Eine n««e Gkaadal-Stekla«e. »orzestern vur- dru in die B;ie! kästen zahlreicher Einwohner Stuttgarts Bestellzettel für eiue Lkaudalbroschüre eingeworseu. Mit de« Bestellschein ist zugleich eiue Aufforderung zur Unter, zeichuusg eis« Petition au den Reichstag behufs Auf. Hebung des RajestätSbeleidignugSparasrnphs« »erkuüpst. Die Begründung der Notwendigkeit dieser Maß. rege! soll die Broschüre, die v« 1 Mark zu habe» ist, ent­halte». Augebllch soll diese um .nachweislich wahre Lat. sachm* anfführe«, .an deren Kenntnis das deutsche Holk ein berechtigtes Interesse hat*. ES werden aus der Bro­schüre die «apitel-Urberschrtstes augegebrs rmd der Jshalt skizziert: .»erlrs«duuge« so schwerer Art, daß selbst dir jerisatiomllst-m Skündalr der letzte« Jahre dadurch weit tu dru Schatten gestellt werden.* .Der Schmutz reicht bis au die Stufen des Thrones." Man habe de« Urheber der Berlenmdnngm im Amte belassrv, .«« keinen Staub auf. zuwlrbelL*. und da auch der RajestätSbeleidigungSparagraph in dieskis Fall Licht sugrwesdet worden sei, ergebe fich da» .Todesurteil über da» uuu moralisch unhaltbare Ausnahme, gesetzt Das Gavzr scheint eine Nachahmung jener ge. heimuiSoolltu Reklame-Briefe zu sein, deren Verfasser und Versender Gautter vor kurzem in Müschen verurteilt wurde. Auch der neueste »ersuch, durch Aufstachelung der sensatio­nellen Skandalsucht Selb zu verdiene», womit zugleich eine politische Absicht verbuudeu »erden soll, geht von München aus.

Stuttgart, 16. Nov. Der in größere» Städten jetzt öSerhsud reymeude RsUschshsport, der bisher in Gtntt- gart nm schMeru austrat, indem »an nur hier und da abends seine Jünger aus dru asphaltierte« Straßen dahin« gleiten sah, hat jetzt auch hier ein Heim gefunden. Im Saale des ReichShoss ist eiue Rollschuhbahrr eröffnet worden, wo «an unter Musikbegleitung dem Sport obliegen kann «ad eiu Verein ist in der Bildung begriffen, der eS fich zur Aufgabe machen will, auch bei uns de« Rollschuh, laufe« größere Verbreitung za verschaffen. UebrigenS ist alles schon Lagewrsen. Bor etwa 35 Jahren gab eS hier am Ncckattor schon einmal eiue Nollschohbahu und eiue zweite in Ntü'S Tiergarten, die aber ihr Dasein nur kurze Zeit za fristen vermochten.

r Degerlwch, 17. Nov. Sestern vormittag zwischen 8 und 9 Usr ist tu der Nähr LeS Sportplatzes rin Fuhr« kuecht vsu Paul Stahl von fettem mit Sondkifieu belade« nen Anh werk herunter gefallen. Er erlitt datzei so schwere Verletzungen, daß er anf'de« Wege ins Krankenhaus starb.

r Maaibr»»», 17. Nov. In Derdiuge« ist gestern vormittag daß Wohn, und OekouoWirgeSSudr des Sattlers Schelble hier, abgebrannt. Das unmittelbar anstoßende HanS der KansmsrmS Lsmde war sehr gefährdet, ebenso auch das andere NachbsrhsnS. Dank der eifrige» Bemüh­ung der rasch hrrbrtgr ritten Fraers-ehr snrdr der Brand aus srtmu Herd keschrärrkt.

r Hall, 17. Nsv. Bor 25 Jahres ist Herr Theodor Vroh in die Redaktion der Haller LagblattS eingetreteu. A»S diese« Anlaß wurde ihm am letzten Samrisg i« «zeise des Personals de» Geschäfts seitens der Geschäftsin­habers Dank sud Anerkennung ausgesprochen für seine erfolgreiche Tätigkeit, die er in diesen 2b Jahren für da» Hsll:T Tszblsti entfaltet hat, und ihm ein Ehrengeschenk überreicht.

r Göppia-e«, 17. Nov. Heute nacht kurz nach 12 Ahr, brach tu drr Baderschen Roßlederfabrik Feuer ans, das so rasch um sich griff, obwohl die Wckerlttie und die gesamte hi-stgr Feuerwehr schnell zur Stelle waren, daß das noch ziemlich neue Avwesm vollständig nteder- brau «te. Die EutstehuugSmsachr noch nicht bekannt, der Schüd a ist sehr bedrntrnb. UuglückLfälle find nicht zu verzeichnen.

