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Erscheint täglich mit Ausnahme der Ssnn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 mit LrSger- lohn 1.20 X, imBezirks- und 10 Km Perkehr 1.25 X, im übrigen Württemberg 1.95 Monats bonnementS »ach PerhSltnis.

Der Grsrllschllstkr.

md KiM-MM D im KdllMls-KeM Ntzlild.

AevnfpvelHev Ar. LS.

88. Jahrgang.

Asernsprecher Ar. LS.

Bnzeigen-Gebübr s. d. Ispalt. Zeile auS gewöhnl. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 >Z. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Mil dem Plauderstiibchea. Jllustr. Sonntagsblatt und

Schwab. Landwirt.

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Mwstag, de« 3 . Kovemver

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WIM« «s »ei SeseWsltt

für die Monate November und Dezember kölmeu fortwährend gemacht werden.

Bekanntmachung, betr. Moßfperre.

ES wird hiemit zur Kenntnis der Beteiligtes gebracht, daß durch Verfügung des Broßh. Lad. Bezirksamts Pforz- hei« vom 30. v. MtS. «egen der Enz« und Nagold- KorrektiouSsrbeiteu iu der Stadt Pforzhet« die Flößerei für die Nagold vom Bleichwrhr iu Psorzyei« abwärts und für die Euz aus Gemarkung Pforzheim schon vom 5. Rov. d. IS. ad gesperrt worden ist.

Eiue Fortdauer der Floßsperre über dir in Nro. 4 der badische« Floßordnung für Euz »ad Nagold vs« 8. April 1889 vorgesehen«« Floßsrrieu 12. Nov. bis 1. März k. IS. hinan» ist jedoch nicht AuSstchi genommen.

Nagold, 1. Nsvbr. 1909. K Oderamt:

_ Lroll, Reg.-«ff., ».«».

Aokitische Asverstcht.

I« schweizerische» Ratio»alrat brachte einer der tzaudelsvrrtragSuaterhäudler dir Serhaudlnugr« mit Deutschland über dir Beilegung drS MehlzollkouflikLS zur Sprache uud sührte aus, er halte den Zeitpunkt für ge­kommen, diese Verhandlungen als fruchtlos anfzugebeu. Der gegenwärtige Zustand könne nicht länger audaueru, wenn die schwrizemche Müllerei nicht nutergehkn solle. Dir vereiaigteu Zollkommisfioueu des Nationalrsts und des StäudeiatS erwsrtrtrn einen baldige« Bericht deS BnadrSratS über das, was weiter zu tu» sei. BrmdeSrat Schodinger, d:r Chef drS HandelSdrpartemeulS, errtgeguete, de? BuudeZrat prüfe die »eiteren Maßnahmen zum Schutz der Müllerei. Die »orarbeitev über die Einführung einer Getreide- und RthlmsnopslS seien abzeschloffm. Rau könne aber mit Schntzmaßvahmev nicht warte», bis die Entscheidung über die Einführung dieses Monopols gefallen sei. Der BrwdeZrst werde die Angelrgerchkit weiter auf­merksam verfolgen, die Räte auf dem Lausendes erhalten und jedenfalls nicht zngeberr, - die inländische Müllerei zugrunde gehe. Mit dieser Erklärung war die Angelegen­heit erledigt.

Ei» Bericht z»« feaszöfische» Etat des

Miaisteri»«r des Aeußern stellt mit Bezug auf dar deutsch-französische Abkommen vom 9. Februar fest, daß iuteruatiouale G.scllschasteu in der Bildung begriffen find, die sich znm großen Teil aus srsuzöfischrs und bentsche» Elemente» zasammensetzrn uud de« Seist der Abkommens entspreche«!» brsouderS de» Zweck verfolgen, die Bodenschätze Marokkos zu hebe«.

