r Freud, «stobt, 17. Dez. Da« Schöffengericht ver­handelte dieser Laze gegen dm b lgtscheu Gatsbifitzer Andere Kiart de Bogaerde, der a« 8. Sag. dS. J<. aas der Fahrt von Frendkustadt nach Vadm-Badeu bei Schwär- zeuberg di« 16jährize Gtpserrtochter Nnaa Giiser van Schöamüuzach mit seine» Aatomobil arg fahren hatte. Da» Märchen würbe vcv dem Aatomcbil überfahren and 14 Meter weit geschleift. Nachdem da» U-glrck geschehen war, versacht« er davouzasahre», dach wurde das von damlo««eade» Leuten, die einen Wagen über die Straße schoben, verhindert. Der Angeklagte, der dem Mädchen eine Entschädigungssumme von zusammen 3800 Mark ge­geben hat, wurde zu der höchst zulässigen Geldstrafe von 90V Mark, eveniurll 60 Tagen Gefängnis verurteilt.

Petersburg, 17. Dez. Die S:rtchtrka««er vernr- teilte Graf Tolstois zweiten Verleger Serzyk wegen SattrSlästeruug, begangen durch Veröffentlichung der letzten Tolpatschen Schriften, zn eine« Jahr Fe st au g. Der Staatsanwalt hatte 6 Jahre Festung beantragt.

Deutsche« Reich.

Vertt», 17. De,. Anläßlich des Todes des Königs Leopold richtete der Kaiser au den Prinzen Albert ein in herzlichen Worten gehaltenes Beileidstelegramm. Der preußische Hof legt Hoftrauer von drei Woche« bis 7. Januar einschließlich au.

Berti», 16. Dez. Der NeichSkauzler hat es bis jtzt offen ge'affm, falls die Anhäufung der parlamentarischen Arbeiten die AuSsüZrnna der augekSudtgtlu Romfahrt nicht zrläßt, die R ise bis Ostern zn verschiebe». Dieser Auf­schub hängt aber, wie au zuständiger Stelle versichert wird, nicht mit de« jetzigen italienischen Rtulsterwrchjel zusammen.

Berli«, 16. Drz. Ein- AnSzeichnnug, die z« denken gibt, wird gemildet. Sie ist in Preußen erfolgt und be­trifft den ZtutruuNsührer und ersten V zeprästLeuten des Reichstag», Dr. Svaho, OberlaudeSgrricht«Präsident in Kiel. Er hat das Prädikat -ine» Wirk. «eh. Obajastiz- rat» erhalten.

Berlin, 16. Dez. Bet dm Nachforschungen wegen Ermordung der Prostituierten A.ohold wendet die Prltzer neuerdings besondere» Interesse den Kaschemmen und dm in ihnen vei kehrenden Zuhältern zu. MS gestern abend der Kriminalbeamte Wild einen berüchtigten Zuhälter Namen» Schotte an» einer Kaschemme dr der Branden­burger Straße heraus festuehmeu wollte, leistete er de« Beamten erheblichen Widerstand und verletzte ihn mtt Messer und Schlagring schwer. Der Beamte schoß darauf »ud tötete dm Schotte durch einen Schuß in» Herz. Der schwer verlitz'e Beamt« wrrde in» Krankenhaus gebracht.

r Ei» heitere-Greuzgesch'chtUi» passierte jüngst an der badtfcheu-schwetzerijch.u Grenze. Eta biederer Milcher »vom Berg- -olle stch im SqlachthauS in Kon- stanz eine Kanne voll frisches Blut, um zu Hause Blut­würste zu machen. Bet« Grmzpostru wurde ihm j doch bedeutet, daß Blut nicht mehr eiagrführt werden dürfe. Die gleiche Au wort wurde ihm in E., i»d,ffm raunte ihm hier ein Schalk den guten Rat zu, er solle er noch in L. probieren und sagen, er brauche da» Blut ivS Güllmloch, zu diesem Zweck sei die Einfuhr gestattet. Mit der unschuldigsten Mime erzählte der Manu aus letzterem Post», daß er eine Kanne Blut .für ins Lacher loch" mit- führe. Da mau ihm ein FLßchev im Schlachthaus nicht grbm konnte, habe er einstweilen die Kanne gefüllt. Der Beamte schien die Sache zu begreifen, brachte au» de« Nebenzimmer rin KSuuleiv, au» de« in Orten »it noch etwa» altväterlicher Beleuchtung die Lampen gespeist werden, und schüttete dr« verdutzten Milcher da» duftende Naß in» frische Llvt! .Da» «acte ja nicht», wenn «au da» Blut in» Lachenloch brauche" Mir welchen Gefühlen der Biedere

seine uugrmachteu Blutwürste in dm Straßgraben schüttete, kann «an sich denken.