r Göppinge«, 17. Nsv. lttbrr die FeverSbruust in der Baderschrn Roßlröersadrik werde» solgeüde Details be­ichte!: Hrnle n-cht »m dir Rttternachtstunde brach in der Otto Badeftchru Roßttdersabri! Feuer ans, das ss rasch um fich griff, daß r« Nu dar ganze alle Gebäude in Flammen stand. Um 12.20 Uhr wnrde der Löschzug alar­miert der bereits zehn Minuten später ans der Brandstelle war und die Dawpsfemrspritze auf die Breur stelle brachte, die Mächst aus drr Straße Avfßrlluüg fand. Bet der Ankunft L:Z LöfchzugS schlug dsS Feuer bereits zum Dach ASM rmd ms» Lberzesgte fich vs» der Gefährlichkeit des anSgebrochrm» Brandes, wrShalb ssfort die erste «ompauie gerufen wurde. Dir Dampffruerspritze schockte 12 Strahle« in den Feuerherd, doch war der Waff rdrack uicht stark gr­ün-, weil die Lettnng in dem vstnstev Stadtteil ketue Ringleitung ist, souder« svr eine W-ite von 90 mm hat. Ra» war daher genötigt die Davpffeurrsprrtze direkt mit

drr FtlS lu Verbindung zn setze», um vor allem das Schlachthaus zn retten, dessen Stall bereits sehr gefährdet war. und scho« dampfte, alZ der Strahl auf ihu gerichtet werde» konnte. Nach 3 ständiger »uanSgrsetzter Tätigkeit der Dampffeuerspritzr war dar Feuer aas seinem Herde bc- schränkt »od mau konnte nach 4 Uhr die Dampfspritze ab- stelles. Dar Feuer brach aus bis jetzt uuausgeklärtr Weise in dem alte« Fabrikgebäude au» sud fand tu dru dort aus- gestapelten Vorräten, namentlich au dem Fett uud Oel eiue reiche Nahrung, so daß eS sehr rasch um fich griff und »ugeheare Flammeogarben zu« Himmel schickte. Dar alte Gebäude ist bi» auf die Umfassungsmauer» ab- gebräunt. Auch im Invers ist eS vollständig aa§ gebrannt. Auch das im Laase dieses Sommer» erstellte umr Fabrik­gebäude wnrde vom Feuer ergriffe» und bräunte bis auf dm ersten Stock Hern: irr ab. Eine über dem ersten Stock fich ünSSreitmde Betör decke bot de« Feuer Halt. Dir vou verschiedenen Zuschauer» ausgesprochene Vermutung, die Dsmpffeuersprttze sei dsrchsnS wirkungslos gewest«, ist absolut falsch. Sie konnte allerdings dar Gebäude, in de« der Brand enSgrkomme» war, nicht vsr der Zerstörung schützen, wohl aber die Nachbarschaft uud vor alle« da» Schlachthaus, dar ohne die DkApssmerspritze dem. Feuer sicher zum Opfer gefallen wäre, zumal er durch da» Um- schlagen de» Windes i« Verlauf der Brandkatastrophe zwei, mal direkt gefährdet war. Urb» dru Schaden wird uns »och «itgeteM, daß dieser die Summe vou 200000 Mark übersteigt.

r Wa»>e« im Allg., 16. Nsv. Gksteruj>abrnd wurde ans dem hiesigen Bahnhof sie man Höft, infolge zu frühen Ziehens einer Weiche, ein schwerbela euer Güterwagen a»S dem Glei» geworfm, wodurch drr Anschluß nach Hergatz zeitweise unterbrochen war. Arbeiter aus der Maschinen« werkstätte in FrledrichShafru stellte» i» der Nacht des Schaden wird» her, ss doß dle Frühzüge wieder sahrplan- mäßig verkehrten.

re,tjcheß «sich.

Berit«, 17. Nov. Eiu Aufregender Vorfall spielte fich gestern nachmittag in einem Buitergeschäst in der Lilieustraßr ab. Der Bschhalter S., der tu Gemeinschaft mit 2 Komplizen seinem Chef 30000 unterschlagen hatte, sollte verhaftet wrrven. Dabei versuchte er den Kriminalbeamten nlederzuschießeu. Als ihm dies mißlang, jagte er fich selbst drei Kusel» in den Kopf.

Berlis» 16. Nsv. Ja der heutige» Bormittagszieh- nag der Kgl. Preußische» Klassenlotterie fielen 60000 ^ ans Nc. 160370, 50000 ^ ans 250577, je 10000 ans 156418, 166133 und je 5000 auf 39685, 53639. 156968, 177061, 197449, 205006; in der Nachmittags, zirhung fielen 10000 ^ ans N . 287 376 ued je 5000 ans dir Nr. 100385, 1L1804.

