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Asts- Mil A«M°KlM fit dkl OnMü-SeM NWld.
Jevnspvechev Hlv. LS.
88. Jahrgang.
Mernfprecher Mr. 2d.
Anzeigen-Bebühr f. d. Ispalt. Zeile auS gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei lmal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Mit dem Plauderstübchen, Jlluftr. Sonnlagsblatl und
Schwab. Landwirt.'
.N 3«0
Samstag, den 6. Kovemöer
isos
Seine Königliche Majestät haben am ». Okt d I. aller,»ä- bi,st geruht, die Pfarrei Stetten, Dekanat» Cannstatt, dem Pfarrer »berbach kn «bhausrn, Dekanats Nagold, »n übertragen.
^oMftche Mebsrstcht.
Die Beruf»», vo» Arheiter» iu die preußische
Gmeralsynove war in einer E ngabe des Vorstandes der .kirchlich-soziale« kousereuz* an deu Kaiser erdete« worden. Die Antwort erteilte der Oderkircheurat mit Genehmigung de» Kaisers iu zustiumeude« Sin«. SS ist in Aussicht Genommen, die Konststorieo «ad Gemeinde« auf die Se- »tmmsg gerigueter Persönlichkeit» aus dem Arberterstaud für die kirchliche Vertretung iu der Semeiube, sowie iu der kreis- urd Proviuzialsyvode hiuzuwetseu und dauu die iu solcher kirchlichen Arbeit etwa bewährten RSuucr eveut. zunächst sSr die Ernmvnng zu deu Proviuzialsyuodeu Md demnächst auch za einer Ämeralsyaode tu Aussicht zs nehmra.
Der Adj«t««t de- Reich-8a«zlsr-, Hsnptmauv vou Schlvürtz!opp;r, dir schau der getreue Begleiter des Fürst« Von BLlew war und von Hrr-s das Brthmauu Hollweg übersomm» wurde, ist unter Enthebung vo» dem Sommaudo zur Dienstleistung beim Arttwärtig» Amt zum persönlichen Adjutanten des Prtaz» Friedrich Wilhelm von Preuße« ersarmt worden. Sin «euer Adjutant für de« Reich Akauzler ist gleichzeitig nicht ernannt worden. Sollte die ErutuuMg uch'. erfolgen, so könvte wau vielleicht dev Schluß daraus ziehe«, Laß der Ke. zler au? EparsamkeitS- rückftLt» künftig auf eine^ wilitKxffch«« Betzleitrr verzichtet.
Rrich-tag-abg. Schack hat nach einer Mitteilung der .DKitsch'soztaleu Blätter* von neuem in Mer Zuschrift «n den Psrtrivorstand sein Mandat «ieskügelegt. Der Par tetvsrstand habe aber wir die erste fs «ach die zweite Erklärung rinstseil:« zu deu Akte» gelegt, bis er sich durch die Le t icheu Gutachters objektiv va-sv Sb^Mgi Wie. Laß Schack in der Läge sck, unter allen Umständen eine gültige Willens- kavdtzibuvg abzugeb». Zu all de« Eikiameu, da« die Nffäe Schack schon geb aSt hat. kommt arm »och dies eigentümliche Verhalte« drS d-ntschsozialr« Part-.ivürstMdr», der kr: zrrhand >-?e Verzichter klürMgeu srtveS Mitgliedes Schack zarnckhrhäit, anstttt sie an den Reichstag weiter« zngedku.
D-r R-ichkhrr«»h«!t-etat für LALV ist fertig
gestellt; brr Eivz Ulets stuo bereits zum großen Teil i« »rmdesrar verteilt. Au Abstriche« sollen insgesamt nicht 120 Millionen Mark, wie er «enlich hieß, Wader« 180 Millionen Mark erfolgt sei«. SS ist angeblich gelange«, dm Etat mit eine« Rakikularbeitrsg von 8V ^ für de» Kopf der Bevölkerung zu bilanziere».
Zwischr« dr» B»«dk-regirr»»g«» i§ an Stelle der im Jahr 1874 und 1889 vneiuLa.re« Abmachung» über -ie Reifezeuguiffe eine nmr Brrctudarnna über die g?g:bse!tige Aurrkmmmg der Rrifezeugniff« getroffen »ordm. Danach gewährt das RrlfezrusviS, das ei« Anzchöriger drS Deutsche« Reichs aus einer Schule iu etvem deutsche« Bundesstaat erworben hat. ia eine« ander« Bundesstaat alle Berechtigungen, die in beiden BnvdrksiLst» übrreiu- stimmrnd dem Reisezeaguir der betreffenden Lchulgattmg verlieh'« sind. Werden jedoch in de» Bundesstaaten verschiedene Forderungen in betreff deS BerrchLixvvkSvachvrkseS gestellt, so ist die Gewährung der weiter-eheudm Berechtigung von der Entschließ««- desjenigen KaadkSstaatm abhängig, k» dem daS Reifezeugnis vrrgrlrgt wird.