H-idelderg, 15. De,. Bei« »au dr» »önigstuhl- tuvuil' stad an der westlichen EiufahrtSstrlle mehrfach Stoß- und Backenzähne vom Mamnmt gesunde« worden, wa» zu der Annahme berechtigt, daß diese prähistorische TierspküeS in großer Anzahl hier und in der benachbarten Rhein ebrne vorka«. Die Faudstücke werde« ins geologische Institut gebracht.

«traßburg, 17. De,. I« Anschluß an die Reich»- tagSvr. Handlungen über Elsaß-Lothrivgru beginnen auch die Parteien de» Lande», stch mit der Frage der künftigen polit schru Sestaltuva zu beschäftigen. Dm Anfang hat bereits die liberale Partei gemacht. In der BorstaudS- sitznug d;r liberalen LandeSpartri, au der Vntreter aus allen Teilen d S ReichSlaude» teilgeuorMmru haben, stand die B-rfaffrngSfrage zur Beschlußfassung. Einstimmig sprachen die Delegierten stch für die Autonomie, d. -. für die Gleichstellung des ReichSlaude» «it dm übrigen Bundes- staaten an». Mit allen gegen eine Stimme wurde die Republik, nach de« Master der freien Reichsstädte Ham­burg, Lübeck nud Bremm, al» das Ideal einer RegteraugS- form anerkannt. Erst in zweiter Linie wäre ein Ausbau der Statthalterschaft derart in Vorschlag zu bringe», daß der jeweilige Stattbalter durch dm BundeSrat zu wählen ist. Der liberale Patteitag t« Januar wird stch eingehend «it d n gefaßten Brschlüff-u beschäftigen.

»che», 17. Dez. In der heutigen Sitzung der bayerischen Abgeordnetenkammer nah« der KriegSmtuister v. Horn Leraulassuug, al» über die freundliche Aufnahme der bayerischen Treppen bei den letzten Salsermaröderu io Württemberg und Ladm gesprochen wurde, zu erklären, daß der Dank der boyer. Regierung in Stuttgart und Karlsruhe ausgesprochen und von dort au» an die einzelnen Gemeinden weitergegrbeu Verden solle.

FutterGerste muß öekauutlich j;tzt durch eine Für!- nag teoutlich gemacht werden. Als solche hat der Bunde»- rat Eofiu bestimmt. Damit wird seit einigen Wochen ge­färbt; aber e» hat stch gleich HeranSgestellt, daß diese» angeblich unschädliche Fär-rvittel schädlich wirkt. An» SchleSwig Holstei» kämm zurrst Klage« der Schlächter, daß da» Fleisch von Tieren, die «it Eofingerste gefüttert waren, unverkäuflich sei. A« Dienstag hat nun der schlrSwig- holstetnsche Abg. LarsteuS im Reichstag dm stch dafür iuteresfirreudeu Abgeordneten dm Mag» und die Därme riueS mit Eostugerste gefütterten Schweines demonstriert, die ebenso wie das Fletsch eine stark rote Färbung und außerdem eine EutzSadnug anfwieseu. Ein Bertreter de» RetchSschatzsmtS hat in der vorigen Session mgesagt, daß wenn da» Färben mit Esstu irgendwelche Schäden für die Jatrrrsseutm zur Folge haben sollte, «an selbstverständlich versuchen würde, zu eise« andern KrrmzeichvuugSvrlfahre« übrrzngehr«. Man darf also arweSmeu, daß das jetzt ge­schieht.

»ASiMtz.

Wie«, 17. D-z. In der llutersoching gegen deu de» Giftmordes beschuldigten Oberleutnant Hosrichter wurde« gestern jene Zengm veruo««m, die über des «eg, dm H'srtchter von der Bahn zu sctaer Schwirzerwntter gewacht Hai, and über die Zeit, die dazu in Betracht kommt, auSsagm sollten. Mit Hosrichter selbst konnte gestern kein »erhör vorgevomueu Werder», da er nicht in der Lerfoffaug war, ruhig zr antworten. Gestern hatte er einen Wein- krampf, der in eine Ohnmacht endete, fodaß ein Arzt zu- gezogen werden mußte. E» verlautet, daß da» Gutachten der Schrei-sachverständigen bereit» erstattet tst Md daß e» keineswegs auf die Identität der vriefadressea «it Hos- rtchterS Handschrift hiuwetst. Dte Sachverständigen drücken stch i« Gegenteil sehr vorsichtig au» und sprechen nur von der Möglich! it einer Siechheit der Schrift, fodaß ihr

Urteil für die gerichttordnuugSmSßigr Feststellung der Täter schaft ver los genannt werden kann.