Der Mhet» »»d drr Neckar. Das Wasser de» Rheins und Lei Neckar» ist infolge de» anhaltenden Schvre- uud Rrgeuwctter» der letzten Tage stark im Steigen be- griffen Der Rhein ist von Dienstag auf Rlttwcch in Mannheim vou 2,56 auf 3,04 m gestiegen. Dr: Neckar dürfte bald Hoch Lasser führen, da sein Wasserstau!» in der vergangenen NsHt in Heilbrovn von 1.30 auf 1,80 w gestiegen ist.

Mtftrche», 18. Nss. Herzog Slbrrcht von Württem­berg ist gestern vsrmittag 10 Uhr 20 Rin. tu Begleitung feines persönlichen Adjutanten, des Rittmeisters Fihr. v. GaiSberg-Helfenderg, mit de« Orientexpiktzzug vsu Stttt- gari zam Besuch Seim Priszregeutm in Rüsche u eiugr- troffe«. Da fich der Herzog einen offiziellen Empfang verbeten hatte, waren am Vahr Hof nnr anwesend: i« Ans- trag der Privzregente» de: OLechzeremosienmeister, Graf Moy, ferner d-r de« Herzog als Ehrendienst zugeteilte General v. Fromme!, der vürttrmb. Gesandte Moser v. FilSeck und drr württemb. Ksusu! Obrrhummer. Der Herzag fuhr mit de« General v. Fromme! »o« Bahnhof nach drr R fidevz, wo er fich altzbald dem Prinzregenteu in drr Uttform des 4. bcy r. Jifarfttti-.-RkgiMeutS vor- stellte «nb ihm für die ä 1a mit« Stellung dankte. Ter liszregevt erwiderte sofort dm Besuch des Herzogs. pSter stattete der Herzog den übrigen Mitglieder» de» k. HLvseZ Brssche ab. Um 12 Mr folgt der Herzog einer Einladung drS Prinz?» Rvppr-cht zar Frühstück-tafel.

Müuche«, 17. Novbr. Aus Anlaß der Anwesmheit drS Herzogs Albrecht vsu WärttrNbrrg fand hente nach, mittag 4 Uhr beim Prinzregenteu eiue Hostafel zu 25 Gr- deck v statt. Abends folgte der Hrrr.se einer Efnladnvg der württ. SesaLdtm zum Souper. Nm 10 05 Uhr erfolgt die Abreise nach Stuttgart.

Pari-, 17. NsvSr. Eine ASordsusg bsu radikale» Deputiertes hatte gestern mit de» Mtststrrprästdeute» ekue Besvrrchnrrg über die Vrrtetd'grmg de» weltlichen Schule gegen die Angriffe drr Geistlichkeit. Briasd erklärte, feiue» Ansicht nach wäre eS das beste BertkidigssgSmittel, wen» die Abend- und Fortbildungsschule«, welche bisher lediglich von de» Gemeinde» natrrstützt würden, auch vom Staat eine wirksame Brihtlfe erhalten würden.

Pari», 16. November. Nach einer D-Pesche aus La» Palma» hatten sich dsrch die Unvorsichtigkeit mehrerer Leute, welche tu einer FelSgrotte Sri Sa« Mattes ein Picksik veranstalteten, dir in dieser Grotte asfSrwahrten Pulver- Vorräte entzündet sand «rvlodiertm.s Dte Grotte stürzte zu­sammen; aaS den Trümmern wurden bisher zwei Tote und drei töllich Verletzte ssw!e sechs schwer Verwundete hrrvorgezogru.

Gtraßeuszrne französische» Goldate«. An» Brest wurde gestern gemeldet, daß mehrere Soldaten de» 6. Kolovialivsanterik-ReglmmtS in der verflossenen Nacht große Streßerttrzessr verübten.' U. a. überfielen sie 2 Leute und schnitte» ihnen mit Rastermeffecn die Nasen ab. Eiuer der Soldaten, in dessen Strohsack «och das blutige Raster- Messer gessudru wurde, sowie zwei andere Soldaten find verhaftet worden.

Peter-t«»G, 16. Nov. I« Schwarzen Meer ist der türkische Sshlmdsmpser .Hitschia* gesunken. Insgesamt 38 Paffagiere und ein großer Teil der Besetzung find er- ' trunken.

Wixdsoe, 17. Ns». Bet de« gestern hier abgehaltenen Bankett zu Ehren de» König» von Portugal brachte König Eduard einen Loast a«f seinen Gast aus. König Panurl erwiderte, er sei tief ergriffen vss den KönigSwsrteu, die eine neue feierliche Bftrüftigvnz der innigen Freund­schaft zwischen Großbritannien und Portugal bedeuteten, ciser Freundschaft, die uayez« 6 Jahrhunderte alt uud eise der beständigsten Allianzen der Wclt sei. Drr glänzende Empfang in England habe ihn tief gerührt.