Da- türkische Z»lla«t i» Saloniki wurde au« gkwi.sen, eine für Sei bien beßiwmie Dyuamitsevduog sicht »ach Serbien dnrchzulaffen. Brr Serbisch-Prknpljr

wurden drei serbische Grenzsoldaten vom «ommaudanten der türkischen Grenzwache aus türkisches Bebtet hiuübergr« lockt, uud von türkischen uud albauesfischeu Soldaten meuchlings uiedergrfchofseu. Wegen dieses Zwischenfalles wird Serbien in «oustautiuopel ernste »orstellungeu er­heben. Bei einem Versuch der Bulgaren, stch iu Lubuitza der behördlich gesperrten Kirche zn bemächtigen, entstand ein blutiger Kampf mit den Anhängern des Patriarchates, wobei dreizehn »nlgareu und Grieche« verwundet «sd drei Bulgaren getötet wurden. In einem Kamps mit einer bulgarischen Bande bet Newrekop vvrdeu drei Führer der Wrchowistr« und drei Gendarmen getötet, zwei verwundet. Einen tiefen Eindruck verursachte in UeSküb die feier­liche Bekanntgabe, daß last kaiserlichen Gesetzes die Ein­stellung der Christen zu« Heeresdienst zum Faktum geworden sei.

Mir die Neforwe» im tzko«-o schlägt der belgische Minister für die Kolonie« vor, de« Kongo de» freien Handel in drei Etappen mit je einem Jahr Zwischenraum vom 1. Juli 1910 au zu öffnen; für Belgien sollen 800000 Quadratkilometer reserviert bleiben. Zs der Kammer ver- wahrte der Minister dir Koloutalverwaltuug gegen den Vor­wurf der Grausamkeit. Sr stellte fest, daß die Prosperi­tät der Kolonie seit der Angltederuug gewachsen sei. Auch das Steuersystem erfährt eine durchgreifende Reform, wo- drrrch der Ländrrerwrrb erleichtert wird. Für die Ernte wird der Staat eine kleine GrwichtSsteuer erheben, anderer­seits ober die drückende Verpflichtung der Eingeborenen, für die Europäer Träger zs sei«, aufhebt«. Auch für die Ein­führung von Schulen wird Esrge getragen werden.

Hages-Hleuigkeiten.

Aus Stadt und Land.

Raeow, de» S. November 100«.

* MflerheMge» »«d ASerfeele« feiern gestern n«d heute unsere katholische» Mitbürger; des Sommers warmes, reiches L?beu mit seine« Blüten und Früchten ist dahin. DaS letzte Laub fällt von dm Bäumr», dem Winde znm losen Spiel. So sterben die Mensche« dahin, den flüchtigen Blättern gleich, er stirbt dar Einzelne, dsS ganze bleibt besteh;«. DaS Körperliche zrrfällt tu Staub, doch unver­gänglich lebt die Gottheit, die SeisteSvelt, dar gute Wort, die idle Tat, ek lebt die Liebe fort, der Menschheit ewiger Frühling. Sie ist ek, die Srab und Tod verschönt, di« ihre Blume« ans die Gräber strest und sie mit Kräuzeu schmückt und frommen Baben der Erinnerung. Das ist das Totenfest.

r Postse«d»«>e» »ach Rnrdamerika. Die ans

de« direkten «ege zu befördernde« Brief« (nach dem Satze von 10 ^ für je 20 Gramm i« FrankierungSfalle) sind mit folgenden Verbindungen sbznseudes. 4. Nov. ab Eux- haben, 9. Nov. ab Bremerhaven, 16. Nov. ab Breme.have«, 28. Nov. ab Bremerhaven, 25. Nrv. ab Csxhaven, 27. Nov. ab Bremerhaven, 4. Dsz. ab Cuxhaven. Als weitere Brr-

biuduugeu kommen in Betracht: Southampton: am 5. 6. 10. 13. 17. 20. 24. 26 uud 27. Nov., sowie am 1. Dez. über QueenStowu: am 4. 7. 11. 14. 18. 21. 25. uud 28. Rov. «ud am 2. Dez.

Ster»schn»ppe«. »er sternschnnppenreichste Monat des Jahre» ist der November. In nicht zu zählender Au- zahl leuchten die Sternschnuppe« gleich dahineilendeu feu- rigeu Rakete« am westliche« Firmament, de« Aberglaube» reichliche Nahrung and de« Astronomen interessantes Mate- rial zu seinen Beobachtungen bietend. Solch ei« glänzendes Schauspiel haben wir zunächst in der Zeit vom 12. bis 14. November zu erwarten. Dieser Sternschnsppeuschwar« führt den Name» Leontdev, weil ste alle aus de« Sternbilde de3 Löwru zu kommen scheinen, wird aber auch schlechthin als No- vembrrschvar« bezeichnet. In der Zeit vom 24.-26. Nov. wiederholt stch da» schöne Schauspiel am Himmel, diesmal aber aus dem Sternbilde der Andromeda, weshalb diese Sternschunppru die «ndromediden genaust werden. Beide Steruschuuppeuschwärme scheinen Ueberreste «ntergegangeuer Kometen zu sei«. Er ist schwer, uar eine annähernde Vor­stellung von der Fülle der leuchtende« Steruschuvppeu stch ,« verschaffe», da ste mit einer rasendes Schnelligkeit die verschiedenste« HimmrlSrichtnuge« durcheilen, n« ebenso schnell, wie ste kamen, wieder zu verschwinden. Sie stellen ein großartiges Himmelsenerwerk dar.

