Erscheint täglich mit Ausnahme der kann- und Festlage.

Preis vierteljährlich hier 1.10 «a mit Lräger- lohn 1.20 imBezirks- und 1v Km Berkehr I.S5 im übrigen Württemberg 1.35 ^r, MonatSabonnementS nach Verhältnis.

WS

Der Gkskllschister.

A-rnfprech«r Fkr. 2V. 83. Jahrgang. Fernsprecher Ar. LS.

Irettag, dm 8. Oktober

Anzeigen-Gebühr ?. d. Ispalt. Zeile auS gewöhnt. Schrift oder deren Raum bei Imal. Einrückung 10 4- bei mehrmaliger entsprechend Rabatt,

Mit dem Plauderstübchen. Jllustr. SonntagSblatt und

Schwab. Landwirt.

isos

«»üiches.

Erlaß de- v» rstaad« der Berrstchermgtaaßalt Württemberg a« dir Ortrdrhökde» für die Arbeilrderfichrrms, detteffend die Anftechmng der Quitt«,«arte» der zu« Militiirdieust eiuderufeae» Berstchett«.

Die Zeit der Nekruteueinstellmg rückt her«. Schs» wiederholt ist eS vorgekomm«, daß QnittmgSkart« der »a« Milttärdienst eiuberuseueu Berstcherte» röhrend der L. oder 3jährigeu Dienstzeit in Lerlvst gerateu stud.

Zur Berhütma eines solche» Verlustes erscheint eS Becher geboten, die QaittrwgSkarten der Eiuberufeuev, auch wen» fie mit Rarkr« um teilweise gefüllt find, ausznrech- «» rmd hierher eiuzuseade».

Die Ortsbehörde» für die Arbeiterderstchersus werde» «gewiesen, dir i« Betracht kommenden Versicherte» hierüber >» belehre» Md sie aufznsordern »ach Beeudiguug ihrer versicherung-pflichtig« Tätigkeit »ud vor ihre« Eintritt zu« Militär ihre QMmgSkarten zur Aufrechnung vorzalege».

Rach beendigter NMärdievstzeit ist besonders darauf N» achte», daß diese i« der »eu a»S»ustelle«de» Quittung!» -arte zur «nfrechrmug kommt.

Stuttgart, de» 84. Sept. 1909.

// Der Vorstand

der BerstchernngSanstalt Württemberg:

I.».: »iesenberger.

BekauUtWachwug

der S. Zeutralflelle filr die Laadwirtschaft, detteffend die Wiedereröffauag der lmdvtrtschaftliche» Winterschule».

Die lasdwirtfchaftlichen Wiutrrschuleu werde» i« diese« Jahr eröffnet «erde«:

tu SmSud am 9. November, vormittags 10 Uhr, in Hall am 3. Rsv., vormittags 9 Uhr, iu tzeildrou» am 1b. Nov., vormittags 10 Uhr, i» Leoubrrg am 8. Nov., vormittags 9'/» Uhr, in Ravensburg am 8. No»., vormittags 9 Uhr, i» Rkutlingeu am 10. Nov., «achmlttagS 1 Ichr, iu Nottwril am 1K. Nov., vormittag» 9 Uhr, in Mm am 3. Nsv., vormittags 10 Uhr.

Der Unterricht dauert 4'/»H Ro»atr «ud wird aus Gruud einer für sämtliche Wwterschulm einheilltcheu Lehr» plauS k« 3640 Stunden wöchentlich erteilt.

Die Unterricht-gegenstände find mit Rücksicht ans die verhältnismäßig kurze Unterrichtszeit Md das dem Zweck der Schule augepaßte Lehrziel asSgevählt, «ud »erde« sämtlich« Fächer mit steter Bezugnahme aus die Mmittel. bare Auweuduug in der laudwtrtschaftltcheu Praxis md nur io de« Umfang gelehrt, daß sie von de« Schüler» »ach ihrer Vorbildung verstanden uud verarbeitet werdeu können.

Nach de« Lehrplan gewährt auch der Besuch eines üuzige« Kurses einen Ibeßimmt abgeschlossenen Uurerricht; der gesamte Unterrichtsstoff wird jedoch erst durch deo für eineu zweiten Kurs vorgesehene«, tu bestimmten eiuzelue« Fächer« »etter führenden Unterricht erschöpft.

