Anglücksfälle werden. Hoffentlich gelingt es aber, die bei­den Rowdies, welche den Baumstamm nachmittags auf den Weg gewälzt haben, sestzustellen. damit sie ihrer gerechten Bestrafung zugeführt werden können. .

r Oberensingen OA. Nürtingen, 3. Jan. 2n der Ulrickshöhle" zu Hardt wurde von einem Wolfschluger Burschen die Tochter des Wirts durch einen vchuß ms Gefickt der durch leichtsinniges, unvorsichtiges Spielen mit der Schußwaffe in der Wirtsstube losging, derart verletzt, daß sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden mußte. Ob ein Auge verloren ist, kann noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden.

Vom Härdtsfeld, 1. Jan. Sehr blutig ist in Schloßberq OA. Neresheim die Silvesternacht verlaufen. Morgens gegen halb 3 Uhr gab es vor der Adlerwirtschaft zwischen jungen Burschen Streithändel. wobei einer derselben mit dem Messer um sich stach. Ein verheirateter junger Mann erhielt einen Stich in die Herzgegend, ein zweiter einen Stich in den linken Oberschenkel. Viele Blutspuren im Schnee bezeichneten den Weg, den letzterer in seine Wohnung nahm. Da bei beiden Verletzten Lebensgefahr bestand, erschien das Gericht heute vormittag an Ort und Stelle. Weitere Burschen hatten weniger gefährliche Schnit- wunden am Kopf erhalten. Der Täter, ein lediger Tag­löhner, ist bereits festgenommen; er behauptet, in Notwehr gehandelt zu haben. Den Anlaß zu der Stecherei gab ein zunächst harmloser Wortwechsel.

r Tuttlingen, 3. Jan. Gegen den 24 jährigen ledigen Kaufmann Georg Kühn, gegen den 33 jährigen, ebenfalls ledigen Kaufmann Heinrich Kühn und gegen den 26 Jahre alten ledigen Photographen Eberhard Herrigel, die sich zu­letzt hier aufhielten, ist jetzt ein Steckbrief wegen Wider­stands, Hausfriedensbruch u. a. erlassen worden.

r- Mm, 3. Jan. Bauwerkmeister Emil Kraushaar, bisher beim Miiitärbauamt II hier, ist vom Reichskolonial­amt als Regierungsbaumeister für Kamerun mit dem Sitz in Kribi angestellt worden. Kraushaar, der zunächst für eine 1 ^jährige Dienstzeit verpflichtet wurde, tritt die Aus­reise am 9. ds. Mts. an.

r Lentkirch, 3. Januar. Die Annahme, daß der 40 Jahre alte, auf der Landstraße im Walde zwischen Hoss und Ausnang mit einer Schußwunde aufgefundene und im hiesigen Krankenhaus verstorbene Mann der Hausierer Hauber aus Unterdeuffstetten sei, bestätigt sich nicht. Für die Persönlichkeit des Verstorbenen fehlen bis jetzt sichere Anhaltspunkte; zweifellos aber liegt Selbstmord vor. Das Oberamt veröffentlicht eine Personalbeschreibung des Toten und ersucht um Fahndung.

Deutsches Reich.

Berlin, 3. Jan. Trotz aller offiziellen Ableugnungen bereiten sich in Portugal ernste Ereignisse vor. Die Drahtverbindungen sind stundenweise gestört. Die hiesige pvrtugicsische Kolonie erhielt Berichte über MassenverhafL- ungen unter der Lissaboner Garnison.

Berlin, 3. Jan. Von dem Ballon Hildebrand und seinen beiden Insassen fehlte auch bis heute nacht noch jede Nachricht. Die Aussichten, daß die Luftschiffer irgendwo wohlbehalten gelandet sind, schwinden also immer mehr, da sie schon 5 Tage fort sind.