Galt», 1. No». Gestern nachmittag wurde aus der Straße zwischen hier und vtammheim, iu der Nähe de» BahudnrchlaffeS nach Althengsteit, ei« älterer Mau« be- wußtloS und mit einer schwere« Verletzung am Hiuterkops aasgesuuden. Bon Passanten, die seine Verbringung iu da» hiesige Krankenhaus veranlaßte«, konnte seine Persön­lichkeit seftgestrllt »erde». Hienach ist er der Farreuwtrter Gräber von Bechiugen. Wie man nachträglich vernimmt, hatte stch G. zwischen 3 «ud 4 Uhr aus de« Heimweg nach Bechingeu befanden. Man vermalet, daß derselbe von eine« Automobil überfahren »arde und fiud iu dieser Richtung bereits Nachforschungen «tngelritet. Der Bern»- glückte war heute mittag «och nicht vernehmungsfähig.

U»terjefi»ge«, 28.Okt. Wahlversammlung. Der Kaudtdat der Deutschen Partei für die Ersatzwahl i« Be­zirk Herrenberg, Schulthetß und Geometer «ärttner von Birtlingen, sprach heute hier zwar vor einer kleinen Zahl von Wählern, da die Leute dnrch Abränmen der Felder, Säen re. noch sehr in Anspruch genommen find, doch fanden die kurzen, klare« AuSführnnge« de» Redner» lebhaften Bei­fall. Stadtschultheiß Haußer von Herresberg sprach von der Schwierigkeit, für den verstorbenen Abg. Guoth einen tüchtigen Nachfolger z« gewinnen uud glanbt diese« in der Person der Kandidaten gefunden zu habe». von Tübingen war unser ReichtagSabg. Schwetckhardt erschie­nen und stellte bis in etwa 14 Lage« eine« Vortrag hier iu Aussicht über die neueste Steuergesetzgebung und ihre Folgen. Die Beschichte des Bauernbundes rollte Schult­heiß Nath von Lustnau ans iu packender Rede. Er sagte, solange diese Partei eine rein wirtschaftliche Bereinigung blieb, hatte ste ihre volle Berechtigung. DaS wurde ander»,

Gin nationaler Gedenktag.

Am 1. November 1909 find 50 Jahre seit de« Erlaffe eines KabiuettSordre des damalige« PciMegtütru von Preuße« verflossen, die ihren Ursprung in einer hschbedent- sauren deutschnülisnoleu BolkSdewegnug hatte. Unvergessen ist in allen Schichten unserer Bevölkerung, mit welcher opferwillige« Hingabe und mit welchem wettausschaaevdes Verständnisse Männer wie Frauen s« die Ritte deS vorigen Jahrhunderts dafür wirkten, daß Deutschland zur See wehrhaft werde. Scho» am 19. Juli 1848 erschien i« Potsdamer Wochenblatt und bald darauf tu rer Bssfisches Zritsng ein Aufruf »au Preußens Frauen und Jungfrauen", der zum Spenden vsu Baben für die Srbammg eines KriegSfahrzengrS anfforderte. .ES ist der Frauen schönster Berus", heißt es darin,die Leiden der Mitmenschen z« lindern dnrch stille Hilfe und freundliche« Zuspruch; doch soll dar«« dar Hrrz derselben nicht verschlossen bleiben für die Teilnahme an de« stch drängenden Begebnissen der Vaterlandes. Das Streben und Wirken der Männer hat stch mit tatkräftige« Eifer j<tzt anch ans die Gründung einer Seemacht gerichtet. Wir »olle« usS hierin ihnen «»schließen

uud »ach Kräften an der Großen Arbeit Aller «Ithelfrn.

