Erscheint täglich «tt U»g»«ch»rlder G«»- «u» AeKttagr.
Preis vierteljährlich hi« 1.10 ^», «tt Träger» l,h, 1 . 80 ^»,imBr,trkr. «ev 10 k«. Verkehr 1 .« im übrige» Württemberg 1 L« MvaatSabonnemeutg »ach verhältutg.
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Dkl GksklljWn.
Ms- mi> Meize-M sm im OdttMs-Kkzill! Nvld.
Ilernspr«cher Ar. LS. 84. Inyrgang. N-r»fpr«ch-r Ar. SS.
Mittwoch, d«, S. Z»l«
ilnzetgeu-Gebühr s. d. Ispalt. Zeile «»- gewöhn!, vchrist »d« deren Raum bet Imat. Einrückung 1 V A, bei mehrmalig« entsprechend Rabatt.
Mit de« Plauderstübch«», Jllustr. SouutagAblatt und
Schwäb. Landwirt.
1910
VsMischs M-V-rstcht.
Z«r Merztefeage hat Staat-sekretär Delbrück
I» der ReichrtegSksmmtsfiorr für die ReichSverstchersugS- orduung folgendes auSgesührt: Die Regierungen hätten «icht einseitig dir Jutereffm der Aerzte wahrvehmen können, ssudera auch die Kaff« uud die Beistchertm berüSfichtigeu müffm. Die Vorlage suche zwischen deu »erztea, deu »erzteorgauisattoueu und deu »affeu dm Loden für eiur« Ausgleich zu schaffe». Zunächst sei deu Arrzten uud »affeu uoch völlige Freiheit grlaffeu. Erst i« Ratfall trete die Behörde irzelvd iu die Schrank«. Die freie »erztewahl fei der Hauptsache «ach durch die Vorlage garautiert.
D«» verftorberee badische M»a«z«i»ift«r Du. ing. Hosfell sta-d t» »lter von 67 Jahre». Lr hatte Jugmteurwiffmschaftev studiert uud war dei der badische« Odttdirekttoa de- Wiffer- uud Straßenbaus allmählich bis za« Direktor dieser Behörde aufgerückt. Seit 1887 be» kleidet« er auch eiur Professur au der »arlsruher technischen Hochschule uud hatte sich als Wafferdautechutker. iuSbesou- der« durch die OSerrheiurezulieraug bis Straßburg-Kehl aufwärts über die Bramtevfphäre hinaus läusst eiueu Namen ««acht, als er i« Herbst 1907 iu schou recht »orzerSittem Lebensalter zur Leimug der badischeu Fiuauz«iuisteri»«S berufen wurde. Sei» «tuistertelleS Wirken war als» vrr- hiltutLmäßtg kurz uud fiel in recht augstusttge Zettverhält- «tffr. E» wird iu persönlicher, wie tu sachlicher Hinsicht sehr verschieden beurteilt. DrS befördere Charakteristikum feiner Mtutstrrtätigkrtt war eine etwas Sbertriebeue Spar» Politik.
Di« «Eidiert« Bar««, U«be»«i»b»»ft zm«
Schutz vou Werken brr Lttrratur uud »uust vom 13. Rov. 1908 ist ULU««hr auch vo» Frankreich md vou LuuiS ratifiziert worbe«, uud ztzvm »nur Lordehait der auf die Werke der augewaudtr« »uufi bezilglichro Bestimmung. Iu detdeu Länder» wirb die Uebereivkuust wie tu de» Sb» rtgm BerdaudSftoatw, die ste berettS ratifiziert habe«, a» 9. September d. I io »rast Irrten.
Die frauzöfisch, ««,ieru», beschäftigt fich «»- gestchtS des dioyeudru AurstaadeS drx Etsenbahuaugestelltm »it dru ersordrrlichmfall» zu ergreifkudeo Maßuahmeo, um dea Lahuvrrkehr aafrrchterhalteu zu köuue«. Mau will eventuell die Stseubahuru daaerud «ilttaristerea uud das gesa«te Etsmdahapersouai uvter die Fahne beruf«. — «lr Salge der Hiartchtuug Liabaeuss «,d der im Zasammeu- ha«, damit veraustattete« Skaadale «st iu der »ammer ein erueater »»trag auf »bschaffaug der Todesstrafe ringe» gang«'.
