r Merge«thei«, 14. Ott. Als lu der Nacht ein hiefiger Automavilbefitzer mit eine« hiefige» Herr» »ach Lauda zum 12 Uhr Nachtzug fuhr, ravute eioeu Kilometer vor Lands das Anto in ein unbeleuchteter Fuhrwerk, da» etuem Müller von Königshofen gehörte. Da» »nto ist schwer beschädigt, »ährend die Insasse» mit dem Schrecke» davonkamev. Sine» der wertvolle« Pferde brach dev Fuß »ud mnßte sofort getötet »erde».
Deutsche« Reich.
St« deutsche» „Tchei»werfer.Getoehr."
Berit«, 14. Ott. Wie die Korrespondenz -Herr nud Politik" von militärischer Seite erfährt, erregt in «ili- tärischrv Kreis:» eive »eve Gevehrkoustrvttton da» größte Aufsehen. ES handett sich bei diesem Gewehr n« eine Lorrichtnvg, die de« Soldate» ermöglicht, selbst ia der Nachtzeit auf große Entfernungen sicher z» ziele». Der Erfinder diese» Gewehre» ist ei» Jugeuieur »amev» Issel an» Dortmund, der »ach längjährige« versuche» jetzt et» gebrauchsfähiges Gewehr hergestellt hat. Die obeu gevanute Wirkvug wird im große» «ud ganze» durch eium klug rin« gerichtete» «ud am Gewehr angebrachte» Scheinwerfer er» zielt, der die Form jetue» Fernrohre» hat. Al» Lichtquelle ist eine kleine elektrische Lampe benutzt. Der Apparat ist unterhalb de» Gewehre» befestigt, vor militärische» Sachverständigen wurde« vor kurzer Zeit mehrfach eingehende versuche mit dem Apparat augestellt, die hervorragende Ergebnisse hatte. Zu dunkler Nachtzett wurden alle Ziele mit diese« Gewehr a»s beliebige Entfernungen schnell nud sicher getroffen.
Berit«, 14. Ott. Nach hier vorliegenden Prtvat- melduvgeu hat die Hinrichtung Ferrer» in Frankreich, Italien, Belgien und Portugal lebhafte Protestkundgebungen hervorgeruseu. Die spanischen Gesandtschaften wurden durch verstärkte Polizeiaufgebote geschützt, di« sich al» notwendig erwiesen. In Brüssel entfernten die Diener da» spanische Wappen vom Tor der Gesandtschaft, dam» e» nicht von Demonstranten beschimpft würde. In Rom verlangte da» Volk die Htffuug einer Trauerfahne auf dem Kapitol. Die Stadtverordneten verlangten, daß der St. JguatinSplatz den Namen Ferrerplatz erhalte. In Genua verhängten die Hafenarbeiter ein Boykott über alle spanischen Schiffe. In Triest erzwang die Menge die Schließung mehrerer Theater und zog unter den Rufen: »Nieder mit den Jesuiten!" durch die Straßen. Auch eine Kapelle wurde demoliert.
B-r«», 14. Ott. Die Staat»auwaltschaft hat die Eröffnung der vornutersnchuug gegen den Herausgeber der »Wahrheit", den ReichStagSabg. W. Bruhu, beantragt, nachdem da» Ermittlungsverfahren genügende» Material gegen ihn ergeben hat. Dem Antrag ist bereit» stattgegrbeu worden. Dahsel wird uuumehr gegen da» über ihn verhängte Urteil Revtstou etnlegeu.
Berit«, 13. Ott. Al, der Schlächtermeister Mai- Wald mit einem Wagen am Wittenau« Weg bet Rosenthal gestern abend eine Bahnschranke passierte, wurde da» Fuhrwerk von einem Zuge der Ltebeuwalder Kleinbahn überfahren, vi« Personen wurden getötet, zwei schwer und zwei leichter verletzt. Der Rrbergaug kann nicht gesperrt werben, da Barrieren nicht vorhanden find! Da» Fuhrwerk Maiwalds wurde vom Zug ein Stück weit geschleift und gänzlich zertrümmert. Die Insassen wurden teil» au» dem Wagen geschleudert, teil» unter den Trümmern begraben. Der Lokomotivführer bremste sofort und gab Gegendampf, kouute da» Unglück ab« vicht mehr aushatten.