Nächst Erhöhung der Kraft nnd Würde unseres Vaterlandes hoffen wir von dem Besitze einer Seemacht Belebung mffereS Handels uud Anfschwnng vieler Gewerbe, wodurch fleißigen uud rüstigen Händen Gelegenheit werden muß, das tägliche Brot selbständig zu erwerben. Und indem wir

dazu helfen, wird unser Werk dw Arms« nnd jetzt Arbeits­losen z« gute kommen." Geld, Silbergertt nnd Schmuck gingen reichlich ans dieses Auftnf Sei de»Frauesvereii! zur Erwerbung eines vaterländische« KriezSsahrzeugeS" ei», und bald folgten Oelbilder und Krrpserstichr, Porzellan und Hasdarbkiren, diese auch aus unbemittelten Kreisen, als Gewinne für eine Landekletterie zu gleiche« Zweck«. Das Fahrzeug, ein Schooner. wurde erbant und lies zn Wolgast am 25. August 1865 vom Stapel. Prinz Adrl- brrt taufte eS aber nicht auf de» erbetenen RimesFrauen, gäbe", sondern nach der ehrende« Weisung des Königs aus den NamenFrauenlok". Nach Wolleudouz des Schiffer verblieb noch ein Kapital von 25 OOS Talern. Sriue Brr- waltuag wurde einem besonderen Komttee unter dem Vorsitze der Oberbürgermeisters von Berlin, Kransnick, übertragen, das Statute« für eine damit zn begründende Stiftung zur Unterstützung hilfsbedürftiger Prrsones dir Marine nnd ihrer »ngehölige« auSarbeitetk. Alfriede von MuehleuselS, Louise Jllatre, geb. Martins, Henriette Bnerde, geb. DeS- pary, uud Betty vorchardt, geb. Saling, überreichten die Satzungen darauf zur Bestätigung. Uud am 1. November 1850 verlieh der Prinregent der Stiftung die Rechte einer juristischen Person.

Seit diese« Lage sind 50 Jahre vrrfioffru. Leid uud Freud find seitdem über alle Baue nufere» Vaterlandes gezogen, und da» damals ringend and ahnend Erstrebte erscheint uns hent als ein fast selbstverständlicher reicher Besitz. Uud doch blicken wir ans dar Schaffen derer, die das Werk begonnen, mit Hochachtung uud mit Stolz znrück

uud freuen uns der vaterländische» Bestrrmrng, mit der aus diese Weise der Einigung Deutschlands vorgearbeitet wurde.

Die wechselnden Geschicke des Vaterlandes blieben nicht ohne Rückwirkung ans die ueabegründet: Stiftung. Am 5. August 1861 traten Bürger Elberfeld» zu einer Tätigkeitfür eine deutsche Flotte tu Preußen» Besitz" zu­sammen. Sir führten später der Stiftung rund 8000 Taler zu; ebenso Bürger Dresden», die 1861 für deutsche Kauoueuboote gesammelt hatten, 1000 Taler. Rudolph von Bevnkngseu übergab ihr als Vorsitzender der L qatdattouS- kommtsfiou der Deutschen NationalverriuS die von diese« zusammeugebrachtku deutschen Flotten,elder im Betrage von 67000 Talern. Uud als dann da» neue Deutsche Reich entstanden war, überwies der Kaiser selbst der Stiftung i« Jahre 1879 die Summe von 50000 »M. Auch der jetzige Kaiser, der der Stiftung lebhaftes Interesse eutgegen- briugt, hat ihr wiederholt sawhaste Beträge zngrhe» lasten.

So ist dieMariuestistnug Frauevgabe Berlin Elberse d", wie ihr Name fett de« Jahre 1868 lautet, von vielen Setten in den Staud gesetzt worden, für die Ange­hörigen der Marine, für die Invaliden und für deren Hinterbliebenen etutreteu z« könne«. Sie hat namentlich für die Unteroffiziere uud Mannschaften, für die gering be» zahlten Beamten uud für die Witwen nnd Waffen gesorgt. Aber wenn t« Jahre 1860 ganze 424 Taler au Unter­stützungen gezahlt wurden was ist hent zu leistes? MS die Stiftung 1868 ihren neue» Namen erhielt, hatten alle Schiffe de» norddeutschen Bunde» znsawmev 35 000 Tonnen; dar ist eine Zahl, die hent etwa der vou 2 Linienschiffe»