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Paris, 29. Juli. (Dep. d. Calwer Wochenbl.) Generalrats, mahlen. Vdn 813 Wahlen 468 Republikaner, 245 konservative. Bau« langer elfmal gewählt. 90 Stichwahlen.
Wevrnischtes.
— Die Proben mit rauchfreiem Pulver, welche von der Garde.Feld. artillerie-Brigade auf dem Schießplatz zu Hammerstem in Ostpreußen gemacht wurden, haben zu einem glänzenden Resultat geführt. Die Rauchbildung pro Schub bestand nur in einem sich schnell verteilenden und verschwindenden Rauchballe von ca. 1 Meter Durchmesser und schwarzer Farbe. Der Rück- stand im Rohre ist so gering, daß die Anwendung des Borstenwischers zur Reinigung während des Schießens gänzlich Unterlasten werden kann; nur ein Turchfahren mit eimm ölgetränkten Lappen durch das Rohr ist zeitweise erforderlich. Auch neue Geschoßchnder sind zum Versuch gekommen. Groß- artig waren die mit einem Geschoß erzielten Zahlen der Sprengstüäe und deren Form. Circa 7>/z Kilogramm wiegen die Geschosse und diese Menge von Metall wird in lauter unregelmäßige scharfkantige, oft nadelspitzige Sprengstüäe im Gewicht bis zu Io Gramm zertrümmert. Es kommt selten vor, daß ein Geschoß nicht krepiert.
Steppenhühner. Die Einwanderung des Steppenhuhns hat im vorigen Jahre olle Ornithologen, Vogelsreunde und Jäger in ununterbrochener Spannung erhalten. An allen Olten wo sich solche zeigten hat man, wenn auch manches Slück der Wissenschaft, Neugierde oder der Jagdbegierde zum Opfer fallen mußte, schließlich deren Schonung geübt, in der Hoffnung sich damit ein neues Vogelwild heimisch zu machen. Freilich fehlte es auch nicht
an Fachleuten, die begründete Bedenken gegen eine erhoffte Acclimatisierung glaubten aussprechen zu müssen. Und sie scheinen sich nicht getäuscht zu haben. Soviel als Paare lebender Vögel auch bemerkt wurden, ja soviel glückliche Bruten man beobachten konnte, sowenig liegen doch irgend Anzeichen dafür vor, daß die Einwanderung von irgend einem dauernden Erfolge begleitet gewesen wäre, und vielfach begegnet man in Jägerkreisen jetzt einem Bedauern über die unbelohnte Schonung der Fremdlinge und über den gehabten Ver» lust der schönen Jagdbeute. Mit Recht fragt man jetzt wohl, wo sind die Tiere, jung und alt, hingekommen? Sind Junge groß gezogen und haben dieselben mit den Alten die Rückreise in die sandigen Steppen Asiens angetreten oder sind dieselben ein Opfer des fremden Klimas geworden? Wohl hat man ab und zu ein totes Steppenhuhn mit leerem und mit vollem Kropfe gefunden, ein Anhalt für da» Verschwinden läßt sich sicher daraus jedoch nicht finden und so überraschend wie ihr plötzliches Auftreten allüberall war» so rätselhaft dürfte ihr stillvollzogenes Verschwinden sei«. Trotzdem scheint jedoch der Wandertrieb dieser Tiere, was sie auch zu einem Verlassen ihrer Steppen veranlaßt haben mag, noch nicht geschwunden zu sein, denn, wenn eine Mitteilung des Herrn Fr. Lindner in Königsberg i. P. v. 5. Mai an die Redaktion der Monatsschrift des „deutschen Vereins zum Schutzs der Vogelwelt" sich als wahr bestätigt, hätte uns auch dieses Jahr neue Zuzüge gebracht. „Soeben lese ich in der Beilage zu Nr. 105 der „Ostpreuß. Ztg." vom 5. Mai 1889 folgende Notiz, schreibt H. Fr. Lindner", „Jnsterberg d. 2. Mai. Die Steppenhühner haben in diesem Jahre in größeren Scharen unsere heimatlichen Fluren aufgesucht. Züge von ganzen Völkern sind in hiesiger Gegend wiederholt bemerkt worden" und bemerkt vorsorglich dazu» „hoffentlich beruht diese Notiz nicht auf freier Findigkeit oder Unkenntnis de» betreffenden Reporters." Geflügelmarkt.
Amtliche Ktklmutilillchuilgen.
462
12.700 „ 958 „ 454 „ 1,203 „ 345 „ 1,560 „ 106 ..
Hirsau—Calw.
Vergebung von Bauarbeiter».
Höherem Auftrag zufolge sollen nachstehende Arbeiten für die Restauration des alten Teils der Kirche in Hirsau im Wege der schriftlichen Submission vergeben werden und zwar:
1) Abbruch und Grabarbeiten im UeberschlagSbetrag von 462 — H,
2) Maurer, u. Steinhauerarbeiten Z) Zimmerarbeiten
4) Gipserarbeiten
5) Schlosserarbeiten
6) Blitzableitung
7) Flaschnerarbeiten
8) Schieferdeckerarbeiten
Ucberschlag, Accordsbedingungen und Zeichnungen liegen in der Kameral- amtskanzlei in Hirsau während der üblichen Geschäftsstunden zur Einsicht auf, auch können von dem Kameralamt Hirsau Auszüge aus dem Überschlag, sowie die Accordsbedingungen gegen Ersatz der Abschriftskostm bezogen werden.