Wafhi«,t»«, 17. Nsv. I» einer geheime» KabkuettS- sitzuog, der längste« seit vielen Jahre», «mrdeu die großen Betrügereien beim Zrcker-Trust erörtert, dle fich über eiue» Zeitraum vsu 5 Jahre» erstrecken. Dar Kabinett beschloß, eine qeuanr Uutersachunz einjÄeiteu.

P-r»,-.«ire-, 16. Nsv Der Polizeichef Oberst Falesu, der bet de» gestrigen Attentat getötet wurde, hat fich bet dm ans Anlaß der Maifeier rvtstardeum Ar- briterkawallrn durch scharfes Borgeheu gegen dte Arbeiter mißliebig g-macht. ES gab damals Tot« uud Vttwuudete, unt r denen fich zshlrr.chr Russen brfaudw. Die Arbeiter verlangten die Entfernung Falcons von seine» Amte und iratrv, als dies verweigert wurde, in einen allgemeine« LuLstrmd, der aber bereit» nach wmigrs Tagen etuschlirf. Drrtzjitzigr Mord ist wohl eine verspätete Wirkung drr da­mals entstandenen Erbiler»»-.

«»«ivSrtize Tod-SfSlle.

Johanne- Bihler, Bauer, »ültsteiu; Ldotf Baue, Bildhauer, WendelSheim; Joseph Roller, alt Kronenwirt, 67 I., «tawmhein»; Johann Georg Morlok, 84 I., Glatten.

Literarisches.

Rückschau von dem König!. Württ. General der Infanterie und KriegSmmister Liberi von G«ckow. I« »uftrage Ihrer Sx. ,ellrnz der Krau Generali« von »uckow heraujgegeben und bear­beitet von Prof Dr. Wilh. Busch. ,,b. 8.20 «ucko»

ist 1870L874 SrirgSmintfler gewesen, ha? aber schon in den vorhergehenden Jahren bei seiaem Verhältnis ,u K8atg Karl groden Einfluß gebabt. s» daß seine Erinnerungen eine« wichtige» Bettrag sur die Geschichte der Jahre 1886-1874 bilden; zugleich wird dir Erinnerung aa einen Man» dadurch »eu erweckt, dir t» LeulschlavdS größter Zeit dte Geschicke drS württ. Landes entschei­dend beeinflußt hat.

Zu beziehen durch di« «. HV. L»l»«r'sch« Buchhdlg. Nagold.

Natur", Zeitschrift der deutschen naturwissenschaftlichen Gesellfchaft Die D. N G h't fich die Ausgabe gestellt, die Er­rungenschaften der N« Ar Wissenschaften i» aediegcner gemeinverstäad- licher Weise in die weitesten »chichte« deS Volker,« iragen. Kür de» Mi tgliedlbeitrag von 6 ^ jährlich bietet fie u a. kostenlosen Be- zug der ZeitschriftNatur", sowie der fünf vuchbeilagen, wovon d«S erst« reich illustrierte BändchenDie Natur i» den Llprrr" vou R. H. Kraucö erschienen ist LI» weiter« Bändchen »erde» de« erste» Jahrgang beigegebe«:DaS Leben auf andireu Wellen" vou Dr. M Wilhelm Meyer,NuS dt« Seelenleben höhere» Lte e" vou Dr. Alexauder TokolowSky,AnS der Käferwell" von Prof. Karl E«j»,Leben und Heimat deS Urmenschen" van Dr. Ludwig Milser. Mitgliedranmrldungea nimmt dte V. Bst. Zaisrr'sche Buchhdlg. Nagold entgegen.

Druck uud Beriag der G. W. Zaiser'sche« Buchdruck»«« (»mil Zatsrr Nagold.)Für die Redaktion verantwortlich: K Paur.

Nagold.

Msst-Odst

hat »« Auftrag z« verkaufe« »«d

nimmt Bestellungen entgegen

Süihkl M Mt.

Spamische und U«garwei«e

i»Sb-sondere medizinische Wette vorzüg. Qnalität, direkt bezogen, empfiehlt ,» billigen Preis« TA«»-»,' L»U, Colouialw., i. W, b. Nagold.

»«lerfchwavdorf.

Tintenbeeren

kavft j'dm Poster, das Pfund zuS rZ

Jakob Hehr

^ U,

KisävrtassSll in ^s»»1cl d«i äsn k'irmvn:

Lvlst. LuAWU, ISvIstlWtck