Schra«berg, 6. Ott. Heute früh kurz vor 7 Uhr raunte ein von LeusenSrou« kommender, in der JaughauS'- sche» Uhrenfabrik beschäftigter jüngerer Arbeiter »it seine« Fahrrad an ein Rtlchwägelcheu, so daß er zu Fall kam. Das Unglück wollte eS, daß er vor einen vierspännigen geladene» »ackstrinwageu fiel, der ih« über das Haudge- lenk »egging nvd ihn am Kopf verletzte. Der Lot trat sofort ein.

Mette« i. 4. Oll. AIS Nachfolger deS seit- herigr« über 30 Jahre hier tätigen ärztlichen Vorstände» der hiesige» Heil- nnd Pflegeaostalt Mediztnalrat Dr. Haber- «aaS würde von dem BerwaltnngSrat der Anstalt Oberarzt Dr. Schott von der Irrenanstalt in WrivSberg gewählt.

Wa«,e« i. »., 4. Ott. Ueber die Kindersterblichkeit in Württemberg äußerte sich Oberregierungsrat Lang (Hrilbronv) anläßlich einer letzte Woche in Hall abgehalteuen Versammlnng des Vereins für ländliche Wohlfahrtspflege wie folgt: »Die Kindrrfterblichkeit avf de« Laude ist eine Schande. ES ist eine Schemde, daß Württemberg in dieser Beziehung wett voran nuter den Kvltorstaaten steht. Schuld daran ist. daß die Rätter ihre Kinder nicht selber stillen »ollen, sondern künstlich (mit Kahmilch) ernähren. Und gerade die reichsten Bezirke (besonders Leouberg, Saulgas, Wangen) haben die größte Kindersterblichkeit. Also ist nicht die Armut ausschlaggebend. DaS Bott kom«t so mehr und mehr herunter. SS sollen Stillprämieu auSgesetzt werden. Im Hellbrauner Bezirk hat dies großen Erfolg gehabt, ebenso Prämien für Heba«me», die Mitschuldig find.

Fri-drich-haf-u, 5. Oll. DaS Luftschiff Z 3, das heute früh sm 10 Uhr ausstieg, blieb bis 3.35 Uhr uach- «ittagS in der Luft und landete dann glatt in seiner Halle. Der Assstieg des Luftschiffes, der lediglich eine Werkstätteufahrt darftrllte und wissenschaftliche» Experimente» gewidmet war, nahm eine» glatten Verlauf. Prinz Heinrich von Preußen hatte heute Besprechungen mit dem Grasen Zeppelin, dem Geh. OöerregirrrmgS-Rat Dr. Lewald, dem Kapitän z. S. Mischke und Professor Dr. Hergesell. I« Schloß fand zu Ehre» der Prinzen Hoftafel statt. — Wie verlautet, galt dir Konferenz im Bureau des Grafen

Zeppeus, an der Prinz Herurtch reuuay«, der endgültigen Gründung einer Gesellschaft zur Erforsch»«- des Polargrbiäs.

r FriedrichShafeu, 6. Ott. 13 Uhr mittags. DaS Luftschiff Z 3 ist um 11 Uhr 1b Min. ausgestiegeu. Ja der vorderen Gondel befindet sich Prinz Heinrich von Preußen. Ob auch der Großherzog von Hessin au der Fahrt teiluimmt, konnte bis jetzt nicht zuverlässig ermittelt werden.

r zrirdrich-hasru, 6. Ott. DaS Luftschiff, da» um 11 Uhr 15 Rinutru anfgestiegev war, ist um 8 Uhr wieder glatt gelandet. Außer dem Prinzen Heinrich von Preußen befanden sich noch folgende Gäste in den Gondeln: Die Prinzessin Heinrich von Preußen, der Großherzog nnd die Großherzogin von Hissen, Prinzesfi« von SolmS, eine Hofdame, Gehei«rat Frtrdläuder-Berliu, Beheimrat Rüller-Rünchen. Ferner beteiligten sich an der Fahrt: Gras Zeppelin seu., Oberingeuieur Dürr, Kapitän Las und r-ier Monteure.

Deutsche« Reich.

