licht zu gebe«, aber ste wäre» alle vergeblich gewesen, uud hatten der »linden nur Schmerze« verursacht, so daß sie sich schließlich weigerte, sich weiterer ärztlicher »ehaudluvg z« »«terzikhe«. MU der Zeit hatte ste sich auch darek« gesunde«, daß ste niemals imstaude sei« würde, die Welt M sehe«. Sie hatte sich ihre eigeuru Vorstellungen von alle« Dtuge« gewacht u»d la» ger» »Scher, iu deue« Land- schäfte« beschriebe« wäre«. Sie hatte eine Blindenschule besucht uud lernte dort «orvmacheu, dir Blindenschrift »ud de« Gebranch der Schreibmaschine, vor einigen Wochen gelang es ihren »ngehSrigev, ste z» überreden, daß ste sich »och einmal in eine Lugeuheilaustalt begab. Dort schnitt der Arzt in die Iris de» eine« Auge» eine neue Papille, »sd als der Verband da» erstemal abgenomme« wurde, bemerkte Fräulein Hnbbard z« ihre« Entzücke», daß ste sehend geworden war. Jetzt ist ste bereit» an» der Anstalt entlassen worden und ist in ihren Heimatsort znrückgekehrt. Ihre Sehkraft hat sich ständig gebessert, sobald ste eine Brille tragen kau», wird ste fast so gut sehe« könne», wie andere Leute. Ran wird e» verstehe», daß die SechSuud. dreißigjährige sich jetzt beuivmt wie ein Sind. Sie verbringt den ganzen Tag damit, immer »ese Dinge zu sehen und z» bewnuderu. Die Wirklichkeit hat ihre Vorstellungen uicht enttäuscht, nur hat ste sich alle Dinge kleiner borge- stellt, wie ste sind. Nnr ein Tropfen Wermut ist in den Freudenbecher der Sehendgewordenen gefallen. Vor zwei Monaten ist ihr Vater grstorbe», so daß ste sein Gesicht uicht mehr hat sehen können.
Galosikt, Sö. Nov. Der Sxfnltan Abdul Hamid und seine Umgebung werden von der Außenwelt immer «ehr abgespurt. Die für die Insassen der Villa rinlaufeu- den Korrespondenzen öffaet der Platzkowmavdaut und folgt iie, insofern ste nicht verdächtigen Inhalt» find, den Adressaten au». Abdul Hamid soll sich in letzter Zeit wegen oer ihm zu teil werdenden Behandlung wiederholt beklagt haben, doch wird die» offiziell dementiert.
Rrw-Uork, 2b. Nov. Ja einer von Hundertes von Italienern vewohuten Mietskaserne brach Feuer an», da» sich mit großer Schnelligkeit verbreitete. Die an» de« Schlaf geschreckte« Bewohner konnten zum Teil nnr da» nackte Leben retten. Sech» Italiener, die in einer Hinter- wohvnng de» vierten Stock» schliefe», konnten trotz der heldenmütigen Anstrmgnngeu der Feuerwehr nicht mehr den Klammen entrissen werde». Eine jnnge Mutter warf tu der BerMiflrmg ihr Kind an» de« Fenster de» 3. Stocks auf dir Straße und sprang dann selbst iu die Tiefe. Bride erlitte« so schwere Verletzungen, daß an ihre« Aufkommen grzwkifelt wird. Mehr als 30 Bewohner de» Hanse» trugen schwere Verletzungen durch Brandwunden davon.
Die Nett«»>sarbriten auf der Eherry-Zeche.