Die Schüler habe» bei« erstmaligen Eintritt eiu Schul­geld von Sb iw zu entrichte». Bei wiederholtem Besuch einer Schule beträgt das Schulgeld 1b-A. UebrigeuS habe» eine größere Anzahl landwirtschaftlicher BezirkSveretue be­schlossen, dieses Schulgeld skr dir ihrem Bezirk «»gehörigen Schüler zu bezahlen.

Reueintretende Schüler müsse» da» 1b. Lebensjahr «rückgelegt habe», gut prädiziert sein Md die für das BtrstäuduiS des Unterrichts notwendige« Fähigkette» besttzeu. . ,Die Aomeldmg zur Ausnahme hat womöglich kivige Zett vor Beginn des öknrses zu geschehen:

sür Gmüod bei LavdwirtschastSivspettor Schmidberger i> Gmünd,

für Hall bei LandwirtschastSlehrer «einlMd in Hall,

für Heilbro« bei LandwtttschastSivspkttor La,len in Hellbraun,

för Leouberg bei LandwtttschastSinspektor Ströbele in Leouderg,

für NavevSbnrg bei LaudwtttschaftSmsptttor Kost in Ravensburg,

sör Rralltugen bei LandwittschaftSinspevor Mangold in Nestlinge«

für Nottwril bei LandwtttschastSinspektor Hornberger in

für Ul« bei L«dwtrtschaftSi«spektor Sttödel in Ul«. - ..Kt *kr AvmeldMg sind die bchulzengntstr, ei» Ge- bmtSschein md die schriftliche Giüwilltgmg bei LatrrS des Vormunds zu« Besuch der Wtttterschule dorzu-

NSHerrAnSdwft Sder deu Lehrpl«, dtt Kosten, dtt

Unterbringung der Schüler iu Privathäuseru erteilen ans Verlange« die betreffenden Schnlvorsttnde.

Stuttgart, den 29. September 1909.

S t i« g.

Di- Ortsschvldedörde« «ud die Gemeiuderate der Bezirks

verdm dringend gebeten, i« Jutereffe der Förderung der Fortbildung md de» Wissens ihrer «emei«drangehörlgen insbesondere auf de« Gebiete der Landwktschast auch in di-fe« Wirrte» wieder landwirtschaftliche Ubered- versa««lu»ge» Erwachsener, sog Lefeadewde iu ihre» Gemeinde» zu veranstalte», in welche» au der Hand guter Bücher md Schriften, z. B. ,deS Sandmanns Winter­abende" «. s. f., geeignete Vorträge über wichtige Gegen­stände ms den Gebieten der Ltehzncht, des Ackerbaus, der DSugerlehre. des Obstbaus, des LerficheruugSweseuS u. s. s. Vv» de» Herre» Geistliche«, Orl-vorsteher» ««d Lehrer» gehalten werden.

Die Erfahrung tu den letzte» Jahre» hat gezeigt, daß dieselben vielleicht zweckmäßiger iu geeigneten Wirtschaften adgehalten werdeu Mb daß die Teilnehmer auch durch bildende unterhaltende Stoffe an die gewiß zweckdienlichen »rraustaltuugev gefesselt »erden müsse«.

Bemerkt wird weiter, daß die K. Zentralstelle für die Landwirtschaft Beiträge z«de» Ude»d»ers«««l«uge» bi« zu 1 »w für de« Abend gibt md aus Ansuchen wert- volle Schriften, iuSbef. landwirtschaftliche« Inhalts »»ent­geltlich verwilligt.

In der Sache wird auch die in Nr. 35 md 36 der Blätter für das Armeuweseu vom Jahr 190b erschienenen Ausführungen über .Anleitung zur Lerasstaltuvg von Volks- kcheoden iu kleiueu Gemeinden* sowie auch auf die frühere Anffordermg über die Ergänzung der OrtSlesebibliotheke» durch Bestellung von Büchern vergl. dar jeder Gemeinde zugestellte Bücherverzeichnis in Ertrmermg gebracht.

Die Herre« Ortsvorsieher wollen übe: brr Vrran- austaltuvg von Leseabendev di«»r« L4 Lage» anher Bericht erstatte«.

, Nagold, den 7. Ott. 1909.

^_K. Oberamt. Ritter.