Berlin, 4. Oll. Nach nunmehr als zuverlässig au- zusehends» Mitteilungen hat sich die NeichSregiernu, dazu entschlossen, mit den ßeuerflüchtigen Aktiengesellschaften, die vor de« 1. August rasch neue ZinSbogeu ansgegebe» habe», ohne daß die alten abgelausen waren, gütlich zu verhandeln. Wie er scheint, hat sich dir Mehrzahl der Gesellschaften bereit erklärt, die ZtvSboge» so zu versteuern, als ob keine neues zur Ausgabe gekommen wären, und das ist durchaus verständlich. Die noch bestehenden Unter­nehmungen werden sich natürlich dieses Bereiubarangeu anschlirßeu. weil sie ja schlechter wegkämev, wenn «au bei ihnen eiuschreitev müßte. Der Staat ui»»t eS also hin, daß der Wille des Gesetzgebers mißachtet wurde und ver­zichtet daraus, des zutage getretenen Range! au Staats- sinn und Ehrlichkeit? twpfiudeu zu kennzeichnen; daran werden manch? VoMkeise Anstoß nehmen. Hiernach wird sich wohl nie jene Auffassung durchriugeu, daß die Nützung von Gesetzeslücken irgendwelcher Art eine unsaubere Handlvvg ist nnd der Staat bewußt geschädigt wird. So weit führt die Zslaffaug rein formalistischer Gesetzekansfassnug, welche

sich über Sinn and Willen de» Gesetzgebers hiuwegsetzeu darf.

Der Chemiker Georg Hei«, der unter der Be­schuldigung, in Südwestasrika große Vorräte von Diamanten beiseite geschafft za haben, festgeuo««eu war, hat sich im Gefängnis erhängt. Heim arbeitet bekanntlich mit einer großen Lande zusammen, die jetzt auf seine Rückkehr wartet, um den »uredliche» Betrieb i« großen wieder aufzuuehmeu. DaS Kolouialamt kam hinter dieses Lreibeu und Heim wurde in Berlin sestgenommen. Als «au ihm erlaubte, unter StcherheitSbegleituug noch einmal in seine Billa in Großlichterselde z« gehen, sprang er aus dem Fenster und verletzte sich so schwer, daß er in die Kraukeustattoo des UntersuchnngSgesänguiffeS uutergebracht werden mußte. Dort hat er sich gestern erhängt.

r Pfvrzhel«, 6. Ott. Der hiesige Schreiserstreik wird wohl sicht so lauge dauern, als der Maurerstrelk gedauert hat, denn bereits hat sich eine größere Zahl Ar­beitgeber Zesteru mit den Arbeitern bei einer unverbindlichen Aussprache geeinigt. Bei den Ranreru kommt er auch noch nach Beendigung des Streikes zv AnSschreitssgeu. So wurde gestern au einem Neubau am SchützeuhauSwrg rin Techniker, der dort al» Maurer auShalf, im Streit von 3 andere» Maurern zu Boden geworfen und geschlagen. Die Täter sind verhaftet.

Bo« badische« Schwarzwold, 5. Ott. Man muß sich z» Helsen wissen! Dieses Wort befolgte vorige Woche ein biederer Landwirt und seine Ehehälfte bei VU- liugeu. Bride waren damit beschäftigt, ihren Acker umzu- pflügen nnd zur Saat vorzubereitr», welcher nützliche Ge­schäft sie mit lautem .Hott" und .HS" glücklich zu Ende brachte«. Leider war aber in der Eile der Säsack vergessen worden. Guter Rat war teuer; der Acker sollte noch unter allen Umständen angrsät werde», der Weg nach Hause war aber z» wett, um das Vergessen« zu holen. Plötzlich kam eS wie Erleuchtung über dev Braven. Verheißungsvoll wandte er sich au seine Frau und sagte: .Alte, due d' Hoffe 'rab, d'ruo binde mr unue d' Schenkel zue «ud ich ka naher saie." Gesagt, getan! Stolz sah «au bald da- ranf den früheres Grenadier die «it Saatgut gefüllte Dameuhose, in elegantem Faltenwurf um die Schulter, den Acker ans- und abgehe», mit kundiger Hand das Korn der Mutter Erde anoertraueud. (Gr.)

Bade»-Bade», 5. Ott. Im Hotel Gunzeubachhos Hierselbst, wo er mit seiner Gemahlin seit einigen Lagen Wohnung genommen hat, beging heute Profeffor Ludwig KnauS im Kreise seiner Familie in stiller Zurückgezogen- beit dir Feier seines 80. Geburtstages. Im Laufe des TageS gingen bei dem greisen Künstler Glückwunschschreiben und SlSckwLüschtelrgramme von Freunden und Bekannten eis. Auch Kaiser Wilhelm Hai eine herzliche Glückwunsch- depesSr geschickt.

Mmuhrim, 5. Ott. Die Leiche des gestern gelän- drten Mannes wurde als diejenige drS 53 Jahre alten Ksrsettfabrikauteu Carl Frendenberg« aus Göppingen er­kannt. Der Manu hat infolge eines unheilbare» Leiden­den Tod im Rhein gesucht.

«»«laut.

Budapest, 5. Ott. Der württembrrgtsche Staats- Minister Dr. v. Weizsäcker, der in Privatangelegenheiten hier weilt, statte dem Ministerpräsidenten Dr. Wekerle einen Besuch ab nnd wohnte in der Dtplomatruloge den Verhandlungen der Abgeordnetenhauses bei.