Wi»««r, 13. Okt. I» der Dsppelmord-Sffäre ans der Insel Rügen ist h«te eine verhaft»»« vorgeuommeu worden. Unter - de« dringenden verdacht, den Doppelmord begangen zu baden, wurde der Schweizer Friedrich D. au» Karlsruhe, 19 Jahre alt, festgeuommeu und nach de« AmtSgerichtSßefäugni» nach Rügen überführt. Der verhaftete wird übrigen» von der Staatsanwaltschaft Leipzig und von der Staatsanwaltschaft Karlsruhe steckbrieflich verfolgt.
G»richt«s>«l.
Neben die Si«le>««, der Ber«f««« s»«e« fchöffewgerichtNche ««d <u»t»,erichtliche Straf»» teile spricht stch ein Erlaß de» Justizministeriums «. a. wie folgt au»:
Die Statistik hat gezeigt, daß bisher von der Staatsanwaltschaft zugleich mit dem Angeklagten die Berufnug weit häufig« eingelegt worden ist, al» von der Staat»«», waltschast ausschließlich; während ab« in den Fällen d«
von der Staatsanwaltschaft ausschließlich eingelegten Berufung da» Verhältnis der erfolgreichen Berufungen zu d« Zahl der zurückgeuommeueu und verworfenen günstig für die staatSauvaltschastltcheu Berusuugeu war, war dagegen in des Fällen, wo die Berufung sowohl von d« StaatSan- waltschast zu Ungunst« de» Angeklagten al» auch von letzterem eingelegt war, der Erfolg der staatSauwaltlicheu Berufungen auffallend gering. Auch hieran» kann nur mit Grnud gefolgert werden, daß e» stch ohne Gefährdung der Zwecke der Strafrechtspflege für die AmtSanwätte empfiehlt, mit Einlegung der Berufung sparsam« umzugeheu, wobei von dem Gesichtspunkt ein« unnötigen Belastung d« Staatskasse durch erfolglose Berufungen ganz abgesehen werden mag. Lu» dieser Erwägung hebt der Justtzminister den Erlaß von 189k auf und erteilt die Vorschrift, daß die Staatsanwaltschaften und »mtSauvaltschafttu von de« Rechtsmittel nur mit sorgfältiger AuSvahl und unr daun Gebrauch mach«, wenn fich überwiegende sachliche Gründe aus d« Beschaffenheit des EiuzelfalleS oder etwa aus der allgemeinen Bedeutung von Rechtsfragen «geben, und daß für dir Entschließung darüber, ob Berufung etuzulrgeu sei, die Tatsache, daß der Angeklagte seinerseits Berufung eingelegt hat, uicht entscheidend sei.
„Limonade". Wa» alles al» »Limonade" verkauft wird, «hellt drastisch au» folgend« Gerichtsverhandlung gegen den Händler Emil Heuser au» Elderseld. Dieser zog auf Kirmessen umher und bot Limonade in Gläsern feil. Das zum Spülen der Gläser benutzte Wasser war voller Schwlch und mit Zigarrenstummeln durchsetzt. Die Limonade selbst war nichts al» Znckerwaffer, das nach der chemischen Untersuchung mit roter Tinte gefärbt worden war. Sowohl da« Schöffengericht in Opladen wie die Düsseldorf« Strafkammer al» BerufungSivstauz verurteilten den unsauberen Menschen zu 3 Wochen Gefängnis.
«A«l«rt».
U«» der Schweiz» im Ott. Im nächsten Jahre wird die von der Bundesversammlung beschlossene Brienzer See-Bahn endlich in Angriff genommen werden. Die Seneraldttektio« der schweizerischen Bundesbahnen hat in das nächstjährige Budget einen ersten Posten von ein« Million Franken eingestellt, der zweifelsohne von der Bundesversammlung genehmigt wird. Die Pläne für die Vrteuztt-See Bahn find schon lauge fertiggestellt »ud dürften noch vor Neujahr öffentlich bekannt werden. — Bei einer Verhandlung des Schwurgericht» i« Sauton Bern hatte ein Geschworener geschlafen und e» wurde, gestützt daraus, gegen den Wahrsprnch der Geschworenen ein SassationSge- snch eiugeretcht. Der AppelatiovShof de» Obergericht» hat aber das Gesuch abgrwiesev, weil d« Umstand, daß eis Geschworen« bet den Verhandlungen geschlafen habe, keinen KassatisuSgruud bilde. Die Gerechtigkeit wird ja auch mit verbnudeneu Augen dargestellt, weshalb sollte denn ein Geschworen«, bildlich gesprochen, nicht einmal ein oder sogar beide Augen »udrückeu dürfen!