»eüffel, 17. De,. Köuig Albert selbst teilt« dm auswärtiges Mächten den Tod der »öuia« mit. Der König ruht auf de« Sterbebett tu der Uniform eines Generalleutnant,, die Hände über der Brust gekreuzt. Um 6 Uhr nachmittags wird dt« Leiche et gesegnet werden unter Beobachtung de« kleinen Zeremoniell».

PrterSburg, 16. De,. Einige ausländische Blätter «ahmen Notiz von dem Bericht einer hiesiger, Zeituag über einen parlamentarisches Abend bei« Minist, rprLstdrnten, auf dr« der Minister der Aeußereu «»gedeutet haben sollte daß Deutschland tu Ostafim gegen die russische Politik intrigiere. Demgegenüber tst der Petersburger V.rtreter von WolffS Telegr.-Bnrrau von dem Minister des Aeußrrm ermächtigt worden, zu erklären, daß der Minister nichts derartiges gesagt hat und seine Worte in völlig mtst llirr Form wledergegebeu Word» stob. Der Minister habe im Gegenteil betont, er h:be stets dir loyale Handlungsweise Deutschlands gegenüber Rußland hervorgehoben.

Mrtvyork, 16. Dez. Zu dem JahreSbaukett der Nationalen Geographischen Gesellschaft kabelte der Herzog der Abruzzen, indem er Prary als Nordpolrrttdecker aner­kannte. Aach von R-osevrlt und ebenso von d r Geogra­phischen Gesellschaft in Berlin trafen Telegramme ein.

Newyork, 16. Dez. Za de« Eisenbahnunglück be­richtet »och der Ncw Y rk Herald: Nach de« neuesten Mel- daugku find 20 Personen tot vud 4b wurden verwundet. Entgegen anderweitigen Reldungk« sollen der im Zuge befindliche Eiseubahoköuig Gould vud sei« Sohn ebenfalls leicht verletzt worden sei». Au dem Aufkommen des schwer­verletzte» Prlvatsekretär» Gonlds werde gezweifen.

Verzeichnis der Märkte in der Umgegend.

vom so. LL Dezember.

Wtldbmcg: 21. Dezember Krämer« Vieh« und MachSmarkt

Mtt Wieviel Phosphors«»« ist di« «tese z« dünge»* Wir hatten schon einen kurzen Abschnitt auS dr» von Proieffor Wagner-Darwstadt veröffentlichte« »Versuchen über Wiesendüngung'*) «ttgeteilt Auch folgender Abschnitt a«S dieser lehrreichen Arbeit verdient Beachtung: »Man hat empfohlen, die Wies« jährlich mtt S äs Thomasmehl auf 1 d» zu dünge», und man hat behauptet, daß diese Düngung selbst für sehr hohe Wiesenerträg« ausreich», so daß es Verschwendung sei, wenn man stärkere LhomaSmehlgab«« verwende Man hat dabei gerechnet ,00 Teil» Wtesenhe« enthalte» durchschnittlich 0,48 Teile PhoSphor säure, also find tu 80 ckr He« 84,4 kx PhoSphorfäure enthalten, 2 äo Thomasmehl und 17*/, PhoSphorfäure decken somit drS Bedürfnis der Wiesenpflanzr». Ist diese Ueberlegnng richtig f" Wagner antwortet hierauf:Reiul ES ist schon nicht richtig, wenn «au annimmt, daß daS Wiesenhen unter alle» Umständen nur 0,48'/, PhoSphorfäure enthalte." Bei Versuchen hat stch HeranSgestellt, daß eine hungrige Wies« rin so phoSphorsäuresrmrS Heu liefern kann, daß der prozentische Gehalt aus 0,2S'/, herabgeht, während bei reichlicher PhoSphorfäurkdüngnng der Gehalt auf 0,80»/, ansteigt. Will man im Mittel der Jahr« 80 äo Heu vom Hektar einten, so muß man die Wiese so stark mit PhoLphorsLrrre He« Atne» PhoApyorsüuretzEHLlt