Dt« «v»ff««u, brr kretische» Rati»«al B«r-
fammlnug, die am «aatag erfolge» sollte, ist infolge der durch die Oppositionspartei verursachten Schwierigkeiten bis zu« Mittwoch oder DouurrStag vkttazt wordrn. Diese Partei besteht darauf, die Zulaffuuz der muselmavischm XvSiordnrtc« z, bekämpfen trotz aller «uftreugnuge» der bkiiStschrn Regirrsug, die die Zulaffaug der Muselmauru empfichU. — Das türkische Lvykottkomttee hat die Auf»
forderuug der Negierung zur Veeudtguvg des Boykott» endgültig verworfeu uud die einzelnen »ommisstoueu augr- miese», deu Loykott so lauge aufrecht zu erhalte», bis die »retafrage endgültig zu goustr» der Türket er tschiede» fei. Unter de« Boykott Legttmm auch deutsche »auflrute zu leiden, »tu lv Jaffa etugetroffmrr griechische» Dampfer «it Hol, aus Oesterreich l« Wert vou 32000 Frau! für deu deutsche» Hslzgroßhäudler Wieland iu Jaffa ist am Löschen verhindert »ordcu. Obgleich der Gouverneur «iu» schritt uud die Lastträger und Bootsleute zur Arbrtt zu üderrrdeu »ersuchte, meigertr« diese fich, de» griechischen Dampfer zu entladen.
Da- ««erikavifche Staat-departe«e»t k«Spft
Berhaudluugm mit Lerliu a» über die »uSführuug der »aligesrtztS. SS wird eventuell Sachverständige fmdeu.
«-schaff»», b«» «iujähri,««Privileg-.
Bo» mehreren Sette« wir» die Nachricht verbreitet, baß die »bschaffaug des «njährigeuprivtlegs devorstehe. Wie der Rrrt.-Ztg. «itgeteilt wird, ist an eine Abschaffung deV Eiujährtgevprivlleg» «tcht zu deukeu. Alle berartige« Mittetluugeu stud uurtchtig. Ja erster Reihe ist »uter beu vielen GrSvde», die gegen eine Abschaffung des Eivjährtgev- privllegS spreche«, die »öfieufrage ,u erwähum, die gerade j tzt eiae auSschlaggebrude Rolle spielt. »S »erden fetzt etwa 12000 «ufählig-Fretwillige eingestellt, «euu das Heer, wir es i« MobilwachuugSsall de» Feiud gegenüber- gestellt wird, nicht geschwächt werden soll — uud daran ist sicht zu denke« — so müßte das bisherige Präsmzaefrtz geändert »erdru, damit der uotweudtge Ersatz t« Bear» lavbteustasd da ist. Durch diese Vergrößerung de, Friedens- Präsenzstärke «Srde wiederum der Etat bedeutevd erhöht wrrdru »Sffeu. E» ist dafür eine vnmmr von 24 Mill. Mark berechurt morde». Die Einjährtg-Freiwilli-m fiud dis jetzt bekauutlich i» Etat »tcht eingerechnet, souderu über die vertu festgelrg» Krteveakpräseuzstärkr vorhauveu. Au eise Mehrausgabe von 24 Milliaum Mark ist aogrublick- lich uatürlich nicht zu deukeu. Abgesehen davon find die Erfahrungen, dir km Allgemeinen «tt deu Etvjährig.Frei» willigen gemacht wurde», auch durchweg vorzüglich. DaS Vorgehen Frankreichs kann wegen der besonderen Umstände bei nur nicht als maßgebend angesehen werden. Wenn sich auch vielleicht eiutge Nachteile zeigen, so stad diese nach kein Grund zur »bschaffuvg einer so bewährten Einrichtung. Höchstens kämm einige Amdernugm »der Reformen dieses Instituts für di« Zskuuft in Betracht.
W»rtte«verDifchek L««dtw,.
Stuttgart, 5. Juli, »o« vauordunugS» ««»schuß der Adgearduetrukammer »urde hmte vormiltag über die Anträge des llateraoSschuffeg zu Art. 25, 29 »—m berate». Der Unterausschuß (Berichterstatter: Häffaer DP.) beantragte »tt »missen «mdernugm, dm Beschlüsse« der Ersteu «ammer de zutreteu, da diese etue Meseutltche Ber» etufachuvg und Bervefferuog darstrlle». Mau darf hoffen,
daß damit die berechtigten Wünsche, die die Bevölkern»- a» der Sestattnug dkese» Artikel habe» kann, io Erfüllung gehen. Bet Art. 29» mmde die Zulassung der Rechts- brschwerde geprüft uud die Ausschließung dieser Beschwerde Set verschiebe««» Artikeln des Gesetze» beschlösse». — In der RachmittagSsttzuug wurde auf Art. 3, Geuehmtguug oder Bollziehbarkett der vrtSbausatzuug, zurückgegriffe». Der Abg. Haußmauu (LP.) regte a», dm Artikel folgmder- «aßm zu fasse»: die Beschlüsse der Gemriudrkolegieu über die Feststellung oder Aafhkbuug einer OrtSbausatzuug unter» liegm de« staatltchm UoterfaguugSrecht; derselbe steht de« Ministerium der Juoero zu uud tritt ei», mmu die OrtSvau- satzuug «it de«Gesetz iuWiderspruch steht. Bei der «Umöglich- strr Beschlmutgung herbei,«führende» Emschetdmrg stob zugleich die vo» deu Beteiligte« erhobenen Etnwmdougeu zu Würdige» uud zwar auch dann, wenn ste nach Ablauf der iu Art. 3 bezeichuetm Frist eiugekommeu fiud. Ei« bezüglicher Antrag wurde nicht gestellt, dagegen »eaotragte der Abg. Haußmauu, auf de« Beschluß der Zweite» »ammer zu beharre». Dieser Antrag mmde abgelehut. Hieraus »urde eia BrrmtltlaugSaotrag Dietrich, der de» tu be» Erste« »ammer von StaatSrat v. Mosthaf gestellten »ub tu der ersten Lesung von de« Abg. Ltudemavv (Soz.) auf- gmßmmeuen Autrag entspricht, »tt 9 gegen 6 Stimm« (B.P. Srrf-btnttgart, Speth.Wange») augmommm.