An» Eher y in Illinois wird unrerm 32. Nov. früh gemeldet: Einstürze!« Bergwerk svd schlagende Weiter unter-? brechen da» RettungSwerk, Wettere Hilferrfe wurden vernommen. JnSxesomt wurden nur 20 Bergleute lebend an» Tageslicht gebracht; 92 wurden als Leichen gefunden. Bon der Rettuugssrbeit gib! der Pater Henry von Mendott, der dm Netter» mit einer brennende» Fackel vorarrgirrg, al» ste m die rauchende Liefe ßtrgea, ein; sehr anschauliche Schilder- uug. Am Samstag nachmittag um 2 Uhr, al» die Retter etwa 300 Faß in einen Stollen vom Hauptschacht aaS vor- gedruvgen warm, sagte plötzlich einer der Lrote: .Still, ich höre etwas!", und richtig, man vernahm ganz deutlich et» Psch-u gegen die eisgestürzteu Eld»affeu. War es möglich, daß nach 7 Tage», trotz Feuer uud SaS, noch jemand lebte! Wir besessen fahren die Leute mit ihren Hacken und Schaufeln ans die Erdtsavd ein, «ad da uicht Platz für alle war, um an de« RrttnagSwrrk leilznueLmm, lösten ste einander ad. Bald erneuert« stch auch dar Pochen von der anderen Sri e der Erdwasd uud wurde lauter und lauter. Plötzlich fuhr eine Hacke tief in die lockere Erde uud fand keinen Widerstand mehr. Ein kleines Loch wsrde sichtbar, durch das die Retter iu die Dunkklhrit hineinriesen: .Ist noch einer von euch am Lben?" .Jawohl!" ließen stch verschiedene Stimmen vernehmen. Aderen«!- arbeiteten Picke uud Schaufel unter Ausbietung aller «rast. Endlich war da» Loch groß genug. Ein Dutzend wilder Asgen, von unseren Fackeln beleuchtet, blickten s»S entgegen. Nach und nach gewahrte man Gestalten, die stch au» der Dunkelheit loSlösteu uud hörte dumpfes Geräusch und Worte des Danke». Der
Geistliche rief den Acrmste» Worte Ler Ermutigung zn, worauf einer antwortete: .Ach. die «eisten von uns find gar nicht so schlimm daran. Nur einem einzigen arwkn Teufel, eine« Franzosen, gehtS sehr schlecht. Wen« er nicht bald frische Last bekommt, wird er sterben." Da hatten die Retter auch schon das letzte Hindernis au» dem Wege geräumt. Sie drangen in den Stollen ein und umarmten die Totgeglaubten. Diese lachten uud schrie» vor Freude wie wahustuoiz. Die Retter wollten ste auf dem Rücken bk» an den Schacht tragen, aber di« «eisten wehrten stch dagegen, weil ste stch kräftig genug fühlte», dm Schacht oh re Hilfe zu erreichen. Mau warf ihnen wollene Decken um, so daß ste gegen die Zaglust geschützt waren, «ud führte die des Lichtes Entwöhnten bis »ach de« Fahrstuhl. De« sterbenden Franzosen spendete der Priester dtr letzten Sakramente. Einer der Geretteten weigerte stch, die Mise zv vrrlaffrv, als rr hörte, daß noch andere seiner Kameraden verschüttet feie«. Er wollte sofort au dem Rettungrwerk tetlnehmeu. Jujw.sche« waren ans der Umgegend Amte herbeigerilt und tu die Mise hinabgestiegeu, um dm Un- glücklichen, deren Znstaud keinen Transport erlaubte, Hilfe zu bringen. Dieser »ermstes zählte mau schon jetzt 36. Einige konnten kaum «sch atmen und andere vermochten kein« Nahrung zu stch za nehmen. Tlelaud, einer der Ge- retteten, den mau in eine« als Hospital eingerichteten Eisenbahnwagen uvtrrgkbracht hatte, konnte folgende Angaben machen: .Als wir das Feuer entdeckten, flüchteten wir au einen Platz, wo vir Wasser zu finden hofften. H nt« vnS stürzte! der Stollen ein und schnitt dirMammru ab. Wir müssen wohl meist bewußtlos g'wrsen sein. Ich erinnere mich nur, g oße QaavtttLtm de» an» der Erdwand fickerudeu Wasser» getrunken zn haben. Auch hatten wir noch etwas Eßbares
Neue
Bestellungen
auf den Gesellschafter mit dem Plaeederpitbche«, dem Illustrierte« Sonntag,blatt uud de» Schwäbische« Landwirt UM- für den Monat Dezember werden jetzt schon entgegengenommen.