Berlin, 3. Jan. Gestern abend 7 Uhr war bei den Majestäten im Elisabethensaale des Schlosses Tafel für die kommandierenden Generale. Prinz Rupprecht von Bayern führte die Kaiserin. Die Majestäten saßen einander gegen-, über; rechts von der Kaiserin die Prinzen Rupprecht und Heinrich, General v. Kessel, links der Herzog Mbrecht von Württemberg, Prinz Friedrich Leopold und General von Beneckendorff-Hindenburg; rechts vom Kaiser Generalfeld­marschall v. Hahnke, Großadmiral v. Köster, die General- seldmarschälle Gras v. Häseler, Graf v. Schlieffen, v. Bock und Polach und Admiral v. Tirpitz.

Berlin, 3. Jan. Das Privalbeamtenversicherungsgesetz wird dem Bundesrate in den nächsten Tagen zugehen. Seme Hauptpunkte werden gleichzeitig veröffentlicht werden. Dem Neicystagc dürste das Gesetz Ende Januar zugchen. Bnndesrat ist ein Antrag der

Swdt Hamburg aus Verschärfung der Strafbestimmungen gegen Pornographie und gegen öffentliche Verbreitung ver­brecherischer vchristen zugegangen.

'^"Aanz, 3. Jan. Heute nacht brach in dem stark gefull.en Matermlschuppen der Holz-, Kohlen- und Bau­materialienhandlung Dietrich im Stadtteil Petershausen Feuer aus, das wegen der guten Nahrung eine schnelle Dervrel.ung nahm. Zwei weiträumige Lagerhäuser brannten nahiM ganz nieder. Der entstandene Schaden dürfte sich aus Hunderttauseiide beziffern. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt, es wird jedoch Brandstiftung vermutet.

... AiPuksnrt n. M., 2. Jan. Wie dieVolksstimme" imttent, ist ihrem Redakteur Wendler als Verfasser der ^oroschureVieh und Fleischer" die Anklagezuschrist wegen Majestaisbeleidigung zugegangen.

Cin Hochschulrektor über densprechenden Hund".

.?er Rektor magnificus der Tierärztlichen Hochschule m Wien Prof. Dr. Tschermak Edler von Seysenepp äußert sich imNeuen Wiener Tagblatt" folgendermaßen uver das Problem dessprechenden Hundes":

gemachten Angaben über den sprechenden H , ir Hegemeisters Ebers in Theerhütte iLetzlinqer lchsen entschieden den Schluß zu, daß die Modulation der Hundesttmme erheblich reicher und freier abgestuft ist, esu, Weisen bisher anzunehmen geneigt war.

Lme Stimmgebung, die man nicht als Bellen oder Knurren sondern etwa eher als ein monotones Singen bezeichnen konnte, ist wohl keinem aufmerksamen Hundebeobachter

unbekannt. Es ist weiter als gewiß möglich zu bezeichnen, die stimmlichen Leistungen, sozusagen die Phonetik des Hundes, durch Dressur zu erweitern, zumal wir ja auf Grund neuerer Beobachtungen feststellen können, daß auch der Farben- und Gehörsinn des Hundes reicher und durch Belehrung erweiterungsfähiger ist, als bisher gedacht wurde.

Kann man doch einen Hund dazu bringen, nur auf bestimmte Farben- oder Tonreize hin zu fressen. Es ist auch weiter keineswegs ausgeschlossen, daß die abgestuste Laulgebung des dressierten Hundes auf ganz bestimmte Sinneseindrücke oder Affekte hin erfolgt, wie ja auch ein wohldressierter Papagei auf ganz bestimmte Eindrücke mit einer gewissen Lautreihe zu antworten vermag. So kann mancher dieser Vögel auf den Snuieseindruck, den irgend eine kommende Person bei ihm hervorruft, mit der Laut­reiheGuten Morgen!" reagieren. Nur aus diesem Ge­sichtspunkte ist das Reden des HundesDon" zu betrachten.

Das Vermögen einer logischen Verknüpfung der ein­zelnen Laute als ein Sprechen auf Grund von Denkarbeit und Verstehen ist natürlich selbst aus einer ziemlich voll­kommenen Lautmodulation für einen Hund ebensowenig abzuleiten, wie für den Star oder den Papagei, obwohl der Hund psychisch unstreitig bedeutend höher steht.