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N»« Ttstht mtz L«h.
de» ». Juli ISIS«
G Diözesa«sy»od«. Zn einem .evuugeltfchm Kon- ztt t» tktom' «arm heute »geistliche und Weltliche »bge- «buete' zusammmgemsm, um in Auwrsmhett des Herr» Gmeralsnpertutmdeutm, Prälat« ». Hermann, als.Li-- zesassyavde' zu tagen. Heber Johannis 15, 16: .Ihr habt mich »tcht ermählet, sondern ich habe euch erwählet uud gefetzt, daß ihr hiugebet uud Frucht brtugrt uud mre Frucht blitde' hielt Herr Pfarrer Erhardt vo« Wart die Eröff» uuugSpredigt, die auch vou «irchrugmoffm aus der Stadt besucht mar. Allezeit treu bereit z« sein zum Liruste des Herrn, «ahnte de» Redner. Ja diese» Dienst beruft de» Herr uuS alle, wie er einst seine Apostel berief. Und weil er beruft, dürfe» wir trotz unser«: Schwäche, Lozulänglich» keit, Maugelhaftigkit Vertrauen habe» aus Erfolg, gerade wie uufereLaudlmte «bette» uud sich mühm tu derHoffuuog, Gvtt laste fir dm Erfolg, die Erste, sehe». — Bo» »«fitzende», Herrn Dekan Pf leide rer, murdm i« kleinen Saal die Sysodalmttglieder »tt de« Gruß der Pruderltebe brwill- kommt und der OSerhirte als Vertreter der Oberkircheube- Hörde, als kirchlicher »ifitator uud als Mttglted des Oler- schulratS begrüßt. — De» »rrlcht de» Varsitzmdev über dir kirchliche» Zustände i« Bezirk gab ,» einer ledhastm De» batte Leraulaffuug. Auerkmumd hervorgehobm wmde die Opferwillizkrtt t« Vezirk (für Heidmmtsstov, Gustav Adolf» vereiu, FcetSettmstistuug, LezirkSwvhltätigkettSvereiu), das Iutereffe a» dru »letukiuderschuleu (16 i« Bezirk) uud dm
Die Bonomöss-Enzyklika iu Oberammergar
Zufall wollte es. daß ich zu dm dieSwaligm Av mhmnge« des PasstrusspielrS gerade iu dm Tag« ua, Oberammergaa hiuausfohr. als die B«,o»ä»,-Eo,tzHtk »reste, also aufau«, Juni, »aß« gewöyullch- Hitze lastet« <u MSuchm uud wich auch »ich
b«-PasstooSzng", die am SamSiag »ormttra von MSuchm abgeheudm Souderzüge »ach Odrrammerga hrißm, vvu Maros« de« Alpental de« Ammer zustribll "r Station »ohizrnv, vor zeb« Jahren uumtttel . der Bah«strrekr»E,Sffa»«s der Lokomotive de ^L.Ä"."*5e,augm mar uud wir uuS mit Schueebaüe ^vteu, gab es Heuer miede, «tue« auvorherg, ei» biederer MSuchmer dazu bi noch gekaufte» .Reuest«' Hera»! - ^."eru. «ber der heilige Bonomäu lKr al, eine Roti, über die hohe die »«»«-«» be» PasstouSborf« !,? «vrrschämtcu Zuschlag, bei M"'dteisrbmeavx für die Theaterkarten mm PafstouS spiet erhoben. .Das wäre etwas, w, die Puffe etuareif« ^/' ^kiute er, nicht weg« de» hl. Borromäns, der uuS dm! ^cht viel interesstert'. Der gute Mau» hatte kn jener Stund ^.*duuug von Le« Sturm, brr bald darauf durch ga« Deutschland geh«, sollte uud für dm fich daun auch sei, LttLbt-tttuteresstereu ««ßte. Inder Hast uud de« Trubel »« tu OLerammerga» herrschte, war allrrdiags vo» eiueu