Wie au- Perfie» gemeldet wird, haben die i« der Nähe LeS Kaukasus an.ässtzen Stämme vrr Schahfechmum und karasSadage» beschloffru, sör dm frühere» Schah zutreteu; sie belagern noch emmer Ardebil. Jssolgedrff» hat Rußland aus de« Kaukasus Truppen «ach Ardebil entsandt.
Der türkische Miuisterrat hat sich mit drr Legung eines zweit» SiriseS ans der Strecke SoustLutiuopel.Sm Stefano der Ori'ittbahue» etuverftandeu erklärt. — Meißner Pascha, der Lhesivgeuimr der HedschaS-Bahn, der sich um dir Durchführung der großen Uutervehmms die weseutlichstm Lrrdimste erworben hat, tritt iu dm Dienst der Bagdad- dahn-Srsellschast. um bei de« Weiterbau der Linie tätig zu sei». Meißner Pascha ist ein Sachse.
Rach Meldung,» a«s Mdesfiirie« wurde tu Gegenwart aller Häuprlinge eine Proklamation drS Kaisers Mraelik verlesen, worin dieser uutrr Hinweis auf die Siu- tracht zwischen ihm und seinem Volk, die stet« geherrscht md die Stärke NetiopimS ausgemacht habe, seine Unter- taueu ermLhut. einmütig und treu zu de« vou ihm er- oaauteu Nachfolger Ltdi Jeaffu za stehen »ud jedea andere« Thr»oprä:»drutm zarSSzuwetsm. Sr flehe de» Fluch deS HtmmrlS auf jedes herab, der sich setue» «Leu »id«fetzr.
Tages-Hlsuigkeiten.
Aus Stadl und Land.
Nagold, dn» e. November 1»0».
*Re«e Zeh»««rschei»e. Bekanntlich waren Klagen über die Beschaffenheit der auSgegebeueu Zehnmarkscheine laut geworden, die sich iu der Hauptsache aus das leicht zerreißbare uud zu düuse Papier bezogen. Nachdem mehrfach Versuche uud Srwäguugru über Abstellung dieses Uebel- flauds flattgefuude« hatten, ist, wie vo« unterrichteter Sette gemeldet wird, jetzt zur Ausgabe anderer Zrhumarkschetue mit neuem Papier geschritten wordev, das etwa die Stärke des BauksoteupapterS besitzt Md voraussichtlich allen Anforderungen au gevügeudr Haltbarkeit entspricht. Die Verausgabung der mum Scheine hat jedesmal das Liuziehev entsprechender alter zur Folge.
* Explosiv«»» »o» Dauerbrandöfen. Da im Herbst und Frühjahr «ehr oder weutger Explosionen bei sog. Daaerdrasböfea Vorkommen, dürfte eS nicht «nau- gezeigt erscheine«, ganz speziell daraus hmzuweise«, daß solche Lorkommvtsse iu dm meisten Fälle« aas Selbstverschuldet! zNÜckznsöhren sind. In diese« Jahreszeiten find bekanntlich dichte Nebel keiue Seltenheit uud diese iu Gemeinschaft mit kohlengrieS find die gefährlichsten Feinde dieser Oes». Um solche Sxplofioum zu vermeide«, muß hauptsächlich darauf geachtet werde», daß iu dm Dauerbrandöfen nicht gestochert oder gerüttelt wird, solange der Ofen sich nicht i« volle» Brand befindet, damit die in dm aufgelegte» kohle« sich entwickelnden Safe zuerst der verbrenne«. Dergleichen darf auch eine Nachfüllaug mit sog. Kries und kohle nicht «ehr stattstndev, wenn i« FSllschacht Kohlen nicht »ehr vorhanden sind. Durch eine solche NachMuvg wird das Fm« vollständig überdeckt und eine Art Retorte erzevgt, in welcher d«s evtwickette kohl» gar lagert und sich bet der geringste« Srschütttraug oder Berührung entzündet. Auch Set sog. krischen Oefeo ist ebenfalls darauf zu achte«, daß beim Ansfüll» daS.Fener niemals ganz überdeckt wird, war dadurch vermied» werde« kauv, wenn die Kohle schräg eiugeschüttet wird, wodurch eine Eck- der FeuerfchachteS frei bleibt und die sich eut- wickelte« Gase sofort verbrenne« könne«. Luch muß bei Oes». die direkte Zugvacrichtmg» habe«, beim Stocher«, Rütteln oder kohlcminsülluug der Zug aus sehr stark gestellt werden. Ebenso muß das Einfällen immer abends aeschehw. Finden diese Sefichtkpuvkte beim Lebte«» der Oese« B-rückfichtigaug, so ist die Gefahr etuer Explosiv» auSgeschlgfsm.