Vorläufig kann ich aus physiologischen Gründen nicht glauben, daß die Modulierung der Stimme des sogenannten sprechenden Hundes der Leistung eines auch nur unvoll­kommen dressierten Papageis gleichkommt. Ein sprechender Vogel ist nämlich schon durch den Bau seines Kehlkopfes und die Geschicklichkeit seiner Zunge einem Hund gegenüber bedeutend im Vorteile. Die Nachrichten über deutliches menschenähnliches Sprechen des Hundes müssen meiner An­sicht nach mit großer Vorsicht entgegengenominen werden, denn ein Beobachter, der mit großer Sorgfalt und Liebe auf die Stimmäußerungen eines Tieres achtet, ist natürlich geneigt, aus diesen weit mehr und weit deutlichere Anklänge an die menschliche Sprache herauszuhören als der Fernstehende. Denken wir nur, was alles ein Papageibesitzer schon bei Anfang der Dressur aus den schreienden Tönen seines Lieb­lings; hört oder was gar eine Mutter in das Lallen ihres Säuglings legt.

Auf jeden Fall ist die in Angriff genommene wissen­schaftliche Beobachtung und die phonographische Festlegung der Stimmleistung des HundesDon" mit großem Interesse und hoher Befriedigung zu begrüßen."

Ein militärischer Aeroplanflug von Döberitz nach Magdeburg.

2. Fan. Zwei Offiziere, der als ein vorzüglicher Aviatiker im deutschen Heere bekannte Leutnant Mackentun und Leutnant Förster (als Passagier), stiegen heute nachmittag auf einem Aviatik-Doppeldecker mit sünfzig- pferdigem Argus-Motor, auf dem Uebungsplatz in Döberitz aus und landeten glücklich hier in Magdeburg auf dem Tratauer-Anger. Die Veranstaltung der Fahrt wurde ge­heim gehalten. Der Aviatiker Brunnhuber begleitete den Aeroplan im Automobil und kam eine Viertelstunde später als die beiden Flieger an. Es ist der erste größere mili­tärische Ueberlandslug.

' Magdeburg, 2. Jan. Kurz nach der Landung des Leutnants Mackentun landete noch ein zweiter militärischer Aeroplan, der gleichfalls die Strecke DöberitzMagdeburg glücklich tzurückgelegt hat. Die Flugstrecke beträgt etwa 150 Kilometer.

Ausland.

Aus der Schweiz, 3. Jan. Nach Schweizer Blättern hat die letzte Zählung vom 1. Dezember ergeben, daß die französische Sprache in der Schweiz Fortschritte macht. In Freiburg, das an der Sprachgrenze liegt, ist die deutsche Sprache seit 1900 von 35^-, auf 33 Prozent, in Delsberg von 40 auf 38 Prozent, in Sitten um 3 Prozent zurück­gegangen. In Murten gewinnt das französische Element 2 Prozent. Wie man sieht, ist der Rückgang des Deutschen nicht erheblich. Solche Schwankungen zu Gunsten bald der einen bald der andern Sprache haben an der Grenze der beiden Sprachen in der Schweiz im Laufe der Jahr­hunderte immer stattgcsunden.

Wien, 3. Jan. Wie dieArbeiter-Zeitung" meldet, haben sämtliche Professoren der theologischen Fakultät an der Wiener Universilät den Autimodeciiistencid abgelegt, lediglich ein Professor hat die Leistung des Eides verweigert.

Rom, 2. Jan. Die Weigerung einiger Münchener hervorragender Geistlichen, den Antimodernisteneid abzulegen, wird in vatikanischen Kreisen lebhaft besprochen. Diese be­trachten jedoch das, was in Deuischland geschieht, als Sieg der päpstlichen Politik, weil durch die Ablegung des Eides Papst Pius X. gerade seststellen will, wer Modernist sei und diese aus der Kirche heraus haben wolle. Man habe jetzt den Eindruck bekommen, daß in Deuischland der Mo­dernismus organisiert und mächtig sei.