Agra«, 5. Ott. Im HschverratSprozrß wurde heute das Urteil gefällt. Ada« Valerian und PribtcsevicS wurden zu 13 Jahren schweren Kerkers, eine Anzahl weiterer Angeklagten zu Gefängnisstrafen von 4—7 Jahren verurteilt, 18 freigrsprocheu.

Mo«, 6. Ott. Der als Wohltäter der Arme« in ganz Rom bekannte und dem Papst persönlich nahestehende Monsignore Palomvi geriet, als er zwei sich kreuzenden Straßenbahnwagen auSweichen wollte, unter einen Lastwagen und wurde vollständig zermalmt.

Loubo», 6 Ott. Englands Eingreifen in den Marottowirren ist bevorstehend. Behufs Wahrung der englische» Interesses in Marokko sind gestern 4 Psuzersch ffe und 13 Krrnzer der HeiwatSflotte zur Verstärkung der SibraltargtschwaderS tu See gegangen.

C»ok- MMivue» Hvuvrare. Dr. Cook wird ' in wenigen Tagen seine Borlefnuasiournör durch die Ver­

einigten Staaten beginne», für die ihm ein amerikanischer Impresario ein Honorar von über einer Million Mark garantiert hat. Inzwischen bot er auch vom.Newyork Hrrald" das Honorar für seine Artikelserie erhalten. 100 000 Mark. Das erste Telegramm, LaS Cook von den Shet- laudS-Jvselu aus au den Herald gerichtet hat, kostete allein 13060 Mau steht also, daß Cook auf keinen Fall zu kurz kommt, ob er nun wirklich den Nordpol ent­deckt hat, oder nicht. — Der Stritt um den Nordpol ver­anlaßt den berühmten französischen Astronomen Camille Flammaris» zu der interessanten Mitteilung, daß der Nord­pol als astronomisch fester Punkt gar nicht betrachtet wer­den kann. Bon 1899—1908 hatte der Nordpol astronomische« Feststellungen zufolge verschiedene Schwankungen erfahren, die sich über vier Zehntel Gradsekundeu erstrecken. Auf der Erde gemeffen beträgt die größte Entfernung zwischen den beiden Punkten, an denen sich in de» letzten 10 Jahren der Pol befanden hat, ungefähr 13 Meter. Die Bewegung des Po!S vollzieht sich in unregelmäßige» Kurven n« de» eigentlich als Pol gedachten Punkt. Zur Zeit entfernt sich der astronomische Pol wieder ganz bedeutend von de« mathematischen Pol. Die Ursache für diese Schwaukavgeu werden in einer Veränderung de» «ravitationSzevtrum» der Erde vnauSfichtlicherweise ihre Erklärung finden. Da» SravitatiouSzentrnm unterliegt gewissen Schwankungen durch die Meeresströmungen, die Zirkulation der Atmosphäre und den Veränderungen der Erdrinde.

Chicago, 6. Ott. Die hiesige Geographische Gesell- schaft hat es gleichfalls avgelehut, Cook oder Pemy als Entdecker drS Nordpols auznsehes. Sie betrachtet de« Nordpol als bisher nicht entdeckt. Die gleiche Stellung nimmt die Arktische Gesellschaft in St. Franziska und der Geographische Klub in St. LoutS ein.

Re«.N»»k, 6. Ott. Ass der KohlenzecheNauaimo in Britisch-Kolnmbiru ereignete sich eine Explosion schlagender Wetter. 30 Bergarbeiter sollen dabei de» Tod geiund'!«! habe».

Landwirtschaft, Hauste! aast Serlehr.

Mötziugen, 6. Okt. Die Hopfen find hier alle verkauft bi» auf 8 Partien, »eich« noch 5—6 Ztr neue und 3'/,—4 Ztr. alte besitzen Angeboten wurden für neue 220 ^ und Trinkgeld, für 1908er 90 ^ per Ztr. Die Eigner hoffen noch höhere Preise »u bekommen; biS jetzt wurden ca. 70—7S Ztr. verkauft und ca. 70 Ztr. abgewogen.

Fre«de«stadt, 4. Okt. (Holz ) »ei dem heutigen schriftliche» «erkauf de» Forst»«!» Freudenstadt waren 2834 Ast« Langholz und 80 Ffim. Abschnitte, durchweg Fichte» und Tannen, auSge» boten. Erlöst wurde für normales Langholz: 1. Klaffe 113 Pro»., 2. Kl. 118 Pro,.. S. Kl. 1l9 Pro,., 4. Kl. 121 Pr-,., 5. Kl. IIS Pro,., durchschnittlich für normales Holz 118 Pro,, der Taxpreise. DaS AuSfchvßhol, erzielte durchschnittlich 1V7 Pro». Der Eesamt- durchschnitt vom ganzen «erkauf berechnet sich auf 114 Pro,, der Taxpreise. Mehr als ein Drittel deS Material- ging an aus­wärtige Käufer. Br.