Wie«, 12. Ott. Im uiederösterreichischeu Landtage erinnerte der LaudtagSmarfchall Prinz von und zu Lichten- stein an das 30jährige Bestehen de» deutsch-österreichischen Bündnisses und führte unter lautem Beifall d« Abgeordneten au», das Bündnis habe beiden Staaten großen Nutzen gewährt; namentlich Oesterreich tu seiner Weltstellung im Konzert d« Großmächte. Besonder» iw vergangenen Jahre habe stch da» LündvtS außerordeutlich bewährt. Der Landtag bewahre de« Bündnisse Sympathie und Treue.
Kriftiemia, 13. Okt. In eine« heute abmd in der hiesigen LustschiffahrtSgesellschaft gehaltenen »ortrag kündigte Professor Hergesell au, daß die Polarexpeditiou erst statt- finden wird, wenn mau die Sicherheit hat, daß da» Luft- schiff bei drritäg» ununterbrochen« Fahrt eine» Aktionsradius von 25600 Kilometer beherrscht. Im nächsten Somm« unternehmen Prinz Heinrich, Graf Zeppelin und Prof. Hergesell eive Probefahrt nach Spitzbergen, um dort zweckmäßige Berankerougeu zu erproben.
Eine Warnung an die deutsch« Exportenre. 0. e, St. Petersburg, 14. Okt. Wenn «au Herrn TimiSjasew auch sonst nicht befand«» ptel Gute» »achsageu kam» — rin tüchtiger Kaufmann ist « gewesen nud die Kauflute und Industriellen de» Laude» fanden au ihm einen verständnisvollen Förderer ihr« privat« Interessen. Da» hat er noch in der letzten Zeit seiner Amtstätigkeit durch mehrere Maßregeln bewiesen, von denen die wichtigste die Förderung ueaer direkter Dampferliuteu zwischen Eng- laud und Rußland ist. Insbesondere die Verbindung d« Häfen d« Oftseeprovinzeu mit d« Westküste Großbritannien» soll verbessert und zunächst eine direkte Dampftrlinie Riga-
Bristol geschaffen werden. Schon diese Linie ist natürlich geeignet, dir Deutschen Ostseehäfen zu schädigen, noch mehr aber wäre dies der Fall, wenn, wie geplant tu Ciban oder Wiuda» ein Freihafen errichtet würde. Hiergegen legt vorläufig noch der Fiuauzmintster sein Veto ein, weil er keine Garantie für die Ausgaben übernehmen will, auch eine Bermehruug de» Schmuggels befürchtet, ob er aber damit durchdriugt, ist noch fraglich. Als letzte der nach dies« Richttug zielenden Maßregeln ist die schwimmende Ausstellung zu nennen, welche die Häfen des Orient» besuchen und bereit» t« November auSreisen soll. Als Reiseroute ist vorgesehen: Odessa, Varna, BnrgaS, Sonstanttuopel, Smyrna, Merfiua, Alexau- retta, Tripolis, veyrnt, Haifa, Jaffa, Port-Said, Alexandria, Piräu», Saloniki, Koustauttuopel, Samsun, Keranzmot, Lrapezunt, Odessa. Die größten Firmen de» MoSkan« RayouS, von Jwanows-WoSueweurk, Lodz, Warschau, von der Wolga, vom Mal, ans de« Süden usw. beteiligen stch an dieser Ausstellung, die de« rnsfischeu Handel sicherlich große Aufträge zusühreu wird.
Landwirtschaft, Handel mrtz Verkehr.