Mailand, 3. Januar. Das Organ der italienischen Eisenbahner veröffentlicht einen Artikel, in welchem mitge­

teilt wird, daß die Eisenbahner die Feier des 40. Jahres­tages der Unabhängigkeit Italiens dadurch zu verhindern suchen werden, daß sie einen Generalstreik in die Wege leiten.

Carafso (Calabrien), 2. Jan. Hier wurde ein Hirte das Opfer eines Zweikampfes, der wegen eines Mädchens mit Beilen ausgetragcn wurde. Der mit Wunden bedeckte Leichnam wurde nachher auf den Eisenbahnschienen gefun­den, auf die er offenbar gelegt worden war. damit er zer­malmt werde.

Petersburg, 3. Jan. Der Abgeordnete General Kardinalowsky brachte in der Semstwo-Versammlung des Gouvernements Eherson den Antrag ein, ein Gesetz auszu- arbeiten, das alb.n deutschen Kolonisten jeden Land­

kauf im Gouvernement Cherson und weiter in ganz Rußland untersagt.

London, 3. Jan. Vor dem Totenschaugericht zu Weslminster fand gestern die Verhandlung über den Tod der 18jährigeu Deutschen, Frau Charlotte Hannes, statt, die sich von der Westminsterbrücke in die Themse stürzte. Der 28jährige Gatte, der Deutsche Georg Hannes erklärte, er habe seine Frau vor einem Standesamt in Whitechapel geheiratet, weil sie die Einwilligung der Eltern nicht erlangen konnten. Nach ihrer Trauung kehrten sie nach Deutschland zurück, doch da beide Eltern ihnen nicht verzeihen wollten, suchten die jungen Eheleute in England Beschäftigung zu sinden. Dies gelang ihnen nicht, weshalb sie große Ent­behrungen litten. Die Verstorbene schrieb an ihren Vater, dieser erklärte aber, er habe keine Tochter mehr.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Stuttgart, 3. Jan.

Großvieh,

Zugetricbcn: 198 (46 aus Frankr.j Erlös aus Vs Ri Pfennig

Ochsen von 89 bis 91

Bullen " 84 ^ 86

82 ., 83 Jungvieh u. 94 95

Jungrinder 89 91

87 88

Schlachtviehmarkt. Kälber, Schweine,

288 756

. Schlachtgewicht.

Pfennig

Kühe

vor

l 66 bis

75

45

55

Kälber

105

110

IM ,.

103

95

!00

Schweine

70 ..

71

67

69

63 ..

65

Verlauf des Marktes: Kälber lebhaft, sonst mäßig.

Für aus Frankreich eingeführtc Ochsen wurden bezahlt: Quali­tät II. 90 bis, für Bullen Qualität II. 78 bis 81, für Iungriuder Qualität III. 88 bis 91.

Rotttveil, 31. Dez. Dem heutigen Schweinemarkt wurden 244 Milchschwcine und 10 Läufer zugeführt. Der Handel ging sehr leb­haft, sodaß die ganze Zufuhr bis auf einen kleinen Rest abgesetzt werden konnte. Bezahlt wurde für Milchschweine 222836 für Läufer 566273E je pro Paar. Im Kaufhaus mar eben­falls lebhafter Verkehr uud wurde bezahlt für süße Putter 2,60F, saure Butter 2,30 - 2,50 10 Eier kosteten 1

Literarisches.

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Wie kommt man mit seinen Mitmen­schen am besten aus? Wie festigt man den Willen? Wie über­windet man Fehler u. Schwächen? Wie überwindet man leichter Kummer u. Sorgen? Wie ärgert man sich weniger? Wie kommt man vorwärts? Wie ver­schafft und beivahrt man sich Humor?

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Hiezu das Plaudcrstübchen Nr. 1

Druck und Verlag der G. W. Zaiser'schcn Buchdruckerci (Emil Zaber) Nagold. Für die Redaktion verantwortlich: K. Paar.