Stuttgarter Surfe v»« « Okt. 1SVS.

4°/. ». TtaatSoblig. ISIS 102.— ! SV,».Hypoth.-«auk 1912 SS.SV «'/, . . 1S0Ü »3.90 I »'/, . ISIS 98.—

8 . . 84.80 ! Lr/, vientenaustalt 1S14 Sk-

4 ZU. Lreditoerein ISIS 101.— ! 4M.«erernsb«lkverloSb. IVO.— 4 . 1917 101.80 4 . . 191» 100-

3'/, . ISIS SS.SV . 4 . . 191« 101.«

SV, . ,au,. ZinS 97 80 ! 3»/, . 1910 94.80

4».Hppoth.-»ankvrrl,S. 10S- V/, . ISIS S4.80

4 .. 1917 102.- 4 Stadt Stnttgart 1S16 101.28

S-/, . verloSbare 93.60 I 3»/, . . ISIS 92.-

Fehleuder Appetit

ist nie unbedenklich, denn der Körper bedarf einer regelmäßige» Nahrungszufuhr, die unterbrochen wird, wenn kein» Sßlust vorhan­den ist. Letztere muß also vor allem wieder gehoben »erden, und die- geschieht am besten dnrch ScottS Emulfio». Sie wirkt sofort anregend auf den Appetit, das Essen schmeckt, dir notwendige regel­mäßige Nahrnnglzufuhr wird wieder ausgenommen, und damit ist die Hauptsache gewonnen.

Ecotts Emulsion wird von uns ausschließlich im großen verkauft, und zwar «i» lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in «arton mit unserer Schutzmarke (Fischer mit dem Dorsch). Scott L Bownc, G.m.b.H., Frankfurt a. R.

Bestandteile: Feinster Medizinal-Lebertran 150,0, prima Glyzerin 50,0, unrer- phosphorigsaurer Kalk 4.3. unterphosphorigsaures Natron 2 . 0 , pulv. Trag an l 3 . 0 . feinster arab. Gummi pulv. 2,0, destill. Wasser 129,0, Alkohol 11 , 0 . Hierzu aromatische Emulsion mit Zimt-, Mandel- und Gaulrheriaöl je 2 Tropfe».

Briefkaste«.

W. i. N. Ihr Lok hat nicht gewonnen. _

MitteruuG-uoekersare. Freitag den 8 Oktober. Vorwiegend heiter, t-ccke», uachrn'ltagS mild.

Druck und «erlag der ». ». Zatfer'fche» «ucho^cke«, («»ti Zaifer) Nagold - Aür die Redaktion verantwortlich: K. Pan».

Oberamtsstadt Nagold.

Ueber die Zeit des Herbstes wird der

Wochenurarkts-Berkehr

je am La«-ta, der Woche,

erstmals

auch auf den Verkehr mit

am S. ds. Mts.

Hbst

ausgedehnt.

BerkassSplatz: Borßadt, woselbst eise Brückeswage ausgestellt wirb, für deren Benützung pro Sack und Korb 5 4 zu bezahlen ist.

Verläufer und Käufer werden zu zahlreichem Besuch riugrladeu mit dem AufSgeu, daß in -er Umgebung ziemlich Obst gewonnen wird »ud ohne Zweifel viel und schönes Most-i und Tafelobst zu» Verkauf gebracht wird.

Den 6. Oktober 1909.

Gemeiuderat:

Vorstand Brodbeek.

Nagold.

Einen noch gut erhaltenen

Kochosen,

von außen heizbar, hat zu verkaufe»

Fräs Pflomm.

MStziuge» i. Gäu.

Habe ca. SV Ztr.

Kartoffeln

z« verkaufe», verschiedene Sorten, worunter gute Salatkartoffelu. Lieb­haber wolle» sich unter Preisangabe an mich wende».

Eg. Henne, Hirschwitt.

Tommenhardt OA. Calw.

Mrennbotz-Werkcluf.

Am Freitag de« 8 Oktober d. FS.,

vormittags 9 Uhr komme» au» hiesigem Gemeiudrwald Lauzex- morgen an der Staatsstraße Station Trinach zum Berkanf:

33 Rm. rottatmemes Bre««hokz.

I« »»ichl,isi iom»„ »»ch ze Rm. Brennholz

von Privatwaldbefltzeru zs» Verkauf. Sin größerer Teil von dem Holz eignet sich zu Papierholz. Zusammenkunft Restauration Mörsch.

De» 4. Oktober 1909.

Schul!h.-Antt: Luz.

koevrells-ftsrten

ksrti"L

8. HV. Tulisvr.