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NbonnementSpreiS halbjährlich 1 80 4^, durch

die Post bezogen im Bezirk 2 ^ 90 4^, sonst in ganz Württemberg 2 70

für die

Amtliche Bekanntmachung

der Aufstellung von Vertrauensmännern und deren Stellvertretern in einzelnen Berufsgenossenschaften

zum Zweck der Teilnahme an Unfallunterfuchnngen.

Bestellt ist

deutsche Buchdrucker-Berufsgenoffenschaft süddeutsche Edel- u. Unedelmetall-Berufsgenoffenschaft „ Eisen- und Stahl« „

Sekt.

IV.

II.

III.

Feinmechanik-

Fuhrwerks-

Lederindustrie«

Müllerei-

Papiermacher-

Textil«

als Vertraueusmaun: Christ. Scheiffele, Stuttgart. Carl Härtner, Oberndorf.

C. Loos, Neuenbürg.

, IX. G. Boley, Eßlingen.

XXXI. Fr. Bauer, Calw.

, VI. Ad. Schill, Reutlingen.

, XIV. Eug. Hähnlen, Calw.

, II. E. Laiblin, Pfullingen.

, III. Carl Groß, Rottweil.

Die Ortsvorsteher werden aufgefordert, bei eventuellen Unfalluntersuchungen dafür Sorge zu tragen, Stellvertreter der Unfallstelle näher wohnen sollte, dieser zur amtlichen Untersuchung eingeladen wird.

Calw, den 2. Oktober 1889.

als Stellvertreter:

Carl Rupp, Reutlingen.

Julius Bleyer, Neuenbürg. Hüttenverwalter Hochstetten, Fried­richsthal.

C. Schmid, Stuttgart.

1. Güterbeförderer Blocher, Horb.

2. Posthalter Andrö. Oberndorf.

A. Bozenhardt, Neuenbürg.

E. Seeg er, Neuenbürg.

P. Lemppenau, Neuenbürg.

G. Wagner (Chr. Ludwig Wagner),

Calw.

daß der Vertrauensmann, oder, falls der

K. Oberamt.

Amtmann Bertsch.

Reichstagswahl.

An die Hrtsvorsteher und Wahlvorsteher.

I. Den Ortsvorstehern geht mit der Post ein nach vorgängiger Aus­füllung zum sofortigen Anschlag am Rathhaus bestimmtes Plakat, betreffend die Bekanntmachung des Wähltermins u. s. w., zu.

II. Die Wahlvorsteher erhalten durch Vermittlung der Ortsvorsteher:

1) Formulare zu Einladungsschreiben an die Beisitzer;

2) ein Einladungsschreiben an den Protokollführer;

3) ein nach vorgängiger Ausfüllung zum Anschlag am Wahl­lokal bestimmtes Plakat;

4) zwei Formulare zum Wahlprotokoll (wovon eines zur Reserve);

5) ein Formular zur Gegenliste.

Die Wahlvorsteher werden aufgesordert, sich sofort zu überzeugen, daß diese Formulare ihnen vollständig zugekommen sind und verneinendenfalls als« bald hieher Anzeige zu machen.

Calw, den 4. Oktober 1889. K. Oberamt.

Supper.

Deutsches Reich.

Schwerin, 1. Okt. Das Kaiserpaar wurde bei seinem festlichen Einzug in die Stadt an der auf dem Markte errichteten Ehrenpforte vom Bürgermeister Bade im Namen der Stadt mit einer Huldigungsansprache begrüßt. Der Kaiser antwortete auf die Begrüßung, daß sein kaiserlicher Großvater stets viel von Schwerin gehalten habe und immer gern dahin ge­kommen sei, er fühle sich erfreut, die Stadt wiederzusehen, sowie über den Empfang, der ihm hier geworden und bitte allen bestens dafür zu danken. Der Kaiserin wurde von der Führerin der Festjungfrauen unter einer poe­tischen Ansprache ein kostbares Bouquet überreicht. Abends um 6 Uhr fand Galatafel statt, woran nebst dem Kaiserpaar sämtliche Mitglieder des meklenburgischen Hauses teilnahmen.