Juteerffe für »>er gegen dm heilig« BonomänS nichts zu bemerken; Oberammergau, da» 14 Tage später vou dm Fluten orr Amme» überschwemmt werden sollte, war von Engländern und Amerikanern Sbrrschmemmt nnd gr- »iffermaßeu von Look and Sa» (Retsr-Bareau) erobert, die iu mächtigen Buchstaben ihre Invasion gleich de« Bahnhof gegenüber «»gezeigt and ihr Büro au der Hauptstraße ans- geschlagen hatte». N« »entgsteuS unter Dmtschm zu sttzro uvd deutsche Laute ,a hör«, fuhr ich am Admd vach de» herrlich gelegmen »ttal. Dar hatte sich uu» freilich nicht »euiger verändert als Oberawmergau selbst: Der RSru- bergrr DösuS und protestantische AeichSrat ». «eamer, ber da» berühmte Kloster erworbr» uvd er um eiser romauti- schm Neigung willen ber katholische« Kirche geschenkt hatte, war de» Erneuerer uud Ausbau» de» historischen Bauwerks geworbeu, uud iu ber wuuderschöseu Rotuude hatte ich eium bayerisch« Laudpsarrer keuueu gelernt, der gewissermaßen uusrr freiwilliger Cicero« iu de« Prachtsbau gewesen war. Mit de» saß ich nachher i« »rävstübl da»» zusammen, uud da er eiu ausgrschloffeuer, gesprächige, Mau« »ar. gab ich «ich ihm als Protrstaotm zu erkenne». .Aber nicht »ahr, die Euztzklika bk wird Aufsehm erreg« »einte er halb verlege», halb treuherzig. And e, versicherte «ich. baß ihm, der tu seiner Heimat viel «tt Protrstautm verkehre, die ganze Angelegenheit peinlich sei, da ste zu »etter« Spaonuugm i» »ertehr und Umgang führe; es stecke gewiß ei« Jtal euer »der Spauter, aber kein »rutfcher dahiuter. Etue Austcht, die ich später i» Münch« gerade tu» «uglaubUche «egeuteü »ertrelm Hörtel I» Oberammer
aa«, so meiste er »etter, wo »uter bi» Fremd« und Zuschauern oft bas protestauttsche Element Sberwirge, werde «an einfach zur Lagekorbuvug übergehe« uud die LuzyUika iguorierm. Diesen Eindruck rrhkll ich auch t» PafstouS- bors. Die Holzschvitzer »olle« ja .fortschrittlich' sein; nicht umsonst war ihr berühmter Bürgermeister Laug als LaubtagSabgeordukter Mttglted der liberale« Partei; »ub die Behandlung de» PasstouSterk» weist »ent, katholische Züge, dagege» fast durchweg evasgelische didlischr Aussaff- urg auf.
«auz aber «hu« HtuweiS auf dke Enzyklika sollte «eiu Aufeothalt i» PasstouSborf doch nicht sei». Lei« vachsraozl trank ich vor der Abreise noch »eiueu Abeud- chopveu. Mvmal aus alter Anhävglichleit, da sich dort »or 20 «ub 10 Jahre« eine aurrgerbe, auch de« Gerste», ast »tcht verachtmde Gesellschaft »it mehrere» PafstouS. pteleru eiuzustudeu pflegte, uud davu mar der Bachfrauzl «tue« schön« Naurm treu gedlirdeu, hatte fich tu kein Hotel mir schwalömschwaozdemaffueteu Oberkellurru und »ttevorm «oderutstrtt. Zwar der Christus-Laug war «icht zu Gesicht zu belowmru; der braucht» eutweber Echo- uoug vou zwei »ach etuauber solgrube» heiß« Spieltag« »ber war er umlagert »ouzart». zugleichlyrisch.religiöS empsta- deuden Miste», die i«Gefolge korrekt gekleideter, glattrasterte, Lhaplaius dm lecken»»wallte» Töpfermeister anschmachtrteu — äiküril« «8t, 8»tirewi uou »eidurv! Jmm'rhi» Mar« eiutge »overue .Spieler' in unserer Gesellschaft, bk »os etue« juvgev, jeglicher Pietät vor dksm Apoßelköpfm barm Schriftsteller au» Köln tüchtig tutervkmt wurde». .Für