Calw, iS. Olt, Dem heutige» «iehmartt war«» 824 Stück Rindvieh zugeführt. Milchvieh war begehrt, in den übrigen «orten ging der Handel flau. Verkauft wurden 86 Ochsen und Vtiere zu 780-1242 ^ da« Paar, 42 Kühe und «aldeln zu 210—482 ^ da« «t., Kleinvieh zu 96-230 7 »ülber zu «6-118 ^ Aus
dem Schweinemartt waren zngeführt: 381 Milchschweinr, 90 Läufer, Pret» 20-48 ^ für erster», 90 pro Paar für Läufer. Handel etwas flau.
Herbstuachrichteu.
Hessigheim, 13. Olt. Bet herrlichem »etter lebhafter Besuch und Kontrolle tu den Weinberge». Der bevorzugt« Staub unserer Weinberge wird dabei anerkannt Käufe von gelesene« Krühgewach« zu 90 sonst Lese im Gauge. Verschiedene Käufe am Stock zn Mtttelprei» und pro Eimer darüber, die Tendenz ist offenbar, daß infolge de« neue» WeingeseheS die bessere» Qualitäten ersten« Absatz finden. .
Geradstettr», 12. Ott. Lese in vollem Gauge, Menge schlägt vor, Güte besser al« geglaubt, einzelue Käufe zu 100 pro 8 Hektoliter. - Schnait, 12. Olt. »erlauf gut. Preise 107, 110, 112 und 118 pro 3 Heltoliter.
Fellhach, 18. Okt. Der Semeindrrat hat beschlossen, den Beginn der Lese von Donnerstag auf Freitag zu verlegen. Mit dem Lesen de« ArühgewächseS wurde teilweise heute schon begonnen. Bei der hier üblichen sorgfältigen und pünktlichen Auslese darf auf ein gute« Erzeugni» gerechnet «erden. ^
Durlach. 18. Okt. Der Herbst ist hie, i» vollen G«»«e. Qnalität fällt besser auS, al« anfang« «wartet, dagegen ist die Quantität sehr verschiede», durchschnittlich »in Drittel-Herbst. Mostgewicht 70—SO Grad. Käufe wurden ,chon abgeschlossen zu 46 bi» 82 ^ pro Heltoliter. Käufer recht »illlommen.
«om Kaiserstuhl, 13. Olt. Der »e«, Wein wird zu 42 bis 48 ^ per Ohm abgesetzt Er wiegt bet uns 68—68 Grad, als» im Durchschnitt ist er stärker wie im vorigen Jahr. Der Absatz ist ein lebhafter. ___—
Auswärtige Tode-fäll«.
Heinrich ȟhler, Schneidermeister, 83 I.. Altenstetg; Helene Haipi. geb. Erath, 82 I., Herd.
Literarische-.
Im rigeueu Haufe «icht teurer als i» eiuer Miets- lvvhuuua. Unter diese« Titel ist soeben ein Büchlein vom Kgl. Bautufpettor Flur (Pret- 1 Porto 1v herausgegeben und
i« Vorlage det Wostdeutschen veilagSgesellschaft m b. H., Wiesbaden 88) erschienen, da« die Rentabilität des Eigenhauses mit Garte» Nachweisen will «ud diesen Nachweis auch mit Geschick führt. Tatsächlich lann mau schon für 8000. 8000, 18 WO ^ und mehr je nach Größe und Ansprüchen »in schmucke- Einfamilienhaus mit Garte« bauen lasse». Da« Buch enthält in seinen 49 Abbildungen ein» ganze Reihe solcher Beispiele in Anfichteu und Grundrissen. Ein MtetSbetrag von jährl. 8W würde dem ZinSaufwand eine« Hause« für 10080 entsprechen. Ssnach ist jede Familie in der Lage, B. i» «genhause einer Gartenstadt bezw. -Borstadt zu wohnen. Da« billige Büchlein wird jedermann willkommen sei».
Zu beziehen durch dir «. «. Zaiser'sche vüchhdlg. Nagold.
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Wtttrr«»U-»orh«rsat«. SumStag, den 16. Ott. Trübung, »Ud, schließlich regnerisch.
»ruck «ud »erlag der ». ». Zatserlchr» »uchdrxckrrot (Emil Zaiser) Nagold. — Für dt« Rrdaltiov verautworütch : » La -
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