r V»m Laude, 5. Nov. Gar oft sehe» wir iu der landwinschafrliqeu Praxis, daß Sei Erwerb eines Besitzer vo» jung» Landwirte« schwere Fehler gemacht werden. Gebäude werde» renoviert, Gespanne erneuert, Raffetirre gekauft, kurz ein »euer Geist zieht ei» uvd »vrgelt aller um", selbst dir Wirtschaftsform uud Betriebsweise, was ja alles manchmal »otwmdtg uud erforderlich ist, aber gar häufig zum Ruin der Besitzes führt — er hat sich .verspekuliert* das Betriebskapital verbraucht Md muß abziehe« uud all seine Mühe«, Opfer, Ausgaben find umsonst uud Hab» das Rest für einen avderu war« gemacht. Der Nat erfahrener Landwirte geht dahin, vorerst bei solche« Reu- rrwerb eines Besitzes vou durchgreifenden, namentlich vou kostspieligen Lrrtudernugm abzusehm, die Wirtschaft erst iu abwarteuder, beobachtender Stellung sortzuführm, Ber- besserunge», die Kapitalien erfordern, bis Ms weiteres zu unterlasse». Erft soll der »me Besitzer fein Grundstück tu all» Teile« kmue», über Ertrag, beste zweckmäßige Betriebsweise orientiert sei«, sich mit erfahre»» Nachbar» und Sachverständigen etugeheud berste», wen» er zu solch» WirtschastSveräuderunge« »tcht die »öliges keuututsfe besitzt Md vor allem dauu zurückhalt», weu» er das nötig« Kapital uar durch Hypothekmaufuahu» sich beschaff» kaua, den« die Ztusevlast wächst Md die erhofft» Mehrerträge stell» sich häufig nicht so rasch ein, wie erwartet und gehofft wurde. Niemals wird e« schade«, so 3 bis b Jahre hier zuzuwarteu, mancher wird dauu unterbleib», vieles aber zteltewoßter durchzesührt »erd».
r Bosdors, b. Nov. Der 58 Jahre alte Laudwtrt Jakob kußmaul wollte, als die Dreschmaschine um noch leer lief, unter dem Lretbriem» durchschlüpf», als dieser abspraug und kußmaul derart a» die Maschiue schlug, daß er jetzt schwer verletzt daruiederltegt.
Rordftettr«, 4. Nov. Heute nachmittag veruuglückte Herr »ierbrauereibefitzrr Jos. »ek zum Schöpfte. Die Pferde am beladen» «ag» scheut» Md ging» durch. Bok kam zu Fall, so daß der Wag» über ihn weggiug.
Stwttgart, 5 Nov. Iu Sach» der Erhebuugzder ZSudvareufleuer wird bekannt, daß bei dem k. Hauptsteurr- amt tu Stuttgart bei der Nachversteueruug vou ZSudwareu die bisher üblich» Ekuzelpacknug» vo« geriugwertige» Zündhölzern (Schvefelhölzeru) auch bei eiue» Inhalt vou mehr als 6S Stück, z. v. bei 75 Stück, ausnahmsweise um mit dem Steuersatz vou 1,5 --Z zur Vteuer heravge- zog» Word» sind.
Strrttgort, 35. Okt. Nasche Bot» aus de« Wochen- markt sind die neueste Erruugeuschast unserer Großstadt. Seit weutgm Markttag« bestehen die fliokm Jung», kenntlich dmch ihre schwarz-gelbe» Abzeichen, ms de« Groß- markt am Schillerplatz. Ecke der Stiftskirche, bereit, d» Marktbesuch-rn Etukäuse jeder Art ras- urd pünktlich gegen eia billiges Entgelt uach Hause zu befördern.