Tüchtige Unternehmer werden zu der Submission eingeladen. Die An- geböte, welche in Prozenten der Ueberschlaospreise auszudrücken sind, sind unter Anschluß von Fähigkeits- und Vermögenszeugnissen neuesten Datums schriftlich, versiegelt und mit der Aufschrift:
„Angebot ans Bauarbeiten an der Kirche in Kirsan" versehen, spätestens bis tz. August d. I.» vormittags 12 Uhr» bei dem Kameralamt Hirsau einzureichen. Die Eröffnung der Angebote, welcher die Submittenten anwohnen können, findet am gleichen Tag nachmittags 2 Uhr statt.
Die Submittenten bleiben an ihre Angebote bis zum Zuschlag, welcher innerhalb 4 Wochen vom Tag der Eröffnung der Angebote an gerechnet, -erfolgen wird, gebunden.
Hirsau—Calw, den 23. Juli 1889.
_ K. Kameralamt. K. Bezirksbauamt.
Revier Calmbach.
Verkauf von anföerettetem Va-elhotz- Stammhoh (Tannen)
im Wege des schriftlichen Aufstreichs.
Gegenstand des Verkaufs: ^
2020 Slück Lang- und Sägholz (I. bis V. Kl. Langholz s). , und I. bis III. Kl. Sägholz) mit 1832 Festm., aus dem Distrikt III. Meistern Abt. 4 Rauenau, aus Distrikt V. Kälbling Abt. 16 Rollmiß und Abt. 25 Kälblings- wiese, aus Distrikt I. Eiberg Abt. 31 Eingemachter Wald und Abt. 32 Noltannenbusch.
Lage der Schläge:
Abt. Rauenau 2 km von der Station Calmbach, Abt. Kälblingswiese und Rollmiß ca. 8 km von der Station Calmbach mit günstiger Abfuhr auch in das Nagoldthal, Abt. Eingemachter Wald und Noltannenbusch 4 bis 5 km non Calmbach, günstige Abfuhr ins Enz- und Eyachthal.
Termin für den Einlauf der Angebote: Donnerstag, den 8. August, mittags 12 Uhr. Eröffunngstermin:
Nachmittags 3 Uhr desselben Tags.
Adresse:
K. Revieramt Calmbach.
Alles Nähere ist bei dem K. Revieramt Calmbach zu erfahren, welches Jormularien zu Angeboten sowohl, als auch Lorverzeichniffe auf Wunsch nnentgeldlich abgibt.
Revier Liebenzell.
Beim Umbau der Nonnenwagwasserstube unterhalb Liebenzell finden sogleich etwa
20 Arbeiter
bei gutem Taglohn Beschäftigung auf etwa 2 Monate.
K. Revieramt.
Hagelbeschädigte
betreffend.
Im Hinblick auf die ungeheuren Verluste, welche Heuer eine ausnahms- weise große Anzahl von Gemeinden des Landes durch Hagelschlag erlitten haben, halten cs die bürgerlichen Kollegien für angezeigt, für die Beschädigten eine Hauskollekte vornehmen zu lassen. An die hiesigen Einwohner ergeht die Bitte, die in großer Not befindlichen Landleute nach Möglichkeit mit Gaben zu unterstützen.
Für die bürgerlichen Kollegien:
Stadtschultheiß Haffner.
Kau8verkall§.
^ Der von OberamtSdienrr Pfeifer Witwe bewohnte Hausanteil in der Vorstadt kommt am Montag, den 5. August d. I., vormittags 11 Uhr, zur einmaligen Versteigerung.
Ratsschreiberei.
Haffner.
Stammheim.
Am Sonntag, den 21. d. M.. wurde auf dem Weg von hier nach Calw ein Haarriug mit goldenem Plättchen, nut Buchstaben bezeichnet, und riu Cigarreuröhrchen
gefunden.
Die rechtmäßigen Eigentümer können diese Gegenstände gegen Bezahlung der Einrückungsgebühr bei dem Unterzeichneten binnen 8 Tagen abholen, andernfalls werden sie bis dorthin dem Finder zuerkannt.
Schultheißenamt.
Ernst.
Walkmühle bei Calw.
Am kommenden
Samstag, den 3. Augnst, von nachmittags 1 Uhr an
bringe ich im öffentlichen Aufstreich gegen Barzahlung zum Verkauf:
1 Einspänner-Chaischen,
1 zweispänyigen Leiterwagen,
1 einspännigen desgl.,
1 „ Rollwagen,
1 kleinen Transportwagen,
1 Truhenkarren,
1 Handkarren,
1 Schlitten,
1 Pflug,
1 Egge,
1 Futterschneidmaschine, verschiedenes Pferdegeschirr,
Ketten uud Radschuhe, sowie Feld- und Handgeschirr,
1 Putzmühle,
1 Wagendecke,
1 größere Mostpresse neuester Konstruktion.
1 ältere Mostpresse,
Bütten und Gährgeschirre,
1 Ovalfaß, 1200 Llr. haltend,
2 Brückenwagen samt Gewichten,
2 Schleifsteine,
eine Partie noch gutes Bauholz (eichen und tannen), altes Bauholz, einiges Schreinwerk und verschiedenes Hausgeräte.
Ariedr. Wöhrke.
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