Fst. Souchong mit Blüten" und „Kaiscrtee" aufmerksam gemacht. Diese beiden Tees bieten das Beste der neuesten Ernte. Der erste re ist trotz seines charakteristische» Souchong-Typs glatt und voll in der Tasse, während „Kaiscrtee" das Weiche und Aromatische der feinsten Kongosorten in höchstem Maß e in sich vereinigt. _
Druck und Verlag der G. W.Paiser'schen Buchdruckerei (Emil Zaiser) Nagold.—Für die Redaktion verantwortlich: K. Paur.
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