Die Sch«Uheiße»a«ter

wollen, sofern dies nicht schon geschehe« ist, die ms 1. VS. MtS. fälligen Protokolle über die Btsitati»« der­jenige» Etters- «»d Nachdarschaftssteaße», die nicht iu Lerwaltuug der AmtSkörperschast sich befinden, mit Nachweis der Erledignng der erteilte« Defekte alsdakd anher vorlege».

. Nagold, den 7. Ott. 1909.

K K. Oberamt. Ritter.

Bekwrmtrnwchrm-,

betr. Mer«rsach»«g »o» Brä»de« d»rch dos Spiele» der »i«der «it«dhölzrr».

Im Hinblick ms die außerordentlich große Zahl von BrandfSlle», die besonders auf dem Laude durch mit Zünd­hölzern »ud mit besonders feuergefährliche« Stoffen, wie Spiritus rc. spielende Kinder iu de« letzten Jabreu entstanden find, sowie aus einige in jüngster Zeit i« Oderamtsbezirk vorgekommene Fälle, wird daraus hiugewtesen, daß den durch einen Brand au ihren Gebäuden Beschädigte» eine E«tfchadig»»g von der Grbtudebrauddttfichervng «tcht zuteil wird, wem fie die E«tfteh»«g de- Bra»des selbst d«rch grobe Fahrlässigkeit verschaldet haben (Art. 32 Abs. 2 der GebLudebraudvrrficherMgSgesetzer vom 14. März 18S3), daß ebenso be» MobiliarfeserverstchermgS- «statte» gesetzlich »erböte» ist. irgend eine E«tfchSbig«»g an solche dmch »erbreme« ihrer Fahrnis Beschädigte a»s- z»bez«chle», denen bezüglich drS ihnen zugestotzeueu Brand- «aglückS eine Fe«er»erwohrlos»«g z«r Loft fällt (Art. 18 Abs. 1 der MobiliarseurrverstchrrMgSgese-eS vom 19. Mat 18b2) und daß ei»e grade Fahrlässigkeit »der eine Fe»rrder»ahrias«, i« Time der ge»a,»te, Be- ftiwmmge» mch i» de» Unterlaffe» geiügendrr Bemf- stchttgMg der Sindn oder gehöriger verwchrmg der«d- Hölzer oder der besonder« fenergesährltche, Stoffe «tfnnde» »erde» kam.

Alle mtt de« Gebrauch oder der Aufbewahrmg vm Zündhölzern, Spiritus u. dgl. znsammeu-Sngevd» Ber- fehlmge» gegen feuerpolizeiliche Vorschriften werde» o«ch da»» «it ftrr»ger Strafe adgerügt werde«, wenn die Berseblmg« «glückliche Folge» nicht gehabt habe».

>; Die Herren Orts»,rsieher wolle» sör ortsübliche Bekanntgabe de» Vorstehenden Sorge trage».

De« Herre» Oberfewerfchawer», Mitgliedern der Ontsfewerfchawkowwetfsiowe«, den Landjäger» md

de« Ortsp»kizeidie»er« vttd wiederhnll die größte Wach«

samkett tu Bezug auf Uebertretmg« der §8 13 der K.

B.-O. betr. die Feuerpolizei vom

88 2 md 3 der Min.-Berf. iu Betreff der Neibfeuerzrnge vom 1b. Jmi 1877 uud die muachfichüiche Erstatt«, »ou Strafanzeigen auch in solche» Fälle», wo a«S diese» Ueber- ttetmge» kein Lraudmglöck entstanden ist. z»n befo«bere»

»flicht gemacht.

Sie habe» hierbei eiu besonderes Angrnmetk aus die- jentgeu Fälle z« richten, in welchen Kinder »h»e M»f' sicht i« be« Woh»»»ge» »»rückgelafse« werde«, oh»e daß znvor für die Wegschaff«»g ber Meid fe»erze»ge a«s ihre« Bereich Sorge getrage« worbe« isi und iu ihre« Auzetgru diesen i« Hiublick ans die vergrößerte Gefahr eines BrandmglückS erschwerenden Umstmd besonders hervorzuheben.

Die Herren Ortsvorfteher wolle» den Mitglieder« de, Ortsfe»erfcha»k»««ifsi»«e» Md den Ortgpolizei- bie«er« urkundlich hievon Eröffnung und über de« Voll­zug i« SchulthetßenamtSprotokoll »ormerkMg mache».