in mseren Luochkörden, später sah ich einige von uv» die Rinde de» Bauholzes benagen. Andere kanten an ihren Schuhen. Ich glaubte nicht, daß nuS die große Gefahr, iu der wir schwebten, voll bewußt war. ES wurden sogar noch Witze gemacht, uud einer bedaserte, daß er nicht Spielkarten zum Zeitvertreib bei fitz ha-e. Als wir kaS Poch?» der P:ken hörten, ries einer: .Endlich komme« ste, «m »nS zu holenl" Uüserr erste Frage an uniere Reiter lavtrte: ,Jst eS Sonntag oder Montags" Wir glaübte-r wahrhaftig, höchst-nS 48 Stunden in unserer Gisavgevschaft zugebracht zu haben, usd un« waren rS mehr als 8 Lage.
Landwirtschaft, Handel »sd Beklehr.
GKMaarl. SS. Nov. Schlachtvtehmarkt.
Ochse«. .Bnllen. Kalbe!» n. Kühe
Kälber. Schwei»,
Zugetriebe»:
2 8
245
2ö2 65S
Verkauft:
» 1
SIL
252 «27
Erlös a»S ira Schlachtgewicht.
Ochsen
Pfennig von — dis —
Kühe
Pfennig von 87 bi» 66
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. »7 . 47
Bullen
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Kälber
. SS . 98
. 66 . 87
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Stiere nnd
. SO . 88
. 77 . 8S
Jungrinder
. 77 . 79
Schweine
. 79 . 80
. 74 . 76
. 78 . 78
. 7V . 74
»«lauf de»Markte,: Mäßig belebt.
Metzi«ge«, LS. Nov. Hrrbstrrtrag. Von 68 Ha. hiefiger Weinberge wurde» greintet: LVO Hl. Rotwein, 100 Hl Weißwein und 1LS0 Hl. Lchillerwei». Berkauft wurde» 180 Hl. Not-, 80 Hl. Weiß- und 8S-i Hl. Lchillerwei» für zusammen 4V SSO ^8, «a, einem Durchschnttt,erlös von SV.8 ^8 per Hl. entspricht. Der Veldwert des Gesamtertrags »ach den Mittrlpreisen beläuft stch auf 84880 ^8.
Eßlingen, L8 Nov. Nach der amtlichen Zusammenstellung ist daS Herbstergebni» in Stadt und Filialen in diesem Jahr folgende,: Im Ertrag standen, wie in den Vorjahren, L38 Ha. Hiervon wurde» erzielt 49V0 Hl. (gegen 4659 t« Vorjahr). Der höchst« Preis für 1 Hl betrng 4ö ^8 (,. B. 7V ^8), der mittlere 39 (t.
V 69 ^8), der niederste 31 ^8 (t. B. 60 Verlauft wurden m der Kelter »999 Hl. (t. B. 4429). Der Erlös belief sich auf 168116 Mark (i. B. 298480).
Literarisches.
„Dia Knust dem Botte!" so lautet eine der vielen Forderungen unserer Zeit, uud manche« dürfte «S unbekannt sein, daß Wilhelm Lüble schon vor beinah» S Jahrzehnten diese» Kampfruf erklingen ließ und durch Herausgabe seine- „Grundriß der Kunstgeschichte" in vorderster Reihe zeitlebens dafür gewirkt hat, Sin« und Liebe zur Kunst zu fördern, Verständnis und Urteil zn bilde«, Trotz aller hämischen Anfechtungen von seiten solcher, die künstlerische Dinge al» «ine Domäne der Fachwelt betrachtet wisse» wolle». Ist LübkeS Grundriß der Kunstgeschichte die Kunstgeschichte für unser deutsches Volk geworden uud hat in viele« Anklagen Lausende und Abertausende zur Erkenntnis de» Schöne» und Wahre» in der Kunst geführt Al» LübkeS Hand die Feder rutfiel, »ahmen st» geistesverwandte jüngere Gelehrt» auf, Prof. Dr. Mar vemrau in BreSiau (jetzt in Greifswald) und Pros. Dr. Friedrich Haack in Erlangen, und nach langjähriger Arbeit liegt »unmrhr da» schön« Werk — von 5S-- Seiten» entsprechend dem gewaltige» zu Lag» geförderten neuen Material auf LövO Seite» angewachsen — in fünf stattlichen Bände« zu dem mäßigen Preise von 48 ^8 al, Quintessenz der jetzige« Kunstforschuvg vor «»,. Jeder Vand bildet rin für stch abgeschlossener Ganze,. Die auf, höchste verfeinerte Reprodukttonitechink hat es ennvg icht, dem Auge srüher in dieser Form «»erreichbar« Genüss« zu bieten durch mehr al, SSO» Abbildungen im Txt und 6V großenteils farbige Knnstbetlage».