von 0,880,76'/, gebracht wird. Da- würde schon einem jährliche« Bedarf von 8 ä- Thomasmehl entsprechen Dazu aber kommt, daß man dem «öden, selbst wenn er gesättigt ist, etwa? «ehr PhoS- phorsäure zurückgeben soll, al» man ihm entzieht, denn «S geht mtt dem Eickrrwafs r auch etwas PhoSphorfäure verloren, und ferner gelangt dte PhoSphorfäure nicht so ganz restlos zur Wirkung. Man wird also, selbst wenn die Wiese mit PhoSphorfäure gesättigt ist, ihr doch etwa» mehr, nämlich 4 är Thomasmehl mit einem Gehalt von 18'/, PhoSphoi säure zurückgeben müssen Nun gibt iS «cker Wiesen, die »och nicht mit PhoSphorfäure gesättigt find, vet de» Wagner'schen Versuchen haben stch die meisten Wiesen alS unge­sättigt erwiesen. Um Höchsterträge zu erzielen, mußten diesen Wtefe« während d r ersten 2 bi» 4 Jahre große Ueberschußdüngungrn (8 bi» 12 ä- Thomasmehl auf 1 da) gegeben «erde».

') Heft 182 der Arbeiten der Deutschen Landw.-Gesellschaft. Verlag Pareq

Hiezrr ein zweites Blatt und da» Illustrierte SsnntagSblatt Nr. 81.

wrnck «nd Merlaß der V. W. Zatler'sche» Buchdrucker« (Anti Zaiser Nagold). Mr dte Nroaktto» verantwortlich: K, Peur.

s. Amtsgericht Nagold.

Konkurseröffnung.

Heber da» Vermögen der

Jlakob Hecky, Konditors »ud Cafetiers

i« Altewfteig'Ttadt,

wird heute am 17. Lqember 1909, nachmittag» 4'/» Uhr das Konkursver­fahren eröffnet.

BeztriSnotar «eck in »ltensteig wird zum Konkursverwalter ernannt. KonknrSforderungen find bis zu» 13. Januar 1910 Bei de«

Wuel-gericht a MMesff en.

ES wird zm veschlußfaffnng über die Beibehaltung de» eruaouteu oder die Wahl eines anderen Verwalter-, über die Bestellung eine» Gläubiger- aoSschusseS und eintretenden Fall» über die dr § 132 der KookorS- »rduuug bezeichueten Gegenständ«, sowie über den Lerkavf der Liegenschaft durch den Konkursverwalter an» freier Hand und zur Prüfung der au- aemeldeten Forderungen auf

Nag deu 21. Januar 1910. nachm. 4'!- vhr

vor de» Amtsgericht hier Termin auderaumt.

Allen Prionen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache tu Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig find, wird auf- gegeben, nichts au de« «emeivschulduer zu verabfolge» oder pr leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von de« Besitze der Sache und von deu Forderungen, für welche sie au» der Sache abgesonderte Befriedigung tu Anspruch nehmen, de« Konkursverwalter bis zu» 13. Januar 1910

Anzeige zu machen.

gez. jO.-A.-N. Schmid.

Veröffentlicht durch die GerichtSschretkrrei: «teu»»le».

Nagold.

Ans LS. J<m«ar find gegen doppelte Sicherheit

arrszrrleiherr.

Anträge erdete» an Rath. Stadtpfarramt.

Naaold.

1 Klavier, 1 Bioliue, 1 Ziehharmonika, 1 Flöte, 400 Mufil-No reustücke, 1 Fahrrad m. Freilauf, 1 ModellatlaS «it Textbaud zur grüudl. Erlrg. der Elektrotechnik, 2 vogeulampeu, 2 Wtder- -Sude, 2 schwachstr. Elektro­motoren

»erkauft zu jedem auuehmbarrv Preise am LS Leg , von 8'/»10 Uhr und von 11i Uhr

Mert Hlentschler,

FräS- und Hobelwrrk.

Die Stadtgemeinde Nagold

verkauft

am DouuerStag, de« 28 Dezember

eichenes Beigholz

(Werkhokz «nd Brennholz)

und Laubreis

i« Stadtwald «tareueck:

1 N«. eichene» Spaltholz, 48 R«. eichene SSriter (worunter auch noch etwa» Werkholz) und kichere Prügel; 1200 Büschel Laubrei» vud 1 LoS Schiagrasw.

Zufammeukauft nachmittag» L Uhr ans der alten Heerstraße am vorderen WäkleS-Eck.

Sämtliche zur

WmchtMkm »«im Dkl

empfiehlt in frischen Huakttäten

N«,«ld Pr. Scvittrnbelm.