Gtrrttgart, 4. Nov. Der Polizeibericht schreibt: I« der Bäckerei von JohauueS kuhvle, LadwigSburgerstraße 33, wurde gestern vormittag iufolge eivgegsugmer klag» fest- gestellt, daß zu dm morgens zum Verkauf gelaugten Backwarm «statt Kochsalz eiu gewisser Prozentsatz Chlorbarys« — ein tu der Technik zur Lrrwmdnug gelangendes giftige» Salz — geuommen wurde. Folgeerscheiuungm davon war», daß sich bei einer größer» Anzahl Abnehmer Uebrlkeit teilweise mit Erbrich» md Schwiudelausäll», etnstellte. vo» Sette» de» Bäckermeister» waren die Abnehmer soweit mög- sofort uach Entdeckung drr Sachlage gewarnt md die Lackwarm zurückgmomm» Word». Wie stch herauSstellte, hat der Spediteur bez». dessen Fuhr««» d» Sack mit de« giftig» Salz verwechselt uud bei kohule letzteren, anstatt ein» back gewöhnliche« Salz gbxelad». Aerztliche Hilfe vmde vm von weuigvr Personen in Auspmch genommen, die Erkrankung» sind durchweg leichter Art.
rGtwttgart, 5. Nsv. Eine Eiseubahuevversa»»- lnug der vahuhofanfseher uud Rangiermeister, etuberus» vo« d» Obmavuschaft» 5 und 8 iu Stuttgart, grlrttet vo« Obmann Slark-Stuttgart, uah« zur verbaudsmfe im alten Eiseubahnervkrbaud t« BerbmdßhauS Stellung md beschloß einstimmig, geschloffen zum um» Eiseubahuerver- band überzutreteu. Nach diese« Beschluß fand folgende Resolution ebenfalls einstimmig Avvahme: .Die heutige Bersammluvg der Bahohofavsseher und Raugtermetster, Obmaauschasr 5 md 8, nimmt mit Entrüstung vou der Extra«»»«» des .Schwäbisch» Eisenbahners* kmotstS, iu der mit unwahr» Behauptung» drr »ersuch gemacht wird, die OppofitiouSbewegMg zu schädig», wa» aber mit solchen Schwindelmanövern nicht erreicht werben wird. Die Lersammlnrg spricht der OppofitiovSleituug ihr voller vertrau» aus «od wünscht dem amen Elsenbahververband et« kräftige» Gedeih».* Mit einem Hoch ms dev neu» verband wurde die versammluug geschloffen.
r Dt«ttg«rt, 5. Nov. .DaS Flügelrad* «mut stifte Zet uug de» mugegründkl» BerbsudeS Württemberg. Eisenbahu-Urrterbeamt», -Handwerker vud -Arbrtter. I» seiner erst» Nummer berichtet da» neue Blatt v. a. auch über eiue der Oeffentlichkeit bisher noch nicht brkauut ge- vordmr Seldmautvulattou der Funktionäre de» alt» Beo- daudr, Noth Md Walter: Beide hält» angeblich für d» verband bei Her» Hallmayrr iu Stuttgart, wie dieser persönlich vor Zeug» «ttgetrilt habe, 5000aasgmom»». (Nach de« bisher vorliegend» NevisionSbericht» enthalt» die BerbaudSböcher «tcht» über diese die BerbaudSwirtschast auf» neue charakterisierende Schuld). Die BerbaudSleituug de» alten Verbands sei iu der O'ffrutlichkeit «umögUch geworden. Gegenüber einem Artikel drS .Beobachter»* wird bemerkt, rS werde auch sör thu uoch die Zeit komm», wo e» ihm angenehm fein werbe, erklär» zu können: .Der Fall Roth ist keiue Sache der BolkSpartei*.
r Tühi«g<», 5. Nov. Der frühere Darlehenskasse», rechuer Lutz vm Attiugm, der weg» Uuterschlaguvg stch iu Hast befindet, hat ein» Schlagaufall erlitt», drr setue Unterbringung iu die «ediztsische Klinik nötig machte.
r Rr«tli»ge», 5. Nov. Die «och nicht 14 Jahre alte Elsa kl., deren sittliches Betrag» nicht etnvandSftei war, ist in Begleitung einer jungen Mannes, de« gegenüber ste sich als 17 Jahre alt bezeichnet hatte, vo« brr Polizei »acht» i« Stadtpark ausgegriffeu md uach ihrer Dtesststrlle gebrecht Word». Dort hat sich dauu dar Mädch» i> srturr Schlafkammer «tt eiue« Revolver eium Schuß i« deu Kopf betgebracht. Die Lerwuuduug der de« Bezirk»- kraukmhau» Zugeführte« iß, wie der Gmeralauzetger berichtet, schwer, aber nicht lebensgefährlich.
W»» -er H»r»t-ßri»-e, 5. Nov. Der Ms nufere» höchst« Berge de» nördlich» Schwarzwalde», der Horut». griude (1166 m) p, errichttude AuSstchtSturmuebst Schutz. Hütte, ist schon p> beträchtlicher Höhe -erangewachs» uud wird i« Laufe diese» Monats erstellt sein. Die Einweihung wird wohl «st iw nächst» Sommer stattfindm. Li«