Berlin, 2. Okt. Nach der „Post" erfolgt die Abreise des Kaiser- paares am 17. Oktober über München, Mailand und Monza. Dort wird ein anderthalbtägiger Aufenthalt genommen. Am 21. Oktober geht es über Pavia und Genua weiter. Mittags erfolgt die Einschiffung zur Seefahrt, die Ankunft in Athen am 26. Oktober, die Abreise nach Konstantinopel am 31. Oktober. — Auf Befehl des Kaisers fand heute vormittag zu Ehren der Gesandtschaft aus Sansibar ein Gefechtsexerzieren von zwei Jnfanteric- regimentern, zwei Schwadronen, zwei Batterien und einer Trainkolonne auf dem Tempelhoferfelde gegen einen markierten Feind statt. Die beiden Ge­sandten stellten sich in einem offenen Vierspänner zwischen den beiden Gefechs- linien auf. Die Uebung machte einen großen Eindruck. Ein Parademarsch, die Kavallerie im Trabe, beschloß das militärische Schauspiel. In das Hotel zurückgekehrt, wurden beide Gesandte auf den Wunsch des Kaisers von Professor Werner skizziert. Die Gesandten reisen morgen zu Besuchen an mehrere deutsche Höfe ab und überbringen Geschenke nach Friedrichsruh. In Hamburg erfolgt die Einschiffung nach London.

— Die Abreise des Kaiserpaares aus Athen wird am 30. Oktober stattfinden, die Ankunft in Konstantinopel am 2. Nov. erfolgen. Der dortige Aufenthalt wird acht Tage dauern.

Berlin, 1. Okt. Der Reichskanzler publiziert eine kaiserliche Verordnung, durch die der Reichstag auf den 22. Oktober einberufen wird.

Berlin, 3. Okt. Nach den „Politischen Nachr." wird den Reichs- t a g beschäftigen: der Etat, die Bankfrage, das Sozialgesetz, die Abänderung des Reichsmilitär-Gesetzes. Eine Abänderung des bestehenden Bankgesetzes sei nicht beabsichtigt, dagegen eine dauernde Regelung des Sozialdemokratie- Gesetzes. Der Sessionsschluß erfolge an Weihnachten oder Ende Januar; die Neuwahlen so zeitig, daß nötigenfalls eine Frühjahrsession möglich sei.

Berlin, 2. Okt. Der „Reichsanzeiger" brachte im nichtamt­lichen Teil: Seine Majestät der Kaiser mißbilligt lebhaft die politischen Auffassungen und die Angriffs der „Kreuzztg." vom 26. September auf andere Parteien. Seine Majestät gestattet keiner Partei, sich das Ansehen zu geben, als besitze sie das Ohr des Kaisers. Der Kaiser sieht in der Verständigung und in der gegenseitigen Schonung der staatserhaltenden Par­teien eine für unser parlamentarisches Leben sachlich nützliche Einrichtung. Seine Majestät mißbilligte unzweideutig die Angriffe und Insinuationen der „Kreuzztg." Seine Majestät sieht in dem Kartell eine den Grundsätzen der Negierung entsprechende politische Gestaltung und vermag die Mittel, mit denen die „Kreuzztg." dieselbe angreift, mit der Achtung vor der allerhöchsten Person und den verfassungsmäßigen Institutionen nicht in Einklang zu bringen.

— Die „Kreuzzeitunq" acceptiert die Kundgebung des „Reich sanzeigers" und erklärt, sie beuge sich vor dieser Allerhöchsten Kundgebung.

Gages-Weuigkeiten.

Calw, 4. Okt. Herr Landgerichtsrat Freiherr v. Gültlingen bereiste dieser Tage den Calwer Bezirk und wird heute Freitag in Wild- berg, am Samstag nachmittag in Haiterbach und abends in Na­gold, am Sonntag in Alten steig seine volkswirtschaftlichen und politischen Ansichten kundgeben. Es darf angenommen werden, daß Hr. v. Gültlingen auch dort gleich sympatischen Anschauungen wie hier be­gegnet und ist man bei uns überzeugt, daß ein mehr geeigneter Ersatz für unfern bisherigen Vertreter im Reichstag nicht gefunden werden konnte. Alle gut und patriotisch gesinnten Männer des Bezirks, worunter namentlich alle, welche den Kandidaten hier zu hören Gelegenheit fanden, sind ihm dank­bar für die Annahme des Mandats, wodurch Hr. v. Gültlingen sich viele Arbeit und auch sonst große Opfer in unserem Interesse auferlegt.

(Amtliches.) Seine Majestät der Könrg habenallergnädigst zu verfügen geruht: Roth, Major z. D. zuletzt im 4. Jnfanterie-Regiment Nr. 122, zum Kommandeur des Landwehrbezirks Calw ernannt.

Stuttgart, 2. Okt. Zum Eisenbahnunglück. Nach den weiteren amtlichen Ermittelungen sind als durch den Eisenbahnunfall bei Vaihingen getötet festgestellt worden: Katharina Streib, Vorsteherin der Haushaltungsschuls in Herrenberg und Heinrich Pongratz, Pharmazeut