Wir leben wieder in einer Zeit, wo infolge de» Früchte großer, durch langen Frieden geförderter, erfolgreicher gewerblicher Tätigkeit dir bildenden Künste allgemein gewürdigt werde», wo da, Knnstgewerb» in einer Blüte steht, wie seit Jahrhunderten nicht mehr und wo viele. Berufene und Unberufene stch drängen, künstlerisch tätig zu sein, mitzuraten und rntlzutate». Will »an aber da,, dann braucht man eine gute Grundlage, einen tüchtige» Führer, der mit begeistertem Herzen und reifem künstlerischen Können lehrt, wie ste entstand die heilige Knnp, und wie ste seit Jahrtausende» »in Gradmesser für die Kultur und geistige Kraft der Völker war. Da gibt e, kein bessere. Buch al» Lübke-Semra« Haack, Grundrtß der Kunstgeschichte. In ausdrucksvoller, nur da» Notwendigste be- rückstchtigender und alle Perioden gleichmäßig behandelnder Darstellung zieht die Welt der Kunst von dem erste« Stammeln de» vorgeschichtlichen Völker bis zu den eigenartigste» modernen Naturalisten an u»S vorüber, da» künstlerische Schaffen aller Zeiten wird mit großer Liede und wissenschaftlicher Sachlichkeit, berücksichtigt.
Mit hohem Geschick haben die Verfasser da» gewaltige Material verwertet und man hat immer den Eindruck, daß ste in die Tiefe drangen uud de» ganze» Ltoff-S Meister find. Sin hoher Vorzug de» ganzen Werke» ist die überquellrnde Fülle charakteristischer und technisch wohlgelungeuer Reproduktionen und ein sichere», per- sönlichss Urteil, daS bescheiden Hinte» dem Kunstwerk zurücktritt. Die Künstler bleiben nicht nur leer« Namen, sondern ste werde» lebendig vor un» in d?m ganzen Zauber ihrer Eigenart al» Mensche» und Künstler
Zu beziehen durch die G. W. Zaiser'sch« Buchhdlg, Nagold
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Vor 2 üsslied iw Gssotimnek, billig im Ssdruaek. Das ?kmiä von A. 2.60 a.u, 100 (Iramm ad 55 ?kx. dsi Viel». 6»»«» er. H. Lonciitorsisn.
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Druck nnd Verla, der G. W. Zatser'schrn «nqd'nsrrM (Gmtl Zatser, Nagold.) — Für dt» Redaktion »«rrntwort ich: K P r «r.
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Uki'kL!1oi',2si1ungr-u.8o!,!ü88s!kL!1S!'-Ks8lvr!v rum kskäksln,
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SorwLllll Lllväsl.
Z« hadea bet v. 1» VSUcktzvrx.
verbürgt telnote» ltoobl!>nNg»«ilvd»
Eoiömbo
K. Forstamt Hofstett.
Die Liefer««, der
Kalksteine
wüo am Samstag den 4 . Dez,
»ormiltat- io Uhr
i« Adler iu Reuweiler vergeben.
G'.srtztr, ftruv suche
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welche fähig ist. c re eiasache, gut bürgerliche Küche zu führe» und einen kleinen Haushalt zu besorg», wird hierher,«f«cht.
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