Nagold, drn 6. Ott. 1909.

D- K. Oberamt. Ritter.

UoMijche Hleberficht.

Mit ber »«garifche« Krisis beschäftigte sich am Montag eine Konferenz der UuabhängigkeUSpartei, in der Präsident Insth erllärte, daß das Abgeordnetenhaus stch mgesähr neun Tage «U internen Angelegrnheiteu beschäf­tigen köme, ohne sich «tt der Erörterung der Krise z« be­fassen. Eine «eitere Lertagmg dieser Erörterung sei nicht zulässig, da die Krise schon fett de« 26. April kndanere. I« diesem Sin» wurde iu der Sitzung des wieder zusam- »evgetreteue» Abgeordnetenhauses beschlossen md gehandelt. Die Sitzung »erlief ruhig. Jufolge der Zerfalles der Koalition habe« die beide« Lizepräfideute» «dgedantt, von deueu der eine der LersaffuugSpartei, der andere der Volk»- »artet aueedörte.

Der Kaiser 0 o» M»ßla»b hat die am 28. Juli von lew Militärgericht in KurSk wegen der revolutionären Bewegung tu Schtschigry zu« Tod verurteilte« nenn An­geklagten begnadigt; unter ihnen befindet stch dar Mitglied der zweiten Duma, Pjanhch. Wetter hat der Zar den Be­schluß des RtnisterratS sanktioniert, wonach bet der Auf­nahme von Juden in die staatlichen Mittelschulen ein er­höhter Prozentsatz znzulasseu ist. In de« Restdeuze» solle« fünf, tu den übrige« Retchsteileu zehn und in den An- sässtgkettSgebieten der Indra 1b Prozent der Gesamtzahl der Schüler Jsraeliteu sei« dürfe».

Mach Meld««>e« «es Morokk» herrscht in de« spanisch-marokkanischen SefechtSliuiev i« Angen-lick Ruhe. Dafür komme« bedenkliche Nachricht« aus Udschda. Die Stämme in der Umgebung vm Selnau und Lnluja laste» ihre Familien md ihre Viehherde« tiefer nach Süden gehen, während ihre Krieger znrückbleide«. Uederall »erde de» heilige Krieg gegen die Spanier gepredigt. Der Kaid Rtalst, der die Seele der ganze« Bewegung sei, habe er­klärt, daß drei wichtige Stimme «tt bedeuteudeu Ber- stärkuugru zu der Streitmacht der Nifflente stoß« werde». In Relilla ist der Jssaut Don Carlos rtugetroste». Die MS Spanien abgeheudeu Verstärkungen werde» mr die Stärke etuer Brigade habe».

Der chtteesifche Bizeköreig vo« Huna», Tfchamg tfchwmß, einer der bedeutendst« Reformatoren China», ist am Montag nach längerer Krankheit gestorben. Tschaur- tschtlmg war eS, der die europäische Technik iu de« Dienst der Erschließung China» stellte, md zwar iu de« Sim, daß er durch eine eigene chiuefische Jndnstrie dar chinesische Loll z» moderner Kulturarbeit erziehen wollte.

I» Rewyork veranstaltete gestern Großadmttal von Köster zu Ehren der Kommission für die Hadsoa-Fnlton- Feier md der a«erikaoische» Flotte ei» Festmahl m Bord der .Viktoria Luise*, iu beste» Verlauf er der Kommission auf» herzlichste für ihre Gastfreundschaft md der amerika­nischen Flotte für die de» deutsche« Seelente« bewiese« Kameradschaft dankte. Sr werde de« deutschen Kaiser md de« deutsche» Volk von de« großartige« Empfang bericht«, der i« Gedächtnis der Dentsch« immer sorüeb« werde.

Die »»« Berit» »ach Kanada aefaabte» Delegierte» zur Anbahnung besserer Handelsbeziehung« schein« dort wrnig Gegenliebe z« find«. Da» HmdelSamt vo» Montreal weigert stch, irgendwie zn de« gewünscht« Ziel mitznwttk«, sondern verlanP, daß Deutschland d« kanadischen War« znerst de« BertragStaris einrtnme, woraus der kanadische ZrrschlagSzov anlomatisch wegsalle.